Webshop-System für lokalen Einzelhandel – Eine Idee

Das kann doch nicht so schwer sein, dem lokalen Einzelhandel ein Webshopsystem zusammenzuzimmern, dass den Besonderheiten dieses Handelsegmentes gerecht wird. Klassische Shop-Systeme fallen da schon mal wegen unnötiger Größe und Komplexheit aus. Immerhin geht es ja beim lokalen Einzelhandel nicht nur um reinen Produktverkauf. Deswegen ist ein klassischer Webshop der falsche Ansatz.

Sicher: Ein Modul des LEH*-Shops (* Lokaler EinzelHandel) kann durchaus ein klassischer Webshop sein. Aber wer will wirklich alle seine Produkte dort eingeben und ansprechend präsentieren? Da lohnen Aufwand und Umsatz nicht. Also gilt es, neue Wege zu denken und entsprechend vorhandene Lösungen schwungvoll miteinander zu vereinen. Es muss doch ein paar Programmierer geben, die folgendes zusammenzimmern können.

Der oder die Verkäufer/in/nen befindet sich mit einer Art Videokonferenzsystem beweglich im Laden (Smartphone mit WLAN), ggf. gibt es noch eine zweite Webcam im Laden (Totale, oder durch die Gegend wandernd). Kommt ein potenzieller Kunde auf die Webseite / in die App, landet er nach einer registrierung/Anmeldung erstmal in der „Schlange“, bekommt das Bild der zweiten Cam auf den Schirm und eine Anzeige, wieviele Kunden vor ihm in der „Schlange“ sind, sprich: sich vorher eingeklinkt haben. Die Anzeige kann man mit voraussichtlicher Wartezeit u.a. Angaben sicher ausbauen.

Der erste in der Schlange kommt auf das Smartphone eine(s/r) Verkäufer(s/in), sieht diese/n auf seinem Smaprtphone/Rechner und man kann sich unterhalten. Gibt es mehrere Verkäufer/innen, werden die Kunden aus der „Schlange“ entsprechend zugeteilt. Jetzt kann der/die Verkäufer/in mit dem Kunden durch den Laden wandern, ggf. zu Produkten beraten und diese gleich in einen realen Warenkorb legen. Ist der Einkauf fertig, sind oder werden Bezahlwege festgelegt und der Kunde bekommt die Info, ab wann er den Einkaufskorb an einer geeigneten Ausgabestelle gegen irgendeine geeignete Identifizierung (QR-Code auf dem Handy oder sowas) abholen kann.

Gerade bei kleineren Geschäften sollte das doch im Prinzip funktionieren. Schwierig wird’s bei Bekleidungs- oder anderen Geschäften, wo man auch etwas an- oder ausprobieren muss. Aber bei vielen standardisierten Produkten sollte das funktionieren, gerade auch bei denen, die einen gewissen Beratungsbedarf haben.

Und natürlich wird sowohl de(m/r) Verkäufer/in und dem/der Kund(i/e)n angezeigt, wie lang die „Schlange“ ist, damit sie wissen, ob sie sich Zeit lassen können oder doch lieber etwas sputen. Wie im wahren Leben also. Natürlich können die Wartenden sich nicht umschauen (außer, die 2. Webcam ist steuerbar), aber man könnte auch Produkte aus dem klassischen Webshop werbend einblenden, oder auch von benachbarten Läden, gleich mit der Info, wie lang dort die Schlangen gerade sind …

Und dann gibt es vielleicht bald doch das Webangebot www.innenstadt-nb.de/Shop

Money Make My World Go Around …

Unlängst wurde ich mal darauf gebraucht, mir etwas mehr Gedanken über Geld zu machen. Nun heißt es zwar: „Über Geld redet man nicht, Geld hat man.“ Und genau hier lag das Problem. Was fängt man so alles mit seinem Geld an. Einige Bemerkungen als Anregung dazu.

Jeder Mensch mit einem geregelten bzw. regelmäßigem Einkommen ist in der luxuriösen Lage, sich zu überlegen: Was mache ich mit meinem Geld? Die Dringlichkeit der Beantwortung hängt so ein bisschen von der Menge des verfügbaren Geldes ab, aber man kann darüber ja mal sinnieren. Erster Punkt ist die Absicherung des gegenwärtigen Lebens: Miete/Hauskredit, Nebenkosten, Kleidung, Ernährung, Mobilität gehören sicher zu den größeren Posten, für die das Einkommen aufgewendet wird. Das kann man also alles schon mal abziehen.

