Podcasts und das Datenlimit

Manchmal steht man sich auch mal selber im Weg und merkt es noch nicht mal. Und das alles nur, weil man auf sich und seine Umgebung achtet. Oder das zumindest vorhat. Wenn man dann aber nicht genau hinguckt, dann kann das auch mal schief gehen und dann wundert man sich. Aber kommen wir vom allgemeinen zum Konkreten.

Seit einiger Zeit höre ich Podcasts. Dass das erst seit relativ kurzer Zeit passiert, liegt an den eingefahrenen Gewohnheiten und den damit verbundenen Umständen, die vorher das Podcasthören eher unmöglich machten. Es fehlte einfach die Gelegenheit und die damit verbundene technische Ausstattung; ich bin nicht der große Freund von Ton direkt in die Ohren, das ständige Ladezustand-im-Auge-haben-müssen bei kabellosen Kopfhörer oder das Kabel bei kabelgebundenen nervte. Außerdem fehlte eine passende Konstruktion, die dezent den Kopf umschmiegen sollte, aber nicht nur am oder im Ohr hielten.

Langer Rede kurzer Sinn: Der Erwerb eines neuen Pkws mit direkter Handy-Anbindung im Zusammenhang mit einer umfassenden und kompatiblen App brachte dann die Lösung. Einsteigen, losfahren, podcasthören, fast ein in sich geschlossener Vorgang – mittlerweile. Zumal sich die Apparatur auch noch die Stelle merkt, wo beim letzten Hören aufgehört wurde. Nicht ganz selbstverständlich, vor allem, wenn man es mit der anderen Gelegenheit vergleicht, wo ich wortlastiges regelmäßig höre. Aber zum Einschlafen mag ich keine Podcasts hören, da ist mein Interesse eher bei Satire-Programmen, die ich aufzeichne bzw. auch á la Podcast downloade.

Nun bin ich aber nicht so viel mit dem Auto unterwegs, die Zahl der abonnierten Podcasts hält sich in Grenzen, aber ich merke schon, dass ich doch zeitlich immer etwas hinterher hinke. So wurde im heute gehörten Ausschnitt die gerade stattfindende Berlin-Wahl erwähnt. Gestern freute man sich auf die kurz bevorstehende Weiberfastnacht. Aber viele Sachen sind dann doch auch relativ zeitlos, so dass mich der Verzug nicht stört; zumindest habe ich noch nicht die Notwendigkeit empfunden, die Playliste, die sich im wesentlichen in Veröffentlichungsreihenfolge befindet, zu ändern.

Anfang der Woche war mein Hörvergnügen dann aber doch etwas eingeschränkt. Mein Netzbetreiber meldete mir, dass ich mein Datenvolumen aufgebraucht hätte. Das verwunderte mich stark, hatte ich diesen Zustand bisher erst ein einziges Mal erreicht: Bei 2 Wochen zwangsweiser Abstinenz vom Wlan. Jetzt war ich mir aber sehr sicher, alle Podcastepisoden immer zuhause downgeloadet zu haben, mithin ohne Nutzung des Mobildatenkontingents. Blieb die Frage, wer die Daten genutzt hat. Handys sind da durchaus auskunftsfreudig, zumindest im Groben, und so fand ich heraus, dass die Google-App sehr datenhungrig war. Auf den ersten Blick hatte das nix mit meinem Podcast-Hören zu tun, aber ich vermute mal doch. Zum einen höre ich die Audiodateien im Auto mit der Google-Podcast-App, zum anderen wunderte mich ein Blick in dieselbe dann doch ein wenig. Dort wurde angezeigt, dass zwar die aktuell veröffentlichten Episoden alle fein säuberlich gedownloadet auf dem Handy lagen, die gerade zum Hören anstehenden aber nicht. Dabei bin ich mir absolut sicher, dass ich die auch aufs Handy kopiert hatte …

Aber ich glaube, ich bin der Sache auf der Spur. Manchmal muss man sich die Einstellungen der Apps wirklich genau ansehen und durchlesen. Es ist ja schön, wenn so ein Programm abonnierte Daten (automatisch) downloadet, man sollte auch darauf achten, dass die gehörten Audios auch wieder verschwinden – wenn’s geht, genauso automatisch. Nicht, dass man sich den Handyspeicher vollpröhlt. “Nach 30 Tagen” hatte ich da in den Optionen ausgewählt, unterstellend, dass die Frist irgendwas mit dem Anhören zu tun haben könnte. Hat sie aber nicht. Offensichtlich wird 30 Tage nach Download gelöscht, was bei meinem Verzug beim Hören zu der eher kontraproduktiven Situation führte, dass die Audiodateien vor dem Anhören gelöscht und dann fürs Hören nochmal, dann aber übers Mobilnetz, gezogen wurden. Muss man auch wissen.

Erfreulicherweise hatte die Option noch die Variante “Nach 90 Tagen”, die ich nun auswählte. Möge ich mit dem Podcasthören nie so lange in Rückstand kommen. 😉

Computerprobleme lösen

Wenn ich so zurückdenke, arbeite ich seit 1992 mit PCs. Ich war (und bin) dabei nicht der große Bastler und Zusammenbauer, ich bin Nutzer. Wobei ich mit etwas fachkundiger Unterstützung auch schon mal meinen heimischen PC selber zusammengebaut hat. Mir fehlt da aber ein bisschen die Erfahrung, das wirklich souverän zu bewerkstelligen. Ich habe auch schon ganze Server repariert (mit eimem Fachmann am Telefon dabei) und sogar den (Hardware-)Fehler gefunden (der es dann zwar nicht war, aber es führte zum Austausch der richtigen defekten Baugruppe und hinterher lief wieder alles). Ich nutze PCs, arbeite als an ihnen und mit ihnen als Hilfsmittel, und hoffe inständig, dass alles gut läuft. Dabei hatte ich übrigens auch Glück. Ich bin in den Windows-Rhythmus gekommen, der die guten Versionen beinhaltete … 98SE, XP, 7, 10. Angefangen hatte es mal mit Win 3.11, die Älteren werden sich erinnern. Wobei meine erste Rechnerberührung noch unter DOS 5.0 und Word 5.5 passierte. Kuriosum der Geschichte: Meine Diplomarbeit “Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler für den KC 85/1” schrieb ich bereits mit Word 5.5, aber das ist eine andere Geschichte.

Meine Erfahrung bei der Arbeit mit PCs, was vor allem die Fehlerbehebung angeht, soll hiermit vielleicht noch etwas unerfahreren Nutzenden helfen. Die nachfolgenden Tipps beziehen sich schwerpunktmäßig auf die halbwegs aktuellen Consumer-Systeme (also Win 7, Win 10 und wahrscheinlich auch Win 11). Teils gelten sie auch für XP und frühere Modelle.

