Bloggertreffen in Neubrandenburg

Blogger sind Computerfreaks, oder auch sogenannte Nerds, die den ganzen Tag nur an ihrem Rechner sitzen und über alles mögliche Schreiben, nebenher am Rechner oder an irgendwelchen Internetseiten basteln und nur wenig an die frische Luft kommen.

Soweit das nicht stimmende Klischee. Und wer sich davon mal genauer überzeugen möchte, kann einfach mal zu einem der nächsten Neubrandenburger Bloggertreffen kommen. Fast schon traditionell finden diese immer freitags ab 19 Uhr im Torcafé statt. Gäste, auch von außerhalb der Stadtgrenzen sind immer gern gesehen.

Schildawahn

Deutschland ist ordentlich, kinderfreundlich und sauber. Oder war es doch familienfreundlich? Ach nee, Neubrandenburg ist als familienfreundliche Stadt ausgezeichnet worden. Und es ist ordentlich und sauber. Aber das ist Deutschland auch; so jedenfalls das Klischee, an dem natürlich auch, wie an jedem guten Klischee, etwas dran ist.

Und weil hier alles so ordentlich ist, ist auch alles geregelt.spielplatz An einem wunderschön eingerichteten Spielplatz fand ich demzufolge ein passendes Schild, dass die Benutzung dieser Anlage regelte. Die Frage ist, ob diese Öffnungszeiten auch wirklich eingehalten werden, da die Schilder nicht beleuchtet waren, was sie jetzt in der immer dunkler werdenden Jahreszeit außerhalb dieser Zeiten unlesbar macht.

Kinder fanden sich übrigens zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Bildes keine auf der Anlage; sie spielten auf einem vielleicht 200 Meter entfernten anderen Platz, der grau bekiest und zinkbezaunt, aber eben unbeschildert sein Dasein fristet und offiziell gar keine Spielanlage war.

Ein paar hundert Meter weiter fand ich dann ein interessantes zweites Schild, natürlich völlig zusammenhanglos, aber manchmal verknüpft sich sowas eben doch. muellAls mülltrennende Konsumenten haben wir dieses schon alle einmal an einem Glascontainer gesehen.

Was lernen wir jetzt also aus der Betrachtung beider Schilder? Zumindest unter der Woche hat in der Stadt der gläsernde Müll mehr Freiheiten als das Spielplatz nutzende Kind. Hoffen wir also, dass es in Deutschland so viel Sonn- und Feiertage gibt, dass sich das rein rechnerisch übers Jahr wieder ausgleicht, zumal außerdem Samstagsnachmittags zwar Glas entsorgt, aber nicht gespielt werden darf.

P.S.: Wirklich zusammenhangslos noch ein drittes Schild, dass ich an einer Baustelle fand. hausbauDem immer gern bemühten Klischee nach bauen deutsche Baufirmen immer besonders gründlich, was meist mit Verzögerungen im Bauablauf einhergeht. Aber so lange. Wir haben ja jetzt das Jahr 2009, das Haus, das hier beworben wird, ist aber erst ab 69900 schlüsselfertig. Das dauert sicher noch ein Weilchen. 😉

Alles eine Frage des Timings

Das richtige Zeitgefühl ist in vielen Zusammenhängen Gold wert. Frag mal einen Comedian, eine Frau bei der Paarung oder die NASA. Vieles darf nicht zu früh und auch nicht zu spät kommen. Auch Kollege Volksmund sowie der allgemeine Zitatenschatz hält einiges parat: „Schlagfertigkeit ist das, was einem immer erst 5 Minuten zu spät einfällt.“ oder „Gute Ideen kommen entweder 5 Minuten zu spät oder 100 Jahre zu früh.“

Mein Regionalfernsehen „neu’eins“ überraschte seine Zuschauer mit einer Umfrage über den neuen Neubrandenburger Marktplatz. Waren die Antworten nur gut zusammengestellt oder fand sich wirklich keine positive Äußerung über den eierschneiderbeleuchteten Platz, das Fazit spricht Bände: „Tot, steril, zu wenig grün“. Heute wurde er offiziell eröffnet und mit Menschen drauf wirkt er doch ganz bunt.

