Intensive Düfte sind mir ein Graus, je künstlicher, desto schlimmer. Manchmal reagiert nicht nur die Nase dabei, selbst der Kopf fängt an zu schmerzen. Eines der größten Übelauslöser sind die Duftbäumchen für Autos. Da reicht es, wenn ein so ausstaffiertes Auto mit offenen Fenster an mir vorbei fährt, um migräneähnliche Zustände auszulösen.
Dabei ist die Erkenntnis nicht neu, dass Düfte durchaus auch was schönes sein können. Die Nase ist durchaus eines unserer wichtigsten Sinnesorgane, wenn es um grundlegende Lebensprozesse geht. Nicht umsonst riechen wir an unseren Lebensmitteln, wenn wir uns nicht sicher sind, ob sie noch in einem verzehrfähigen Zustand sind. Und auch bei der Fortpflanzung, genauer bei der Auswahl der passenden Partnerin oder des passenden Partners, spielt die Nase eine wichtige Rolle. Leider wird sie hier aber meist desorientiert durch allzu viel Eau de toilette oder After Shave.
Wo sind die Zeiten geblieben, als bayerische Jungbauern sich vor dem Dorftanz ein Tuch durch die feuchten Achseln gezogen haben und dieses dann vorn an den Trägern der Lederhose befestigten. Sinn und Zweck war (und das ist kein Spaß), das richtige Maderl aus den Reihen der holden Weiblichkeit herauszufinden, die einen auch noch gut riechen konnte, wenn man mal verschwitzt vom Feld kam. Die heutige Formulierung: “Ich kann ihn nicht mehr riechen.” kommt wohl daher, weil die Nase sich hier bei der Auswahl doch zu sehr auf Flakon-Düfte als auf die Natur verließ.
Wer wirklich jemanden für’s Leben sucht, sollte mir Deos vorsichtig umgehen. Das, was da manchmal so aufgetragen wird, grenzt schon an Vorspiegelung falscher Tatsachen. Aber da gehts den Menschen wie den Autos.
Und wer es nicht richtig lesen kann:
Müsste es diesen Duft nicht auch markenspezifisch geben? Von typspezifisch wage ich schon gar nicht zu schreiben.
Das läuft doch auch schon unter Vorspiegelung falscher Tatsachen …