Neuer Fernsehsender – kommentiert

… und nun: etwas ganz anderes. 😉 Keine Angst, ich möchte jetzt nicht einen auf Monty Python machen. Aber derartige Übergänge sind manchmal einfach nur passend.

Die deutsche Fernsehlandschaft ist seit heute um einen essentiellen TV-Sender reicher. Das meine ich durchaus ironisch, aber auch nicht nur. Und das kommt so: Aus dem gleichen Hause, aus dem auch “Deluxe Music” entspringt, quillt seit heute “Schlager Deluxe” – der Name erübrigt eine Beschreibung. Und ich erhoffe mir einiges von dem Sender.

Sehen konnte ich bisher nichts davon, immerhin liege ich in einem Krankenhaus und in der Kanalliste des Fernsehgerätes im Zimmer gibt es noch “EinsPlus”. Aber ich hoffe, dass die Veranstalter in den Schlagerkanal ähnliche Ansprüche setzen wie an “Deluxe Music”.

Während scheinbare Konkurrenten offensichtlich beinahe reine Vertriebskanäle für die Produkte des jeweils dahinter stehenden Verlages sind und die gefühlte Hälfte des Programms aus CD-Teleshopping-Angeboten besteht, fehlt ein verlagsunabhängiges Angebot, das dann eine größere Vielfalt an Künstler/inne/n bietet. Den beiden wenig profildifferenzierten “Deutsches Musikfernsehen” und “Volksmusik-TV”, die man oftmals nur anhand des eingeblendeten Logos, aber nicht an der gespielten Musik unterscheiden kann, merkt man ihre Quelle eben doch recht deutlich an.

Nicht, dass mich das Thema “Schlager” jetzt wirklich interessieren würde, aber ich bin mal gespannt, wie das neue Programm aussieht. Ich freue mich schon drauf, seiner ansichtig zu werden. Aber dazu muss ich sicher erstmal aus dem Krankenhaus raus. Selbst wenn es einen TV-Stream geben würde, nutzt mir das im Augenblick wenig. Ich operiere an den Grenzen der Datenverfügbarkeit meiner Mobilfunkverträge … Leben am Limit.

Neue Angebote im Kabelfernsehnetz der neu.sw

Hurra, das Senderangebot wird erweitert. Die neu.sw haben über die Erweiterung ihres Kabelfernsehangebotes mit dem Hope Channel informiert (https://www.neu-sw.de/pressemeldungen/neuer-sender-im-neu-sw-kabelnetz-3).

Dagegen ist nichts zu sagen. Bleibt die offenen Frage, wann bei Euronews wieder die deutschsprachige Version eingespeist wird, oder wann Zee.One kommt, oder MTV (deutsch), alles frei empfangbar und vermutlich auch mit größerer Zielgruppe als die letzten Neueinspeisungen zusammen …

Komische Zeiten

Da bekommt man dieser Tage – wir schreiben eine knappe Woche vor Ostern und wenige Stunden nach Frühlingsanfang (astronomisch) – von einem Versender, der sogenanntes Essen anbietet, einen Oster-Advents-Kalender und wundert sich noch ein wenig, schon überrascht eine der gerade ganz gern gesehenen Serien mit ihrer Weihnachts-Episode …

Sowas passiert doch eigentlich sonst nur im Sommer …

Sachkenntnis unerwünscht?

Auf Welt.de steht manchmal aber auch Quatsch. Genau wie neulich, als in Tagesthemen und Morgenmagazin ein Paar Beine ohne Oberkörper auftauchten. Eine Autorin schusterte eine Story drumrum, die völlig ungetrübt von Hintergrundwissen zu sein scheint – Hintergrundwissen, das allgemein verfügbar ist.

Statt eines bewussten Scherzes oder eines vorgezogenen Halloween-Fests war sicherlich die hochmoderne Technik im neuen ARD-Studio für das mysteriöse Bild verantwortlich.