Fehler vorbeugen

Finger weg vom Windows-Verzeichnis! Ja, es ist der größte Ordner auf der Festplatte und irgendwas wird man da doch sicher löschen können … NEIN! Überlasst das Löschen in diesem Verzeichnis denjenigen, die sich wirklich damit auskennen. Und das ist im wesentlichen das Festplatten-Aufräum-Tool von Windows. Das heißt je nach Version etwas anders. Unter Win10 erreicht man es mittels Rechtsklick aufs Laufwerk C, Eigenschaften, Allgemein und dann die Schaltfläche “Bereinigen”. Bei Win11 ist es etwas versteckter, aber man findet die Funktion auch. Win7 hatte es an der gleichen Stelle wie Win10. Dieses Aufräumen kann man alle paar Monate mal machen (bei normaler Nutzung).

Und bei jeder Installation eines Programms, egal, ob aus dem Windows-Store oder auf klassischem Weg: Vorher immer überlegen: Brauche ich das Programm wirklich? Nichts schadet einem System mehr als das ständige Installieren und Deinstallieren von Programmen. Aus meiner Erfahrung heraus laufen die PCs am stabilsten und dauerhaftesten, auf denen so wenig wie möglich Programme installiert sind.

Was übrigens vorbeugend auch immer empfohlen werden kann, sind die regelmäßigen Windows-Updates. Lassen Sie sich hier nicht von den Schauermärchen, dass hinterher der Rechner nicht mehr funktioniert, nicht verunsichern. Wer ein sauberes, unverbogenes System auf dem Rechner hat, kann mit den Updates eigentlich nur gewinnen. Jedenfalls hatte ich bisher noch kein Problem mit den Updates, selbst ein Umstieg von Win10 auf Win11 auf einem Laptop klappte problemlos. Man muss übrigens auch nicht vor dem Rechner sitzen bleiben, wenn er offensichtlich Updates macht. Man kann da auch anderes tun. Ausschalten kann sich der PC nämlich von allein.

Fehlerbehebungsroutine No. 0

Tritt während der Arbeit mit einem Programm ein Fehler auf, das Programm reagiert nicht mehr oder ähnliches, gilt es, Ruhe zu bewahren! Finger weg von Maus und Tastatur und Abwarten! Gerade auf neueren Systemen kriegen sich die Programme manchmal wieder von allein gefangen. Trotz alledem ist ein regelmäßiges Abspeichern der Zwischenstände immer sinnvoll.

Fehlerbehebungsroutine No. 1

Wenn No. 0 nicht hilft: Programm neu starten. Wenn sich das Programm mit der Maus nicht beenden lässt, probiert mal Alt-x oder Alt-d-b. Das sollte helfen. Wenn Euch das Programm dann noch fragt, den aktuellen Zwischenstand zu speichern, könnt ihr das bestätigen (Enter, Leertaste), es empfiehlt sich aber, ggf. vor dem Speichern den Dateinamen zu ändern. Wenn eine Software sowieso schon auf halb acht hängt, könnte es sein, dass sie beim Speichern völlig abschmiert und die Datei, die gerade gespeichert wird, zerschossen wird. Durch die Neubenamung bleibt die vorhergehende Version unverletzt und es kann später mit dem Stand weitergearbeitet werden.
Ist das Programm beendet (oder lässt es sich nicht beenden), empfiehlt sich

Fehlerbehebungsroutine No. 2

PC neu starten. Sollte sich das Programm im vorherigen Schritt beendet haben, könnte man natürlich auch gleich versuchen, es wieder zu starten. Liegen die Ursachen aber nicht direkt im Programm, sondern tiefer, hilft ein PC-Neustart prophylaktisch.

Fehlerbehebungsroutine No. 2a

Der ganz weiche Neustart geht über das Startmenü. Dort findet sich neben dem Herunterfahren auch ein Neustarten. Verhält sich der PC hinterher wieder normal, sollte das reichen. Ansonsten:

Fehlerbehebungsroutine No. 2b

Man kann auch auf das Herunterfahren klicken. Dann geht der Rechner natürlich aus, was man ihm dann auch ein paar Minütchen gönnen sollte.

Fehlerbehebungsroutine No. 2c

Jetzt wird’s etwas tricky: Mit der Tastenkombination Windows+R erscheint ein kleines Fenster, in dessen Eingabezeile man cmd eingibt und entert. Dann geht ein schwarzes Fenster auf: die “Eingabeaufforderung” (gibt’s auch per Mausklick irgendwo im Startmenü. Hier tippt man folgenden Befehl ein: shutdown /r /f
Bitte mit jeweils einem Leerzeichen vor / . Und wenn man danach Enter drückt, startet der Rechner auch neu. Er fährt dabei tiefer runter als beim normalen Neustart über das Startmenü und es werden mehr Hintergrundprozesse wirklich beendet. Wundert Euch also nicht, wenn dann das Hochfahren des Rechners vielleicht etwas länger dauert. Ersetzt man das r durch ein s, fährt der PC nur runter und startet nicht neu. Man kann ihn aber ganz normal wieder anschalten, wenn er auch mechanisch zur Ruhe gekommen ist.

Fehlerbehebungsroutine No. 3

Funktioniert das alles nicht, lässt sich der Rechner über Maus und Tastatur zu keinerlei Aktivität bewegen und haben wir geprüft, ob Maus und Tastatur immer noch richtig angeschlossen sind, dann wird zu härteren Maßnahmen gegriffen. Desktop-PCs haben manchmal noch eine Resettaste am Gerät. Bei Laptops wird es etwas tricky. Aber eins nach dem anderen.
Wer eine Reset-Taste findet, drückt einmal beherzt darauf (1-2 Sekunden). Wer keine hat, kann etwas ähnliches mit dem An-Schalter probieren. Einmal kurz, aber beherzt draufdrücken und beobachten, was passiert. Je nach Einstellungen fährt der Rechner oder Laptop dann runter bzw. geht in den Ruhemodus. Er könnte auch von selbst neu starten. Oder man startet ihn selbst, nachdem er sich ein paar Sekunden beruhigt hat.
Sollte man sehen, dass sich der Rechner nach der kurzen Betätigung der An-Taste in den Ruhemodus (Energiesparmodus o.ä.) verabschiedet, sollte man nach dem Neustart auf jeden Fall probieren, die Fehlerbehebungsroutine No. 2c durchzuführen (“shutdown /r /f”).
Passiert beim Betätigen der An-Taste wider erwarten nichts, sollte ein längeres Drücken auf diese Taste den Rechner zwangsweise ausschalten. Das ist dann aber auch fast das härteste, was man machen kann. Noch härter ist nur noch Stromstecker ziehen im laufenden Betrieb oder den Akku und das Netzteil beim Laptop entfernen. Schäden sind dann nicht mehr auszuschließen.

