Über’s Programmieren

Freeware, Open Source, CC, u.a. – das sind wunderbare Sachen. Man bekommt Software für seinen Rechner, ohne dafür bezahlen zu müssen. Manchmal sind Kuckuckseier dabei, manchmal nur wiederkehrende Spendenaufrufe. Und man findet Software für Aufgaben, für die es im kommerziellen Markt offensichtlich nicht genug Kunden und demzufolge auch keine Lösungen gibt.

Als Programmierer steht man ja vor allerlei Problemen. Wobei ich gleich vorweg sagen will, dass ich keiner bin. Ein wenig HTML und PHP, dann hört’s aber auch schon auf. Und weil ich es nicht ständig mache, fehlen mir bei den Sprachen immer die “Vokabeln” und ich muss erst in Dokumentationen rumwühlen, um den passenden Befehl zu finden. Nur die Grammatik hab ich noch ein wenig drauf. 😉 Aber ich möchte mich trotzdem mal über Programmierer und ihre Software auslassen. Die regen mich ab und zu nämlich mal auf, weil sie zu wenig an die Nutzer ihrer Software danken. Was für einen Programmierer selbstverständlich sein kann, ist für Otto Normalnutzer alles andere als normal. Und umgekehrt. Und das wirkt sich frustrierend aus. Zumindest auf der Nutzerseite, wie ich es gerade erst wieder erlebt habe.

Wenn man für Desktop-Rechner etwas programmiert, steht man vor mindestens einer Aufgabe. Oder genauer: mindestens drei. Und die heißen Windows, macOS und Linux. Wer möchte, kann noch ein paar Exoten mit dazuzählen. Aber zur Illustration soll es reichen. Möchte man also möglichst viele Nutzer erreichen, darf man für drei Betriebssystemplattformen (zuzüglich aller ihrer Versionen) programmieren. Und dabei sind die Handy-Betriebssysteme noch gar nicht mit dabei. 😉 Mehrere zur Auswahl stehende Programmierplattformen machen die Sache nicht einfacher.

Informatiker überspringen bitte beim Lesen diesen Absatz, jetzt wirds populärwissenschaftlich. 😉 Eine Programmierplattform, die es auf allerlei Betriebssystemen gibt, ist Java. Grob vereinfacht: Einmal programmiert und für die großen Betriebssysteme gleichzeitig verfügbar. Dafür muss nur auf dem jeweiligen Rechner auch Java installiert sein, Als Mittler sozusagen zwischen dem Programm und dem Betriebssystem. Die Idee finde ich schon mal nicht schlecht. Sicher hat sie auch Nachteile, aber dazu bin ich zu wenig Programmierer, um das einzuschätzen. Betriebssystemnahe Programme wird man über den Weg vermutlich nicht schreiben können (Virenschutz oder so), die müssen zu tief ins System rein, um zu wirken, und da stört die Java-Ebene dazwischen sicherlich. Aber Anwendungsprogramme gehen. Es gibt derer in Vielzahl und man kann sie nutzen. Ein großes ist beispielsweise das Office-Paket LibreOffice, dass ohne die Java-Unterlage nicht funktioniert. Aber auch kleinere Sachen greifen auf Java zurück.

Neben LibreOffice habe ich (mindestens) drei weitere Programme auf dem Rechner, die mit Java als Plattform arbeiten. Das funktioniert seit Jahren wunderbar, selbst einen Rechnerumzug haben die Programme mitgemacht. Meine Hardware ist noch relativ aktuell, ich bin bzw. war also ob des wunderbar laufenden Systems sehr glücklich.

Aber dann kam der Tag eines Updates. Es war kein Windowsupdate! Auch installierte Software guckt regelmäßig nach, ob es neue Versionen gibt und meldet das. So passiert am letzten Wochenende mit einem meiner Java-“Programme”. Also lade ich wie gewöhnlich die neue Version herunter und lasse sie installieren. Danach läuft sie aber nicht mehr. Dafür gibt es eine Fehlermeldung mit dem Hinweis, dass diese Software jetzt mindestens Java 11 (ja, auch hier gibt es Versionsnummern) voraussetzt. Gleichzeitig wurde durch das Fehlermeldungsfenster die entsprechende Download-Webseite java.com/de/download im dafür startenden Browser aufgerufen. Nur: Da gibt es Java 8, aber kein 11 oder mehr. Blöd. Entsprechende Kommentare im Nutzerforum der Software von den Programieren, auf den Fehler hingewiesen: Soll sich der Nutzer doch selber kümmern (mal grob zusammengefasst). Auch die Kritik, dass die Java-11-Voraussetzung doch wenigsten vorher hätte kommuniziert werden sollen, wurde weggebügelt mit dem Hinweis, dass das wohl schon ein halbes Jahr vorher im Forum gestanden hätte. Aber mal ehrlich: Wer verfolgt Nutzerforen für eine von einem genutzte Software, wenn alles wunderbar funktioniert???

