Ähnlichkeiten

Die Lebensmittelindustrie denkt ja mit. Denkt sie. Aber manchmal hat man wirklich den Eindruck, dass sie es tut. Neben der Brotsalami, die eben die Form wie eine schöne Stulle hat, habe ich jetzt sowas auch als Käse entdeckt.

Käsescheibe in Brotform

Das schöne ist, dass natürlich diese brotähnliche Käsescheibe wunderbar auf eine Brotscheibe passt.

Brotscheibe

Legen wir jetzt aber den mathematisch-geometrischen Ähnlichkeitsbegriff zugrunde, können wir langsam das Dilemma am Horizont erkennen: „In der Geometrie sind zwei Figuren genau dann zu einander ähnlich, wenn sie durch eine zentrischen Streckung oder Kongruenzabbildungen (Verschiebung, Drehung, Spiegelung) ineinander überführt werden können.“

Das Leben als Hühnerleiter – Alles Käse, oder doch nicht?

Ist das im Moment besonders schlimm, oder kommt es nur mir gerade hoch (lapsus linguae)? Werden wir gerade von immer mehr künstlicher sogenannter Nahrung überrannt? Von den Fertigprodukten und z.T. aus Restaurants kann man wohl bald wirklich nichts mehr essen.

Die Pizza als solches, dass hat mal ein Team von Wissenschaftlern ferstgestellt, ist eigentlich eine ganz gesunde Sache. Kohlenhydrate, Olivenöl und Ballaststoffe im Boden, wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe in der Tomatensoße, Vitamine u.a. in der Gemüseauflage, Eiweiß und maßvolles Fett in Schinken und Käse obendrauf. 

Nur: Nachdem vor einiger Zeit durch die Medien ging, dass das, was da als Schinken benannt wird, manchmal gar keiner ist, wurde jetzt festgestellt, dass es auch nicht alles Käse ist, was wir auf Pizza, Käsestangen, Käsebrötchen u.ä. finden. Laut Frontal21 wird hier oftmals „Analogkäse“, eine Mischung aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärkern, benutzt.

Der Grund: Das Zeug ist billiger. Geiz ist eben doch geil. Aber kulinarisch ganz weit unten. Ein Blick in die Zutatenliste hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Der Kunstkäse darf nicht als Käse bezeichnet werden, steht also bei der TK-Pizza kein Käse drauf, oder dieser in der Liste sehr weit hinten, ist Vorsicht geboten. Tauchen dann noch die oben genannten Mischungsbestandteile auf, sollte die Pizza dort bleiben, wo ihr sie gefunden habt: Im Supermarkt.

Als kulinarisch eingestellter Verbraucher kommt man sich ja bald wie eine Hühnerleiter vor: Man wird nur noch beschissen.

Alles Käse oder was?

Die Vielfalt an der Käsetheke kann überwältigend sein. Genauso vielfältig wie die Sorten und Arten, die Ausgangsstpffe und Gewürze sind auch die Preislagen und die Geschmäcker. Frischkäse, Weichkäse, Sauermilchkäse, Schnittkäse, Hartkäse, Rohmilchkäse, Schimmelkäse, Blauschimmelkäse, Rotschmierkäse, Molkenkäse usw. usf.

Ob man Schmelzkäse wirklich zu den Käsespezialitäten zählen soll, ist sicherlich diskussionswürdig. Solange er entsprechend gekennzeichnet wird, soll es ihn geben.

Da stellt aber eine bekannte milchverarbeitende Firma, nennen wir sie „Tiefsee“, einen bereits in Scheiben geschnittenen „Käse“ namens „Sandwich Scheiben“ her und bewirbt ihn („Soooo dick müssen die Scheiben sein!“ Mit der Geste zur Äußerung „So kalt war das Wasser!“). Das Produkt besteht zwar aus Käse, aber eben nicht nur. In der Sorte „Emmentaler“ sind sogar 25% Emmentaler drin. Der Rest ist ein undefinierter Käse, Magermilch und Magermilchpulver, Schmelzsalze, Butter u.a.

Ich glaube, wir können froh sein, dass nicht auch noch Analogkäse dabei ist.