Monats-Anthologie April 2023

Warum muss man eigentlich an Tagen mit DEM grauen und nassen Wetter so früh aufwachen, obwohl man ausschlafen könnte???

Lange nicht mehr so schlecht zu Mittag gegessen. Es wird auch immer erschreckender, womit sich der normale Gast in Restaurants mittlerweile abspeisen lässt. Da war doch eigentlich alles daneben und sowas nennt sich dann ggf. auch noch hausgemacht (das Wort kam sogar vor). Das Schweinesteak war trocken wie sonstwas, erfreulich war, dass es unter einer Pilzsoße verschwand, die man so aber auch an 1001 Imbissbuden bekommt. Dass die Pommes Tk-Ware waren – geschenkt.

Diese dämliche , wo zwei dämlichen Weibspersonenrollen erklärt wird, dass diese Miniaturpralinen mit einem Tröpfchen hiervon und einem Nüsschen davon hergestellt werden, und die ganz romantisch zurückgucken. Das ist maschinell hergestellte Industrieware und nix anderes.

Einmal Medienkompetenz für alle!
Geschmacksrichtung „Der richtige Umgang mit Suchmaschinen und ihren Ergebnissen“

Gerade eine im gehört, in dem „… Fachleute und Elon Musk …“ drin vorkam. Hatte was mit zu tun.
Feine Ironie.

Gerade etwas mit A gegessen.
Bäh.
Memo an mich: Der Nutriscore sagt nichts über die (kulinarische) eines Produktes aus.

Eben aufgeschnappt: Wenn man nicht weiß, was man will, bekommt man das, was übrig bleibt.

Bei manchen Musikdarbietungen frage ich mich schon, in was für einer Bubble oder Echokammer die Urhebenden gesessen haben, um das gut zu finden.

Fernsehen mit Untertiteln. So wichtig als Funktion, so irritierend manchmal, wenn keiner spricht. „Neugierige Musik“ u.ä.

Es gibt immer mehr Probleme, die nur die Gesellschaft als Ganzes lösen kann, aber wir vereinzeln immer mehr: Kopfhörer, SB-Kassen, Home-Office, Pkw, Eigenheim, Internetshopping, -dating, usw. usf.

Osterfeuer sind schön, aber wenn nach dem abendlichen Schlafzimmerlüften die ganze Bude nach Rauch riecht, und die Nachricht vom noch wachen Ich ans schlafende/träumende Ich nicht weitergegeben wird, dass es nur Osterfeuerrauch ist …

Auf dem Herd köchelt eine Suppe (3. Ableitung der gleichen Grundbrühe) ihrer Vollendung entgegen, der Geschirrspüler rödelt leise vor sich hin …
Beide Kellen, die ich besitze, sind im Geschirrspüler.
Manchmal bin ich sehr kluk.

„Content Creator“ … ich weiß nicht. Ich hätte ja lieber gut recherchierte Inhalte als erfundenen Content.

Binge-Watching auf einem kleinen Special-Interest-Kanal. Und in jedem Werbeblock fast die gleiche Werbung. Das nervt. Ich werde nie Air France fliegen, bei ebay was verkaufen, bei höffner, etsy, wayfair, emma oder bett1 was kaufen, Rasen mit einhell mähen oder mit Leifheit putzen

Neues aus der : Von Liedern gibt es manchmal eine |e (ohne ) oder eine (ohne )-Version.
Habe gerade eine Acapella-instrumental-Version bekommen. Und es ist nicht nur .

Noch mehr aus der : Ein Lied, zwei Versionen. Der Extended(!!!) Mix ist 2:20 min. lang. Extended!! 2 Minuten und 20 Sekunden! Wie lang ist da die normale Version? 1:47 min. ohne Scherz. So lang waren mal die instrumentalen Zwischenspiele in einer Maxiversion.

bringt einen immer wieder auf Gedanken. Heute:
Wir kennen Kräuterauszüge oder Fruchtauszüge, auf Basis von Wasser, Alkohol oder Öl. Aber Aluminiumauszüge? Zu Essen/Trinken wurde auch nix draus: gerade Spam zu Aluminiumauszugleitern bekommen.

Gerade eine E-Mail von einem Verein mit Sitz in Berlin bekommen. Man lädt wohl zu einer Konferenz. Verstehe nicht alles, my english is very small. Das einzige deutschsprachige in der E-Mail: „Spenden an unseren Verein sind steuerlich absetzbar.“ Inkl. Spendenkonto. So typisch.