Fachleute mögen mich bitte nicht lynchen, aber meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass man über diesen Weg 90% aller Probleme gelöst bekommt. Wobei immer geholfen hat, dass ich System und Programme einerseits sowie die Daten (Mediendateien, Officedateien etc.) andererseits immer auf getrennten Festplatten im Gerät gespeichert habe. Das bedingt natürlich zwei Festplatten im Gerät, was nicht so leicht zu finden ist, aber was ich seit meinem allerersten eigenen Rechner (386er, Win3.11, eine Platte 250 MB, eine 500 MB) 1993 immer als Prinzip durchgezogen habe. Externe Datensicherung u.ä. kam dann im Verlauf der Jahrzehnte dazu.

Horoscope

Aus Anlass eines Anlasses war ich gerade in diesem Internet unterwegs und wollte mal nachschauen, ob meine Erinnerung bzgl. bestimmter Daten über mich noch richtig ist (oder ob sich die damalige Quelle geirrt hatte). Um es vorweg zu nehmen, sowohl Erinnerung als auch damalige Quelle scheinen zu stimmen. Da darf man beruhigt sein. Was ja heute auch nicht selbstverständlich ist. Man wird ja nicht jünger.

Was ich eruiert habe? Meinen Aszendenten. Ein Fakt eher untergeordneter Relevanz, aber ich mag nutzloses Wissen. Dazu gehört immer auch das Sternzeichen, und so sei erwähnt, dass ich vom Sternzeichen Fisch bin, Aszendent Zwillinge. Dieser Fakt allein hätte mir ja gereicht. Aber die Webseite, die ich zum Zwecke der Überprüfung aufrief, offerierte auch gleich noch Teile meines darauf beruhenden Persönlichkeitsprofils. Und es ist doch immer wieder erstaunlich, wie man sich in den Texten dann irgendwo auch wiederfindet.

Das Leben schenkt dir immer wieder Möglichkeiten zu Begegnungen, zu Kontakten, zum gegenseitigen Austausch.

Muss es aber auch, weil allein tue ich mich schwer, solche Möglichkeiten zu schaffen. Aber wenn es sie gibt, mag ich sie auch mal gern nutzen.

Dein Aszendent macht dich zu einem betont sozialen Menschen, der aufblüht, wenn er seiner Bestimmung nachgeht, den aber Lustlosigkeit und Zweifel beschleichen, wenn er zu lange alleine ist.

Jepp.

Du bist vielseitig interessiert, was im Übermaß in Flatterhaftigkeit und Oberflächlichkeit ausarten kann. Lebst du deinen Aszendenten, passt auf dich vielleicht am besten das Etikett des “intellektuellen Typs” oder “Kulturmenschen”.

Naja, “Kulturmensch” … die Seite kenne ich noch nicht. Und für flatterhaft bin ich zu schwer. Vieles können/wissen, aber nichts richtig tiefgehend, das trifft wohl im wesentlichen zu.

Du kannst reden, reden, reden. Niemand ist so fit darin, andere zu unterhalten, sie mitzureißen, ihnen etwas Gutes zu tun. Und auch mit der Feder kannst du dich auszudrücken: In den Medien (Zeitung, TV, Radio) sitzen viele Menschen, die Zwillingen als Aszendenten haben. Und du kannst handeln. Mit deinem Aszendenten Zwillinge bist du wie geschaffen, andere Menschen davon zu überzeugen, mit dir Geschäfte zu machen.

Nein. Also das mit dem Geschäfte-Machen ist nicht mein Ding. Wirklich nicht. Hier irrt der unbekannte Erstellende des Horoskops. Beim Rest: Ist was dran. 😉

Du gehst mit der Offenheit und Neugierde eines Kindes auf die Welt zu und sammelst – eventuell fast wahllos – Informationen. Da dich vieles interessiert, fällt es dir vermutlich nicht leicht, Schwerpunkte zu setzen. Durch deine Objektivität siehst du Vor- und Nachteile verschiedener Situationen; und du wirst eine Entscheidung so lange als möglich offen lassen. Irgendwann musst du jedoch Stellung beziehen. Dies auf eine Weise zu tun, die dir ebenso wie deiner Umwelt wohl bekommt, dürfte sich immer wieder neu als Herausforderung herausstellen.

Jepp. Endlich sagt’s mal eine/r.

Es ist doch immer wieder interessant, wie aus zwei “Nichtinformationen” aus Modulen Texte zusammengestellt werden können, in denen man sich wiederfindet.

P.S.: Im chinesichen Horoskop bin ich übrigens vom Sternezeichen Hahn. Aber was ich da alles lese … Naja, Trefferquote höchstens 50/50.

Lidl, das ZDF, die Quote und das große Häää?

Im ZDF lief am Dienstag eine Insider-Doku über Lidl. Man kann sie auch noch hier nachsehen. Die Ausstrahlung scheint ganz erfolgreich bewesen zu sein, das zeigen die Quoten. Mein Schauen ist zwar nicht in die Quoten eingeflossen, aber gesehen habe ich die Doku auch. Wenn auch nicht ganz. Und das hat einen einfachen Grund: Nachdem ich die Grundidee (Insider packen aus) erstmal für gut befand, erwartete ich natürlich auch spannende Ergebnisse der Dokumentation. Allein: Daran fehlte es. Und dann auch noch in ihrer Allgemeinheit einfach falschen Aussagen, die dabei gemacht wurden.

Beispiel: “Jeder Lidl sieht von innen gleich aus.” Da ist einfach nur falsch. Ich habe zwei Lidl in meinem einfachen Einkaufsbereich und selbst die unterscheiden sich wesentlich, spätestens weil sie zueinander spiegelbildlich aufgebaut sind.

Beispiel: “Die neu umgebauten Lidl haben breitere Gänge.” Genauso falsch. Einer der beiden von mir frequentierten ist gerade erst umgebaut worden. Die Gänge sind enger als vorher.

Beispiel: “Lidl hat nur große Einkaufswagen.” Zum dritten mal falsch. Beide Lidl, die ich gelegentlich nutze, haben Wagen in zwei Größen. Und damit meine ich nicht die ganz kleinen Kindereinkaufswagen mit dem Fähnchen, sondern richtige.

Und dann die besonders schlaue Erkenntnis, dass es bei Lidl Fachleute gibt, die das Einkaufsverhalten in Richtung höheren Umsatz verändern wollen, damit die Leute mehr kaufen, als sie eigentlich brauchen. Welcher Supermarkt oder Discounter macht es nicht so? Zugegeben, die Schlussfolgerungen sind bei den einzelnen Ketten unterschiedlich, aber die Grundidee Umsatzsteigerung haben alle! Was ist daran also Lidl-spezifisch? Nichts. Absolut gar nichts.