Einfach nur eine Software nutzen geht also nicht, ich musste mir etwas Zeit nehmen, um das Problem zu lösen. Suchmaschinen helfen da, wenn man weiß, wonach man eigentlich sucht. Letztendlich hatte ich die Software, die ich ja unbedingt weiter nutzen wollte, irgendwann wieder am laufen. Ich hatte eine Java-11-Installationsdatei gefunden, sie installiert und alles war gut. Nach einigem hin und her, auf das ich hier aber nicht eingehen will. Die Software lief jedenfalls wieder. Etwas später startete ich, weil ich dann mit ihm arbeiten wollte, ein anderes Programm, das auch auf Java basiert. Nur: Nichts passierte. Das war Mist. Irgendwie fand es “sein” Java nicht. De- und wieder neu installieren brachte nichts. Java 8 und 11 sauber installieren (geht das überhaupt gleichzeitig?) brachte auch keinen Erfolg. Also machte ich mich auch hier wieder auf die Suche nach einer Lösung. Was das wieder alles an Zeit fraß?! Auf der Webseite zum Programm gab es keine hilfreichen Tipps, eine Suchmaschine bot lösungserhoffende Hinweise an. Die Software wurde vom ursprünglichen Entwickler offensichtlich nicht mehr weiter gepflegt (Updates gabs meiner Erinnerung nach auch schon ewig keine mehr). Aber andere Programmierer hatten einen “Seitenarm” der Programmversionen geschaffen und so gab es eine sehr viel neuere Version zum Downloaden. Windows-Installationsdatei? Fehlanzeige! Zip-Datei zum einfach in den Ordner kopieren? Fehlanzeige! ISCH RASTE AUS! Wann denken die Programmierer mal an Otto Normalnutzer?!

Das Zauberwort hier hieß übrigens GitHub. Das positive: Davon hatte ich schon mal gehört. Das negative: Bisher hatte ich nur davon gehört. Aber es gab wenigstens eine Anleitung, die ich verstand, obwohl sie in einer mir fremden Sprache geschrieben war. Ich installierte also noch irgendein “Hilfsprogramm”, mit dem ich dann die gesuchte Software auf windowsuntypische Art, aber zuverlässig auf den Rechner bekam (und wohl auch Updates bekommen würde). Nutzerfreundlich ist aber anders. Für den Nerd an sich (ich meine das gar nicht abwertend) mag das eine Lösung sein, aber für den, der einfach nur seinen Rechner nutzen will, nicht!

Was das alles wieder für Zeit gefressen hat! Mit einem einfachen, schnellen Update fing es an. Dann Fehlersuche und -behebung (mit kleineren Rückschlägen), dann Auftritt des neuen Fehlers, wieder Fehlersuche und -behebung, Wiedereinrichtung der Software, Rekonstruktion der Daten. Und dann noch die Niederschrift dieses Blogartikels! Als ob ich nichts besseres zu tun hätte. Deshalb, liebe hervorragende, großes leistende und meine Anerkennung habende Programmierer freier Software: Danke für Eure Arbeit! Aber bitte auch ein wenig an die Nutzer denken und alles so ein bisschen idiotensicherer bauen. Das wäre schön. Danke!

Das ist mir zu fix

Fix hat – wem es noch nicht aufgefallen ist – (mindestens) zwei Bedeutungen. Fixpreis, Fixstern, Fixangebot, … deuten darauf hin, dass es etwas festes, feststehendes bezeichnet. Wobei die Forschung sich ja auch weiter entwickelt. Fixsterne beispielsweise sind gar nicht so fix, wie sie ursprünglich mal angesehen wurden, sondern teilweise recht fix unterwegs. Hier haben wir dann die zweite Bedeutung: schnell.