Habt ihr eigentlich schon die für gekauft. Nicht, dass es wieder nur Last-Minute-Präsente gibt …

Das manche Medien zu viel Selbstbewusstsein haben und sich für das Maß der Dinge halten, sieht man auch an Kleinigkeiten.
ES HEIßT EHRENAMTMESSE!
Da trötet mein Martinhorn in voller Lautstärke.

Frage: Auf einer Restaurantkarte steht ein dich interessierendes Gericht, kostet aber > 50 €. Was machst du? Volles Risiko und bestellen? Oder erstmal etwas günstigeres < 30 € mit ähnlichen Zubereitungsarten bestellen, um zu testen, ob sie überhaupt gut kochen können?

Dicken Schlitten fahren und große Dampfwolken aus dem Autofenster blasen – der kompensiert doch irgendwas.

Mein Vermieter möchte die Rauchmelder auswechseln, laut Aushang muss ich dazu aber nicht anwesend sein. Da fehlt ein Kreuz an entscheidender Stelle.
Wie machen die das dann? Haben die Gynäkologen eingestellt, die das durchs Schlüsselloch hindurch machen? Oder brechen sie ein? Fragen über Fragen.

Heute hatte ich mir mal seit Ewigkeiten so’ne fürs besorgt. Das Zeuch schmeckte wie mit gekörnter gestreckt. Bäh. Kann man also auch nicht mehr essen. Zu dolle verschlimmbessert.

Wie oft muss man eigentlich bei vorgeschlagene Beiträge ablehnen, bis keine Vorschläge vom gleichen Absender mehr kommen?
Dreimal reicht nicht.

Für meinen persönlichen Sprachgebrauch führe ich den Begriff „Industrievegetarier“ ein, im Falle des Falles auch „Industrieveganer“: Mensch, der sich hauptsächlich von hochverarbeiteten und damit völlig denaturierten und egalisierten pflanzlichen Produkten ernährt.

Wenn ich mir ein belegtes von Nordsee und eins vom Fleischerimbiss hole, läuft mein dann unter „Surf’n’Turf“?

Habe gerade einen Thread gelesen zum Thema „Samstags – mit Kindern“ (bis 06:30 Uhr). Vermutlich sollte ich zum Thema als Nichtbetroffener meine Klappe halten, aber: Warum steckt ihr die Kinder am Freitagabend genauso früh ins Bett wie unter der Woche?

2FA ist richtig toll! Wie lange wartet ihr so auf die TAN per E-Mail? Ich bisher 20 Minuten.

Manche ist – egal, ob beim oder beim – ist ja nicht nur schützender fürs , sondern auch ein integrierter Diebstahlschutz.

SEO und CEO sind sich akustisch recht ähnlich. Inhaltlich auch? 😉

Wenn man eine oder so manches zubereitet, es dann auskühlen und etwas stehen lässt, und dann nochmal erwärmt, macht das oft noch delikaten.
Warum wird in der nicht auch besser, wenn man sie etwas durchziehen lässt?

Über Kalorien und seine Verbraucher

Auf dem Blog „Vorspeisenplatte“ veröffentlichte Inés heute einen interessanten Beitrag über die Kalorien im Essen, den ich mit viel Vergnügen las; was sich erst abkühlte, als ich einen Kommentar dazu abgeben wollte. „Spam deleted“ meldete mich die Webseite. Warum mein Kommentar so eingestuft wird, weiß ich nicht, aber damit ich ihn mir nicht umsonst aussgedacht habe, sei er hier veröffentlicht:

Der wichtige Punkt, der noch gar nicht erwähnt wurde, ist der, dass es immer gut ist, über das Thema intensiv nachzudenken. Es könnte auch ein anderes Thema sein. Oder einfach nur der bewusste, sprich denkbegleitete Umgang mit dem täglichen Leben. Denn das Gehirn ist einer der größten Energieverbraucher, den der menschliche Körper kennt (Sport mal außen vor gelassen). Also: Denkt nach, bevor ihr schreibt oder sprecht, das hilft schonmal beim Kalorienverbrauch. 😉

Es hilft vermutlich, wenn man vorher den Artikel gelesen hat. 😉

Widerspruch in sich

Eine deutsche Wurstküche macht Werbung für vegetarisches Essen. Was sich wie ein Widerspruch in sich anhört nennt sich „Vegetarischer Schinkenspicker“. Horizont schreibt hier darüber und zeigt da auch den aktuellen Werbespot.

Meine Freundin ist Vegetarierin; und neulich hat sie mir erzählt, dass sie mal Lust auf unseren … Schinkenspicker hätte.

