Feine Sachen – noch besser

Navigationsgeräte sind schon eine feine Sache. Man findet (fast) immer nach Hause, egal, wo man sich wie verfahren hat: Navi an, “zuhause” anklicken, leiten lassen. Und auch sonst sind sie bei der Zielfindung durchaus gut zu gebrauchen, auch wenn die Routenführung manchmal … aber lassen wir das.

Ein Ziel fehlt aber, soweit ich es beurteilen kann, bei den Navigationsgeräten. Zumindest  habe ich von der Funktionalität noch nichts gehört. Ich fände es manchmal aber Klasse, wenn mein Navi das könnte. Welches Ziel ich da meine? “Ins Blaue”.

Was ich damit meine? Nun, wir kennen den normalen Modus eines Navis: Man gibt ein Ziel ein, das Gerät berechnet die Route nach verschiedenen Kriterien und man folgt dieser. Ab und an fährt man auch mal woanders lang, aber das Navi ist flexibel und berechnet neu. Es gibt auch Systeme, die Alternativstrecken gleich mit anzeigen, inkl. Angaben über längere Fahrtzeit oder Strecke.

Aber manchmal ist ja einfach auch nur der Weg das Ziel und man möchte gewohnte Strecken verlassen. Hier sollte das Ziel “ins Blaue” ansetzen. Nach der entsprechenden Eingabe setzt sich das Auto in Bewegung und im Navi werden die Wege und Straßen angezeigt (gern auch nach Kriterien wie befestigt oder unbefestigt ausgewählt, Autobahn meiden), die irgendwo hin- und weiterführen. Also nicht in einer Sackgasse enden.

Gerade, wenn man auf den einspurigen Straßen zwischen den Dörfern unterwegs ist und einfach nur die Gegend erkunden will, ist es eine schöne Hilfe, wenn man wüsste, ob die auszuwählenden Richtungen nicht am bzw. im Feld enden, sondern irgendwann wieder zu einer Land- oder Bundesstraße führen.

Also, das Ziel “ins Blaue” könnten die Navi-App-Hersteller mal in ihre Programme integrieren. Mich würde das sehr interessieren.

Häuserarbeit

Mit dem Begriff “Haus” wird im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch immer wieder auch “Immobilie” verknüpft, was diese zu in Faulheit rumstehenden Gebilden verunglimpft. Die tägliche Praxis zeigt aber, dass vielen Gebäuden auch Funktionalität innewohnt, die sich in den vorgesetzten Bestandteilen der damit formulierten zusammengesetzten Substantive manifestiert.

Klassisch zu nennende Beispielen sind Wohnhäuser, wo irdendwas oder -wer drin wohnt. Gepflegte Parkanlagen sucht man zwar in Parkhäusern vergeblich, aber immerhin kann man seine Mobilie darin abstellen. In Ärztehäuser praktizieren Ärzte, in Rathäusern wird geraten, wo das Geld aus dem Stadtsäckel hin ist. Der – sicher empirischen – Beispiele gibt es viele.

Breit macht sich in der Stadt eine neue Art von Funktionshaus. Allerdings hat es noch keinen eingängigen Namen wie die anderen. Es gleicht gewissen It-Girls oder Supermodels, ohne an deren Qualitäten heran zu kommen. Aber außen bunt angezogen die eigene Haut zu Markte tragen, innen aber hohl und leer zu sein und ansonsten sinnlos in der Gegend rum zu stehen, das verbindet sie dann doch.

Eine eingängige Begrifflichkeit wäre also gesucht. Vielleicht in Anlehnung ans It-Girl das WeT-Haus? Aber es ist zu sachlich und wenig originell, aus WerbeTräger einfach nur das Kurzwort zu bilden.