Kommen wir zum Thema Versicherungen: Haftpflicht ist klar, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Für die Gegenwart braucht es sicher auch noch eine Hausrat- bzw. eine vergleichbare Versicherung, um das Eigentum wertmäßig zu schützen. Hat man ein eigenes Haus/Auto oder andere wertvolle Sachen, gibts da auch überall was für. Mit dem Blick auf die Zukunft ist eine EU/BU-Versicherung keine schlechte Idee. Unfallversicherungen sind dann schon eher ein nice to have, aber das muss man selber einschätzen, wie risikoreich man lebt. Für die Altersvorsorge gibt es private Rentenversicherungen. Sind andere Menschen vom eigenen Einkommen abhängig (Familie, Kinder, Angestellte), empfiehlt sich eine Risiko-Lebensversicherung. Die Kombination aus beiden ist dann die vielverkaufte Lebensversicherung = Altersvorsorge und Angehörigenabsicherung. Meist sind noch ein paar andere Module wie Sterbegeld u.ä. mit drin, da muss man dann genau gucken, nicht, dass man einiges doppelt und dreifach versichert. Da man mit der Altersvorsorge frühestmöglich anfangen sollte, die Angehörigenabsicherung aber meist später interessant wird, ist die Renten- und zusätzlich eine Risiko-Lebensversicherung eine interessante Option.

Ist jetzt immer noch Geld da, kann man erstmal prüfen:

  • Ist die Gegenwart und Zukunft ausreichend abgesichert?
  • Habe ich Reserven für größere Anschaffungen?
  • Habe ich einen Sparplan für größere Anschaffungen?
  • Was ist verfügbar, wenn was passiert?

Nun könnte man ggf. noch etwas mehr in die Altersversorgung investieren. Aber wenn die zusammen mit der gesetzlichen genügend einbringt: Was kann man dann mit dem Geld machen?

Einfache Antwort: Ausgeben. Anlegen bringt nix. Oder ist unmoralisch.

Klassische Geldanlagen bringen nichts ein. Dazu gibt es, auch wenn es komisch klingt, einfach zu viel Geld. Verlockend und lockend sind Aktien (entweder direkt oder über Fonds). Immobilien gibts auch noch und andere Geldmarktprodukte. Allen gemeinsam ist, dass ihr Wert auf Null sinken kann. Ja, auch bei Gold oder anderen Edelmetallen. Der Wert des Goldes wird im wesentlichen von dessen Image als Geldanlage gebildet. Wenn irgendwann die Elektronikindustrie die einzigen wären, die noch Gold für ihre Geräte brauchen, rutscht der Wert des Edelmetalls in den Keller. Irgendwo auf dem Niveau von Kupfer.

Für den Erwerb von Aktien wird immer wieder mal getrommelt. Da hilft ein Blick auf diejenigen, die da trommeln (lassen). Momentan hat nur ein kleiner Bruchteil der Deutschen überhaupt Aktien; und es sind die, die schon welche haben, die immer mehr dazu einladen, auch welche zu nehmen. Nachvollziehbar. Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis. Da ist es wie mit jedem Schneeballprinzip: Gewinnen können nur die ersten, die mitmachen. Je mehr dabei sind, desto wenig bekommen die letzten. Okay, es sind so wenig Deutsche zur Zeit mit dabei, dass man noch zu den ersten gehören könnte, wenn man jetzt anfängt. Wer weiß … Wichtig ist nur: Gewinne, die man mit Geldmarktanlagen macht, sind immer auf Kosten anderer. Schließlich gibt es den Baron Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zog, nicht wirklich. Und so kommen mir Geldmarktgeschäfte meist vor.

Fazit: Wenn das gegenwärtige und zukünftige Leben abgesichert ist, bleibt nur noch Geld ausgeben und Spaß haben.

DIN 5008 – … und wenn man sich nicht dran orientiert

Eigentlich wollte ich in der Überschrift schreiben „… und wenn man sich nicht dran hält“, aber so eine DIN ist ja auch nur eine Richtlinie. Deswegen reicht eine weitreichende Orientierung, nicht immer kann man alle Punkte erfüllen, wir wollen ja auch nicht zu pinschiettrich werden. Aber derartige Normen haben ja durchaus einen Sinn. Die DIN 5008 zum Beispiel demonstriert, wie ein Brief aussehen soll.

Nun nicht gleich an die Decke gehen. Dabei geht es nicht primär um private Korrespondenz, Liebesbriefe und ähnliches. Wobei es auch Regelungen für den Privatbriefbogen gibt. Aber das trifft eher auf die Korrespondenz in geschäftlichen oder amtlichen Vorgängen zu. Spätestens die Parfümierung von Liebensbriefen ist nicht genormt. 😉 Aber wie die weitestgehende Einhaltungen von Rechtschreibung und Grammatik ein Ausdruck der Höflichkeit gegenüber dem Leser ist, braucht der nicht immer drauf rumdenken, was mit dem geschriebenen wohl gemeint sein soll, ist die Einhaltung der äußeren Form bei geschäftlicher oder amtlicher Korrespondenz ein Maß für die Seriösität des Absenders.

Wer mich auf Twitter verfolgt, dem wird in der letzten Woche ein Thread aufgefallen sein. Eigentlich mag ich ja keine Threads. Twitter hat nicht umsonst 280 Zeichen als Begrenzung und das ist auch gut so. Aber Prinzipien sind auch dazu da, sie ab und zu mal nicht zu beachten. Ich fasse die wesentlichen Punkte aber hier nochmal zusammen: Am Mittwoch entnahm ich meinem Briefkasten ein Schreiben, wie es unseriöser nicht aussehen konnte. Auf dem Briefumschlag war nehmen einer QR-Briefmarke nur ein Aufdruck „Wichtige Dokumente“ und im Fenster des Umschlages erschien meine Adresse. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auf dem Umschlag vorn auch noch eine kryptische Zahl auf Kopf drauf stand, die mir aber keinen Sinn brachte. Ansonsten: Kein Absender, kein Hinweis auf einen Absender. Kein Hinweis auf den Ort des Absender (Poststempel oder so). Nichts.

