Monats-Anthologie April 2023

Warum muss man eigentlich an Tagen mit DEM grauen und nassen Wetter so früh aufwachen, obwohl man ausschlafen könnte???

Lange nicht mehr so schlecht zu Mittag gegessen. Es wird auch immer erschreckender, womit sich der normale Gast in Restaurants mittlerweile abspeisen lässt. Da war doch eigentlich alles daneben und sowas nennt sich dann ggf. auch noch hausgemacht (das Wort kam sogar vor). Das Schweinesteak war trocken wie sonstwas, erfreulich war, dass es unter einer Pilzsoße verschwand, die man so aber auch an 1001 Imbissbuden bekommt. Dass die Pommes Tk-Ware waren – geschenkt.

Diese dämliche , wo zwei dämlichen Weibspersonenrollen erklärt wird, dass diese Miniaturpralinen mit einem Tröpfchen hiervon und einem Nüsschen davon hergestellt werden, und die ganz romantisch zurückgucken. Das ist maschinell hergestellte Industrieware und nix anderes.

Einmal Medienkompetenz für alle!
Geschmacksrichtung „Der richtige Umgang mit Suchmaschinen und ihren Ergebnissen“

Gerade eine im gehört, in dem „… Fachleute und Elon Musk …“ drin vorkam. Hatte was mit zu tun.
Feine Ironie.

Gerade etwas mit A gegessen.
Bäh.
Memo an mich: Der Nutriscore sagt nichts über die (kulinarische) eines Produktes aus.

Eben aufgeschnappt: Wenn man nicht weiß, was man will, bekommt man das, was übrig bleibt.

Bei manchen Musikdarbietungen frage ich mich schon, in was für einer Bubble oder Echokammer die Urhebenden gesessen haben, um das gut zu finden.

Fernsehen mit Untertiteln. So wichtig als Funktion, so irritierend manchmal, wenn keiner spricht. „Neugierige Musik“ u.ä.

Es gibt immer mehr Probleme, die nur die Gesellschaft als Ganzes lösen kann, aber wir vereinzeln immer mehr: Kopfhörer, SB-Kassen, Home-Office, Pkw, Eigenheim, Internetshopping, -dating, usw. usf.

Osterfeuer sind schön, aber wenn nach dem abendlichen Schlafzimmerlüften die ganze Bude nach Rauch riecht, und die Nachricht vom noch wachen Ich ans schlafende/träumende Ich nicht weitergegeben wird, dass es nur Osterfeuerrauch ist …

Auf dem Herd köchelt eine Suppe (3. Ableitung der gleichen Grundbrühe) ihrer Vollendung entgegen, der Geschirrspüler rödelt leise vor sich hin …
Beide Kellen, die ich besitze, sind im Geschirrspüler.
Manchmal bin ich sehr kluk.

„Content Creator“ … ich weiß nicht. Ich hätte ja lieber gut recherchierte Inhalte als erfundenen Content.

Binge-Watching auf einem kleinen Special-Interest-Kanal. Und in jedem Werbeblock fast die gleiche Werbung. Das nervt. Ich werde nie Air France fliegen, bei ebay was verkaufen, bei höffner, etsy, wayfair, emma oder bett1 was kaufen, Rasen mit einhell mähen oder mit Leifheit putzen

Neues aus der : Von Liedern gibt es manchmal eine |e (ohne ) oder eine (ohne )-Version.
Habe gerade eine Acapella-instrumental-Version bekommen. Und es ist nicht nur .

Noch mehr aus der : Ein Lied, zwei Versionen. Der Extended(!!!) Mix ist 2:20 min. lang. Extended!! 2 Minuten und 20 Sekunden! Wie lang ist da die normale Version? 1:47 min. ohne Scherz. So lang waren mal die instrumentalen Zwischenspiele in einer Maxiversion.

bringt einen immer wieder auf Gedanken. Heute:
Wir kennen Kräuterauszüge oder Fruchtauszüge, auf Basis von Wasser, Alkohol oder Öl. Aber Aluminiumauszüge? Zu Essen/Trinken wurde auch nix draus: gerade Spam zu Aluminiumauszugleitern bekommen.

Gerade eine E-Mail von einem Verein mit Sitz in Berlin bekommen. Man lädt wohl zu einer Konferenz. Verstehe nicht alles, my english is very small. Das einzige deutschsprachige in der E-Mail: „Spenden an unseren Verein sind steuerlich absetzbar.“ Inkl. Spendenkonto. So typisch.