Warum ist sie den dann nicht? Man darf die sinnliche Intelligenz des menschlichen Körpers nicht unterschätzen. Ist der nicht durch irgendwelche äußeren Einflüsse gestört, zeigt er durch sein Jieper-Verhalten, wenn ihm bestimmte Nährstoffe fehlen. Genau dann hat man nämlich Lust auf Lebensmittel, die diese Stoffe enthalten.

Was jetzt an besagter Wurst so wertvoll sein soll, wage ich nicht einzuschätzen. Aber wenn besagte Freundin einen solchen Jieper auf ein Fleischprodukt hat, sollte sie mal darüber nachdenken, was sie ihrem Körper mit der vegetarischen Ernährung zumutet.

Und ob die beworbene Nahrungsmittelsimulation da die Lösung ist …?

Der feine Unterschied

Während in der Küche etwas Fisch auftaut und später verarbeitet werden will, bleibt Zeit für ein paar Gedanken. Genau, wie es keine gegenbeispielfreie Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse gibt, möchte ich es mal mit einer Unterscheidung zwischen Nahrungs- und Genussmitteln versuchen. Das wird sicher auch nicht völlig ohne Ausnahmen abgehen, aber ein Versuch ist es wert. Stellt sich nur die Frage nach dem Warum. Die ist aber einfach geklärt.

Nahrung ist einfach alles, was man (beinahe) ungestraft in sich hineinstopfen darf, ohne das Projekt99 aus den Augen zu verlieren. Wichtig ist nur, dass man alle(!) Nahrungsmittel isst und sich nicht nur welche aussucht. Genussmittel sind der grooooße Rest. Dabei spielt nicht nur der Energiegehalt eine Rolle, sondern auch die Natürlichkeit. Oder zumindest die Naturnähe. Je weiter ein Produkt verarbeitet ist, desto mehr kommt zu es den Genussmitteln. Und was bei einem bestimmten Energiegehalt auch noch im Magen ein möglichst großes Volumen einnimmt, das landet dann wieder bei den Nahrungsmitteln. Nur wer satt ist, kann abnehmen, und ohne vollen Magen ist man nicht satt.

Was fällt also alles unter Nahrungsmittel: frisches Obst und Gemüse (Wer hätte das gedacht?), auch gern die Tiefkühlvarianten, wo wirklich nur Obst und Gemüse und sonst nichts weiter drin ist. Allerlei Kräuter und dergleichen gehören natürlich auch mit in diese Kategorie, und: Zählen Salate mit zu den Gemüsen?  Die kommen auch mit dazu. Zu den Nahrungsmitteln zählen auch Fleisch (unabhängig vom Tier), Eier, Milch, Fisch und anderes Meeresgetier. Ausnahmen regelt die Genussmitteldefinition. Natürlich gibt es auch tiefgekühltes, aber auch hier sollte außer dem Grundprodukt nichts weiter drin sein (Fisch darf maximal „glasiert“ sein, was einer Umhüllung mit Wassereis entspricht). Was im Bereich Nahrungsmittel nicht vergessen werden darf, ist die geeignete Flüssigkeit. Immerhin soll man ja ausreichend trinken. Die Aufzählung fällt einfach: Wasser. Punkt.

Kommen wir zu den Genussmitteln. Da könnte ich es mir jetzt einfach machen: Bis auf die erwähnten und noch zu definierenden Ausnahmen alles andere. Aber es sei doch etwas detaillierter aufgeführt. Fangen wir bei den Grundnährstoffen an: Fett und Zucker. Beides läuft unter Genussmittel, heißt also: So wenig wie geht. Das ist aber und vor allem auch im Zusammenhang mit den Nahrungsmitteln zu beachten. Bei Fisch und Fleisch darauf achten, dass Fett ggf. in der Zubereitung mit dabei ist (Geschmack!), man dieses dann aber nicht auch noch unnötig in sich hinein stopft. Fettränder also abschneiden, anderes gut abtropfen lassen usw. Bei Milch sollten fettarme Sorten bevorzugt werden. Beachte: Ein Liter Milch mit naturnahem Fettgehalt (3,8% und mehr) beinhaltet bereits die Hälfte der für einen Tag benötigten Energie (volkstümlich: die Hälfte der Kalorien, die man am Tag braucht). Und der Espresso im Latte Macchiatto verdünnt auch nicht so sehr stark. 😉

