TV-Programm zu Ostern

Liebe katholische Kirche,

ihr regt Euch darüber auf, dass zu Ostern im Fernsehen zu viele Gewaltfilme laufen? Habt Ihr denn Eure Schäfchen nicht mehr unter Kontrolle, dass Ihr ihnen sagen könnt, dass sie sich sowas nicht ansehen sollen?

Oder ist es eher das Gegenteil: Ihr habt sie gut unter Kontrolle und Eure Schäfchen gucken zu Ostern gar kein Fernsehen, so dass die Sender die nicht zuschauernachgefragten Sendeplätze mit irgendwelcher Billigactionware füllen, frei nach dem Motto: Sieht ja eh niemand.

Oder ist es ganz was anderes? Volker Pispers setzte sich mal in einem seiner Kabarettprogramme mit der gern nach Weihnachten oder Ostern gestellen Frage auseinander: “Na, haben Sie denn die Feiertage gut überstanden?” Dazu sagt er: “Jeder weiß, wieviel Glück, Geschick und Durchsetzungsvermögen dazu gehören, einen Heiligabend oder gar einen Ostermontag zu überstehen. Vollgestopft bis obenhin mit Kuchen, Schokoladeneiern, Lammbraten und Tropfen gegen Völlegefühl steckt man, entnervt vom Besuch bei den völlig verblödeten Verwandten, gemeinsam mit dem mürrischen Lebensgefährt in einem 60-Kilometer-Stau auf der Autobahn, auf dem Rücksitz die keifende Brut, und man fragt sich: ‘Wieso laufe ich nicht Amok?'”

Und genau hier setzen die Fernsehmacher ein und bieten mit ihren entsprechenden Feiertagsprogrammen die Möglichkeit für die Zuschauer, ihre aufgelaufenen Aggressionen abzubauen, indem sie sie auf die im Film handelnden Helden projizieren. Dabei löst sich der Wunsch, Amok zu laufen, langsam auf und nach den Feiertagen sind die Menschen wieder in einer seelischen Verfassung wie davor.

Und so stellen wir zusammenfassend fest, wie wichtig die gewaltverherrlichenden Filme gerade auch an den Feiertagen sind und welchen hohen Beitrag gerade auch die privaten Fernsehsender an der seelischen Volksgesundheit haben.

Mit österlichen Grüßen

Dirk