Habt ihr eigentlich schon die für gekauft. Nicht, dass es wieder nur Last-Minute-Präsente gibt …

Das manche Medien zu viel Selbstbewusstsein haben und sich für das Maß der Dinge halten, sieht man auch an Kleinigkeiten.
ES HEIßT EHRENAMTMESSE!
Da trötet mein Martinhorn in voller Lautstärke.

Frage: Auf einer Restaurantkarte steht ein dich interessierendes Gericht, kostet aber > 50 €. Was machst du? Volles Risiko und bestellen? Oder erstmal etwas günstigeres < 30 € mit ähnlichen Zubereitungsarten bestellen, um zu testen, ob sie überhaupt gut kochen können?

Dicken Schlitten fahren und große Dampfwolken aus dem Autofenster blasen – der kompensiert doch irgendwas.

Mein Vermieter möchte die Rauchmelder auswechseln, laut Aushang muss ich dazu aber nicht anwesend sein. Da fehlt ein Kreuz an entscheidender Stelle.
Wie machen die das dann? Haben die Gynäkologen eingestellt, die das durchs Schlüsselloch hindurch machen? Oder brechen sie ein? Fragen über Fragen.

Heute hatte ich mir mal seit Ewigkeiten so’ne fürs besorgt. Das Zeuch schmeckte wie mit gekörnter gestreckt. Bäh. Kann man also auch nicht mehr essen. Zu dolle verschlimmbessert.

Wie oft muss man eigentlich bei vorgeschlagene Beiträge ablehnen, bis keine Vorschläge vom gleichen Absender mehr kommen?
Dreimal reicht nicht.

Für meinen persönlichen Sprachgebrauch führe ich den Begriff „Industrievegetarier“ ein, im Falle des Falles auch „Industrieveganer“: Mensch, der sich hauptsächlich von hochverarbeiteten und damit völlig denaturierten und egalisierten pflanzlichen Produkten ernährt.

Wenn ich mir ein belegtes von Nordsee und eins vom Fleischerimbiss hole, läuft mein dann unter „Surf’n’Turf“?

Habe gerade einen Thread gelesen zum Thema „Samstags – mit Kindern“ (bis 06:30 Uhr). Vermutlich sollte ich zum Thema als Nichtbetroffener meine Klappe halten, aber: Warum steckt ihr die Kinder am Freitagabend genauso früh ins Bett wie unter der Woche?

2FA ist richtig toll! Wie lange wartet ihr so auf die TAN per E-Mail? Ich bisher 20 Minuten.

Manche ist – egal, ob beim oder beim – ist ja nicht nur schützender fürs , sondern auch ein integrierter Diebstahlschutz.

SEO und CEO sind sich akustisch recht ähnlich. Inhaltlich auch? 😉

Wenn man eine oder so manches zubereitet, es dann auskühlen und etwas stehen lässt, und dann nochmal erwärmt, macht das oft noch delikaten.
Warum wird in der nicht auch besser, wenn man sie etwas durchziehen lässt?

Wenn (eigentlich) selbstverständliches gefeiert wird

Ein Radioprogramm zu gestalten und damit eine möglichst breite Hörermasse anzusprechen, ist eine Wissenschaft für sich. Wobei der Begriff „Wissenschaft“ in dem Zusammenhang eher etwas unpassend ist. Der Hörer als Gesamtheit ist doch sehr komplex, so dass sich eine echte statistische Auswertung seiner Wünsche gar nicht so einfach ist. Eigentlich unmöglich. Außerdem sind sie einem sehr dynamischen Wandlungsprozess unterworfen. Sollte man wirklich mal zu einem Zeitpunkt X ganz genau wissen, was gehört werden möchte, ist das einige Zeit später schon wieder völlig falsch.

Sogenannte Berater ziehen von Radiostation zu Radiostation, um diese – so hat es den Anschein – durchzuformatieren und oftmals zu einer ununterscheidbaren Masse werden zu lassen. Welche Philosophie dahinter steckt, und ob diese wirklich die einzig wahre ist, darf bezweifelt werden. Immerhin kennt der berühmte Volksmund das Weistum: „allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“. Es gibt wohl auch noch eine Erweiterung: „Wer es versucht, wird es sich mit allen verscherzen.“

Vor diesem Dilemma stehen Musikredaktionen von Radiosendern, die eine möglichst große Hörerzahl erreichen wollen, immer. Neben diversen Zwischenformen gibt es dafür eigentlich zwei wesentliche Strategien: zum einen die allen Hörerwünschen entsprechende Vielfalt oder zum anderen ein „kleinster gemeinsamer Nenner“. Beide Wege haben ihre Nachteile. Treibt man es mit der Vielfalt zu bunt, könnte die Zahl der Hörer, die man mit bestimmten Musiken vertreibt, größer sein als der Zugewinn durch die Erfüllung der Hörerwünsche. Andererseits ist der kleinste gemeinsame Nenner die Musik, die keinen stört, und die keinen Hörer vertreibt, aber eben auch nicht wirklich zu Begeisterungsstürmen hinreißt, wenn man sie hört.

