Zur Zeit feiern die Fernsehsender, seien sie privat oder öffentlich-rechtlich, einen großen Feiertag, oder, genauer gesagt: Sie bereiten ihn vor. Es ist der 30. April 2012. Zelebriert wird die Abschaltung des analogen Fernsehens, auf das in zahlreichen, manche sagen auch in zu zahlreichen, Fernsehspots hingewiesen wird. Selbst unsere hiesige Lokalzeitung nahm sich jetzt des Themas an. Grund dafür dürfte u.a. sein, dass beim ebenfalls hiesigen Kabelfernsehbetreiber die Nachfragen häuften.
Was lernen wir daraus? Werbung im Fernsehen, wenn sie die Leute anspricht, hat durchaus eine überragende Wirkung, vor allem bei denjenigen, die nicht so in der Materie stehen. Die Bedingung ist dabei, dass es die Leute direkt betreffen muss. Ein Fernsehabend ist ohne Fernsehprogramme, die man empfangen kann, auch nur halb so schön, aber dieses Szenario drohte ja laut TV-Spot. Irgendwie erinnert mich das an den Werbespot eines „Erkältungsheilmittels“, dass nach eigenen Angaben Deutschlands meist verkauftes und vor allem auch meist überschätztes ist.
Die Wissenschaft hat gezeigt: Eine Erkältung dauert ohne medizinische Behandlung 7 Tage und mit medizinischer Behandlung eine Woche. Was sollen Wirkstoffe in der Kapsel wie Paracetamol, Ascorbinsäure, Coffein, Chlorphenaminhydrogenmaleat (genau die sind da drin) schon ausrichten? Die Kopfschmerzen (so vorhanden) werden gelindert, das künstliche Vitamin C geht sowieso gleich in den Ausguss, Coffein kriegt man auch durch einen Espresso oder eine Cola und das letzte soll wohl die Nasenschleimhäute zum Abschwellen bringen. Das heißt: Es werden die körperlichen Reaktionen unseres Immunsystems unterdrückt, die eigentlich die beste Strategie gegen Erkältungen sind: Ruhe, Entspannung und Nasenfluss. Denn, das muss einem auch erst mal einer sagen, was wir als Erkältungssymptome wahrnehmen, sind eigentlich die Abwehrreaktionen unseres Körpers auf die Erkältung.
Der Erkältungstipp: Die drei oder vier Tage, wo die Erkältung am schlimmsten ist, einfach auf Krankenkassenkosten frei nehmen und es sich bei heißem Tee und heißer Hühnerbrühe auf dem Sofa bequem machen und etwas leiden. Das muss ja nicht nur durch das Nachmittagsprogramm der Fernsehsender sein, womit wir dann beim eigentlichen Ursprungsthema wären. 20 Fernsehsender stehen ab 1. Mai im Neubrandenburger Kabelfernsehnetz analog noch zur Verfügung. Ich vermute aber, dass zu dem Zeitpunkt eine Kanalsuche durchgeführt werden muss, nicht alle werden ihren Kanalplatz behalten. Der Auswahl der Sender standen sicher verschiedene Kriterien zu Grunde, Zuschauerinteresse war dabei nicht als Spitzenreiter dabei. Rechtliche Vorgaben und wirtschaftliche Interessen hatten vermutlich Vorrang. Wer mehr sehen möchte, kommt um den Kauf eines Receivers (DVB-C) oder eines neuen Fernsehers (ebenfalls mit DVB-C) nicht herum. Der Fachhändler ihres Vertrauens berät sicher gern.