… und freitags gibt es Fisch.

Sieht man etwas, was man in der Form nicht gewöhnt ist oder erwartet hat, sorgt das je nach Natur des Beobachters für Erschrecken, Irritation oder Erheiterung (nicht im Sinn von drüber lustig machen, eher herzerwärmend). Mein Lebensmotto “Das Leben ist ernst genug, da braucht man es nicht auch noch ernst nehmen.” deutet auf die dritte Variante als die meinige hin.

Als ich heute bei einer bekannten Fischbraterei mein Mittag einnahm, die letzten Schlucke aus dem Glas genüsslich die Kehle herunter rinnen lassend, und den letzten Aromen nachspürte, setzte sich in mein Blickfeld ein Mann mittleren Alters mit einem Lachs-Barbeque-Baguette. Bevor er herzhaft hinein biss, tat er noch etwas, was mir den Satz “So schlecht ist der Fisch aber auch nicht.” durchs Hirn jagte.

Als offensichtlich gläubiger Christ schlug der Mitgast ein schnelles Kreuz; eine Geste, die man in der Öffentlichkeit auch nicht mehr so häufig sieht. Der Kindermund hat da die passende Geschichte parat: Fragt der Pastor den kleinen Fritz: “Na, betet ihr auch immer schön vor dem Essen?” Darauf Fritz: “Nein, meine Mutter kann kochen.”