Blöder Sponsorvertrag

Ein Neustrelitzer Schulleiter will die Eltern der Schüler der 10. Klasse zwingen, den Kindern ein iPad zu kaufen. Das entnahm ich der Tagespresse. Hat der einen an der Klatsche? (Bei allem Respekt!)

Da hoffe ich mal für ihn, dass er wenigstens Prozente für diese Forderung den Eltern gegenüber von Apple (oder einer entsprechenden Vertriebsfirma) bekommt, ansonsten ist er doch blöd.

Nichts gegen den Einsatz von Tablets im Unterricht. Aber muss es wirklich ein proprietäres System sein? Außerdem fehlt mir immer noch ein durchschlagender Nachweis, dass man mit einem Tablet gut produktiv arbeiten kann. Konsumieren, rezipieren, informieren – alles kein Problem. Aber produktiv arbeiten?

Langsam reicht’s – für was neues

Laut einem Artikel auf ZDNet wertet die “Internetbotschafterin der Bundesregierung” Gesche Joost das Ergebnis einer Studie (ICILS) so aus, dass Schüler schon im Grundschulalter anfangen müssen, Programmieren zu lernen. Das ist sicher ein interessanter Gedanke, wird aber die Klassen wieder in zwei Teile differenzieren: den eher rational, algorythmisch und den ganzheitlich, emotional denken könnenden Schülern. Den Effekt kann man bereits jetzt wunderbar beobachten bei den Lernenden, die beispielsweise eher Mathematik oder eher Sozialkunde oder eher Sprachen begreifen.

Das ist aber noch nicht mal das bemerkenswerte, was aber den Gedanken durchaus induzieren könnte, spätestens nach der Orientierungsstufe das Programmieren in den Wahlpflichtbereich zu übernehmen. Dort können dann diejenigen, denen sowas liegt, besonders an die Art und Weise des Denkens bei der Programmierung herangeführt werden.

Verwerflich finde ich Joost’s Gedanken, das Programmieren lernen in die vorhandenen Fächer zu integrieren. Das ist ja eine Strategie, die auch schon bei anderen wichtigen Themen, wie zum Beispiel der Medienbildung, wunderbar geklappt hat. Nicht. Aber vielleicht findet sich genau hier ein interessanter Ansatz für die Problemlösung. Wenn man die Themen der Medienbildung und die der aktuellen Forderungen von Gesche Joost (Wie funktionieren die Medien, wie geht man mit ihnen um, wie wertet man deren Produkte, wie gestaltet man sie selber, wie programmiert man Webseiten, Apps, sonstiges? usw.) vereint, reichen die zur Vermittlung anstehenden Kenntnisse und Fertigkeiten locker aus, um damit ein Unterrichtsfach neu zu begründen und ins gesamte Schulsystem aufzunehmen.