Langsam wird’s eklig

Wo wir gerade doch recht politisch sind: Machen die Politiker eigentlich überhaupt noch etwas im Sinne ihrer Wähler?
Wer will, wer braucht solche Gesetze, die den Verkauf von Fleisch und Milch von Klontieren erlauben?
Wer braucht Klontiere?
So etwas ist doch pervers und gegen alle Natur! Wird hier nicht langfristig die Ernährungsgrundlage der Menschheit mal wieder kurzfristigen Profitinteressen geopfert?

Sollte ich auf meine alten Tage doch noch zu einem Vegetarier werden müssen?

Ein Platz für Touristen

Touristen sind schon ein recht eigenwilliges Völkchen. Es gibt sie ja aller Unkenrufe zum Trotz in Neubrandenburg; in sielmannscher Tradition kann man ihrer immer mal wieder ansichtig werden und sie beobachten. Manchmal stößt man aber auch zufällig und im Vorbeigehen (oder heißt es jetzt “im vorbei Gehen”?) auf sie, wie es mir eben passiert.

Der Tourist als solcher bevölkert bekanntlich nicht nur Gegenden, wo er normalerweise nicht vorkommt, sondern –  Bewegung an frischer Luft macht hungrig – ist dort auch auf Nahrungssuche. Ein Einkaufscenter bot mir, selber auch beim Erjagen etwas Nahrhaften, das Bild zweier älterer Damen mit süddeutschem Akzent bei der Qual der Wahl. Vom Gespräch selber habe ich nichts gehört, aber als ich an den beiden vorbeigehend einen halben Satzfetzen mitbekam, schlich sich doch ein Lächeln auf mein Gesicht.

“… oder willscht was Geschabtes?” war die leicht schwäbelnd formulierte Entscheidungsvorlage, die Blicke der Fragenden – kulinarisch vorgebildete Leser werden es ahnen –  auf zwei rotierende Dönerspieße gerichtet. Mein Weg führte mich zur “Goldenen Möwe”, manchmal die einfachere, aber nicht immer die bessere Wahl.

Die kommunizierenden Röhren des Dieter B.

Erfolgreiche Menschen machen Werbung und nennen sich dann Testemonial. Der Beispiele gibt es viele: Rudi Carell für Brombeerschnaps, Verona Feldbusch für Sahnespinat, Johannes B. Kerner für Geflügelaufschnitt, Harald Schmidt für AOL usw. usf.

Dieter Bohlen, irgendwo ganz oben, wo auch immer, wirbt gleich für mehrere Produkte. Mit traumwandlerischer Sicherheit hat er auch gleich zwei ausgewählt, die wunderbar miteinander harmonieren. Zum einen grillt er Geflügelbratwurst, und wenn man seinen Cholesterinspiegel damit schön nach oben geprügelt hat, gibt es zum Ausgleich eine Margarine, die mit der Funktion wirbt, selbiges wieder rückgängig zu machen.

“Es hängt alles zusammen”, sagte der Hahn, als er den Wurm aus der Erde zog.

Das Leben als Hühnerleiter – Alles Käse, oder doch nicht?

Ist das im Moment besonders schlimm, oder kommt es nur mir gerade hoch (lapsus linguae)? Werden wir gerade von immer mehr künstlicher sogenannter Nahrung überrannt? Von den Fertigprodukten und z.T. aus Restaurants kann man wohl bald wirklich nichts mehr essen.

Die Pizza als solches, dass hat mal ein Team von Wissenschaftlern ferstgestellt, ist eigentlich eine ganz gesunde Sache. Kohlenhydrate, Olivenöl und Ballaststoffe im Boden, wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe in der Tomatensoße, Vitamine u.a. in der Gemüseauflage, Eiweiß und maßvolles Fett in Schinken und Käse obendrauf. 