Warum ich den Umschlag nicht wegschmiss sondern öffnete, weiß ich nicht. Es stellte sich aber als Schreiben meines Vermieters heraus, der dringend um die Zustimmung zu einer Mieterhöhung bat. Das Thema soll hier aber nicht weiter interessieren, das würde diesen Artikel nur unnötig aufblähen, wäre aber vielleicht einen eigenen wert. Was mich viel mehr aufregte, war die Form des Schreibens. In einer ensprechenden Antwort an den Vermieter schrieb ich: „Ich möchte keinem Mitarbeiter oder Azubi zu nahe treten, aber das sieht aus wie vom 8.-Klasse-Schülerpraktikanten ohne Anleitung durch den Betreuer.“ Das einzige, was gegen diese These sprach, war die orthografische und grammatikalische Fehlerfreiheit des Schreibens.

Was den fehlenden Absender betraf, ergoss ich mich wie folgt: «Wie kann man seinen Kunden/Mietern ein wichtiges Schreiben zukommen lassen, ohne einen Absender darauf zu drucken? Der Möglichkeiten gibt es viele: Da die Beschriftung eines Birefumschlages sicher nicht so einfach ist, könnte man es aber beim Frankieren in den Stempelautomaten mit einbauen. So wird es nicht vergessen. Aber auch im Adressfeld ist es nach wie vor üblich, eine Zeile über die Adresse im Kleindruck anzubringen, die den Absender erkenntlich macht. Das passt bei hinreichender Kleinschreibung alles in eine Zeile! Und sollte nun bei einem derartigen Seriendruckelement kein Problem des Einfügens sein und wäre dann durch das Umschlagfenster sichtbar.»

Aber die Form des Schreibens und des beigelegten Antwortschreibens war auch unter aller Würde. «Das Antwortblatt. Ich möchte keinem Mitarbeiter oder Azubi zu nahe treten, aber das sieht aus wie vom 8.-Klasse-Schülerpraktikanten ohne Anleitung durch den Betreuer. Wobei: Das „An“ in der Adresse deutet eher auf die 1960er Jahre. Das Adressfeld ist viel zu hoch eingeordnet. Wenn man selber das Antwortschreiben in einen Fensterumschlag stecken möchte, nutzt das nichts, wenn man das Blatt standardgemäß faltet. Es ist doch genug Platz nach unten! Vor allem auch, wenn man die 3 Zeilen Abstand zwischen den zweizeiligen Texten auf ein sinnvolles Maß verringert. Ich empfehle dringend die Lektüre von DIN 5008. Und dann der Bereich rund um die gewünschte Unterschrift. Ein heilloses Formatdurcheinander mit den Strichen mal unter „Unterschrift“, aber nicht unter Neubrandenburg. Und dann der Name des Unterschreibenden direkt unter dem Wort „Unterschrift“, das Wort „Datum“ aber mitten unterm Strich …»

In der DIN 5008 steht alles so schön drin. Hier zum Beispiel gibt es einen wunderbaren Musterbriefbogen. Aber auch dem Anschriftenfeld ist ein eigener Absatz gewidmet. Das kann doch nicht so schwer sein. Irgendwie kam mir das Schreiben wie ein Mensch in dreckigem T-Shirt und zerrissener Hose vor und nicht wie einer in Anzug und Krawatte.

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P.S.: Dieser Artikel wurde am Sonntag, 18.08. geschrieben (nach dem Absenden der E-Mail an den Vermieter) und wurde am 21.08., 00:00 Uhr veröffentlicht. Ich hoffte noch auf eine Antwort, die ich mit einarbeiten kann. Kam aber nicht.

Falsche Frage – richtige Antwort

Mein spionierender Browser erfrischte mich heute mit einem Link auf einen interessanten Artikel bei Capital Online: Wie der Staat uns zu Aktien-Sparern machen könnte. Es stellt sich aber eher die Frage nach dem Warum.

Der Deutsche an sich ist vorsichtig und nur wenig auf dem Kapital- bzw. Aktienmarkt unterwegs. Wir sind sparkassengeschult und ziehen die sichere Geldanlage der risikobehafteten vor, auch wenn die Erträge ersterer nur ein Bruchteil letzterer ausmachen. Auch und gerade bei der Rentenversicherung gehen wir eher Nummer sicher. Da könnte man sagen: zu recht. Denn jede kapitalmarktbasierte Rentenversicherung kann all ihren Wert verlieren. Der Wert jeder Aktie kann plötzlich auf Null fallen. Das ist eine Tatsache.