Wo wir gerade bei Getränken sind. Idealerweise trinkt man natürlich Wasser. Aber das ist schon etwas fad. Was kann man da also machen? Man könnte einen Teil des täglichen Energiebedarfs auf die Getränke verteilen. Sagen wir mal 10%. Natürlich ist das nur ein Richtwert, aber auf den meisten Fertiggetränken stehen die Angaben ja drauf. Mal grob gerundet und pauschalisiert sollte der Energiegehalt eines Getränkes, dass zur Durstlöschung genutzt wird, 10 kcal pro 100 ml nicht überschreiten. Orangensaft liegt bei 42 kcal/100 ml, Cola auch. 1,5%ige Milch liegt bei 46 kcal/100 ml, Apfelsaft auch. Will man also unter der Grenze bleiben, heißt es, für jedes Glas Saft oder Softdrink mindestens 3, besser 4 gleich große Gläser Wasser zu trinken. Oder sich Schorlen zu bauen im Verhältnis 1:4. Colaschorle mit einem Teil Cola und 4 Teilen Wasser schmeckt aber nicht mehr. 😉 Bei den Säften ist das was anderes.

Wie wäre es denn mal mit einem Tässchen Tee? Der wird ja im Falle eines Falles auch immer gern empfohlen. Hierzu zählen Kräutertee, schwarze Tees, grüne Tees, Matetees und (in Grenzen) Früchtetees, wenn sie denn aus Früchten bestehen. Wider Erwarten hat aber auch schon Tee einen gewissen Energiegehalt. Bei der Recherche im Teefach in meinem Küchenschrank fand ich Angaben von 2 bis 5 kcal/100 ml. Setzt man ein Glas Tee mit 200 ml an, so sei für alle Süßfreunde zur Erleichterung gesagt sei. Ein Stück Würfelzucker ist durchaus erlaubt, und wenn die Küche etwas weiter vom Tisch, an dem der Teegenuss stattfinden soll, entfernt ist und man die Zutaten einzeln aus der Küche holt (also ein bisschen Bewegung hat), dann darf es vielleicht auch ein zweites Stück sein. 😉 Wer allerdings seinen schwarzen Tee mit Milch oder Sahne bevorzugt, muss dann wieder beim Zucker sparen. Für (Bohnen-)Kaffee und seine Abwandlungen gilt übrigens das gleiche.

Was aus meiner Sicht gar nicht in Frage kommt, sind künstliche Süßungsmittel. Dabei ist es egal, ob sie Aspartam, Cyclamat, Saccharin, Steviosid oder sonstwie heißen. In der Form, wie uns diese Stoffe dargeboten werden, entsprechen sie nicht meinem Ansatz der natürlichen bzw. naturnahen Ernährung. Das gleiche gilt nicht nur für die süßen, sondern auch für andere Aromen, egal, ob sie künstlich oder natürlich heißen. Das geht alles gar nicht, also steht alles, was in Verdacht steht, sowas zu enthalten, ganz weit oben auf der Genussmittelliste, die die zu vermeidenden Sachen enthält: Light-Produkte, Fertiggerichte, Fix-Produkte, Tütensuppen usw. Da kann dann auch Bio oder sonstwas drauf stehen, das fällt alles weg.

Apropos Bio. Sowohl Nahrungs- als auch Genussmittel sollten so weit es geht natürlich Bioprodukte sein. Ob das immer drauf steht oder sie es „von Natur aus“ sind, unterliegt der eigenen Einschätzung auch des Lesers. Der Grund ist übrigens nicht, dass die Produkte für die Ernährung besser sind oder besser schmecken. Es ist eher der weniger intensive Naturverbrauch bei der Herstellung. Wir wollen ja auch in 10 oder 50 Jahren noch natürliche Nahrung zu uns nehmen können.

Noch gar nicht erwähnt sind Getreide und Getreideprodukte. Pauschal laufen sie alle unter Genussmittel, zu einen wegen ihrem hohen Grad der Verarbeitung (was muss mit dem Getreide alles angestellt werden, um es genießbar zu machen?), zum anderen wegen ihres hohen Energiegehaltes bezogen auf das Volumen. Am ehesten doch noch zu den Nahrungsmitteln zu zählenden Produkte sind die mit einem möglichst hohen Ballaststoffanteil. Aber auch eine schöne Vollkornbrotscheibe (die übrigens am besten ist, wenn die Körner nicht zu sehen sind) lässt sich noch durch durch etwas Frischkäse, einer Handvoll Babysalat und einer nach oben abschließenden Bratenscheibe wunderbar aufwerten.

