Der neue heiße Scheiß aus dem Hause Twitter scheint zur Zeit ein Dienst namens “Periscope” zu sein. Twitterer mit Kamera am Smartphone können bei Live-Videostream das abbilden, was sich ihnen bietet. Wobei, die neu ist das auch nicht mehr, angeblich gibt es das ja schon seit März.
In einem Stern-Online-Interview mit dem Periscope-Chef fallen ein paar Sätze, die man eigentlich nicht unkommentiert stehen lassen kann.
“Persicope ist ein Werkzeug für die Wahrheit.”
Aber wir versuchen, jedem Nutzer eine Supermacht zu geben, nämlich die Supermacht, sehen zu können, was in diesem Moment in der Welt geschieht – durch den Blick von anderen Menschen.
Periscope-Chef Kayvon Beykpour bei Stern-Online
Eben. “Durch den Blick von anderen Menschen.” Manchmal muss man eben genau lesen. Was heißt das nämlich? Ganz einfach: Auch bei Periscope sieht man nicht die Wahrheit, sondern den subjektiven Blick eines anderen Menschen, den man sogar noch beeinflussen kann.
Man kann auch mit Periscope nie die Wahrheit sehen, man sieht immer nur einen Ausschnitt! Als Werkzeug der Wahrheit wird der Dienst damit von seinen Machern maßlos überschätzt. Aber das liegt wohl in der Natur der Sache.
Jeder CEO muss sich für den Kram, den er unters Volk bringen will und muss, irgendwie rechtfertigen… und so wird mal schnell der belanglose, banale Müll, der da durchs Netz geschickt wird, zur “Wahrheit” erklärt… ja, das mag alles sein… aber eine irrelevante, banale, nichtige Wahrheit lenkt auch nur von dem ab, was uns anfassen und berühren sollte…
Um es dezent zurückhaltend zu formulieren: Recht hast Du. Nur wird das der Internet-Plebs nicht so sehen.