Nur: Nachdem vor einiger Zeit durch die Medien ging, dass das, was da als Schinken benannt wird, manchmal gar keiner ist, wurde jetzt festgestellt, dass es auch nicht alles Käse ist, was wir auf Pizza, Käsestangen, Käsebrötchen u.ä. finden. Laut Frontal21 wird hier oftmals “Analogkäse”, eine Mischung aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärkern, benutzt.

Der Grund: Das Zeug ist billiger. Geiz ist eben doch geil. Aber kulinarisch ganz weit unten. Ein Blick in die Zutatenliste hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Kunstkäse darf nicht als Käse bezeichnet werden, steht also bei der TK-Pizza kein Käse drauf, oder dieser in der Liste sehr weit hinten, ist Vorsicht geboten. Tauchen dann noch die oben genannten Mischungsbestandteile auf, sollte die Pizza dort bleiben, wo ihr sie gefunden habt: Im Supermarkt.

Als kulinarisch eingestellter Verbraucher kommt man sich ja bald wie eine Hühnerleiter vor: Man wird nur noch beschissen.

Aufklärung oder Werbung

Vielleicht habt ihr den Gemeinschaftswerbespot vierer Margarine-Sorten auch schon im Fernsehen gesehen. In einem Arikel von horizont.net ist er zu sehen und wird zum anderen als “Aufklärungskampagne” bezeichnet. Schön in dem Zusammenhang ist das Zitat des Aufschmiermittelherstellers. Da kommen Begriffe wie “konkrete Wissensvermittlung” drin vor! 

Ha! Werbung und konkrete Wissensvermittlung. Das ist doch ein Widerspruch in sich! Seit wann wird in Werbung nicht mehr gelogen? Da habe ich wohl irgendwas verpasst. Margarine ist und bleibt ein Produkt, das zwar mit natürlichen Rohstoffen hantiert, die aber chemisch “veredelt”. 

Sicher hat “pflanzliches” zur Zeit ein besseres Image als “tierisches”, wenn wir mal einen Vergleich zur Butter wagen, aber mehr als ein Image ist es auch nicht. Und die Verknüpfung zwischen “pflanzlich” und “gesünder” ist in vielen Zusammenhängen nicht wirklich statthaft. 

Ansonsten gibt es zwischen Butter und Margarine ein eindeutiges patt: Fett- und Kaloriengehalt sind in vergleichbaren Größenordnungen (Ausnahme sind natürlich Halbfettmargarinen, aber da wage ich auf die Chemiebilanz gar nicht erst zu gucken). Ansonsten besteht Margarine aus billigeren Rohstoffen zweifelhafter Herkunft, so dass hier mal wieder die Gewinnspanne etwas größer ausfallen dürfte als bei Butter. 

Es ist nicht die schlechteste Philosophie, wenn man auf dem Weg zur natürlicheren Ernährung Produkte vermeidet, für die Werbung gemacht wird.

Die süße Macht des Geldes

Manchmal fragt man sich: Warum machen die das? Ist es wirklich nur das Profitstreben oder steckt doch etwas mehr dahinter (man hofft es ja fast). Und warum müssen sie es dann noch als Positivum verkaufen, obwohl es genug Hinweise darauf gibt, dass es eben nicht positiv ist. 

Zum Thema. Ich denke die ganze Zeit an die Fruktose- oder Fruchtzucker-Schweinerei. Der entsprechende Zusatz von Fruktose/Fruchtzucker wird uns als gesund verkauft, es ist ja die Süße aus Früchten und kein “ungesunder” Kristallzucker. Daraus soll wohl auch geschlossen werden, dass Zuckerrüben bzw. Zuckerrohr keine Früchte sind. Oder wie sehe ich das? Außerdem gibt es ausreichend Studien, das Fruchtzucker im Gegensatz zu Kristallzucker verschiedenste Nachteile hat: 
– er sättigt nicht
– er wird besser in Körperfett umgewandelt
– ca. 1/3 aller Menschen haben eine Fruchtzuckerunverträglichkeit.