Bratenscheibe? Wieso eigentlich nicht Wurst? Oder Käse? Beides läuft im allgemeinen unter Genussmitteln, zum einen wegen des hohen Fett- und damit Kaloriengehaltes, zum anderen wegen diverser Stoffe, die da irgendwie nicht reingehören, aber u.a. die Optik maßgeblich verbessern. Aber was spricht gegen Scheiben von Obst oder Gemüse auf einem Brot, oder einem schönen Steaksandwich, der, wenn es richtig gemacht ist, leckeren und gesünderen Alternative zu jedem Burger. Und auf jeden Fall um Klassen oder noch größeren Einheiten besser als jedem süßen Weißmehlprodukt, dass ernährungsphysiologisch praktisch nichts sinnvolles enthält. Im Wettkampf zwischen Windbeutel und Streuselschnecke gewinnt immer der Windbeutel. Das ist wie in der Politik.

So, mein Fisch in der Küche ist mittlerweile aufgetaut und kann zu einem hoffentlich leckeren Gericht verarbeitet werden. Irgendwas mit Seelachs und arrabiata. Näheres später beim Herdnerd. Da werden übrigens Halbfertigprodukte mit verwendet. Und es geht recht schnell in der Zubereitung und ist lecker. Das Halbfertigprodukt ist allerdings auch selber zubereitet und gibts so nicht mal zu kaufen. Mit einem bisschen Zeitmanagement bekommt man das alles hin.

Update: Der Fisch ist mittlerweile fertig und verspeist.

Update II: Da hat sich wohl doch jemand durch den Text gewühlt und nach der Kartoffel gefragt. Zwei Gedanken dazu, einen näheren und einen weiter entfernten. Der nähere: Kartoffeln sind auch nur ein Gemüse. Der entferntere: Vergesst „Sättigungsbeilagen“, die braucht kein Mensch.

Holz taugt nicht nur zum Grillen

Da ist man bei den regionalen Holzmedien – wie wir Vertreter der elektronischen Medien die papiergebundene Presse gern nennen – auf eine richtig gute Idee gekommen. 8 Wochen lang will sich ein Vertreter der schreibenden Zunft nur von dem ernähren, was in der Region, genauer: im Kreis Mecklenburgische Seenplatte, alles produziert wird. Vom Ansatz her stelle ich mir die Aufgabe relativ leicht vor.

Mecklenburg-Vorpommern ist ein Agrarland, und die Landwirtschaft dient in erster Linie dazu, den Menschen zu ernähren. So sollte es zumindest sein. Die Versorgung mit Getreide (und daraus folgendem Backwerk), Milch, Käse, Fisch, Fleisch dürfte kein Problem darstellen, gibt es doch Erzeuger, Verarbeiter und Weiterverarbeiter zu hauf. Die Obst- und Gemüseversorgung, regional eher kleinteilig aufgestellt, ist da vermutlich eher ein Problem. Dabei ist der Erwerb als Endverbraucher einfacher als das Finden des jeweiligen Hofladens.

Natürlich heißt es doch auf einiges verzichten, dessen Grundlagen nicht im Landkreis liegen. Aber das ist vielleicht mal eine gute Idee, wenn mehr auf hiesiges umgestellt wird. Tee, Kaffee, Kakao u.a. wachsen nicht in der Seenplatte. Aber immerhin wird im Land auch ein Mineralwasser abgefüllt, so dass die Getränkegrundversorgung sichergestellt ist.

Was ich bei ganzen Sache nur nicht verstehe, ist die Teilnahme des ZLT – Zentrums für Lebensmitteltechnologie. Nun ist dessen Chef auch ein guter Koch (wenn man die Glutamatorgien mal ignoriert, Stichwort Soljanka mit Silvio Witt), und jemand in der Funktion wird sicher gebraucht, um die hiesigen Produkte sinnvoll und abwechslungsreich zu verarbeiten, aber ansonsten wird eher nur eine LebensmittelSUCHtechnologie benötigt.

Das Dreieck Erzeuger-Handel-Verbraucher ist herausgefordert, ich vermute die Hauptschwierigkeit im allgemeinen darin, dass eine der Verbindungen zwischen den dreien nicht mitspielt. Und ich hoffe, dass am Ende der 8 Wochen eine schöne Übersicht als Ergebnis erscheint, wo man sich in der Region mit regionalen Lebensmitteln versorgen kann.