Andererseits wird die umlagenfinanzierte Rentenversicherung immer mehr ausgehöhlt. Einfacher Grund: Mit ihr ist kein Geld zu verdienen. Und damit sind nicht die Renten gemeint, sondern die Einnahmen der Geldverwalter. Die gibt es nämlich in einer umlagenfinanzierten Rente nicht. Das System ist so einfach wie brilliant: Die Rente der aktuellen Rentner wird aus den Einnahmen der gerade Rentenversicherung zahlenden finanziert. Zugegeben: Wenn es immer weniger Einzahler gibt, werden auch die Auszahlungen immer geringer, aber systembedingt kommt aus dieser Rentenversicherung immer was raus. Und wenn jeder, der kann, einen bestimmten Prozentsatz aller seiner Einkommen einzahlt, kann so ein System auch gut laufen. Nur, dass es kaputt geredet und strukturiert wird.

Aber warum das Interesse, dass immer mehr Leute ihr Geld in Aktien anlegen? Zum einen verdienen daran auch andere beteiligte. Bank- und Depotgebühren müssen berappt werden. Zum anderen steigt dann die Nachfrage nach den Aktien. Und was passiert, wenn die Nachfrage steigt, die Zahl der verfügbaren Aktien aber nicht bzw. nicht im gleichen Maße? Genau! Die Preise gehen nach oben, in dem Fall also die Aktienkurse. Was vermutlich die jetzigen Besitzer freud, die die Wertpapiere günstig erstanden haben. Mal sehr salopp zusammen gefasst.

Wir lernen also: Es gibt zwei gute Gründe, warum die Finanzwirtschaft möchte, dass wir alle Aktien kaufen: 1. Verdienen sie an Gebühren u.ä. und 2. Verdienen sie an steigenden Kursen. Die aber genauso mal in den Keller gehen können, so dass die Aktien des Kleinsparers irgendwann den Namen Wertpapier zu unrecht tragen, da sie nix mehr Wert sind. Die Geldanlage in Fonds oder ähnlichem macht die Sache aber auch nicht besser. Im Gegenteil: Noch mehr Leute, die an den Geldanlagen verdienen wollen und wirklich sicherer ist es auch nicht. Auch Fondsgesellschaften sind schon den Bach runter gegangen. Und denkt daran: Aktien und Fonds mögen in der Vergangenheit interessante Wertzuwächse erreicht haben, das sagt aber NICHTS! über die Zukunft aus.

Stellt sich die Frage: Was also tun? Lotto spielen? Mit Aktien ist es wie mit Lotto spielen. Jeder hat die Chance, den Jackpot zu gewinnen, aber nicht alle.
Unter die Matraze? Da sorgen die Zentralbanken mit ihrer Geldpolitik schon dafür, dass das Geld immer weniger wert ist (Stichwort: Inflation).
Immobilien? Dann wären wir Nutznießer der steigenden Mieten und dürfen uns nicht über sie aufregen.
Also: Ausgeben und genießen. Und mit dem „sozialverträglichen Frühableben“ (Unwort des Jahres 1998) brauchen wir auch keine Angst vor der Altersarmut zu haben.

Otto in unlustig

Eigentlich finde ich ja Otto immer noch ganz witzig. Aber das bezieht sich auf den ostfriesischen Menschen. Es gibt da auch was in Hamburg. Schon länger. Und immer noch. Noch.

Mal eine Zahl:135426. Das ist keine Bestellnummer sondern die Zusammenfassung des Vorgangs: Eine Bestellung, 3 Produktkategorien, 5 Produkte, 4 Lieferungen an 2 Abholorte innerhalb von 6 Tagen.

Es mag Gründe geben, warum sowas passiert. Ich hoffe aber, dass es nicht normal ist. Jedenfalls werde ich sowas nicht mehr auslösen. Andere Läden haben auch schöne Produkte.

 

Lost in Space* – ÖPNV in MV

Die Wege des ÖPNV sind untergründlich.
(Ein Freund, dem ich vorab von diesem Blogartikel erzählte)

Beruflich bin ich ab und zu mal in Greifswald. Von Neubrandenburg aus sind das etwa 60 km. Oder auch etwas mehr, kommt immer drauf an, wo man langfährt. Bzw. langfahren lässt. Mein Arbeitgeber orientiert stark darauf, bei Dienstreisen den Öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Also habe ich zwei Varianten. Grundsätzlich.

Immerhin haben sowohl Neubrandenburg als auch Greifswald einen Bahnhof, der von der Deutschen Bahn AG bedient wird. Der Nachteil ist, dass es kein direktes Gleis zwischen den Orten gibt. Mit etwas gutem Willen könnte man eine Stichstrecke in die richtige Richtung erkennen, allerdings fehlt seit den 1940/1950er Jahren die Verbindung zwischen Friedland und Anklam, aber selbst die Stichstrecke wird für Personenvekehr nicht mehr genutzt. Also bleiben nur die beiden Umwege entweder über Stralsund oder über Pasewalk, was die Reisezeit unwesentlich verlängert (mindestens verdoppelt).

