Dicker Hals an Sauerrahm

Schubladen sind in der Küche durchaus eine praktische Angelegenheit. Löffel, Gabeln, Kellen, Schaber, Mixer, Gewürze und andere Zutaten, Becher, Schneidbretter, Töpfe, Pfannen und was einem sonst noch alles nicht einfällt wollen auch untergebracht sein. Das schafft Ordnung und das Kochen geht leicht von der Hand, findet man gesuchtes doch zügig wieder.

Schubladen verorten sich aber nicht nur physisch in der Küche, auch Gerichte werde immer wieder gern in diverse Schubladen geworfen. Mediterrane Küche, fernöstliche Küche, deutsche Küche (Haxe mit Sauerkraut), amerikanisches Fast Food, französische Küche oder die gute englische … 😉 Natürlich kann man hier auch feiner abstimmen, aber da wird die Zuordnung bestimmter Gerichte schwierig. Salopp ausgedrückt findet sich zum Beispiel die schwäbische Maultasche auch als italienische Ravioli oder als chinesische Wan Tan wieder. Auch die russische Küche bietet etwas vergleichbares, dessen Name mir nur partout nicht einfallen will.

Jede dieser Küchen hat zu Recht etwas besonderes, eine Kategorisierung ist möglich, an vielen Grenzen aber auch wieder sehr unscharf. Nur manchmal verstehe ich es wirklich nicht, warum ausgerechnet die vegetarische Küche so einen besonderen Stellenwert einnimmt. Gerade (28.10.11, 23:30 Uhr, ZDF) habe ich bei „Lanz kocht“ eine derartige Show mal wieder gesehen. Die dort dargebotenen Gerichte sind sicherlich alle lecker gewesen, darum geht es nicht. Es geht nur um den Wirbel, der – mal wieder – um diesen Vegetarismus getrieben wird.

Ich mag beispielsweise keinen Mais; damit kann man mich jagen. Auch Rucola meide ich, so weit es geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich damit nicht der einzige bin, ist relativ groß. Vielleicht sollten wir uns mal zusammenfinden und eine große Agugaruzenbewegung starten. (Der Begriff leitet sich übrigens vom oberösterreichischen Begriff Gugaruz für Mais ab.)

Die Agugaruzen kämpfen gegen den immer weiter um sich greifenden Maisanbau in Europa. Die Monokulturen auf den Feldern sind ein ökologischer Wahnsinn. Durch die Förderung der EU dehnen sich die mit Mais bestellten Flächen immer weiter aus, andere Getreidekulturen oder auch einfach nur Weideflächen werden immer weiter verdrängt. Die Pachten für landwirtschaftliche Flächen steigen ins unermessliche. In den Maiserntemaschinen sterben immer wieder die verschiedensten Tiere, die in den Feldern Zuflucht gesucht hatten.

Das schlimmste kommt aber noch: Der Mais wird mittlerweile nur zu einem Bruchteil für die Ernährung von Mensch und Tier angebaut. Polenta, Taccos, Erdnussflips, Maiskeimöl, Käsebällchen, Popcorn, Grill- sowie Gemüsemais und Schweinefutter sind nur eine Seite. Selbst die ganz süüüüüßßßßßßen Babymaiskölbchen werden zusammen mit Blumenkohlrößchen, Karottenscheiben, kleinen Silberzwiebeln und jungen Gurken in Gläser gepresst, sauer eingekocht und als Mixed Pickles missbraucht.

Die andere, viel schwerwiegendere Seite ist der Entzug des Mais aus der Nahrungskette und die massenweise Verstromung dieser Ackerpflanze. Weltweit hungern die Menschen, aber in Deutschland wird, gefördert durch die Politik, ursprüngliches Nahrungsmittel für die Stromerzeugung angebaut. Biogas ist hier das Stichwort. Alles nur, um den Energiehunger der Gesellschaft zu decken.

Diesem Wahnsinn muss ein Ende gemacht werden. Agugaruzen aller Regionen, kommt zusammen. Nehmt die Vegetariar zum Vorbild, verbindet Euch und kämpft für die Maisfreiheit auf der Erde! Mag er wieder in seinen natürlichen Urzustand zurückkehren und ein frohes Leben leben.

Update: Wie wäre es noch mit einem Link zum Thema? Veganer Stripclub „Casa Diablo“ – Mit nackter Haut zum Vegetarier

Was soll der Scheiß? Wem nutzt das?

Ja, ich weiß, die Überschrift ist etwas vulgär formuliert, aber manchmal geht’s eben auch mal mit mir durch. 😉 Auslöser dazu war eine kleine Meldung bei Satnews über die Auswirkungen des 12. Rundfunkstaatsvertrag. Dieser legt unter anderem Fest, wie lange bestimmte Informationen, die die öffentlich-rechtlichen Anstalten gesammelt haben, im Internet enthalten sein dürfen. Nachrichten, Hintergrundinformationen, Serviceangebote, Kochrezepte, Haushaltstipps, Rezensionen, Kulturangebote – zum Teil über Jahre angesammelt und systematisiert – bekommen ein Ablaufdatum.