Es lebe die Industrie (aktualisiert)

Heute war ich wieder bei Frank. Ihr erinnert Euch? Langsam wird es lustig. Die Erkenntnis des heutigen Abends: Man darf alles essen, es darf nur (so gut wie) kein Fett enthalten. Bei einigen Nährstoffen muss man ein wenig drauf achten, es nur zu bestimmten Tageszeiten zu essen. Hauptsache: So wenig wie irgend möglich Fett. Denn das ist dann genau das Fett, was dann auch auf die Hüften kommt.

Schwerpunkt der Ernährung ist also: fettarmes Fleisch, fettarme Wurst, fettarmer Fisch (da werden wir dann bald mal an Omega-3-Mangel erkranken ;-)), fettarme Milch (0,5%), fettarmer Frischkäse, fettarmer Käse, fettarmer Quark, fettarmer Joghurt, dazu Gemüse, Obst und möglichst wenig „Sättigungsbeilagen“.

Die Richtigkeit der Hauptthese kann ich nicht einschätzen, glaube mich aber an Studien erinnern zu können, die dem widersprachen. Letzt endlich gipfelt es in der Frage, ob das Fettmolekül, dass ich aus einem schönen Stückchen Speck vom schwäbisch hällischen Landschwein esse, wirklich das selbe Fettmolekül ist, dass sich dann an meiner Hüfte wiederfindet. Oder hat sich das Hüftfettmolekül nicht auch aus Kohlenhydraten und Eiweiß gebildet?

Als Freund natürlicher Ernährung frage ich mich allerdings auch noch, ob die oben genannten Produkte wirklich so auch naturnah hergestellt werden können? Diese kastrierten Produkte, frei von ihrem Eigengeschmack, von ihrem Mundgefühl und ohne Reiz für unseren 6. Geschmacksnerv können einen Esser nicht wirklich glücklich machen. Wie sagen doch alle Fernsehköche unisono: Fett ist ein Geschmacksträger. Sicher sollten gerade übergewichtige ihre Fettzufuhr kontrollieren, aber eben nicht nur diese, sondern auch alles andere. Auf welche Art zum Beispiel Fleisch so fettfrei geworden ist, ober warum Wurst trotzdem schmeckt, obwohl gerade die klassisch geschmacksgebenden Zutaten nicht drin sind, möchte ich hier nicht erläutern.

Und dann einer der größeren Faux pas: Frank empfahl unter anderem Diät-Pflaumenmus, speziell auch für eine anwesende Diabetikerin. Die Zutatenliste war erstaunlich kurz, nur 3 Zutaten. Die mittlere war Fruktose, manchmal auch Fruchtzucker genannt. Ich zitiere aus einer Stellungnahme des Bundesamtes für Risikobewertung:

Das BfR hat die aktuelle internationale wissenschaftliche Literatur zum Thema Fruktose und die Entstehung des metabolischen Syndroms sowie Fettleibigkeit und Fettsucht (Adipositas) gesichtet. Das metabolische Syndrom bezeichnet das gleichzeitige Auftreten von Überge-wicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Insulinresistenz. Eine Vielzahl neuerer Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die verstärkte Aufnahme von Fruktose über industriell gefertigte Lebensmittel wie mit Fruktose gesüßte Limonaden nachteilig auf die Gesundheit wirkt: Adipositas wird gefördert, da hohe Fruktosemengen die hormonelle Gewichtsregulierung beeinflussen, und die Entstehung des metabolischen Syndroms, das in engem Zusammenhang mit Diabetes mellitus Typ 2 zu sehen ist, wird begünstigt.

Apropos „industriell gefertigte Lebensmittel“: Mir fällt die Ausnahme gerade nicht ein, aber bis auf diese waren alle empfohlenen Lebensmittel Industrieware, aufgepeppt mit allerlei Konservierungsmittel, diversen Verpackungsmüll erzeugend und zum Beispiel beim Fleisch mit zweifelhafter Herkunft. Ein Tier, zum Beispiel das Schwein, bildet von allein keinen Schinken, der nur 0,9% Fett enthält. Und sicher gibt es Fleischpartien, egal von welchem Tier, die relativ fettarm sind. Wer soll aber die anderen Teile Essen? Oder sollen wir diese wegschmeißen? Es werden ja auch noch nicht genug Lebensmittel einfach so entsorgt. Hinzu kommt, dass Verbraucherschützer und Genussmenschen bei Geflügel immer empfehlen, ganze Tiere zu kaufen. An denen kann man sehen, ob das Tier unter vernünftigen Bedingungen aufgewachsen ist. Bei Hähnchenteilen, auch noch hautbefreit, sieht man das nicht mehr, was natürlich durch die Industrie auch ausgenutzt wird. Noch schlimmer sind dann die vorgeschnittenen und teilweise vorgebratenen „Fleischteile“ für geschnetzeltes u. ä.

