Heute frühabends, lass es so 17 Uhr oder 17:30 Uhr gewesen sein, hätte ein möglicher Beobachter ein bei flüchtigem Blick eigentümliches Schauspiel erlebt. Entweder müsste ich dann mit dem Vorwurf der Geschmacksverirrung oder der Schwangerschaft leben, letzteres wird bei dem Körperbau schon eine Weile vermutet.
Was passierte? In der Küche holte ich einen Frühstücksteller (man kann ihn auch gut als Kuchenteller nutzen) und eine Kuchengabel heraus. Dann wickelte ich mit einer gewissen Vorsicht etwas aus einem Stück Alufolie aus, was von weiten wie ein gut gebräuntes Stück Blechkuchen aussah. Dann machte ich es mir mit dem gefüllten Teller auf dem Sofa bequem, stocherte etwas auf dem Teller herum und fischte mir Pflaumen, Pfirsiche und andere Früchte heraus, die ich genussvoll verspeiste. Dann holte ich mir aus dem Kühlschrank die Schlagsahne (nee, eben nicht!) den Senf, strich ihn über die Reste auf dem Teller und aß auch diese.
Senf auf Obstkuchen? Silvester, wo es ja wenigstens noch mit Senf gefüllte Pfannkuchen gibt, ist doch lange vorbei. Vielleicht ist es ja doch eine Geschmacksverirrung. Oder eben ein Beispiel dafür, dass man sich nicht immer vom ersten Eindruck leiten lassen sollte. Bei dem “Stück Kuchen” handelte es sich nämlich um eine gute Scheibe von Mutters (mit oben genannten Früchten) gefüllten Rippenbraten, dessen Fleisch beim Verzehr durchaus ein wenig Senf vertragen kann.