Schwachsinn, Stumpfsinn, Blödsinn! Da stand einfach nur eine Hose im Studio. Das hat mit Technik nix, aber auch gar nix zu tun. Ich will zwar nicht behaupten, dass man diesen Effekt auch elektronisch hätte herstellen können, aber dies wäre für das tagesschau-Studio eher untypisch. Im heute-Studio (“grüne Hölle”), das bis auf den Tisch wirklich virtuell ist und in dem die Moderatoren vor einer grünen Wand agieren, wäre sowas eher denkbar. Das tagesschau-Studio ist keine “grüne Hölle”, das sieht während der Sendung genauso aus, wie es die Zuschauer sehen. Die Hintergrundbilder werden auf eine Leinwand hinter den Sprechern projiziert. Konnte man alles mal lesen, als das Studio in Betrieb ging.

Das sensible ARD-Technik-Equipment sorgt jedoch immer mal wieder für kleine Störungen wie am Sonntagabend.

Das war keine Störung! Das war bewusst so gemacht. Warum auch immer …

Doch sind auch faszinierende Spielereien möglich, um die Intensität einer Nachricht zu erhöhen. So erschien Caren Miosga im August 2014 auf dem Moderatorentisch und hielt eine Laudatio auf den verstorbenen Schauspieler Robin Williams, indem sie die “O Captain! My Captain!”-Filmszene nachstellte.

Lustig. Manchmal ist eine Hose einfach nur eine Hose ist eine Hose. Und Frau Miosga stand wirklich auf dem Tisch. Der ist genauso echt wie sie selber.

Man kann Mysterien auch herbei schreiben, wo gar keine sind. Von Welt.de hätte ich das nicht erwartet. Da gäbe es andere Quellen. Okey, aus dem gleichen Haus …

Warum Streamingdienste nie lineare Medien ersetzen (sollten)

Streamingdienste, und hier kann man eigentlich alle über einen Kamm scheren, egal, ob sie Bewegtbild und Ton oder nur Ton übertragen, sind irgendwie der neue heiße Scheiß, den wir uns gerade so reinpfeifen. Filme, Serien, Lieder, Hörbücher und vieles andere mehr auf Abruf und dann, wann ich das will. So ähnlich muss das Paradies sein.

Nicht alles, was man mit einem TV-Gerät empfangen kann, ist Fernsehen. Und nicht alles, was man in Kopfhörern und Boxen hört, ist Radio. Streamingdienste sind Streamingdienste und haben mit den klasssichen elektronischen Medien nur das Ausgabegerät gemeinsam. Immerhin bezeichne ich ein klassisches Röhrenradio auch nicht als Heizung, nur, weil es zur Raumtemperatur einen gewissen Anteil leistet.

Radio und Fernsehen sind schließlich auch nicht nur eine mehr oder weniger geplante Aneinanderreihung von Beiträgen, es steckt mehr dahinter als pure Algorithmen und Automatismen. Und sie zeigen nicht nur die Sachen, die einem gefallen. Was in dem Zusammenhang als großes Plus zu verstehen ist.

In einer Studie las ich mal einen interessanten Gedanken. Leider ist sie im Internet nicht verfügbar und an ein gedrucktes Exemplar komme ich vermutlich erst in Wochenfrist. Die Quelle war meiner Erinnerung nach recht etabliert, der Anlass zwar auch mit elektronischen Medien befasst, aber in einem anderen Kontext. Entsprechend umgedacht und popularisiert: Wenn man sich seine Medieninhalte selber zusammenstellen kann, verkapselt man sich zunehmend in seiner eigenen Filterblase und sieht nur noch Themen, die ins eigene Weltbild passen.

Ähnlich zu sehen sind auch Bestrebungen von Suchmaschinen, ihre Suchergebnisse mittels diverser erfasster persönlicher Daten des Suchenden immer besser auf die Bedürfnisse anzupassen. Was auf den ersten Blick sehr praktisch klinkt, heißt bei weiteren Blicken, dass man den Teil des Internets irgendwann nicht mehr sieht, der auch Informationen enthält, aber nicht ins persönliche Suchschema passt. Wer immer nur Katzenvideos guckt, ist irgendwann im wahren Leben doch überrascht, dass es Katzen gibt, die beim Pinkeln am Baum das Bein heben oder Nüsse irgendwo verstecken …

Streamingdienste fördern also die selektive Wahrnehmung, lineare bieten hier einen passenden Ausgleich und sind deswegen entsprechend wertvoll. Nur hier findet man auch Aspekte außerhalb der eigenen Filterblase, weil es einem “aufgezwungen” wird. So lernt man immer mal wieder auch was neues kennen. 😉

Senderprofil

Vor längerer Zeit habe ich mal eine Statistik geführt, mit welchem TV-Programm mein Fernseher angeht, soll heißen, was ich am Vorabend als letztes gesehen habe. Die Senderauswahl war nicht völlig ohne Überraschungen. Jetzt habe ich mal meinen Fernsehkalender ausgewertet (Zeitraum ca. 14 Tage).