Unabhängig vom Ergebnis hatte der Beitrag aber trotzdem das falsche Timing. Statt so etwas zeitlich nah zur Eröffnung und demzufolge nach der Fertigstellung zu machen, wäre die Umfrage vor drei Jahren sinnvoller gewesen. Da hätte man zumindest prinzipiell noch etwas bewirken können.

Schlagzeilen des Wochenendes

Bei der Vorbereitung der heutigen Sendung „Rundumgenuss“ auf NB-Radiotreff 88,0 (21:00 Uhr) kommen mir 3 Meldungen unter, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, die ich aber auch nicht völlig unkommentiert stehen lassen kann.

Zum einen hat am gestrigen Sonnabend Deutschlands (wenn nicht gar Europas) größte Drogenparty begonnen: Das Oktoberfest in München. Mehr braucht man dazu wohl nicht sagen.

Die anderen beiden Nachrichten haben eigentlich auch nichts miteinander zu tun, skurril werden sie in der Verknüpfung. Das einzig erfreuliche: Sie haben beide mit Neubrandenburg zu tun. Ebenfalls gestern, aber am Abend, gewinnt in unseren J.-S.-Forum Sebastian Sylvester den Weltmeistertitel der IBF, also im Boxen. Im Gegensatz zum Basketball ist Boxen ja eher ein körperbetontes „Spiel“, sprich: Es gibt ordentlich Kloppe. Dazu passt wie der Arsch auf den Eimer das am Donnerstag durchgeführte „16. Radrennen in Neubrandenburg im Rahmen des Projektes ‚Sport statt Gewalt'“. Ebenfalls kommentarlos.

Humorfreie Zone: mdr

Dass der mdr (=Mitteldeutscher Rundfunk, die öffentlich-rechtliche Anstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) inkl. seiner Intendanz wenig Sinn für Humor hat, zeigt mittlerweile nicht nur das Programm. Witze-Erzähl-Sendungen, wo ehemals von mir geachtete Regionalkabarettisten verheizt werden, „Sommer macht lustig! – Ein heißer Humorabend mit Katrin Weber“ und Florian Silbereisen seien Indizien dafür.

Nun hat der mdr eine Twitter-Affäre. Oder Twitter eine mdr-Affäre. Ein Nutzer, der sich als Nickname den Namen des mdr-Intendanten ausgesucht hat, twittert unschickliches (hier). Und Twitter, daraufhin angeschrieben und um Löschung des Twitter-Acconts gebeten, hat „keine zufriedenstellende Antwort“ geliefert. Sie sitzen eben in den USA. Weit weg. Was kümmert sich auch ein Mammutbaum, wenn sich ein Hund an ihm kratzt.

In Twitter wimmelt es nur so vor falschen Namen. Harald Schmidt war nicht @bonitoTV, Angela Merkel nicht @angie_merkel usw. Aber man braucht gar nicht so weit zu schauen. Auch hier in der Region gibt es solche Faker, oder glaubt wirklich einer daran, dass sich hinter @Rathaus_Nbdg mit einer Location irgendwo mitten im Wald in der Feldberger Seenlandschaft wirklich unser Oberbürgermeister versteckt?

Update (17.09.2009): Twitter löscht das gefälschte Konto und erkennt damit den Vorwurf der verletzten Persönlichkeitsrechte an. Wäre ja auch noch eine Idee für unseren Oberbürgermeister. 😉

Update II (17.09.2009): Man hätte es wirklich nur mit Humor nehmen und nicht weiter aufbauschen sollen. Jetzt geht es mit Nachahmern weiter.

Skat, Rommé, Doppelkopf, Poker, 17und4, …

Heraus mit den Kartenspielen! Es ist soweit, das Spielen erlebt eine Renaissance. Aber vor das Spiel hat der vielzitierte liebe Gott noch 2 Tätigkeiten gestellt, ohne die es unmöglich wäre. Damit meine ich nicht Bier öffnen und Knabbereien kaufen.

