Eine Party wird erst nach Mitternacht richtig schön

Manchmal hofft man ja ein wenig, dass der eine oder andere Volksglauben war ist. Zum Beispiel der mit dem vorzeitigen Gratulieren, das Unglück bringt. Es war 23:57 Uhr, als plötzlich von einer ca. 300 m entfernten Gartenparty ein fröhliches(?) gesungenes(?) „Happy Birthday“ herüberschallte. Mit dem „Herüberschallen“ war das Gemenge schon den ganzen Abend aufgefallen, die Musikauswahl war zeitweise überraschend gut. Stichwort Party-NDW, mit Hubsi K., Herbert G. u.a. Für mich endete der Abend mit leicht verfälschtem Roland K., nachdem zwischendurch auch internationale Pop-Singende und Melodien aus HipHop und Techno (i.w.S) zu hören waren.

Dass sowas abzusehen war, zeigte das schon vor Tagen aufgebaute Partyzelt auf dem Grundstücksrasen. Mein vermuteter Zweck ging zwar eher ins nächste Wochenende (Einschulung), aber man kann sich ja auch irren. Vielleicht kommt es dann auch nochmals zum Einsatz. Noch steht’s (Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen). Meines Erachtens liefen da auch mal Kinder im einschulungsfähigen Alter übers Gehöft, aber da kann ich mich auch täuschen. Ich beobachte das ja auch nicht explizit, aber jedesmal, wenn ich – aus dem Wohnzimmer kommend – dem Schreibtisch zustrebe (was ich offenen Auges und gerade auch jetzt meist offenen Fensters mache), fällt mein Blick in die Richtung.

Wie besoffen muss man sein?

Als die Festivität in meinen Aufmerksamkeitsbereich rückte, war im Prinzip noch alles in Ordnung. Immerhin regte es mich irgendwann zur in SoMe dokumentierten launigen Frage an: „Wer in seinem Vorgarten Party macht und damit das halbe Viertel beschallt, lädt doch damit ein, vorbei zu kommen? Oder? ODER??“ Später wurde ich doch ein wenig unwirsch. Und als es dann nachts um 1 Uhr immer noch rüberschallte, bewunderte ich doch die Toleranz der Nachbarschaft, lagen doch sicherlich mehr als 40 Schlafzimmer im Wirkbereich des Schalls. Und keiner bemühte die Freunde und Helfer. Okayyyy, ich auch nicht …

Solange der Krach wenigsten technisch noch in Ordnung war, ging’s. Aber irgendwann zwischen NDW (halb 10) und Roland Kaiser (rund im 1) muss es ein Ereignis gegeben haben, dass den Musikgenuss arg verleidete. Leider habe ich das nicht direkt mitbekommen, aber es warf im Nachhinein die Frage auf, wie besoffen, bekifft, zugedröhnt, prall, taub, verkokst, … man sein muss, um des Ereignisses Folgen noch stundenlang zu ertragen. Ich hab da mal was aufgezeichnet:

Das klingt doch wie eine gerissene Lautsprechermembran, das Schnarren bei bestimmten Tönen. Vor vielen Jahren hatte ich den Effekt auch mal, ein Lautsprecher schnarrte sehr ähnlich, und als Grund stellte sich die gerissene Membran heraus. Grund: Mechanische Fremdeinwirkung oder Überbelastung. Und das lief gestern auf der Party mindestens 2 Stunden, wenn nicht länger.

Auge um Auge …

In mir reifte rund um 1 Uhr eine Idee. Sie scheiterte aber am System und an den Möglichkeiten. Auch sie ist auf SoMe dokumentiert: „Wo bekomme ich für morgen 8:00 Uhr noch eine mobile Beschallungsanlage mit ordentlich Bums her?“ Ein wenig Richtwirkung wäre auch nicht schlecht. Oder ich häcke ihre Alexas und Siris und lasse sie auf die Art laut beschallen. Oder lasse hacken, aber ohne Darknet-Zugriff und Coins kriegste das so schnell auch nicht organisiert.

Und vielleicht war ja der defekte Lautsprecher schon das kleine Unglück, das wegen des zu frühen Geburtstagsgesangs ausbrach …