Was soll also diese Fokussierung auf den einen Anbieter? Okay, der dämliche Einkäufer hat jetzt erfahren, dass Lidl mit “Tricks” arbeitet, und ist jetzt vorsichtiger beim Einkaufen (hat aber in kürze sowieso alles wieder vegessen). Und der kundige Einkäufer, der sich auch schon im Laden nicht von den Kundenbeeinflussungen leiten lässt, verallgemeinert sich die Sendung selber und weiß damit, dass Aldi, Edeka, Rewe, die beiden Nettos, Globus, Penny u.a. mit gleichem Ziel auch verkaufsfördernde Maßnahmen einsetzen. Was aber auch nicht wirklich neu ist.

Ventilierter Blödsinn

Dieser Tage beherrschen die angekündigten hohen Temperaturen der nächsten Tage die Journalie und manch Hirnzwerg die entsprechenden Ratgeberredaktionen. Thema: Wie kann man auf einfache Art Linderung erzielen, wenn die Außentemperaturen die 30°C-Marke nach oben durchbrechen? Quell des Blödsinns: Der Ventilator. Und die Idee, mit ihm ein Zimmer zu kühlen. Deswegen zwei wichtige Gedanken zum Miefquirl, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen. Trotzdem ist er ein wichtiges Mittel, das persönliche Wohlbefinden bei Hitze zu erhöhen.

Der Ventilator erwärmt die Luft um ihn herum.

Letztendlich erzeugt ein Ventilator genauso viel Wärme wie ein Heizstrahler mit der gleichen Leistungsaufnahme, da die gesamte elektrische Energie, die er aufnimmt in Wärme umgewandelt wird (teilweise mit dem Umweg über die Bewegungsenergie der Luft, die er beschleunigt). Mein Ventilator hat einen Anschlusswert von 50 W, die er im Betrieb in Wärme umwandelt. In etwa mit der gleichen Effizient wie eine Glühbirne der gleichen Leistung. Dabei hat der Ventilator noch den Vorteil, dass er die erzeugte Wärme gut im ganzen Raum verteilt, da er ja die Luft bewegt. Ihn als Zimmerheizung zu verwenden, wird aber auch nichts bringen, wobei der Vergleich zu einem klassischen Heizstrahler mit >2000W Anschlussleistung als Vergleich ausreichen sollte. Wenn man 40 Ventilatoren hätte, könnte es allerdings klappen. 😉

Es ist also absolut hirnrissig zu behaupten, ein Ventilator kühlt einen Raum ab. Das ist nicht seine Aufgabe. Vielleicht könnte er dabei helfen, die Luft aus einem kühleren Raum in einen wärmeren zu transportieren, dann muss man ihn aber im kühlen Raum auf den Boden stellen, und von dort aus die Luft nach oben in den warmen Raum schießen … Ob dafür die Wirbel, die so ein Gerät erzeugt, überhaupt taugen, wage ich mal zu bezweifeln.

Der Ventilator hilft, einen kühlen Kopf (und Körper) zu behalten.

Die wichtige und ureigenste Aufgabe eines Ventilators ist es, Luft zu bewegen. Und genau das ist es, was seine wichtige Hilfeleistung bei Hitze ausmacht. Allerdings heißt das aber auch, dass die gleiche Aufgabe auch ein gepflegter Durchzug oder ein steter Wind erzielen kann.

Wie kann also ein Ventilator oder ganz allgemein Luftbewegung unserem Körper helfen, kühl zu bleiben? Wie funktioniert die körpereigene Klimaanlage und wo greift die Luftbewegung helfend ein?

Wenn unserem Körper zu warm wird, versucht er die Temperatur mittels Schwitzen zu regulieren. Dabei wird auf die Hautoberfläche Wasser ausgeschieden, dass dort verdunstet. Dieser Verdunstungsprozess (also die Umwandlung von Wasser in Dampf bei unter 100°C) braucht Energie, die der Haut entzogen wird, die entsprechenden Hautpartien sind kühler. Wer nicht schwitzt, kann sich auch mit ein wenig Wasser besprühen, ist funktional das gleiche.

Nun hat Dampf aber eine wärmeisolierende Wirkung. Wer erinnert sich nicht an den Wassertropfen auf der heißen Herdplatte, der darauf herumsprang, aber nicht verdampfte. Hier isolierte eine kleine Wasserdampfschicht den Tropfen von der Herdplatte und die große Hitze kam nicht ins Wasser. Wenn der Schweiß verdunstet, sind wir quasi von einer Dampfschicht umnebelt. Die Luftfeuchtigkeit um uns herum ist stark erhöht, die Luft kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Der Körper sondert doch Schweiß aber, aber er verdunstet nicht, der Kühleffekt bleibt aus.

Und genau hier kommt der Ventilator ins Spiel: Der bläst die mit Wasser gesättigte Luft um uns herum weg, die ausgewechselte Luft kann wieder Wasser aufnehmen, der Schweiß verdunstet und kühlt unseren Körper. Und schon fühlen wir uns wieder wohl. Wichtig ist also, dass sich die Luft um uns herum bewegt. Entweder, wir bewegen uns selber, oder es helfen ein Ventilator, Durchzug, eine luftige Terrasse oder was auch immer. Aber wir sollten auch an regelmäßige Flüssigkeitszufuhr denken. Wenn der Tank der Klimaanlage leer ist, kühlt sie eben auch nicht mehr und wir fühlen uns wieder unwohl.

Wie sieht es eigentlich mit den Tipps von wegen geschlossener Fenster und/oder Lüften aus? Hat schon mal jemand in den Tropen jemand ursprüngliche Häuser von Eingeborenen gesehen, die Fenster haben? Öffnungen ja. Vorhänge ggf. auch. Aber Fenster, die man schließen kann? Und die kennen sich mit Hitze besser aus als wir. Wer sich aber nicht davon trennen möchte, bei Hitze seine Räume zu verrammeln, sollte sich für wenig Geld eine Thermometer-/Hygrometer-Kombination mit Außensensor für beide Werte zulegen. Der Außensensor sollte fachgerecht (schattig, luftig) installiert werden. Und wenn dann der Innensensor entweder bei Temperatur oder bei Luftfeuchtigkeit einen höheren Wert als der Außensensor anzeigt, dann gilt es, alle(!) Fenster aufzureißen.

Durchzug hat noch niemanden umgebracht!

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Weiterführende Infos: hier

Streaming contra Werbung (oder so) – Über PlutoTV und rlaxxTV

Spätestens seit den Lockdowns mit den Homeoffices kennen wir Streamingdienste, zumindest vom Namen her. Und wie bei vielen anderen Sachen auch, gibt es hier (mindestens) zwei Arten: die einen nerven die Zuschauenden mit Rechnungen/Abbuchungen und die anderen mit Werbung. Und wenn man sowas wie Zattoo, waipu, Joyn & Co. mitzählt, gibt es auch entsprechende Mischformen. Die Bezahldienste sind hinlänglich bekannt aus Werbung, Social Media und von Freunden und Bekannten. Netflix, Amazon Prime, Disney+ sind hier die bekanntesten Vertreter.