Kommende Woche habe ich einen Termin bei seinem Chef. Da werde ich versuchen, das Thema anzusprechen. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Hier noch ein paar Links, freundlicherweise von seeseekey zur Verfügung gestellt:

  • Spiegel: Ernährung – „Friss die Hälfte“ ist die beste Diät
  • radioWissen (MP3): Essen und Stoffwechsel
  • radioWissen (MP3): Macht Dicksein krank?
  • radioWissen (MP3): Die „Fett-Epidemie“ – Mythos und Wirklichkeit einer Erzählung
  • Deutschlandfunk: Die giftige Wahrheit über Zucker – US-Forscher warnen in Nature vor Fruktose

Gourmand-Wellness

Was gehört eigentlich zu einem schönen Urlaubstag? Entspannung, Erholung, etwas Aufregung, genussvolle Momente, Meditation, schöne Gespräche, lecker Essen und Zeit. Dafür steht man auch schon mal gern etwas früher auf. 😉 So passierte es mir heute, auch wenn das Wetter eigentlich nicht dazu einlud, es als schönen Urlaubstag zu definieren. Grau, Regen, wenn auch nicht unbedingt zu kalt.

Wer mal schön entschleunigt Auto fahren möchte, mache sich relaxt auf den Weg in die Hauptstadt. Berlin über die B96 zu erreichen sorgt für Entspannung, beinahe Meditation und gemütliche Stimmung. Hat man die Landesgrenze zu Brandenburg hinter sich gelassen, bringt das Autoradio meist garantiert irgendeinen Sender mit der persönlichen Lieblingsauswahl der Musik. Dann die große Tempo-80-Zone, die bis zum  Autobahnring reicht. Das erholt. Vor allem, wenn man a) weiß, dass man Zeit hat und b) ausreichend Lkws unterwegs sind, die zur weiteren Verlangsamung der Fahrt führen.

Der Berliner Stadtverkehr ist dann doch schon etwas aufregender, vor allem, wenn man bemerkt, dass die Google Navigation nicht nur ständigen Funkempfang bevorzugt, sondern auch freie Sicht nach oben für die GPS-Satelliten. Die Tunnelführung der A100 und der A111 reizen zum navigatorischen Blindflug. Erstaunlich: Das erste Mal habe ich den Übergang zwischen den beiden Autobahnen fehlerfrei und ohne Probleme erwischt, auch wenn mir das erst hinterher auffiel. 😉

Kennt ihr die Situation: Die Oma greift dem Enkel mit einem kneifenden Griff in die Wange. Was passiert eigentlich, wenn man das zu oft macht. Oder zumindest öfter als üblich? Was passiert dann mit der Wange? Ich weiß es nicht. Was mit einer Ochsenwange passiert, wenn man sie aufs feinste schmort, mit handgeschabten Spätzle und einer aromatischen Rotweinsoße versieht und den Teller mit Scheiben violetter Möhren und Feigen ergänzt, durfte ich im Essen fassen erleben. Dabei war die Entscheidung für dieses Gericht nicht einfach, wird da doch noch viel mehr leckeres Angeboten. Auf der täglich aktualisierten Speisekarte (je nach Verfügbarkeit der immer frisch zubereiteten Zutaten) fand sich auch ein 4 Stunden gegarter, ergänzend gebratener und mit Teriyaki-Soße veredelter Schweinebauch, der an Linsengemüse eine Versuchung wert wäre. Leckere Suppen, salatige Vorspeisen und edle Desserts ergänzen die übersichtliche Karte.

Solltet ihr diesen Ausflug auch mal machen wollen: Tut das! Erwartet aber nicht das gleiche Essen, was ich eben beschrieben habe, es wird was anderes geben. Das wird aber auch lecker sein. Interessant für mich war übrigens eine kleine individuelle Verkostung, der ich beiwohnen durfte. Chefkoch Norbert experimentierte mit einem Fischgericht, das keinen Fisch enthielt. Verbrauchertäuschung stand dabei natürlich nicht auf dem Programm. Erstaunlich: Geschmack und Mundgefühl entsprachen einem wohlschmeckendem Bratfisch (ohne, dass ich die genaue Sorte benennen könnte, es müsste ein größerer Fisch gewesen sein), was sich auf dem Teller befand war aber so absolut grätenfrei, weil aus Nori-Algen (das Grüne, was bei Sushi gern mal drumrum ist), Tofu und Champignons nunmal keine Gräten erwachsen, auch nicht bei der Verwendung von Teriyaki-Soße. Hmm. Vielleicht sollte man da mal eine Folge EiTV draus machen, um den Nichtfischessern ihre Fischangst zu nehmen.

