Die Bundestagswahl 2013 wirft ihre Schatten voraus, Kanzlerkandiaten/-innen stolpern durch Talkshows, Vorder- und Hinterbänkler bringen sich in Stellung, um irgendwie aufzufallen – es gilt schließlich, im September wiedergewählt zu werden. Selbst neue Parteien gründen sich, um auf die eine oder andere Art irgendwie mitzumischen.
Eine der immer mal wieder auftauchenden Forderungen – ein Viertel der Bevölkerung steht dieser durchaus wohlwollend gegenüber – ist eine, die genauso populistisch wie schwachsinnig ist, auch und vor allem rein formal betrachtet. Dabei ist sie so schön griffig, dass sie gleich auch noch von jedem moderierenden Journalisten nachgeplappert wird, ohne über die Unmöglichkeit aufzuklären.
Zurück zur D-Mark!
Achja, die gute alte D-Mark. Wie ging es uns doch allen gut, als wir sie noch hatten. Sogar die Inflation war in den letzten Jahren der D-Mark höher als heutzutage beim Euro. Aber das nur nebenbei. Gerade die Inflation ist es aber, die die nach wie vor beliebten Preisvergleiche Euro-DM mit jedem Jahr sinnloser macht. Irgendwo habe ich das schon mal ausführlicher dargestellt.
Wieviel ist Unendlich minus 1? Der Mathematiker sagt: wieder unendlich. Wie komme ich drauf? Ganz einfach, wenn auch etwas philosophisch. Von jedem Punkt hat der Mensch, die Gesellschaft, der Staat usw. theoretisch unendlich viele Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln. Einige Prozesse laufen planbar oder vorhersehbar ab, aber spätestens das Wetter zeigt uns, dass es doch immer wieder anders kommen kann. Es gibt unendlich viele Entwicklungsrichtungen, die wir einschlagen können. Nur eine, die gibt es nicht: zurück. Das heißt, in der Entwicklung zurück zu gehen, ist quasi ein Widerspruch in sich. Entwicklung geht immer nur vorwärts. Zurück zur D-Mark ist also intellektueller Schwachsinn. Und nicht nur das.
Sicher, es wäre möglich, in Deutschland wieder eine Währung einzuführen, die D-Mark, Deutsche Mark oder wie auch immer heißt und die nur in Deutschland gilt. Es sollte aber allen, die das wollen, klar sein, dass diese Währung dann mit der D-Mark aus den 1990er Jahren einzig und allein den Namen gemeinsam hat. Wert, Stabilität, internationales Renommee, Wechselkurse … das alles ist muss sich dann erst wieder einspielen, was ein Prozess ist, deren Zahl der Unbekannten genauso vage ist wie die Stabilität eines Soufflees in einem Backofen mit Durchzug.
Und glaubt auch ja nicht, liebe D-Mark-Befürworter, dass mit der Neueinführung der Währung die Preise nach unten gehen! Bei dem Gedanken bekomme ich ob Eurer Verblendetheit einen Lachflash. Auch bei diesem Währungswechsel wird es wieder Preiserhöhungen geben, das nennt sich Marktwirtschaft und Kapitalismus. Genau wie 2001. Jede Chance für Preiserhöhungen wird genutzt, das liegt nicht an den beteiligten Währungen, sondern nur am Wechsel als solchen.