Bei den werbefinanzierten, mithin also für den Zuschauenden ohne direkte Kosten nutzbaren, sind mir in der letzten Zeit zwei Dienste ins Auge gerutscht, die ich nun auch gelegentlich nutze. Einer kommt aus großem Hause, was man ihm inhaltlich durchaus anmerkt: PlutoTV (u.a. Viacom). So tummeln sich hier Inhalte, die man irgendwann schon mal auf MTV, Comedy Central, Nick(elodeon) und nahestehenden Kanälen gesehen hat. Manchmal ist man doch arg erstaunt, was so alles zu dem Firmenkonglomerat gehört. Ein paar zugekaufte Inhalte sind auch noch mit dabei, so dass man nicht nur Klassiker wie “Cheers” auf einem eigenen Kanal 24/7 sehen kann, sondern auch Star Trek, Sam&Cat, Spongebob, South Park, iCarly usw. Auf geeigneten Themenkanälen findet sich dann durchaus auch Material, dass ursprünglich mal öffentlich-rechtlich produziert wurde, was ja irgendwie ein Zeichen dafür ist, dass es dann doch wohl ohne ARD, ZDF, arte, BBC & Co. doch nicht geht. 😉 111 Kanäle (laut Wikipedia) wollen eben doch irgendwie mit Content gefüllt werden; und sie werden auch immer mehr.

Aus Kiel meldet sich seit einiger Zeit ein anderer Anbieter im Netz: rlaxx TV. Ob es an der Mentalität der alten Hafenstadt liegt, man ist hier thematisch sehr viel breiter aufgestellt. Die Zahl der Kanäle ist nicht ganz so groß (m.E.), aber auch hier wächst man noch. Und bei der Aufstellung und Philosophie ist das Potenzial recht hoch. Neben Filmen und Serien, Lifestyle und Dokumentationen gibt es auch Sport, Musik, Comedy und Slow TV. Gerade letzteren Punkt finde ich recht spannend, wobei ich in die Kategorie noch ein paar andere Kanäle als die “offiziellen” zählen würde.

So gibt es bspw. “Classical Harmony”, ein Kanal, der zu Bildern alter Meister klassische Musik bringt, wobei man “alter Meister” und “klassische Musik” nicht zu eng sehen sollte. Lounge-Sounds und schöne, wenn auch reale Bilder (Natur, City, u.a.) liefert “Deluxe Lounge HD” und “Sonicentric” begeistert – jedenfalls mich – mit schönen Bildern, Geräuschen und ab und an etwas Musik. Ähnlich ist auch “Mööds” aufgestellt, wo es ab und an das Kaminfeuer, aber auch drehende Brathähnchen, Aquarien, Landschaften u.ä. gibt. Programmliche Highlights sind hier die Fahrten der “Hurtigruten” – bis zu 4 Stunden Schifffahrt durch die Fjorde mit der Kamera auf einem der norwegischen Fährschiffe. Wobei wir dabei lernen, dass “Hurtigruten” wirklich Fährschiffe sind und nichts an norwegischen Jungmännern, was zu schnell fertig ist. 😉

Sich manchmal von diesen entspannenden Streams berieseln zu lassen, ist einfach herrlich. Oder genauer: könnte so herrlich sein. Allerdings haben beide Anbieter ihre Finanzen nicht im Griff. Also technisch gesehen. Und indirekt. Was ich meine ist die Beantwortung der Frage: Werbefinanzierung ja, aber wie?

PlutoTV scheint es etwas besser zu gelingen, rlaxxTV versagt eigentlich auf ganzer Linie dabei. Wobei ich nichts gegen die Werbung an sich sagen möchte. Aber wie damit umgegangen wird, vergrault doch die Zuschauer, selbst die gutwilligen. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen grätscht die Werbung in den laufenden Stream, ohne Berücksichtigung davon, was da gerade läuft. Mitten in Sätze und längere Worte hinein (wenn denn gerade sowas gesendet wird). Aber wenn es nur das wäre: Die Werbung ist auch Null abgestimmt auf den Kanal, auf dem sie ausgespielt wird. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen läuft gerade auf “Mööds” so eine Hurtigruten-Fahrt, viel mit Meeresrauschen durch das fahrende Schiff. Da kann man sich drauf eingrooven. Und dann grätscht plötzlich und ohne Vorwarnung (ja, Werbetrennner, die bei dem Problem helfen könnten, gibt es natürlich auch nicht) eine Zahnpastawerbung hinein (gefühlt doppelt so laut), es folgt eine Werbung für ein Diabetikerhilfsmittel, die nochmal dreimal lauter ist als die vorherige Werbung. Abgeschlossen wird mit einer Veggie- oder ebay-Werbung. Dann gehts wieder zurück zum Stream. Nicht immer ganz sauber im Übergang, aber immerhin. Einzig positiv an der Werbung ist, dass da steht, wie lang der Werbeblock noch dauert.

So ist das bei anderen rlaxxTV-Kanälen aber auch. Mitten in die Musik, in die Stimmung, in die Handlung, der man zu folgen gewillt ist, grätscht die Werbung hinein, ohne den Zuschauer abzuholen bzw. hinterher wieder abzuliefern. Hingrätschen mit dem grooooooooooooooßen Holzhammer. Gefühlt im 10-Minuten-Rhythmus und immer die gleiche Werbung, nur wenige Variationen. Und das natürlich nicht nur bei den Streams, auch bei den Mediatheken, die es auch gibt. Gruselig. Und selbst, wenn es “nur” Eigenwerbung für andere Kanäle ist, wird immer auf Kontrast gesetzt, bspw. auf dem “Slow Channel” Werbung für “Thrill One”, dem Kanal für action- und adrenalingeladene Sportarten.

Wenn man mal von den 4-Stunden-Hurtigruten-Beiträgen auf “Mööds” absieht, die Beiträge sind normalerweise kleinteiliger. Da kann man wunderbar zwischen den Beiträgen werben. Aber das scheint die einzige Stelle zu sein, wo garantiert keine Werbung kommt. Serien und Filme haben meist eine Aufteilung in Kapitel, sind teilweise mit Stellen versehen, wo Werbung passen würde, aber nein: Hineingrätschen ist das Motto des Streamingdienstes. Den größten Schaden anrichten und dann schnell wieder verschwinden (der längste Werbeblock, den ich bisher erlebte, war 70 Sekunden lang).