Erinnerlich meiner eigenen Studienzeit in Greifswald fallen mir die damals doch recht guten Busverbindungen zwischen den Städten ein. Dazu gibt es weiter unten ausführlichere Informationen, die Mischformen möchte ich deswegen mal erwähnend vorziehen. Wenn man beispielsweise auf der Webseite der Deutschen Bahn nach einer Verbindung sucht, findet man auch welche, die der Ideallinie näher kommen. So kann man mit dem Zug bis nach Grimmen fahren und von dort mit dem Bus weiter. Bei tieferer Recherche findet sich sicher auch noch eine Variante über Demmin nach dem gleichen Prinzip. Zwei Stunden Reisezeit muss man dann aber einplanen. Wenn alles klappt. Das gilt übrigens auch für die reinen Zugverbindungen.

Schön ist, dass man auf der Bahn-Seite auch die direkten Busverbindungen der regionalen Anbieter findet. Nicht alle, aber sinnvolle. Wenn man bei den regionalen Busanbietern sucht … *schreiendhysterischerLachanfall*
Sorry, ich fang den Satz nochmal neu an: Wenn man den regionalen Busanbieter sucht, stellt man fest, dass eine MVVG unter anderem für Neubrandenburg zuständig ist. Entgegen ihres Names „Mecklenburg-Vorpommersche-Verkehrsgesellschaft mbH“ ist sie NICHT für das ganze Land zuständig, sondern nur für die Bereiche rund um Waren/Röbel/Malchow, Neubrandenburg/Demmin/Malchin und Neubrandenburg/Neustrelitz/Friedland. Kein Greifswald. Auch nicht auf den per PDF-Dateien verbreiteten Fahrplänen. Aber einen interessanten Link gab es doch … Dazu später.

Wenn man das Problem von der anderen Seite her aufzäumt, wird es übrigens auch nicht besser. Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald fand ich erst im Rahmen der Nachrecherche zu diesem Artikel. Als ich erstmalig nach einer Busverbindung suchte, kam ich zu dem Schluss, Greifswald hat keinen Regionalbusanbieter. Zumindest nicht so direkt. Auf der Webseite der Anklamer Verkehrsgesellschaft, zuständig auch für Greifswald, findet man dann endlich einen Fahrplan, wo auch Greifswald vorkommt. Nur kein Neubrandenburg in den Fahrplänen. Aber einen interessanten Link gibts hier auch.

Folgen wir doch mal dem Link und finden die VMV mbH, die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH. Die ist immerhin für’s ganze Land zuständig. Zwar findet sich auf deren Webseite unter dem Stichwort Fahrplan 2018 kein Fahrplan, aber es gibt auch eine Fahrplanauskunft. Wenn man in die dortige Suchmaske Start- und Endhaltestelle eingibt, beginnt die Lotterie der Verbindungen. Grundsätzliches Plus: Es werden nicht nur Busverbindungen angezeigt. Grundsätzliches Minus: Bei manchen vorgeschlagenen Routen bin ich mir nicht sicher, ob man eher das harrypottersche DurchdieWandaneinenanderenOrtkommen bräuchte oder das startreksche Beamen zum gleichen Zwecke.

Aber fangen wir positiv an. Auf bahn.de gibt es einen Bus um 7:40 Uhr von NB nach HGW. Den gibt es auch bei der VMV.

Ab und zu muss ich auch mal nach Malchin. Da wäre vielleicht folgende Linienführung interessant (ich habe übrigen keine gewünschten Zwischenstationen eingegeben):

Die nachfolgende Linie führt auch über Demmin, aber dafür braucht man offensichtlich oben genannte besondere Fähigkeiten.

Um das mal zu übersetzen: Man fährt zuerst Richtung Burg Stargard, um in dessen Ortsteil Lindenhof auszusteigen. Hoffentlich steht dort dann auch ein Haltestellenhäuschen. Die Frage ist nur, gegen welche der Wände man springen muss, um in einem ähnlichen Häuschen in dem Örtchen Lindenhof bei Demmin (ca. 41 km Luftlinie entfernt) herauszukommen. Oder gibt es eine Beamzelle?

Geht es noch abstruser? Wenn ich schon so frage: JAAAA!

Hier ist etwas Fahrplan- und Kartenkunde nötig, vor allem für den ersten Abschnitt. Der erste Bus fährt wirklich Richtung Strasburg, allerdings gibt es dort kein zweites Mirow an der Strecke. Wäre ja auch blöd, weil es dann das gleiche Prinzip wie bei Lindenhof wäre (das wir übrigens bei den beiden, ca. 84 km auseinander liegenden Drosedows anwenden). Aber in Woldegk, an der beschriebenen Strecke gelegen, gibt es einen Edeka-Markt … Offensichtlich sind sich diese Supermärkte nicht nur einander ähnlich sondern auch noch via Raumkrümmung o.ä. miteinander verbunden. Wie sonst sollte man in 7 Minuten vom Woldegker in den Mirower Edeka-Markt kommen? Nun liegen sowohl Mirow als auch Woldgk, wenn man von Neubrandenburg nach Greifswald möchte, nicht unbedingt auf dem Weg. Was man allerdings südlich der Müritz soll (schöne Gegend übrigens), wenn man eigentlich an den Greifswalder Bodden möchte, werden nur die Programmierer des Webtools bzw. der App wissen.

