Was es nicht alles gibt: Haptovegetarier

Zugegeben, den Begriff gibt es nicht. Er ist mir eingefallen. Aber jedes Kind braucht einen Namen und der ist passend. So was habe ich neulich mal erlebt. Wobei auch eine kleine Unterstellung dabei ist, konnte ich die diese Begriffsbildung auslösende Person nicht nach genaueren Einzelheiten befragen.

Das Volk der Vegetarier ist genauso vielfältig wie die Menschheit als solches. Die bekanntesten Schlagworte  sind Veganer, Flexitaristen, Pescetarier, Ovo-lacto-Vegetarier u. v. a. m. zuzüglich diverser Zwischen- und Mischformen, wobei einige Formen bei strengen Vegetariern nicht als solche gelten.

Haptovegetarier dürften dazu gehören. Im konkreten Fall aß die Person kein Fleisch, wohl aber Gerichte, die mit Fleisch zubereitet wurden. Im konkreten Fall war es wohl ein Auflauf. Man stelle sich also jemanden vor, der beim Gulasch oder vom Sonntagsbraten nur die Soße, bei der klassischen Lasagne nur die Nudelplatten oder bei Irisch Stew nur das Kraut und die Kartoffeln. Schwierig wird es beim Labskaus, dort Fleisch und Nichtfleisch wieder auseinander zu dividieren.

Wer jetzt meint, dass das kein Vegetarismus ist, hat vermutlich recht, im konkreten Fall  fiel aber der Begriff in Selbstbezeichnung. Man mochte wohl das Gefühl von Fleisch auf der Zunge nicht. Wer macht da eigentlich wem etwas vor?