Was manche als umdenken bezeichnen, ist oft nur ein Umsortieren der Vorurteile und Prinzipien. Das ist auch nachvollziehbar, weil meist einfacher und mit weniger Aufwand zu bewerkstelligen. Allerdings sollten Prinzipien öfter mal überdacht werden, vor allem, wenn es sich selbst bei längerem Nachdenken nicht mehr herausfinden lässt, warum man sich dieses oder jenes als Lebensregel ausgedacht hat.
Wer, wie ich, den Internetzugang von mehreren Rechnern aus pflegt, lernt schnell die Vorteile des “Cloud Computing” kennen. Wesentliche Arbeiten, die normalerweise lokal auf einem Rechner stattfinden, werden ins Netz verlagert und sind dann von überall mit Internetzugang verfügbar. Webmail war meines Erachtens die erste größere Applikation, die vom Rechner (Outlook, Thunderbird & Co.) den Weg online (web.de, gmx.de, gmail.com, yahoo.de, msn.de & Co.) fand. Für die E-Mail-Verwaltung reicht ein gängiger Computer mit Internetzugang und -browser. Multimessenger, Grafikbearbeitung, Officeanwendungen u.ä. folgten diesem Trend.
Newsreader, also Programme, mit denen man Newsfeeds empfangen und sinnvoll ansehen kann, folgten dem Beispiel genauso. Neben dem von mir genutzten Google Reader gibt es auch hier eine gewisse Vielfalt. So kann ich von jedem Internet ausgestatteten Punkt aus nachsehen, was es Neues in der Welt gibt und auch den neuen Beiträgen und Kommentaren in den von mir abonnierten Blogs folgen. Es zeigen sich hier aber die Unterschiede zwischen einzelnen Blogprogrammen/-anbietern, was zum Teil zu kleinen Früstchen führt. Ein Detail ist die Anzeige des Kommentarautoren. Während ich zum Beispiel in Katherinas Tannneneck-Blog sofort sehen kann, wer kommentiert hat, ist das im NeubrandenBlog nicht möglich.
Sicherlich ist es nur ein kleines Mosaiksteinchen, aber mir ist es doch schon einige Male passiert, dass mir ein nach der Lektüre eines Kommentars im Google Reader einige schöne pointierte Bemerkungen eingefallen sind, der Link zum Original aber enthüllte, dass er von jemandem kam, bei dem/der ich prinzipiell nicht kommentiere. Vielleicht sollte ich doch mal meine Prinzipien überdenken. Oder hoffen, dass es auch noch andere Kommentare gibt, für meine Bemerkungen passen könnten.
Ich fühle mich geehrt! Danke!
Umdenken muß man öfter mal im Leben und das ist doch nicht schlimm. Schließlich sammelt man Erfahrungen, macht Fehler und lernt daraus. Leider macht das auch manchmal abhängig wenn man alles in´s Netz verlagert. Praktisch ist es natürlich schon. Allerdings auch nicht ganz so sicher.
In Zeiten der Überwachung und Bespitzelungen ist das wohl egal. Wichtige und streng geheime Mails schickt man verschlüsselt oder macht es wie beim Geheimdienst mündlich und ohne Zeugen. Aber wir haben ja nichts zu verbergen. Ich bin nur ärgerlich darüber, dass sie alles überwachen wollen, im Namen des Terror´s, den sie selber erst verursacht haben.
Schönes Wochenende!