Apropos App. Die hat einen „Mailen-Sie-uns-Ihre-Fragen-und-Anregungen“-Button (der anders heißt, aber den gleichen Sinn hat). Ich habe versucht, die VMV mbH auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Die E-Mail kam wegen Unzustellbarkeit zurück.

Hintergründe über den Zustand des Öffentlichen Personennahverkehrs, Schwerpunkt Bus, im Land Mecklenburg-Vorpommern kenne ich nicht. Sicherlich spielt das Zusammenspiel der Dreiheiligkeit Nutzungszahlen, Kostenersparnissen und Angebotsumfang eine wesentliche Rolle. Die aktuellen Momentaufnahmen, vor allem, was die Informationspolitik über Fahrpläne und Verbindungen betrifft, sind unterhalb jedes vernünftigen Niveaus. Ich habe für meine Fahrt nach Greifswald übrigens trotzdem die Straße genutzt. Etwas über eine Stunde habe ich braucht. Allerdings nicht von Busbahnhof zu Busbahnhof, sondern von Haustür zu zielnahem Parkplatz. Mit dem Auto.

P.S.: Weitere Alternativen: Wenn ich unbedingt Bus fahren möchte, könnte ich natürlich auch einen Fernbus nehmen. Was die Dauer der Fahrt betrifft, sind diese Busse übrigens unschlagbar. Mit ihren Fahrzeiten katapultieren sie sich aber sogar ins Aus des Nachbarstadions.

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*) Verloren in Mecklenburg-Vorpommern

Wie ich ein Präsent erwerben wollte – Eine Chronologie in PDF

Der Prolog

Wenn Freunde einen Geburtstag feiern und man dazu auch noch eingeladen ist, dann sind es wohl die gesellschaftlichen Konventionen, dass man ein Geschenk mitbringt. Aber man macht das auch auch gern. Manchmal – ganz selten – wird diese Geschenkangelegenheit zu einem Martyrium. Und dabei meine ich diesmal nicht die Auswahl eines Geschenkes. Der familieninterne Geheimdienst war mit ein paar Tipps behilflich, also war das größte Hemmnis bereits überwunden. Dachte ich.

Ein Gutschein eines Internetversenders sollte es werden; aber nicht so ein allgemeiner Generalist sondern schon ein spezieller Laden, man möchte ja auch nicht ganz so einfallslos erscheinen. Also wurde erstmal geprüft, ob es überhaupt Gutscheine gab … Zur allgemeinen Freude war das der Fall. Neben einer relativ flexiblen Werte-Auswahl stand die technische Form noch zu Disposition: gedruckte Karte oder E-Mail mit PDF-Anhang. Aus Zeitgründen habe ich mich doch für die PDF-Datei entschlossen, obwohl ich gerade keinen Drucker in meinem Dunstkreis habe, der einwandfreie Druckbilder liefert. Aber das Problem war einfach zu lösen. Immerhin war der Gutschein ein Gemeinschaftsgeschenk von mehreren …

Die Chronologie

Tag 1 (nennen wir ihn Montag, abends)

Dass in Internetshops nachts nicht gearbeitet wird, damit kann man ja nicht rechnen. Ein Indiz dafür könnte aber sein, dass es den Internetshop auch als realen Laden gibt. Nunja. Ich gab die Bestellung „Gutschein als E-Mail mit PDF-Anhang“ auf und scheiterte dann an der Bezahlung. Trotz auf der Webseite beworbene Bezahlung per Kreditkarte ging das bei Gutscheinen offensichtlich nicht. Rechnung war ebenfalls nicht möglich, so dass ich unwillig, aber wild entschlossen die Variante „Vorkasse“ wählte. Nach dem Abschicken der Bestellung sollte mir eine E-Mail die Zahlungsinformationen kundtun und sobald das Geld angekommen war, werde die PDF auf den Weg geschickt.

Tag 1 (etwas später)

Nach dem Abschicken der Bestellung öffnete ich meine Bankingsoftware und bereitete alles für die Überweisung vor. Was nicht kam, war die E-Mail mit den Zahlungsinformationen. Abwarten.

Tag 1 (kurz vor Mitternacht)

Oh, die erwartete E-Mail kam doch noch. Dann mal schnell das Geld überwiesen, die elektronische Übermittlung des Vermögens dauert ja auch immer noch ein bisschen, und am Samstag soll schon gefeiert werden …

Tag 2 (morgens)

Na, das ging ja fix. Während auf der Webseite noch gewarnt wurde, dass eine Überweisung bis zu 4 Tage dauern kann, kam nach 8 die E-Mail, dass das Geld eingetroffen ist. Über den Versand der Ware, heißt es da auch unter anderem, werde ich gesondert informiert.

Tag 2 (mittags)

Es kamen zwei E-Mails – im Abstand von 2 Minuten. Die zweite sogar mit PDF-Anhang. Dieser entpuppte sich – wie man aber auch schon dem begleitenden Text der E-Mail entnehmen konnte – als die Rechnung. Die andere E-Mail informierte unter der Überschrift „Lieferschein“ darüber, dass die Bestellung an den Versand gegeben wurde. Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnte, aber wir sprechen immer noch von einer PDF mit Gutscheincode, idealerweise in schick, und den Versand derselben per E-Mail. Steht auch auf dem Lieferschein.