Zur Erläuterung: Nicht jede Sendung, die ich in dem Kalender angebe, sehe ich mir an. Aber sie ist nach Durchsicht der Programme zumindest so interessant, so dass ich sie mir, wenn ich Zeit und Gelegenheit hätte, ansehen würde. Die nachfolgende Aufzählung beinhaltet also die Sender, die mir Inhalte anboten, die mich interessieren könnten. Die Zahl in der Klammer ist die Zahl der interessanten Sendungen.

  • 3sat (25)
  • ARD-alpha (18)
  • arte (26)
  • Bayern 2 (6)
  • Bayerisches Fernsehen (26)
  • Comedy Central (1)
  • Das Erste (6)
  • Deutschlandfunk (9)
  • Deutschlandradio Kultur (2)
  • Disney Channel (6)
  • DMAX (5)
  • DRadio Wissen (2)
  • Einsfestival (30)
  • EinsPlus (40)
  • Eurosport (20)
  • Fritz (2)
  • HR-Fernsehen (8)
  • kabeleins (13)
  • KiKA (5)
  • MDR Figaro (1)
  • MDR Fernsehen (2)
  • n-tv (6)
  • N24 (2)
  • NDR Info (1)
  • NDRfernsehen (16)
  • ORF2 Europe (5)
  • Parlamentsfernsehen (2)
  • Phoenix (10)
  • ProSieben (2)
  • ProSieben MAXX (1)
  • Radio Eins (3)
  • rbb Fernsehen (12)
  • rbb Kulturradio (1)
  • RTL (6)
  • RTL Nitro (5)
  • RTL2 (2)
  • Sat.1 (5)
  • Servus TV (6)
  • sixx (5)
  • SR 2 KulturRadio (1)
  • Super RTL (2)
  • SWR Fernsehen (14)
  • SR Fernsehen (3)
  • SWR info (6)
  • tagesschau24 (9)
  • Tele 5 (4)
  • TLC (1)
  • VOX (5)
  • WDR (14)
  • WDR 5 (15)
  • ZDF (15)
  • ZDFinfo (15)
  • ZDFkultur (15)
  • ZDFneo (18)

Die Statistik weist ein paar Fehler auf und ist auch nur eine Stichprobe. So tauchen mindestens 2 Sender gar nicht auf, die ich aber doch regelmäßig frequentiere. Das liegt aber daran, dass diese Sender in meiner elektronischen Programmzeitung nicht vorkommen.

  • EinsPlus (40)
  • Einsfestival (30)
  • Bayerisches Fernsehen (26)
  • arte (26)
  • 3sat (25)
  • Eurosport (20)
  • ARD-alpha (18)
  • ZDFneo (18)
  • NDRfernsehen (16)
  • ZDF (15)
  • ZDFinfo (15)
  • SWR Fernsehen (14)
  • WDR (14)
  • kabeleins (13)
  • rbb Fernsehen (12)
  • Phoenix (10)
  • Deutschlandfunk (9)
  • HR-Fernsehen (8)
  • Das Erste (6)
  • Disney Channel (6)
  • n-tv (6)
  • RTL (6)
  • Servus TV (6)
  • Bayern 2 (6)
  • DMAX (5)
  • KiKA (5)
  • ORF2 Europe (5)
  • RTL Nitro (5)
  • Sat.1 (5)
  • sixx (5)
  • VOX (5)
  • ZDFkultur (15)
  • WDR 5 (15)
  • tagesschau24 (9)
  • SWR info (6)
  • Tele 5 (4)
  • Radio Eins (3)
  • SR Fernsehen (3)
  • MDR Fernsehen (2)
  • N24 (2)
  • ProSieben (2)
  • RTL2 (2)
  • Parlamentsfernsehen (2)
  • Super RTL (2)
  • Deutschlandradio Kultur (2)
  • DRadio Wissen (2)
  • Fritz (2)
  • ProSieben MAXX (1)
  • Comedy Central (1)
  • MDR Figaro (1)
  • NDR Info (1)
  • rbb Kulturradio (1)
  • SR 2 KulturRadio (1)
  • TLC (1)

Das gleiche Mal nach Anzahl der Sendungen, die ich interessant fand, sortiert.