PlutoTV scheint das Problem etwas besser im Griff zu haben. Wirklich perfekt ist es auch nicht; wenn man sich beispielsweise einen Kanal mit einer Dokumentation ansieht und am Ende der Abspann durchläuft, dann scheint die Werbung nach dem Abspann in der Zeit zwischen den Beiträgen zu laufen. Wer dran bleibt, merkt aber schnell, dass das nicht so ist, denn nach der Werbung kommt erstmal noch das Schlussbild des Abspanns, dann ein PlutoTV-Trailer und dann beginnt erst der nächste Film.

Das Problem ist offensichtlich, dass der gesammte Contentberg der Anbieter für ihre Arbeit sinnvoll aufbereitet sein müsste, was nicht so ist. Jeder Videoschnipsel müsste mit Markierungen versehen werden, an welchen Stellen eine Werbeunterbrechung am wenigsten störend wäre. Das ist eine Aufgabe, die man vielleicht irgendwann mal einer KI übergeben könnte, aber im Moment braucht man dazu Manpower, und der ist teuer. Wenn man aber langfristig auf dem Markt bestehen möchte, darf man seine Zuschauer nicht verschrecken und da ist es doch notwendig, auf geeignete Weise zu invenstieren.

So, jetzt muss ich erstmal die rlaxxTV-App, die ich beim Schreiben im Hintergrund laufen hatte, ausschalten. Nach der sechsten immergleichen Zahnpastawerbung gehört die Marke mittlerweile zu denen, die ich definitiv NICHT kaufen werde, weil ihre Werbung nervt. Auch daran sollten die Anbieter denken.

Zeit verbrennen im ÖPNV

Ein Gedanke gleich vorweg: Ich bin für einen gut ausgebauten ÖPNV (öffentlichen Personennahverkehr). Wenn er gut gemacht und bezahlbar ist, ist es ein schönes Ding. Aber bis dahin ist doch noch ein bisschen Luft nach oben.

Vor etwa 4 Jahren habe ich mich schon mal über entsprechende ÖPNV-Planungs-Apps ausgelassen. Das Webangebot hat sich mittlerweile verbessert, wie eine aktuelle Stichprobe ergab, aber … Naja. Routenanzeige VMVDas ist übrigens die angezeigte Route meines aktuellen, an damals angelehnten Beispiels, mit dem ÖPNV morgens von Neubrandenburg nach Greifswald zu kommen. Chic, chic.

Kommen wir aber vom Fern- zum Nahverkehr und spielen wir auch dieses an meinen persönlichen Bedarfen durch. Um es vorwegzunehmen: Der ÖPNV wird haushoch verlieren. Da muss sich auf irgendeine Art und Weise unbedingt etwas ändern. Ich weiß aber auch, warum die Lage im Moment so ist, wie sie ist. Vor Jahren bereits konnte ich in die Materie etwas tiefer hineinschnuppern und mich damit befassen. Soll heißen: Die Lösung, wie sie im Moment existiert, ist für die Allgemeinheit unter den gegebenen, historisch gewachsenen Rahmenbedingungen schon sehr optimal. Aber es geht hier jetzt nicht um die Allgemeinheit, sondern um mich. Und wenn mir auf dem Weg zur Arbeit der Bus, mit dem ich ggf. zum gleichen Ziel gefahren wäre, entgegenkommt(!), dann ist das schonmal ein Indiz, warum der ÖPNV hier leider im konkreten doch verliert.

Spielen wir also die Situationen mal durch und fangen mit den Rahmenbedingungen an. Ich habe zwar Gleitarbeitszeit und bin da durchaus etwas flexibel, was Anfangs- und Endzeiten betrifft, aber es gibt auch Öffnungszeiten, die abgesichert werden müssen, und so liegt mein Feierabend kurz nach der Schließzeit und mein Arbeitsbeginn sollte im Mittel so liegen, dass ich mein Stundensoll erreiche. Soweit, so einfach. Im allgemeinen pflege ich mit dem Pkw zur Arbeit zu fahren. Bei großer Flexibilität, was die Zeiten betrifft, bin ich in ca. 15 min. (inkl. notwendiger Fußwege) auf Arbeit. Rechne ich 20 Minuten, komme ich dort glücklicher, weil mit einem Milchkaffee in der Hand, an. Der Heimweg liegt auch bei ca. 15-20 Minuten, je nach Länge des “Umweges” durchs naheliegende Einkaufszentrum für Abendbrotzubehör. Selten gibt es auch mal eine “Havariefahrt”, meist in Tagesrandlagen, dann bin ich auch in 10 Minuten auf Arbeit, ohne Kaffee und “wild” parkend. Aber nachts um 2 Uhr stört das wenig.

Vorteil beim ÖPNV: Sowohl zu Hause als auch in Arbeitsstellennähe gibt es in gehfähiger Entfernung jeweils eine Haltestelle. Auch für Gehfaule wie mich. Aber nun gehts los. Zu Zeiten meines normalen Arbeitsbeginns fährt der Bus im Stundentakt. Er braucht zwischen beiden Haltestellen laut Plan-App 21 Minuten. Hinzu kommen etwa 15 Minuten Fußweg in Summe an beiden Enden und die Pufferzeit, die man sicherheitshalber früher an der Haltestelle ist, bevor der Bus abfährt. Der Weg zur Arbeit beläuft sich also auf 35 bis 40 Minuten. Ohne Kaffee. Den gibt es auf der Strecke nämlich nicht. Ein Minus für den Kaffeeeinzelhandel. 😉

Falsche Route, richtige RouteAuf der Webseite wird übrigens eine sehr komische Route angezeigt. Die Linien im Grünton sind die Originale, die roten meine Korrekturen. Wo also der Bus wirklich langfährt. Und da ist der komische Knubbel am linken Rand in Höhe der Torgelower Straße noch gar nicht mit beachtet. Aber das kommt dabei heraus, wenn man dem Routenplaner nur die Haltestellenorte übergibt, aber eben nicht die eigentliche Fahrstrecke, und es werden die vermeintlichen Verbindungslinien gezogen, die mit den wahren Fahrstrecken leider nix zu tun haben. Aber auch hier ist die Angelegenheit noch steigerungsfähig, wie wir später sehen werden. Und was die stundengetakteten Fahrzeiten angeht, kann ich mir aussuchen, ob ich eine Dreiviertelstunde zu früh oder eine Viertelstunde zu spät zur Arbeit komme. Oder ich fahre Mo-Do spät und freitags dann früh. Gleicht sich nicht ganz aus, aber immerhin. Lösbar. Nur, dass ich am frühen Tag meine Wecker auch eine Stunde früher stellen müsste… Ganz abgesehen davon, dass ich mir gern sonstige, private Termine gern vor die Arbeitszeit lege (Hausarzt, Zahnarzt, …) Nunja, Hausarzt liegt sogar an der Route. Nur mit dem ÖPNV zu meinem Zahnarzt zu fahren … Dann wird es richtig absurd, obwohl ich das Gebäude, in dem er residiert, fast vom Balkon aus sehen kann … Luftlinie vielleicht 800 m (wenn nicht weniger), Pkw 4,3 km, Bus? Netto-Fahrzeit 33 Minuten. Plus 20 Minuten Fußweg. Mindestens. Und, holla: für die Rückfahrt werden mir auch mal nette 74 Minuten reine Fahrzeit angezeigt, inkl. 57 Haltestellenaufenthalt an einer der belebtesten Straßen der Stadt …

