Touristen sind schon ein recht eigenwilliges Völkchen. Es gibt sie ja aller Unkenrufe zum Trotz in Neubrandenburg; in sielmannscher Tradition kann man ihrer immer mal wieder ansichtig werden und sie beobachten. Manchmal stößt man aber auch zufällig und im Vorbeigehen (oder heißt es jetzt „im vorbei Gehen“?) auf sie, wie es mir eben passiert.
Der Tourist als solcher bevölkert bekanntlich nicht nur Gegenden, wo er normalerweise nicht vorkommt, sondern – Bewegung an frischer Luft macht hungrig – ist dort auch auf Nahrungssuche. Ein Einkaufscenter bot mir, selber auch beim Erjagen etwas Nahrhaften, das Bild zweier älterer Damen mit süddeutschem Akzent bei der Qual der Wahl. Vom Gespräch selber habe ich nichts gehört, aber als ich an den beiden vorbeigehend einen halben Satzfetzen mitbekam, schlich sich doch ein Lächeln auf mein Gesicht.
„… oder willscht was Geschabtes?“ war die leicht schwäbelnd formulierte Entscheidungsvorlage, die Blicke der Fragenden – kulinarisch vorgebildete Leser werden es ahnen – auf zwei rotierende Dönerspieße gerichtet. Mein Weg führte mich zur „Goldenen Möwe“, manchmal die einfachere, aber nicht immer die bessere Wahl.