Tag 4 (tagsüber)

Man entwickelt schon etwas Phantasie, wenn es darum geht, für sich selber zu begründen, warum die PDF mit dem Gutscheincode immer noch nicht da ist. Wird die Datei von Hand mit Paint gemalt? Werden die Würfel für den wie zufällig aussehenden Gutschein-Code jedes mal mundgefräst und es bedarf für jede Stelle des Codes einen eigenen Würfel? Scheitert es womöglich daran, dass es keine 10-seitigen Würfel gibt, damit man das volle Zahlensortiment im Code verwendet? Bei letzterer Frage könnte ich helfen. Entweder, man nimmt statt des Würfels einen Dodekaeder, der mit seinen 12 Flächen auch noch Komma und Punkt zuließe, oder gleich einen Ikosaeder, der mit seinen 20 Flächen die Zahlen von 0 bis 9 zweimal vollständig unterbrächte. Wie alle fünf platonischen Körper sind die beiden gleichförmig aufgebaut, dass sich eine würfelartige Funktionalität anbietet.

Tag 4 (abends)

Langsam überkommen mich Bedenken, ob die Datei/E-Mail noch rechtzeitig ankommt. Eine Nachfrage beim Shop wird also angeleiert. Da es aber schon nach 18 Uhr ist und der Shop schon geschlossen hat, nutze ich das Ticketsystem auf der Webseite und frage nach dem Verbleib der Elektro-Post.

Tag 4 (abends, etwas später)

Endlich zu Hause. Ich freue mich auf das Abendbrot und leere auf dem Weg zum Herd noch den Briefkasten. Darin – etwas unerwartet – ein gepolsteter DIN A4-Umschlag. Ich entnehme diesem ein(!) A4-Blatt, ebenfalls mit der Überschrift Lieferschein. Und einem wunderschönen Widerspruch in sich:

Lieferschein

Ein Lieferschein für eine E-Mail? Und Versand über eine Spedition?

Ein zweiter Blick in den großen Umschlag entblößte noch einen kleinen, und in dem befand sich … Der Gutschein. Physisch. Im Postkartenformat. Mit Gutschein-Code.

Der Epilog

4 Tage für die Zusendung eines Gutscheincodes in einer PDF-Datei – zumindest war es so bestellt. Gründliche Arbeit gut und schön, aber so etwas ist eindeutig zu langsam. Aber vielleicht liegt es in der Natur der Sache und Bogenschützen können immer nur im Bogen arbeiten, direkt und gerade aus geht nicht. 😉
Vielleicht hätte ich ja zu Fuß in den anhängenden realen Shop laufen können und wäre schneller gewesen. Wenn ich denn 100 km in weniger als 4 Tagen bewältigen könnte. Wenn man dann bedenkt, dass der große Generalist seine Gutscheine in beinahe jedem Supermarkt/Discounter feil bietet, meist im Kassenbereich, fängt man wirklich an zu grübeln, ob man nicht damit beim nächsten Mal besser bedient wäre. Zumal der Jubilar auch eine Wunschliste beim Generalisten vorhält.

Das Post Scriptum

Am 5. Tag kam dann auch noch eine Antwort vom Support. Mit einer PDF-Datei als Anhang. Der Gutschein in elektronisch. Mit dem gleichen Code wie auf der Karte. Hätte ja sein können …

Lustige Newsletter vom Handynetzprovider

Wenn zwei zusammengehen und eine Familie … ähm … nein, eher eine Einheit bilden (sollen), gehts gern mal drunter und drüber. Wir wissen ja, dass Großprojekte in Deutschland zur Zeit immer wundervoll laufen. Warum nicht auch mal die Fusion  von zwei Funknetzbetreibern zu einem. E-Plus und O2 gingen ja bereits vor einiger Zeit organisatorisch und nach und nach auch technisch zusammen.

Noch ärgere ich mich nicht darüber, dass ich zum Beispiel mit meinem mobilen Router und mit meinem Datenstick seit einigen Tagen nur tröpfelnd Daten empfangen kann (2G wird angezeigt, auch 3G erzwingen geht, aber es tröpfelt trotzdem nur). Die beiden SIM-Karten laufen bei der schon immer O2-Tochter Fonic, also auch im Netz von O2. Heute stellte ich nun fest, dass bei meinem Smartphone (SIM von der ehemaligen E-Plus-Tochter Simyo und damit klassisch im E-Plus-Netz unterwegs) zwar HSPA+ und 42,2 Mbps steht, aber die Daten auch nur noch tröpfeln. (Guthaben bei allen 3 vorhanden, Surfvolumen ebenfalls).

Aber das soll eigentlich gar kein Thema sein, lässt aber vielleicht gerade meine Grundstimmung gegenüber O2 erahnen, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass ich mit Freunden E-Plus-Kunde der ersten Tage bin/war. Soweit zur Stimmungslage. In dieser Stimmung erhielt ich heute Abend dann ein E-Mail von meinem neuen Netzbetreiber. Zumindest las ich sie erst abends, das Absendedatum sagt nachmittags, gemütliche Kaffeezeit.