Aber zurück zur Anbindung an die Arbeit. Da bin ich ja nun und tue, was ich so tue. Aber irgendwann ist Feierabend und ich möchte wieder nach Hause. Knappe 17 Minuten nach Feierabend fährt ein Bus in ca. 14 Minuten nach Haus. Knappe halbe Stunden Weg, aber irgendwo noch etwas einkaufen auf dem Heimweg – sonst gelebte Praxis – entfällt. Das muss dann anders organisiert werden. Die Zeitangaben gelten aber nur für Montag, Dienstag und Donnerstag. Am Freitag habe ich etwas früher Feierabend. Aber auch da könnte es klappen. Nur eben eine Stunde früher. Der Mittwoch geht länger. Wenn ich pünktlich den “Laden” verlasse und dann zur Haltestelle schlendere, harre ich dort noch eine halbe Stunde aus, wenn ich vorher den Rufbus bestellt habe. Wenn nicht, dann länger. Wobei es noch eine gewagte Lösung wohl gibt. Der Routenplaner im Web zeigt sie nicht immer an, aber in der Fahrplan-PDF steht sie auch drin:

FeierabendtourDafür muss ich zwar wirklich pünktlich Feierabend machen, dann schaffe ich den Bus, der nicht die gewohnte Linie ist; aber nach einer Nordstadtrundfahrt und vermutlich den Busfahrer in den planmäßigen Feierabend begleitend, bin ich dann auch nach 27 Minuten Nettofahrzeit, also einer knappen Dreiviertelstunde Wegzeit zu Hause.

Soweit die Situation: Wegzeiten, die sich mindestens verdoppeln bis verdreifachen, wenn man sich auf die Abfahrzeiten einstellt. Rechnet man spontanes, nicht fahrplankoordiniertes Losgehen mit ein, wird’s noch mehr. Dazu Routen-Apps von den Anbietern, die voller Fehler in den Anzeigen sind. Positiv: Das normale Monatsticket ist billiger als das, was ich nur fürs Parken in Arbeitsplatznähe bezahle. Dafür ist der Parkplatz aber dichter an der Arbeitsstelle als die Haltestelle und zwischen Parkplatz und Job gibt es frischen Milchkaffee. Rechnet man die wirklich nur gelegentlich stattfindenden “Havarie”-Einsätze hinzu, dann schlagen die mit ca. 30 Euro für’s Taxi (Hin- und Rückfahrt) und nicht abschätzbarer Wegzeit (mindestens 30 Minuten für eine Tour, wenn man die Wartezeit aufs Taxi mit einrechnet) zu Buche, wobei ich mit der Taxiverfügbarkeit nachts keine Erfahrungswerte habe.

Das Auto wird für mich also wohl in absehbarer Zeit Hauptfortbewegungsmittel bleiben. Und solange es am Zielort keine Dusche gibt, fällt das Fahrrad als Verkehrsmittel auch aus.

Hängt sie auf – an den Laternen!

Wie wichtig manchmal Groß- und Kleinschreibung ist …

Es ist Wahlkampf und die Laternen sind kaum noch zwischen den ganzen an ihnen befestigten Plakaten zu erkennen. Und wenn man sich zügig an ihnen vorbei bewegt, dann bekommt man ein eigentümliches Konglomerat an Werbeaussagen mit, und ist hinterher eigentlich genauso schlau wie vorher, wenn man sich die Frage beantworten will, was den am 26.09. zu wählen ist. Aber das Schöne an den Plakaten ist, dass man wunderbar erkennen kann, wer Amateur und wer Profi ist (oder zumindest Amateur, der mit Profis zusammenarbeitet.

Früher hab ich ja mal was gelernt, studiert sogar. Und einer der Lehr-Gänge hieß AvUM. So weiß ich noch, wie es Episkop funktioniert und wieviele Zeilen man auf eine Polylux-Folie maximal schreiben sollte, damit die Lernenden den Inhalt auch erfassen können. Der Polylux heißt jetzt Overheadprojektor und ist auch nicht mehr uptodate. Aber das mit dem Inhalt gilt sicher noch. 11 Zeilen Text, auf die Gesamthöhe verteilt, sind die maximal empfohlene Menge für mittlerweile gebeamerte Infoanzeigen. Aber die Lernenden haben ja Zeit, sich die Anzeige anzuschauen.

Die Zeit hat der Verkehrsteilnehmende nicht, an den sich die Laternenwerbung richtet. Zwei oder drei Sekunden höchstens stehen zur Verfügung, um den Inhalt einer Laterne zu erfassen. Selbst der große Slogan der französischen Revolution 1789 ist in der Zeit schlecht unterzubringen.

Freiheit, Gleichheit, Brü …”

Hä? “Brü…” was? Brühwurst? Neee, das Wort war länger.

Texte, mit Inhalt(!), teils auch ohne, stehen auf den Plakaten. Nichts gehen die Grundidee, Positionen und Einstellungen im Wahlkampf rüberbringen zu wollen, aber nicht mittels der Laternenplakate! Das bringt nichts. Und lenkt den Verkehrsteilnehmenden ggf. von der Verkehrsteilnahme ab.

Jetzt braucht ihr mir aber nicht mit den Fußgehenden zu kommen, die ja mehr Zeit zum Lesen haben. Stimmt. Aber an Durchfahrtsstraßen kommen die auch eher selten vor. Da könnten die Kandidierenden eher unterschiedliche Plakate für Bereiche nur mit Autos/Fahrrädern und solche mit Fußgehendenverkehr aufhängen. Natürlich passend zur Gegend. Und sagt mir jetzt nicht, das ginge nicht, man könnte doch nicht unterschiedliche Plakate drucken! Doch, das geht. Wer genau hinsieht, zeigen manche Plakate mit Inhalt auch jetzt schon unterschiedliches.

Die Profis machen es (zumindest in diesem Aspekt) richtig: Konterfei drauf, Namen, Partei, Zweiwortslogan. Punkt.

P.S.: Eine Bemerkung noch zu einer Wahlkampfplakataussage, die ich leider sehen musste: Ich zahle bereits seit Anfang 2013 keine GEZ-Gebühr mehr. Ganz legal, ohne Antrag, ohne Befreiung. Wer im heute lebt und den Blick nach vorn richtet, sieht auch, welche Kultur- und Medienkompetenzförderungen über die Rundfunkbeiträge mitfinanziert werden, und dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der sich mit den Bedürfnissen entwickelt, gut für eine Gesellschaft ist; bei allen offenen Baustellen, die es zu kritisieren gilt und die behoben gehören.

