Wahlplakat spielt mit Unwissenheit der Bürger

Da stellt sich doch gleich mal die Frage, ob Otto Normalwähler den Widerspruch in sich, der sich auf diesem Wahlplakat (wie auch auf einigen anderen) befindet, auch sieht.

Ausgenutzt wird die Unkenntnis der Wähler, wobei der Urheber dieses Tricks die FDP ist, die auf diese Art und Weise schon Legislaturperioden lang in den Bundestag einzog, da war von den Grünen noch nichts oder nur wenig zu sehen.

Analysieren wir also das Bild. Wir sehen eine nette junge Frau, die als Direktkandidatin in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern einziehen möchte. Und das geht wie? Mit der “natürlich grünen” Zweitstimme. Oder?

Nein! Auch wenn es sich in ihrer Bezeichnung nicht widerspiegelt, ist doch die Zweitstimme die wichtigere Stimme, wenn es im die Besetzung des Landtages mit den Parteien gilt. Nur mit dieser wird also die Sitzverteilung bestimmt.

Dafür ist die Erststimme eher unwichtig. Die bestimmt nur, welche Leute dann auf den für die Parteien reservierten Plätze sitzen, was sich durch “demokratische” Mittel wie “Fraktionszwang” bei Abstimmungen gern als unwesentlich herausstellt.

Übrigens: Das Plakat hier ist nur exemplarisch zu sehen, vor allem die kleineren Parteien nutzen die Unsicherheit der Wähler gern mal aus und unterstellen, dass die Wähler mit ihrer wichtigen Erststimme das beste für das Land aussuchen, dann können sie die unwichtigere Zweitstimme gern an sie abgeben. Umgekehrt wird ein Schuh draus.

Zusammenfassung: Wichtig für die Zusammensetzung des Landtages ist die Zweitstimme! Die sollte man nach seiner politischen Befindlichkeit setzen. Die Erststimme bestimmt nur mit, wer nachher auf einem der durch die Zweitstimme geschaffenen Stühlen sitzt (Ausnahmen bestätigen die Regel).

2 Gedanken zu „Wahlplakat spielt mit Unwissenheit der Bürger“

  1. “…, wenn es um die Zusammensetzung des Landtags aus Parteien geht.” oder wie sollte der Satz eigentlich lauten?

    Aber an sonsten schönes Ding.

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