Wenn Kritik zur Nörgelei wird

„Stimmungsbarometer“ heißt eine Rubrik der hiesigen Lokalpresse, in der das Volk mal so richtig übers Leder ziehen kann. Und worüber sich alles aufgeregt werden kann … Etwas mehr Gelassenheit und Entschleunigung darf doch sehr oft angeraten werden.

Heute wurde sich zum Beispiel über die Schranke in der Sponholzer Straße erregt. Immerhin ist die mal bis zu 9 Minuten geschlossen. Inklusive sich auflösenden Stau kann eine Passage wohl mal bis zu 20 Minuten dauern, heißt es. Anderswo in der Provinz sind angeblich Schließzeiten von 30 Sekunden normal.

Schön, dass sich der Herr aus Wolkow über diesen Sachverhalt aufregt, schön auch, dass es die Presse abdruckt, aber wie wäre es mal mit Reflektion? Oder mit einer kleinen Anfrage, warum das so ist? Vielleicht sind ja Bahnübergänge im Rangierbereich eines Bahnhofes aus Sicherheitsgründen nicht mit automatischen Schranken ausrüstbar wie die provinziell verlaufenden freien Strecken? Vielleicht gibt es ja entsprechende (gesetzliche) Vorgaben, die an der Stelle einen Sicherheitsabstand zwischen Bahn- und Autoverkehr vorschreiben?

Das wäre doch sicher mal eine Nachfrage wert gewesen. Und vielleicht hätte man ja dabei auch erfahren, dass die Tage dieses Bahnüberganges sowieso gezählt sind, es also überhaupt keinen Grund gibt, sich sinnlos darüber aufzuregen. Aber vielleicht war der Herr auch etwas unentspannt. Wer es in 23 Jahren vor lauter Engagement nicht fertig bekommt, mal ein bisschen Urlaub zu machen, bedarf wirklich mal einer Entschleunigung, die mit mehr Sachlichkeit kritisieren und nicht nur an trivialen Sachen nörgeln lässt.