Durchsichtig und lächerlich

Törööö, der Wahlkampf ist eröffnet. Hier in der Gegend wählen wir am 26.09. für den zuständigen Landtag sowie – wie alle – für den Bundestag. Visionsstrotzende Reden und aussagekräftige Plakate  … wird es – wie immer – nicht geben. Im Wahlkampf geht es schließlich nicht darum, was der/die Bürger/in will, sondern nur darum, dass der/die Politiker/in gewählt wird. Das ist auf zwei Arten möglich.

Zum ersten mit der Erststimme: Hier hat man die Möglichkeit, aus einem kleinen Kreis ausgewählter regionaler Elite die/den Beste/n auszuwählen. Sowas nennt sich dann Direktkandidat/in und der/die Sieger/in vertritt den Wahlkreis im entsprechenden Parlament.

Die zweite Stimmabgabe erfolgt mit der Zweitstimme. Hier ist die Auswahl meist größer, wenn auch unspezifischer. Auf den ersten Blick stehen nur Parteien zur Wahl; die haben aber vorher schon ausgeklüngelt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ihre Mitglieder und Freunde ins Parlament einziehen können.

Nun haben Parteien als große, gewachsene Gebilde durchaus eine gewisse Vielfältigkeit auch in sich. So gibt es in der CDU Mitglieder, die sind linker als manches SPD-Mitglied und umgekehrt. Und an den Rändern bemerkt man, dass das politische Spektrum keine Linie sondern ein Kreis ist. Es soll Leute geben, die sind so weit links, dass sie rechts wieder raus kommen (und umgekehrt).

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Gerade auch an der Basis gibt es Leute, die durchaus sympathisch rüberkommen und sich das auch in der politischen Diskussion durchaus herüberkommt, aber wenn man dann das Führungspersonal der gleichen Partei in der medialen Ventilation verfolgt, fällt man doch vom Glauben ab und  hält – zumindest die Partei – für unwählbar. Das scheint den Basisarbeitern aber durchaus auch bewusst zu sein, der Führungsebene aber auch.

Wer mit ein bisschen Lebenserfahrung erinnert sich nicht an die Wahlplakate eines Helmut Kohls, auf denen neben dem Namen nur noch CDU stand? Keine Aussage, keine Vision, kein Versprechen, nichts. Und er hat die Wahl gewonnen, wenn ich mich richtig erinnere. In diesem Jahr sieht es aber so aus, als ob die Kandidat/inn/en den umgekehrten Weg gehen. Das SPD-freie Plakat von Ministerpräsidentin Schwesig ist aktenkundig, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie von der Bundes-SPD Abstand gewinnen wollte oder die kleinen SPD-Kandidat/inn/en in den Wahlkreisen schützte.

Eine weitere Kröhnung aus dem Bereich entnahm ich heute meinem Briefkasten. Mittlerweile lache ich nicht mehr darüber, aber der Flyer ist so absurd und handwerklich schlecht, da ist es gut, wenn man darüber lacht. Andere Reaktionen wären auch denkbar gewesen. Welchen Flyer ich meine? Den hier:

Wahlkampfflyer Bromberger (CDU)

Wer ihn kennt, oder allgemein halbwegs gut informiert ist, oder sich die Leute auf dem Flyer anguckt, der weiß, dass der Kandidat Mitglied der CDU ist. Bei den Ereignissen und Possen rund um den Spitzenkandidaten der Partei glaube ich gern, dass er nicht gern als in seinem Dunstkreis stehend bekannt werden will. Es stellt sich aber noch eine zweite Frage: Für welche Wahl tritt er an? Schauen wir mal auf die Rückseite.

Wahlkampfflyer Bromberger (CDU)Ah ja. Alles klar. Ähm … Vielleicht im klein gedruckten?

Postkarte von Wahlkampfflyer Bromberger (CDU)Ah! Es geht um die Landtagswahl. Immerhin. Aber diese “Postkarte” für die 3 Wünsche ist auch sehr interessant. Wer sie wirklich nutzen will, wird sie auch frankieren müssen. Damit wäre ich aber vorsichtig, denn die große Frage ist, wohin man die Karte schicken soll. Auf dem gesamten Flyer fehlt die mögliche Anschrift. Das spitzt das Problem mit dem Flyer aber noch zu, denn auch für Flyer besteht eine Impressumspflicht. Wer möchte, kann dem Kandidaten ordentlich ans Bein pieseln … im übertragenen Sinn natürlich.

Was mich noch am meisten wundern. Im Team ist mindestens eine Person, die das eigentlich wissen müsste …

So’n Quark: Das perfekte Dinner

In einem Blog ist ein Beitrag über die Vox-Sendung “Das perfekte Dinner” erschienen, den ich kommentierte, leider ist mein Kommentar  dazu irgendwie verschwunden … Deswegen hier nochmal der gleiche Wortlaut:

Ohje, was ist das denn? Fragen über Fragen. Zum Beispiel: “wir haben mehrere Folgen analysiert” Wer ist “wir”?
Als alter, medienpädagogisch Tätiger sei erwähnt: In der besprochenen Sendung ist nix live. Allein durch die Wahl der Ausschnitte oder allein auch durch eine Kameraperspektive ist eine Manipulation der Subjektivität möglich. Nicht umsonst findet man mehrfach Beschwerden von Teilnehmern, die in der Sendung nicht so dargestellt wurden, wie sie sind.
Zugegeben, bewusste Manipulation muss man dabei nicht unbedingt vorwerfen, aber allein dadurch, dass das Fernsehen immer nur einen Ausschnitt der “Wirklichkeit” zeigt, ist das abgebildete subjektiviert, es ist fürs Fernsehen hergerichtet und selbst der Off-Kommentar beeinflusst das Sehergebnis beim Zuschauer.
Und der beschriebene Rest sind nette Trivialitäten, die die Bedeutung von Fernsehen und den dargestellten Kleinigkeiten total überbewerten. Das ist Unterhaltung, damit wir uns die Werbespots und das Produktplacement (das es natür.ich nicht gibt) zwischendurch ansehen! Mehr nicht.

Der Kommentar zeigt, warum er nicht am Originalort veröffentlicht wurde. Aber schön, wenn man ein alternatives Medium hat. 😉

Apropos: Im Beitragsstext gab es noch einen schönen Satz: “Die Forschungsabteilung von …<Blogname>” Irgendwie ein Fall von multibler Persönlichkeit, würde ich sagen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass in dem Blog nur eine Person aktiv ist (zuzüglich der genehmen Kommentierenden).