Rotwein, Fisch und ein unkonzentrierter Moderator

Manchmal hat man es als Moderator einer Radiosendung nicht leicht, und genau das fällt dann auch den Hörern auf. In der letzten Sendung schwamm ich etwas durch das Thema „Ist Rotwein mit Fisch kombinierbar“. Das ist auch Arne aufgefallen, er schrieb:

Sehr geehrte Moderator!

Sie arbeiten im Radio und ich finde die ganzem Ähms und Äs können sie sich sparen auch wenn sie damit die zeit sinnlos füllen. das rotwein und fisch nicht zusammen passen, hätte man auch mit zwei sätzen begründen können!

MFG,

Vermutlich hätte man das, es wäre sicher besser gewesen. Aber ganz so einfach ist es nunmal nicht. Die Ähms und Äs bitte ich nachträglich zu entschuldigen, ich war wohl in der Vorbereitung etwas abgelenkt. Oder ich habe mich zu stark an einem bekannten und erfolgreichen Fernseh-Moderator orientiert, dessen Ähms und Äs wohl zu seinem Markenzeichen gehör(t)en. Und erfolgreich ist Raabs Stefan doch.

Rotwein und Fisch können übrigens sehr wohl zueinander passen. Wie schrieb die Webseite Gourmet Report über das Thema so schön:

„Die Daumenregel, dass Rotwein zu rotem Fleisch und Weißwein zu hellem Fleisch sowie Fisch getrunken wird, war lange Zeit ein Dogma, das jedoch längst durchbrochen wurde“, meint der Weinexperte Michael Pronay vom A-La-Carte-Magazin. „Heutzutage wird alles getrunken, wie es einem persönlich beliebt.“ In Frankreich und in den mediterranen Ländern gebe es einige Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte, die in dunkler Rotweinsauce zubereitet werden und zu denen üblicherweise auch Rotwein getrunken wird.

Was lernen wir daraus?

  • Ab der nächsten Sendung wird sich wieder besser vorbereitet.
  • Während der Sendung wird konzentriert gearbeitet und nicht so viel abgelenkt.
  • Rotwein passt doch zu Fisch, vor allem, wenn er damit zubereitet wird.
  • Hurra, ich habe einen Hörer mehr, Arne kannte ich noch nicht. 😉

… und freitags gibt es Fisch.

Sieht man etwas, was man in der Form nicht gewöhnt ist oder erwartet hat, sorgt das je nach Natur des Beobachters für Erschrecken, Irritation oder Erheiterung (nicht im Sinn von drüber lustig machen, eher herzerwärmend). Mein Lebensmotto „Das Leben ist ernst genug, da braucht man es nicht auch noch ernst nehmen.“ deutet auf die dritte Variante als die meinige hin.

Als ich heute bei einer bekannten Fischbraterei mein Mittag einnahm, die letzten Schlucke aus dem Glas genüsslich die Kehle herunter rinnen lassend, und den letzten Aromen nachspürte, setzte sich in mein Blickfeld ein Mann mittleren Alters mit einem Lachs-Barbeque-Baguette. Bevor er herzhaft hinein biss, tat er noch etwas, was mir den Satz „So schlecht ist der Fisch aber auch nicht.“ durchs Hirn jagte.

Als offensichtlich gläubiger Christ schlug der Mitgast ein schnelles Kreuz; eine Geste, die man in der Öffentlichkeit auch nicht mehr so häufig sieht. Der Kindermund hat da die passende Geschichte parat: Fragt der Pastor den kleinen Fritz: „Na, betet ihr auch immer schön vor dem Essen?“ Darauf Fritz: „Nein, meine Mutter kann kochen.“