Am Orte meines hauptsächlichen Aufenthaltes buhlen 5 Radiostationen um möglichst breite Hörerbindung. Und alle scheinen – im Rahmen ihrer doch etwas unterschiedlichen Zielgruppendefinierung – sich eher des Konzeptes des „kleinsten gemeinsamen Nenners“ (zumindest in den Haupthörzeiten) zu bedienen. Entsprechend hat vor allem eines der Programme ein wenig mit enttäuschten Hörern zu kämpfen, die bestimmte Musikfarben arg vermissen. Wenn man sich deren in einer Bürgerinitiative vereinigten Meinung anhört, kommt man zu dem Schluss, dass diese zwar laute, aber doch kleine Minderheit (2000 zu 500’000) eine programmliche eierlegende Wollmilchsau verlangen. Natürlich ist es schön zu fordern, dass sich in einem regionalen Radioprogramm auch regionale Künstler wiederspiegeln, ich fürchte aber, dass da eher an Willi Freibier, De Plattfööt oder Jo&Josephine gedacht wird. Dass mit der gleichen Intention auch Feine Sahne Fischfilet, SmallC oder die Hardrock-Band „Lebenslaenglich“ zur besten Frühstücks- oder Kaffeezeit über den Sender gehen würden, dürfte nicht wirklich auf viel Gegenliebe stoßen.

Leider ist das Hörerverhalten nur sehr schwer messbar. Alle halbe Jahre wird per Telefonumfrage nach den Lieblingssendern gefragt – mal salopp ausgedrückt. Da sind die Kollegen vom Fernsehen besser dran. Sie bekommen eine minutengenaue Abrechnung der Zuschauerzahlen. Insofern ist schwer überprüfbar, wann der Hörer wirklich abschaltet oder sich einen anderen Sender sucht; ob es wirklich an der Musikauswahl liegt oder manchmal doch eher an den wortreichen Moderationen. Aber ein halb- oder einjähriger Testlauf mit einer anderen oder zumindest weiter gefassten Musikfarbe auf die Gefahr hin, auch noch den letzten gutwilligen Hörer zu vertreiben, will ja auch keiner machen. Aber es gibt ja zumindest kleine Lichtblicke.

Einer der hiesigen Radiosender bietet eine regelmäßige Musikwunschstunde an. Sie liegt etwas außerhalb (oder randnah) der weiten Primetime, aber immerhin gibt es sie. Was mich immer ein wenig wundert, wenn ich sie höre, dass da meist auch genau die Musik gespielt wird, die auch schon tagsüber im Programm zu hören war. Hat sich nun der Sender seine Hörer schon so erzogen, dass sie sich genau diese Musik auch wünschen oder werden allzu extrem abweichende Musikwünsche von vornherein aussortiert? Eigentlich nachvollziehbar.

Einen ganz anderen Weg geht das Programm „Bayern 3“. Richtig groß zu einem fast echten Event aufgeblasen darf sich am 24.02. der Hörer alles wünschen. Alles. ALLES! Wie es in einer Pressemitteilung und der damit ausgelösten medialen Ventilation so schön heißt: „Vom „Pokémon“-Titelsong bis Marianne Rosenberg, von „Last Christmas“ bis Tomte. Ohne Rücksicht auf Verluste! Egal ob Rihanna oder der Radetzky-Marsch, Justin Bieber oder die Flippers, Robin Schulz oder Chopin, Pink oder Polka: an diesem Tag ist bei BAYERN 3 wirklich alles möglich.“ Interessante Idee, wenn der Hörer die Musikredaktion übernimmt, zumindest den Teil der Grundauswahl. Solange sowas wirklich „nur“ Eventcharakter hat, vertreibt man sicher auch nicht gar zu viele Hörer. Das hat diese Idee mit einigen Musikgenres gemeinsamt. Als Event erträglich, als ständiger Begleiter unmöglich.

Aber es ist schon erstaunlich, welch Hype um eine solche Aktion gemacht wird, wenn man bedenkt, dass die Sender eigentlich immer das spielen sollten, was sich die Hörer wünschen. Wobei, einen kleinen Unterschied zwischen den Situationen gibt es schon: Beim Event werden Wünsche einzelner berücksichtigt, im Tagesgeschäft soll die breite Masse abgebildet werden. In jedem Titel, immer.