Betreff: Unser Dank für Ihre Treue. Ab jetzt sind Sie Silber-Kunde.

Da bin ich ja gerührt. Silber-Kunde. Wegen Treue. Treu wie Silber. Immerhin: Es gibt eine zweite Kinokarte umsonst, wenn eine Kinokarte kaufe. Donnerstags. In einem Kino, das über 100 km weit weg ist. Oder noch weiter. So einen Silberstatus muss man sich ja verdienen. Mit Treue.

Aber der Text geht wird ja noch besser. Nach einer einschleimenden Begrüßung („Lieber …“ – HALLO! Wir sind Geschäftspartner, da wird nicht mit „Lieber …“ angesprochen, sondern mit „Sehr geehrter Herr …“) wird erläutert, worum es eigentlich geht:

„Sie sind jetzt über 1 Jahr lang Kunde bei uns, und als Dank für Ihre Treue erhalten Sie den Silber-Status.“

Liebes O2, mein E-Plus-Vertrag wurde letzten Monat (20.06.) umgestellt. Ich bin also erst seit etwas über einem Monat Euer Kunde. Aber Stop! Nicht aufregen. Weiter lesen.

„Da E-Plus und o2 zusammengehören, zählen wir Ihre Zeit bei E-Plus natürlich mit.“

Achso, ja dann. Das könnte dann mit dem einsen Jahr hinkommen. Von März 1996 bis heute ist doch etwa eins Jahr, oder will jemand was anderes behaupten?

Irgendwie alles blamabel bis dort hinaus. Bringt mal euer Netz in Ordnung und verschont treue Kunden mit Kundenbindungsmaßnahmen. Ich gehöre zu denen, die ihr damit eher verscheucht als bindet.

Gerade nochmal Schwein gehabt

SCHE… – Beinahe hätte ich einen Fehler gemacht und wäre auf Phishing-E-Mail reingefallen. Ich hatte mein Passwort schon eingegeben…

Da bekomme ich eine E-Mail von meinem Internetkaufhaus mit dem Betreff „Kundenkonto“ und dem Text:

Wir benötigen Ihre Hilfe
Guten Tag,

Aufgrund jüngster Betrugsversuche haben wir einige Kundenkonten zum Schutz unserer Kunden vorsorglich gesperrt.

Dies ist ein automatischer Prozess und dient dazu Ihre Daten vor Missbrauch zu schützen.

Um Ihr Kundenkonto wieder wie gewohnt nutzen zu können müssen Sie einen Abgleich Ihrer Daten durchführen.

Nach Abschluss des Abgleichs können Sie Ihr Kundenkonto wieder uneingeschränkt nutzen. Um Die Sicherheit Ihres Kundenkontos zu erhöhen beachten Sie bitte folgende Sicherheitshinweise:

  • Nutzen Sie, falls möglich, immer die selben Geräte für den Zugriff auf Ihr Kundenkonto.
  • Geben Sie ihre Daten niemals an Dritte.
  • Nutzen Sie ein sicheres Passwort (Groß- und Kleinbuchstaben + Sonderzeichen).

Um den Abgleich jetzt durchzuführen besuchen Sie bitte folgenden Link: …

Die E-Mail kam auch über die Adresse rein, mit der ich mit dem Kaufhaus kommuniziere (und die sonst wenig öffentlich ist).

Den Link sah man nicht, was mich nur ein wenig wunderte, dass die Linkfläche einen Hauch unprofessionell aussah. Und ich wurde auf der nachfolgenden Seite, nachdem ich meine Kundendaten eingegeben hätte, nach meiner Bankverbindung gefragt, die ich bei dem Internetkaufhaus aber nicht hinterlegt habe und demzufolge nicht nutze. Deswegen guckte ich mir die aufgerufene Webadresse nochmal genau an.

Und dann bekam ich doch Panik. Was mit kaufhaus.de/… oder kaufhaus.com/… anfangen sollte, fing mit kaufhaus.com-sighup-kundenservice-userid.93478574923875.jweje4854z3ujh58tzh6.ru/… an.

Merke: Wenn nach der Länderkennung bzw. der TLD (also .de oder .com oder .net usw.) kein Schrägstrich kommt, ist es nichts dergleichen. Dann ist die Adresse noch nicht zu Ende, egal, wie es danach aussieht. Erst ein Schrägstrich / beendet die Adresse. Und davor steht .ru, was nicht auf mein Internetkaufhaus, sondern in diesem Zusammenhang auf böse Betrügerlein hinweist.

Als erstes habe ich beim Kaufhaus mein Passwort geändert (sollte man ja sowieso regelmäßig machen). Ich hoffe, ich war schneller als die anderen. Überlege noch, auch die E-Mail-Adresse zu ändern …

Apropos: Eigentlich hätte mich die E-Mail selber schon stutzig machen müssen. Aber ich war wohl nicht mehr ganz wach. Die kam Absendertechnisch nicht vom Kaufhaus, obwohl da „Kaufhaus.de“ stand, aber dahinter stand meine E-Mail-Adresse und keine von kaufhaus.de

Leute,  passt bloß auf.