Die Meldung bezieht sich zwar auf den WDR, aber ähnlich sieht es bei den anderen Anstalten aus. Geschätzte 80 bis 90% der Onlinebeiträge werden in Kürze gelöscht bzw. sind es bereits schon. Und das, ohne dass es einen ebenbürtigen Ersatz gibt!  Wenn man dann noch berücksichtigt, dass diese Angebote u.a. mit meinem Geld bezahlt wurden, ich (wie jeder andere Gebührenzahler) jetzt also bestohlen werde, fehlt mir dafür völliges Verständnis.

Die genauso offizielle wie fadenscheinige Begründung: Gebührenfinanzierte Wettbewerbsverzerrung. Dann will ich jetzt aber auch binnen kürzester Zeit privat finanzierte bzw. kommerzielle Internetangebote haben, in denen ich genau die Informationen wiederfinde, die durch den Vertragspassus in den Webseiten der öffentlich-rechtlichen Anstalten verschwunden sind. Aber bitte vollständig! Da es das aber vermutlich nicht geben wird, stellt sich wirklich die Frage: Wem nutzt diese Löschung der Daten im Netz?

[podcast]http://rugblog.de/wp-content/uploads/2010/06/2659.mp3[/podcast]

Der TV-Tipp: Lasst Euch einweisen

Mit „Neues aus der Anstalt“ zeigt das ZDF im Abstand von ca. 5 bis 6 Wochen die momentan beste Satiresendung im deutschen Fernsehen. Die aktuelle Ausgabe (Nr. 32), eben gerade über die Bildschirme gegangen, sollte von allen politisch interessierten Menschen auswendig gelernt werden! Wer sie verpasst hat, sollte unbedingt versuchen, sie irgendwo in der Wiederholung bzw. in der ZDF Mediathek zu gucken!

Die Wiederholungstermine:

  • 24.02., 2:30 Uhr, ZDF
  • 25.04., 19:40 Uhr, ZDFtheaterkanal
  • 25.04., 23:45 Uhr, ZDFneo
  • 27.02., 15:02 Uhr, ZDFinfokanal
  • 28.02., 20:15 Uhr, 3sat
  • 06.03., 21:30 Uhr, ZDFinfokanal

Nächste neue Sendung: 16.03., 22:15 Uhr, ZDF

Update: Ein Mitschnitt der Sendung liegt zur Ansicht vor.

Fernsehgerät preiswert gesucht

Am Dienstag wird der neue US-Präsident Barack Obama inthroniert. Das ist mit Sicherheit ein wichtiges Ereignis, zumindest für die US-Amerikaner, aber auch für die übrige Welt. Und das man sich darüber auch in Deutschland informieren möchte, ist bei der Amerikahörigkeit vieler Entscheidungsträger nachvollziehbar. 

Aber diese Informationen stellen mich vor ein Problem: Wenn ich dafür schon Geld in Form der Rundfünkgebühren (GEZ) bezahle, möchte ich sie auch sehen. Deswegen brauche ich dringend bis Dienstag einen weiteren Fernseher. Ab 17:03 Uhr gehts ja rund. Phoenix verfolge ich schon ab 16:00 Uhr auf meinem PC über Zattoo, die ARD kommt auf den Fernseher und die Livestreams von n-tv und N24 verzappe ich auf dem Netbook, aber wo soll ich die ZDF-Übertragung sehen? Immerhin habe ich dafür bezahlt!

Da stellt sich natürlich die Frage: Warum müssen beide bundesweiten öffentlichen-rechtlichen Sender, die sich ja eigentlich ergänzen sollen, von dem Ereignis berichten? Können die nicht, ähnlich wie bei Olympia oder Fußball abwechselnd von den Großereignissen berichten? Das sähe ich als sinnvollere Anlage nicht nur meiner Gebührengelder.

Obamanie oder Die große Gebührenverschwendung

Liebe Fernsehsender,

was soll das? Am Donnerstag Barack Obama auf allen Kanälen: n-tv, N24, SAT.1, RTL, ARD, ZDF, Phoenix, sicherlich auch EinsExtra. Lass die privaten doch senden, wovon sie glauben, Zuschauer binden und Werbeeinnahmen generieren zu können. Ich kaufe die beworbenen Produkte sowieso nicht.

Aber drei- (bzw. vier-)mal öffentlich rechtlich??? Das ist mit dem Informationsauftrag nicht mehr zu erklären, da alle das gleiche ausstrahlen: Die Rede eines Kandidaten.

Ich nennen sowas Verschwendung von Gebührengeldern. Phoenix überträgt live und ausführlich (dafür ist der Sender schließlich da), bei ARD und ZDF wünsche ich mir eine gekonnte Zusammenfassung in den Nachrichten. Das wäre die richtige Wichtung.