Werbung ist schon ein recht eigen Ding. Teils recht witzige Ideen werden doch umgesetzt. Zumindest dann, wenn der Auftraggeber auch Humor beweist. Aber manchmal wird es doch schlicht und einfach, vor allem, wenn man auf die Angebotsflyer der Supermärkte und Discounter als Beilage zum Wochenende sieht.
Der Name des Produktes, seine Art, der Preis und vielleicht noch eine herausragende Eigenschaft, für mehr reicht der Platz in den Prospekten meist nicht, wobei die ersten 3 Punkte dieser Aufzählung relativ fest stehen. Die werbende Aussage richtig auszuwählen ist dann die Aufgabe des Werbers. Vielleicht nutzt man hier ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal. Das will aber auch gut ausgewählt sein.
Nehmen wir als Beispiel nebenstehende Milchwerbung eines Discounters. Hier wird “hergestellt in Upahl” hervorgehoben. Das hat durchaus seinen Sinn, zeigt sich doch für den geografiebewanderten Kunden eine regionale Erzeugung. Upahl liegt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns südlich von Grevesmühlen.
Nur: Taugt diese Aussage als Alleinstellungsmerkmal? Eindeutige Antwort: Nein. Die Upahler Molkerei ist eine der größeren ihrer Art, selbst der Biomilch-Bereich versorgt mehrere Handelshäuser mit der positivimagebelegten Trinkmilch.
Nicht immer ist die Herkunft von Milch auf den ersten Blick erkennbar. Aber dazu gibt es bei Milchprodukten die EWG-Betriebsnummer, die sich in entsprechenden Listen (Beispiel) nachschlagen lässt. Ein ovales Signet mit der Beschriftung D MV 006 EU weist auf die Upahler Molkerei hin. Dann heißt es aufpassen beim Milchkauf. Wer dann einmal durch alle Märkte durch ist, wird doch erstaunt sein, unter wie vielen Marken sich Milch aus M-V verbirgt.
Lustig wird es manchmal dann, wenn sowohl die (etwas teurere) Markenmilch und die Milch der hauseigenen Handelsmarke eines Supermarktes von der selben Molkerei kommen …