Zusammenfassend kann man also sagen: Er macht schneller dick und kann den Körper schädigen. Weswegen wird er aber trotzdem immer mehr verwendet? Fruchtzucker klingt irgendwie besser als Kristallzucker, er hat damit völlig zu unrecht ein besseres Image. Und er wird noch nicht mal aus Früchten hergestellt: Hauptquelle ist Maissirup, aus dem der Fruchtzucker preiswert hergestellt werden kann. Preiswerter übrigens als Kristallzucker. Und da liegt der vielzitierte Hase im Pfeffer: Fruktose ist billiger als Haushalts- oder Kristalzucker.

Übrigens: Süßstoffe sind auch billiger als Zucker, deswegen gibt es ja auch eine so groß beworbene Light-Kultur. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass Light-Limonaden mehr beworben werden als die normalen Ausführungen? Kein Wunder, man kann mit denen mehr Gewinn machen.

So wird der Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln immer wichtiger und sollte zur Pflichtübung beim Einkaufen werden.

Steaks wachsen nicht auf Bäumen

Manchmal kriege ich,  wie es im rheinischen so schön heißt, “so’n Hals”. Das hat meist mit der Dummheit im allgemeinen und mit der Verdummung der Leute durch die Nahrungsmittelindustrie im besonderen zu tun. Auf der nicht nur dieser Industrie immanenten Suche nach Verdienstmöglichkeiten werden beim Verbraucher Einstellungen geschaffen, die durchaus als pervers anzusehen sind.

Neu auf dem deutschen Markt und damit in den Supermärkten ist ein Produkt namens Valess. Es soll vor allem Vegetarier und gelegentliche Nichtfleischesser ansprechen und ist ein “Fleischersatzprodukt”. Ich möchte hier nicht über Sinn und Unsinn des Vegetarismus sinnieren. Das ist ein anderes, größeres Thema. Aber wenn sich jemand dazu entschließt, Fleisch und seine nachfolgenden Produkte nicht mehr in seinem Nahrungsportfolio zu haben, warum braucht er dann Fleischersatzprodukte? Wenn jemand kein Steak mehr essen will, warum muss er dann immer noch etwas auf dem Teller haben, was so aussieht, so schmeckt und sich so anfühlt wie ein Steak, aber keins mehr ist??? 

Das Fleischersatzprodukt Valess wird “aus frischer Milch und Pflanzenfasern hergestellt” (da werden sich vor allem die Veganer freuen), “sieht aus wie Fleisch, hat einen saftigen Biss und schmeckt genauso herzhaft und lecker.” Warum sind solche Fleischsimulationen notwendig? Ich finde das pervers. Aber da gibt es ja noch mehr von in der Nahrungsmittelindustrie. Natürliche Ernährung ist das nicht mehr.

Neu in Neubrandenburg: Espresso- und Caipirinha-Bringdienst

Da ziehe ich doch neulich ein dunkelrot gehaltenes Faltblatt aus meinem Briefkasten und muss bei einem flüchtigen ersten Blick denken: “Huch, schon wieder ein neuer Pizzaservice?” Wie die sich immer alle halten können … Oder hat sich nur ein altbekannter neu benannt?

Das genaue Studium brachte dann aber durchaus etwas anderes an den Tag. Sicherlich kann man über die angegebene Telefonnummer auch eine Pizza bestellen, genauer gesagt 18 verschiedene plus die selbstzubelegende Partypizza, aber es gibt noch mehr auf der Liste. Wesentliche Ursache ist, dass sich eben kein neuer Pizzaservice gegründet hat, sondern ein italienisches Restaurant jetzt wohl auch einen Lieferservice anbietet. 

Die Idee ist sicherlich gut, nur sollte man sich als Restaurant bei der Herausgabe der Speisekarte für die neue Dienstleistung Gedanken über deren Inhalt machen. Auf den ersten Blick am einfachsten ist es natürlich, die Karte aus dem Stammhaus direkt zu übernehmen. Die Küchenmannschaft kennt die Rezepte, das wird sich schon alles auch gut transportieren lassen, immerhin übersteht es ja den Weg von der Küche ins Restaurant. Damit sich die Sache aber auch rechnen lässt, wird ein Mindestbestellwert raufgeschrieben (10 €) und ein Liefergebiet (Neubrandenburg). 

