Obwohl es eigentlich zu viel Geld in Deutschland gibt – die aktuelle Krise ist auch eine Überflusskrise, so komisch das klingt -, wird es auch irgendwie immer knapper. So ist es durchaus einzusehen, dass zum Beispiel die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei ihren TV-Produktionen zusammenarbeiten. Eine lange, in der letzten Zeit wieder immer mehr auflebende Kooperation gibt es zwischen dem NDR und dem WDR.
Schaut man ins Radioprogramm, so findet man viele Beispiele: das Nachtprogramm von NDR2 und WDR2, mindestens drei Nachrichtenmagazine in den Infoprogrammen usw. usf. Auch im Fernsehbereich wird sichtbar gemeinsame Sache betrieben, zum Beispiel bei der Sendung “Von und zu lecker”, zur Zeit mittwochs um 21 Uhr auf beiden Kanälen.
Bei der Sendung geht es darum, dass sich adlige Landfrauen im Wettbewerb gegenseitig bekochen; nebenbei gibt es etwas Home-Story für die Zuschauer, viel ländliche Idylle und leckeres Essen. So weit, so gut. Das ergäbe noch keinen Eintrag in diesem Blog. Die Ausstrahlung der Sendung wirft eine Frage auf: die nach den Unterschieden und dem Grund dafür.
Obwohl oder weil diese Sendung bei den beiden beteiligten Sendern gleichzeitig ausgestrahlt wird, fallen die beiden Unterschiede vielleicht nicht gleich auf. Ok, der eine läuft unter Pillepalle: Natürlich hat NDR und WDR jeweils ihr eigenes Logo eingeblendet. Aber es gibt noch einen Unterschied, der die Frage nach dem Sinn aufwirft.
Bei derartigen Sendungen gibt es – wie bei vielen anderen auch – einen “Off-Sprecher” bzw. eine “Off-Sprecherin”. Das ist die nette Stimme, die vor der Kamera keine Rolle spielt, aber inhaltlich den roten Faden webt, an dem sich die Handlung entlanghangelt. “Von und zu lecker” hat sogar beides: einen Sprecher und eine Sprecherin. Das ist auch noch nicht verwunderlich, gibt es dafür auch zahlreiche Beispiele. Meist haben die Sprecher dann unterschiedliche Aufgaben. Aber hier? Wer sich die Sendung nur auf einem der beiden Sender anschaut, bemerkt nur einen Sprecher. Beim WDR eine weibliche Stimme, beim NDR eine männliche. Da stellt sich dann aber die Frage nach dem “Wozu?”. Zumal beide, den Eindruck gewann ich durch Stichproben, praktisch das gleiche sagen.