Stolz wie Bolle

Sky macht Werbung. Sky macht Werbung für Werbung bei Sky. Sky muss den Werbeagenturen erklären, wie Werbung bei Sky funktioniert und wirkt. Da muss der Chef an, der Vermarktungschef.

Wer Sky abonniert, verändert seinen TV-Konsum dramatisch.

Martin Michel (Sky Vermarkter) in horizont.net

Das ist aber nicht seine einzige Weisheit. Seiner Meinung nach geht, wer Sky abonniert, dem Free-to-Air-Markt verloren. Interessanter Gedanke. Und doch sehr selbstbewusst.

Als ehemaliger Kunde, der zusammen mit dem Namen „Premiere“ die gegenseitigen Verbindlichkeiten beendete, möchte ich doch arg heftig widersprechen. Solange ich bei Sky nicht auch die Inhalte finde, die ich vom Free-TV geboten bekommen und die mich interessieren, wäre ich dem Free-to-Air-Markt nicht verloren gegangen.

Aber ich habe kein Sky, irgendwie auch aus Zeitmangel. Aber wenn ich die Angebote mit meiner Erinnerung von Premiere vergleiche, fallen mir schon ein paar Sachen auf, die mir fehlen. Und die von mir genutzen Free-TV-Angebote fehlen schon mal vom Grundsatz her …

Nörgeln sublokal

Ich bin enttäuscht. Schiebe es aber mal auf den besonderen Tag. Und die besondere Uhrzeit. Aber wenn beim nächsten Mal auch wieder. Dann. Aber von Anfang an. Oder sogar noch davor.

An anderer Stelle wurde angeregt, im Viertel doch einen Frischemarkt zu etablieren. An sich eine gute Idee, aber als grundoptimistischer Mensch würde ich mal sagen: Das wird nichts. Durch die immer weiter fortschreitende Discounterisierung im Denkens der potenziellen Kunden haben derartige Fachmärkte keine Chance. Ein entsprechender Versuch in Wohnviertelrandlage ist nach absehbarer Zeit gescheitert. Die Schließung des letzten Obst-Gemüse-Ladens liegt schon länger zurück. Die vier regionalen Filialbäcker machen nicht in jedem Fall einen wirtschaftlich gesunden Eindruck, den fünften Laden wage ich nicht Bäckerei zu nennen. Bei den beiden regionalen Filialfleischern (einmal mit Fleisch aus dem Schlachthof, einmal aus eigener Aufzucht) bleibt zu hoffen, sie mögen uns noch lange erhalten bleiben.

Letzterer Wunsch hat einen ganz konkreten Grund. Nach meinem heutigen Eindruck scheint gerade auch auf diesem Gebiet ein im Nachbarviertel liegender Supermarkt, zu dem ich bisher immer ganz gern gegangen bin, abzubauen. Es ist zwar nur ein kleines Indiz, aber mit Kleinigkeiten fängt es an. Der Vorteil bisher war die eigene Fleischereiabteilung. Eine recht umfangreiche Bedientheke mit scheinbar auch selbst hergestellten Produkten sowie ein Kühlregal mit im Supermarkt abgepackten Fleischerzeugnissen sprach für den Markt. Es mag dem Zeitpunkt meines Einkaufs (Montag, zwei Stunden vor Ladenschluss) geschuldet sein, dass die Wursttheke schon einen recht aufabgeräumten Eindruck machte. Die Fleischtheke bot noch einiges dar, aber im Kühlregal tummelten sich nur noch fremdabgepackte Waren.

„Isch möschte das nischt!“ – Wer brachte das doch so treffend auf den Punkt? Am Käseregal suchte ich noch nach einem Stück Parmesan, eigentlich Standardausstattung jeder Milchprodukteanhäufung. Auch hier versagte entweder mein Auge oder die Lieferkette. So verließ ich den Laden doch etwas ernüchtert. Lang es wirklich an der Uhrzeit oder doch am Serviceabbau? Nach langjähriger Verbundenheit gibt es natürlich noch eine zweite Chance, aber wenn sich das Bild nicht wieder zum Guten wandelt, werde ich mich, was meine Einkäufe betrifft, wohl doch umorientieren müssen.

 

Warum aus Premiere Sky wurde – Die ganze Wahrheit

Das deutsche Pay-TV hat seit Anfang April einen neuen Namen. Ganz früher hießt es mal Teleclub, dann kam Premiere, DF1, dann wurde aus DF1 Premiere und nun aus Premiere Sky. Eine Erfolgsgeschichte ist es nicht unbedingt, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht.

Premiere schrieb rote Zahlen. Weil das durch die einheimische Wirtschaft nicht aufgefangen werden konnte, übernahm Rupert Murdoch und seine News Corp. große Teile des Senders, um ihn mit neuen Ideen profitabel zu machen. In den letzten Wochen und Monaten wurden alle Einnahmequellen und Kostenstellen abgeklopft, wo mehr verdient und weniger verbraucht werden könne. Jede Chance sollte genutzt werden.

Es gibt eine Flüssigkeit, die auch von Premiere/Sky genutzt wird, und die zu den teuersten der Welt gehört. Literpreise von über 1700 Euro sind keine Seltenheit. Das ist doch ein schönes Detail, wo man viel sparen kann. Nur: Wie kann man diese Erkenntnis nutzen? Da wurde etwas Gehirnschmalz eingesetzt und eine Lösung gefunden. Zu Rubert Murdochs News Corp. gehörte auch eine Firma mit Sky im Namen, die auch Pay-TV, wenn auch anderswo, anbot. Das passte.

Sky ist ein so schönes und vor allem kürzeres Wort als Premiere, dass man viel spart, wenn man nur noch 3 statt 8 Buchstaben auf das Papier bringt. Also verbraucht man viel weniger von dieser kostbaren und teuren Flüssigkeit namens Druckertinte.