Die Zeit brachte es, dass ich mir einen neuen PC zulegen musste. Neben seinen alten Macken entwickelte mein Rechner immer neue Eigenheiten, und als er seine Kommunikationsfähigkeit spontan einbüßte, wurde der Schlussstrich gezogen. Ein neues Gerät wurde bestellt, eingebaut und ist mittlerweile einige Wochen in Betrieb. Seither langweile ich meine Umgebung mit der Begeisterung über den neuen Mitbewohner.

Ein Blick zurück: Kam ich früher abends nach Hause, ging mein erster Gang meist direkt an den Rechner (alt). Erstmal anschalten. Danach gab es dann ein leckeres Abendbrot und nebenher infomierte ich mich televisionär über das Weltgeschehen. Kam ich dann zum Rechner zurück, war der hochgefahren und zur Arbeit bereit. Diesen Algorithmus musste ich nach dem Neuerwerb umarbeiten. Jetzt schalte ich ihn erst an, wenn ich auch wirklich mit der Beschäftigung anfange. Die Zeit des bequemen Hinsetzens reicht aus, um die Zeit zwischen dem Anschalten und der anmeldenden Passwortabfrage zu überbrücken. Und dann gehts auch gleich los.

Dabei sei eine kleine Zwischenbemerkung erlaubt: Ich weiß nicht, was die vielen kritschen Stimmen, die mit der Oberfläche von Windows 10 ein Problem haben, eigentlich haben. So groß fand ich die Umstellung nicht (ich komme von Windows 7) und finde sehr viele Ähnlichkeiten. Bei den Einstellungsmöglichkeiten muss man manchmal etwa suchen, aber dafür gibt es eine Suchfunktion und bisher habe ich spätestens darüber alles gefunden. Zugegeben, auch das Startmenü ist etwas lang und damit unübersichtlich. Aber wenn man ein wenig mitdenkt und die Möglichkeiten des Systems nutzt, braucht man das Startmenü eigentlich recht selten.

Aber nicht nur das Starten des PCs geht fix, auch das Runterfahren ist gewöhnungsbedüftig zügig. Da mein Rechner am Schreibtisch und der Schreibtisch im Schlafzimmer steht, war es mit dem alten immer ganz praktisch, wenn man das Ausschalten mit dem Zubettgehen verband. Die Zeit, bis die Monitore wirklich deaktiviert wurden, reichte meist aus, um das Fenster zu schließen, den Wecker zu kontrollieren, das Rollo herabzulassen und die tönende Einschlafhilfe in Betrieb zu nehmen. Dann wurde noch die Bettdecke aufs Bett gelegt und ich mich zwischen diese und das Laken geschoben. Danach wurde es dunkel.

Jetzt reicht das “Restlicht” der Monitore, nachdem ich auf Herunterfahren geklickt habe, gerade noch dazu, um den Schreibtischstuhl zu verlassen. Danach tapse ich dann durch die Finsternis, wenn nicht noch von irgendwo her ein Lichtschein die Gütigkeit hat, mich an den harten Bettkanten vorbeizuleiten. So hat der technische Fortschritt nicht nur Vorteile und greift doch immer wieder in den Lebensalgorithmus ein.

Gut so. Sonst wäre es ja auch langweilig.

Neuer Standard bei Rechnern

Was hat es nicht schon alles an Neuheiten rund um den PC gegeben, seit er irgendwann mal einer Garage entsprungen war. Neue der vermutlich wichtigsten ist das Plug-and-Play-Prinzip, dass irgendwann seit Windows 95 (oder war es 98?) die Möglichkeit bot, Geräte wie Scanner, Fotoapparate u.a. im laufenden Betrieb in den Rechner anschließen zu können.

Wenn ich mich richtig erinnere, stürzte zwar der beteiligte Rechner bei der ersten großen Präsentation unter Anzeige eines “Bluescreens” ab, aber das Prinzip setzte sich durch, wurde es aber auch anfangs eher als “Plug-and-Pray” bezeichnet, hoffte man doch auf höhere Unterstützung beim Anschluss der Externa.

Eher der Landwirtschaft entlehnt, scheint die aktuelle Abwandlung der Technologie zu sein. Ob jetzt beim Anschluss eines USB-Sticks, einer externen Festplatte oder eines Druckers das ganze Gehäuse streifenförmig aufreißt oder was sonst passiert, darüber schweigt der Fachartikel, den ich im Internet fand.

Oder hat doch nur eine Autokorrektur zugeschlagen? Wer hat das “f” da hinein gemogelt?