Rätselhafte Kommunikationen

Als der Besuch ging und sich auf dem Hausflur – etwas mühsam – die Fußbekleidung anzog, griff ich neben den Türrahmen und reichte einen Schuhanzieher an. Die Nutzung dessen wurde zwar dankend ausgeschlagen, aber es fielen die Worte: „Da müssen wir auch mal wieder hin.“ Ich nickte zustimmend. Alles klar?

Die zwischenmenschliche Kommunikation ist manchmal doch recht merkwürdig. Aber der Mensch ist ein ganzheitliches Wesen mit einem Gehirn, dass ca. 20% aller Energie des Körpers verbraucht. Da sollte eine entsprechende Denkleistung unterstellbar sein.

Die kleine Geschichte oben ist zwar so, wie sie da steht, nicht ganzheitlich, aber eigentlich vollständig, da eigenständig und nicht aus irgendeinem vorher oder hinterher stattgefundenen Zusammenhang gerissen. Wer mir jetzt noch erklären kann, was sie bedeutet und welchen Zusammenhang es zu einer kleinen Reise und einem leckeren Essen gibt (nur für fortgeschrittene oder eingeweihte), dem bringe ich vom Reiseziel was mit.

Fernsehen macht Appetit

Neulich schrieb ein hiesiger Miniblogger „Ich bin endgültig mit meiner Rede fertig geworden. Thema: Fernsehen trägt nicht mehr zur Bildung, sondern zur Verblödung des Zuschauers bei.“ (nbjojo) Ich würde das gern ein wenig relativieren: Es kommt immer auch auf die Uhrzeit und den Sender an.

Sonntag abends gegen 23:15 Uhr (aktuelle Folgen) und Montag bis Freitag gegen 9 Uhr (alte Folgen) gibt es auf DMAX die kulinarische Serie „Anthony Bourdain – Eine Frage des Geschmacks“. Tony reist durch die Welt und ist, was ihm vor die Futterluke kommt. Schweinefleisch, Innereien, Suppen und Würste gehören zu seinen Lieblingsspeisen, aber alles andere wird auch zumindest probiert.

Natürlich schaut er auch manchmal in die Spitzengastronomie – in New York hat Bourdain, selber auch Koch, ein Restaurant – rein, aber die Lieblingsorte sind für ihn die Straßencafés, Garküchen und Imbissstände, wo lokale Spezialitäten zubereitet werden. Frische Zutaten, viele Gewürze, Kräuter, Soßen, Brühen, Fonds, Gemüse, Fleisch (auch ungewöhnliche Teile), Fisch, … und es schmeckt.

Convenience: Keine Chance. Da stellt sich mir manchmal die Frage, wo er ähnliches in Neubrandenburg oder Umgebung finden könnte …

… und freitags gibt es Fisch.

Sieht man etwas, was man in der Form nicht gewöhnt ist oder erwartet hat, sorgt das je nach Natur des Beobachters für Erschrecken, Irritation oder Erheiterung (nicht im Sinn von drüber lustig machen, eher herzerwärmend). Mein Lebensmotto „Das Leben ist ernst genug, da braucht man es nicht auch noch ernst nehmen.“ deutet auf die dritte Variante als die meinige hin.

Als ich heute bei einer bekannten Fischbraterei mein Mittag einnahm, die letzten Schlucke aus dem Glas genüsslich die Kehle herunter rinnen lassend, und den letzten Aromen nachspürte, setzte sich in mein Blickfeld ein Mann mittleren Alters mit einem Lachs-Barbeque-Baguette. Bevor er herzhaft hinein biss, tat er noch etwas, was mir den Satz „So schlecht ist der Fisch aber auch nicht.“ durchs Hirn jagte.

Als offensichtlich gläubiger Christ schlug der Mitgast ein schnelles Kreuz; eine Geste, die man in der Öffentlichkeit auch nicht mehr so häufig sieht. Der Kindermund hat da die passende Geschichte parat: Fragt der Pastor den kleinen Fritz: „Na, betet ihr auch immer schön vor dem Essen?“ Darauf Fritz: „Nein, meine Mutter kann kochen.“