Die Küche steht mitten in der Südstadt, deswegen würde ich mich freuen, wenn Weitiner, Datzeberger oder Monckeshofer Einwohner mal etwas aus der Liste bestellen. Da möchte ich mal Mäuschen spielen, wenn im Restaurant die telefonische Bestellung für 4 Latte Macchiato eintrifft. Oder am Abend 4 große Bier vom Fass, 3 Gin Tonic oder ein Manhattan und ein Caipirinha. Auch allein mit 6 Espressos (oder Espressi) ist man über den Mindestbestellwert; das vielleicht eine Idee für das Ende der Mittagspause im Großraumbüro, in der Abteilung oder der Redaktion. 

Natürlich kann man auch etwas zu essen bestellen. Es gibt fast alle Standards eines hiesigen italienischen Restaurants. Die Preise sind gängig. Allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich etwas essen möchte, wenn ich es aus einer Liste von über 140 verschiedenen Gerichten auswählen muss, wo nur bei 8(!) in der Beschreibung das Wort “frisch” (meist in Kombination mit Gemüse, aber auch mal mit Tomate oder Champingnon) auftaucht. Der übergroße Rest ist also sogenanntes Convenience oder auch Fertiggerichte. Sicherlich gibt es hier große Unterschiede, die reichen von separat vorgegartem und portionieren Gemüse oder Fleisch und abgepackten Soßen bis hin zum fertigen Assietten-Essen, das nur noch in der Mikrowelle erwärmt und dann auf dem Teller angerichtet wird. Kantinenessen ist im letzteren Fall besser, allerdings auf dem Teller meist nicht mehr so schön. 

Merke: Je länger die Speisekarte, desto vorgegarter das Essen.

Cateringal-kulinarische Fachfrage

Wenn man Häppchen auf Basis von gerösteten Weißbrotscheiben anbietet, die dann aber auch gegessen werden sowie weggehen, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln, so dass zum Schluss der Häppchenschlacht nur noch so ein Weißbrotscheibenstück auf den Tellern liegt, ist das dann ein “Quantum Toast”?

Oktoberfest: 2:1 für Neubrandenburg

Was will uns der Autor dieser Zeilen mit der Überschrift sagen? Normalerweise schreibe ich bei meinen Blogeinträgen die Überschrift immer als letztes, dieses mal nicht. Wer mal zufällig genau zu dem Zeitpunkt auf meine Blogseiten gelangt ist, als ich einen Artikel publizierte, wird das vielleicht schon bemerkt haben. Manchmal geht so ein Beitrag ins Netz, ohne, dass ich die Überschrift eingegeben hatte …

Doch zurück zum Titelthema. Ich war heute auf dem Neubrandenburger Oktoberfest. So rund um 20 Uhr. Die Musik schallte mir schon vom Parkplatz aus entgegen, ich war glücklich, einen Stellplatz zu finden. Manchmal fällt es mir doch schwer, mich zwischen mehreren freien Plätzen zu entscheiden. 😉 Fressbuden, Saufbuden, Karussels, Fressbuden, Losbuden, Saufbuden, Fressbuden, … Aber immerhin standen sie diesmal in einer anderen Reihenfolge als noch letztes Jahr oder zum Pfingstfest.

Mittwochabend, 20 Uhr, auf dem Neubrandenburger Oktoberfest: Aber wir haben gewonnen! 2:1. Nur wodrin, wird sich der geneigte Leser fragen. Immerhin scheint es wichtig gewesen zu sein, die Übertragungswagen des NDR verließen gerade das Gelände. Fußball? Wettsaufen? Aber gegen wen? Das Ergebnis 2:1 bedingt einen Gegner? Oder doch nicht?

Lange Rede, kurzer Sinn: Zwischen den Besuchern und den Budenbesitzern gab es ein Verhältnis von 2:1. Also fast Individualbetreuung.