Das Fernsehen ist schon ein wunderbar Ding. Schätzungsweise 15 oder 20 Milliarden Euro werden Jahr für Jahr dafür ausgegeben und bei der Menge der Produktionen ist die Wahrscheinlichkeit doch signifikant messbar, dass auch mal was gutes gesendet wird. Man muss es im Zweifelsfall nur finden. Hat man das dann getan, besteht meist das Problem der ungünstigen Sendezeit. Oder es gibt einen anderen Grund, das Programm dann aufzuzeichnen, zum Beispiel, um den Nachweis zu ermöglichen, dass doch mal was gutes lief.
Für die Aufzeichnung wird klassischerweise der Videorecorder genutzt, moderne Menschen haben mittlerweile einen Festplattenrecorder, andere haben eine TV-Karte im PC, mit der man dann direkt auf dem Rechner aufnehmen kann. Soll für das persönliche Archiv mitgeschnitten werden, will man das meist auch noch hübsch haben, also ggf. die Werbung rausschneiden (ja, auch private TV-Veranstalter zeigen mal was gutes), und die Pufferzonen vorn und hinten entfernen. Beim Erwerb meines vorletzten PCs (Windows XP, beim Kauf noch ohne SPs, die gab es noch nicht) war dafür eine Videokarte mit dazugehöriger Schnittsoftware zuständig und taten auch lange ihren Dienst. Die Render- und Speicherzeit des fertigen Videos wurden als gegeben hingenommen und lagen bei Zeiten zwischen dem anderthalb- und dem achtfachen der Länge der bearbeiteten Aufnahme.
Zu meinem neuen Rechner (gekauft: Sommer letzten Jahres) erwarb ich jetzt auch eine Schnittsoftware. Zum Bedientest lud ich ein Video zum Pufferzonenbeschneiden in die Bearbeitungsoberfläche, schnitt das unnötige weg und wollte dann das fertige Produkt rendern und speichern. Am Nachmittag, so mein Gedankengang, hätte der Rechner genug Zeit, das zu tun, war ich doch nicht zu Hause, sondern auf einem Geburtstag. Die anderthalb Stunden lange Originaldatei wird ihn schon beschäftigen. Dachte ich. So war es bisher.
Aber, es kam anders. Mein PC machte mir einen Strich durch die Rechnung. Nach ca. 2 Minuten (in Worten: zirka zwei Minuten) war der Vorgang fertig und beendet. Bow ey! Nun warte ich auf einen Nachmittag mit schlechtem Wetter, damit ich die aufgelaufenen Videos fertig bearbeiten kann, die bisher liegen geblieben waren, weil das ja immer so lange dauert … Moderne Technik!
Es gibt doch mittlerweile von jedem Sender Mediatheken und seither nehme ich nichts mehr auf. Die öffentlich rechtlichen Sender tun endlich mal etwas für die hohen Gebühren, die sie zwangsweise einnehmen. Und die Privaten hinken da natürlich nicht hinterher! Fast jede verpasste Sendung kann man über die Mediathek anschauen.
Da hast Du prinzipiell nicht unrecht. Aber (persönliches Problem): Fernsehsendungen werden am Fernseher geguckt! Fernsehgenuss und Computer mit Schreibtischstuhl passen nicht zusammen. Jedenfalls bei mir. Und dafür müssen Sie auf dem Rechner liegen, meine Technik kann keinen Mediatheksbeitrag auf meinen Fernseher zaubern. Außerdem habe ich durch digitale Aufzeichnung die Dateien in DVD-Qualität, da können die Mediatheken, glaube ich, nicht mithalten. Und wenn ich etwas haben will und unabhängig von irgendwelchen Reglementierungen einer Mediathek sein möchte, bliebe mir nur der Download, den keine Mediathek zulässt.
Eigentlich spricht alles gegen die Mediatheken. Zumindest aus meiner Sicht. Was ich haben will, nehme ich auf. (Bitte Formulierung beachten: „Was ich haben will …“ nicht: „Was ich sehen will …“) 😉