Sowas gutes gibt’s heute gar nicht mehr

Zappt man sich Samstags (oder auch an anderen Tagen, aber Samstags passt es zur Zeit am besten) abends durchs Fernsehprogramm, kann einem schon das große Schauern ankommen. Wo sind die Unterhaltungsshows, die mit Musik, Tanz und Theater die Zuschauer unterhalten. Wo Kalauer aber auch Witze mit viel Geist und Esprit zu Hause sind, die nicht nur heitere, sondern auch besinnliche Momente vereinen? Wo sind die Shows, in der die Macher mit ihren nationalen und internationalen Gästen singen, tanzen, schauspielern, talken und Sketche fabrizieren; wo moderne Popmusik neben Klassik steht und nicht nur einfach abgesungen sondern auch showtypisch neu interpretiert werden? Wo sind die Shows, wo die Gäste nicht nur die üblichen Verdächtigen sind, sondern auch eher etwas unbekannt sind, weil sie Theaterschauspieler oder klassische Tänzer sind? Wo sind die Shows, die mit Witz, Slapstick, Ironie und vor allem auch Selbstironie, mit Emotionen und Tragödie arbeiten?

Fragen über Fragen. Aber es gibt zwei Antworten auf all diese Fragen, eine gute und ein weniger gute.

Die gute: Es gibt diese Show, sie wird aktuell auch ausgestrahlt.

Die weniger gute: Es sind “Aufzeichnungen” aus den 1970er/1980er Jahren.

Samstags rund um Mitternacht laufen zwei oder drei Folgen dieser Shows im Fernsehen und die vereinigen all das, was oben steht (und noch sehr viel mehr, selbst die Wissenschaft und die Kochkunst kommen darin vor!).

Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber ich fühle mich durch die Muppet-Show nach wie vor bestens unterhalten. Der DisneyChannel zeigt sie gerade.

Warten auf nouveau

Lange Jahre hat er treu gedient, aber es gibt so Zeitpunkte, da gilt es, sich neuem zuzuwenden. Die Zeit ist weiter gelaufen und ihre Zähne haben durchaus die eine oder andere Wunde hinterlassen. Ob der neue die gleiche Brillanz aufweisen wird, bleibt abzuwarten, aber ich bedaure nicht, noch so lange in die Röhre geguckt zu haben. 

Fernsehtypisch

Man liest ja nicht ungestraft Fernsehzeitungen. Das Genre der Late-Night-Show ist nicht allzuweit gestreut, aber ein paar Sendungen, die sich so nennen, gibt es ja doch noch. Und bald auch wieder einen neuen Versuch.

Aber mal allen Late-Night-Show-Produzenten ins Stamm- und Lehrbuch geschrieben:

Wenn eine Late-Night-Show im Frühabendprogramm wiederholt werden kann, stimmt etwas mit dem Showkonzept nicht.

Wiederholung ist nicht die Mutter der Wahrheit

Aussagen werden auch dadurch nicht wahrer, indem man sie immer wieder wiederholt. Neulich habe ich Tim Mälzer mit dem für mich überraschenden Satz im Fernsehen erlebt, dass seine Kochsendung die einzige ist, in der im deutschen Fernsehen einfach nur gekocht wird – ohne Spiel, ohne Show, einfach nur die Zubereitung von schmackhaften Gerichten.

Nachdem ich diesen Gedanken jetzt auch auf einer Webseite über ihn las, möchte ich doch anmerken: Hier irrt der Meister. Auf Anhieb fallen mir zwei Sendungen im deutschen Fernsehen ein, die genau das gleiche auch machen: “Kochkunst mit Vincent Klink” (SWR) und “2 Mann für alle Gänge” (SR), beides auch Produktionen, die immer wieder auch neue Folgen hervorbringen.

Ehre, wem Kochehre gebührt, aber nicht über’s Ziel hinausschießen!