Karten müssen, bevor man mit ihnen spielt, ja erstmal gegeben werden. Aber das allein reicht ja auch noch nicht aus, davor gilt es, die Karten auch zu mischen! Eine Tätigkeit, die zur Zeit gaaaanz groß geschrieben wird in Neubrandenburg, findet doch hier gerade das „Mischen olümpick“ statt. Schweißtreibend, bei dem Wetter, wo schon nichtstun den menschlichen körper von außen befeuchtet. Richtig Tauzeit für Dicke. 😉

Ihnen wird zur Last gelegt, …

… Sie hätten an dem Ast gesägt. Ach nee, das war ja von Otto. Aber ein Schreiben, das wie die Überschrift begann, habe ich heute aus meinem Briefkasten gezogen. Unser Oberbürgermeister schrieb mir, genauer gesagt, eine Sachbearbeiterin aus der Abteilung Ordnung und Gewerbe. ‚Dabei habe ich doch gar kein Gewerbeschein‘, dachte ich noch leicht erheitert. Aber dann kam’s. 

Es gibt Fragen,  deren Beantwortung wohl noch etwas dauern wird. Geht im Kühlschrank wirklich das Licht aus, wenn man die Tür schließt? Wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner hört hin, macht es dann trotzdem Krach? Oder, was machen unsere Autos, wenn wir selig im Bett liegen und an der Matraze horchen? Bleiben Sie auf ihrem Parkplatz vor dem Haus stehen oder suchen sie sich schönere?

Die Vermutung liegt nach, dass Autos das zuweilen machen, zumindest, wenn ich dem amtlichen Schreiben glauben schenke. Während ich noch in Morpheus Armen liege, scheint es durch die Stadtgebiete gefahren zu sein und stellte sich im Viertel Rostocker Straße, die §§ 42 Abs. 4a, 49 StVO, 24 StVG und 158 BKat verletzend, einfach so hin und ließ sich dabei auch noch erwischen.

Wer mich kennt, wird es als sehr lächerlich empfinden, dass mein Auto und ich um 6:49 Uhr irgendwo anders sind als zu Hause: das Auto auf dem Parkplatz, sein Halter im Bett. Zumal sich das Ereignis an einem Tag in einer Spätdienstwoche ereignet haben soll. Einfach absurd. Bleibt abzuwarten, was mein Widerspruch ergibt. Meine früh aufstehende Nachbarschaft könnte sicherlich bezeugen, das mein Auto da stand, wenn sie denn drauf geachtet hat.

Großes Chaos blieb aus

Da muss ich wohl ein wenig Abbitte leisten. Von außen gesehen war das Chaos in der Neubrandenburger Innenstadt am Sonntag doch eher begrenzt. Allerdings weiß ich durch meine Stadtflucht am Sonnabend nicht, wie es dort aussah, ein Blick durch die Bahnhofsnahe Einfahrt, der mir bei meiner Ausfahrt gewährt wurde, ließ zumindest dichten Autoverkehr vermuten. Falls sich einer ins Getümmel gestürzt hat, bitte ich um eine kurze Info. 

Trotz alledem beobachtete ich am Sonntagnachmittag doch auch wieder den schon mal erlebten, diesmal aber etwas kleineren, Autostau beim Verlassen der Fußgängerzone. Nur war diesmal von Polizei oder Ordnungsamt weit und breit nichts zu sehen. Nur der Wachschutz (des Centers?) beobachtet die Situation, wobei die dabei zu erfüllende Aufgabe Spekulation bleibt: Einweisung von auch über den Fußweg fahrenden Autofahrern? Benachrichtigung der Fahrzeugführer, falls Polizei oder Ordnungsamt doch kommen? Bewachung der von Kunden des Centers erworbenen Ware, solange sie kopfüber in ihren teuren deutschen Kleinwagen nach Platz für die zu großen Produkte der internationalen Konsumgüterproduktion suchen? Wir werden es nie erfahren.

Nächsten Sonntag geht es in die nächste Runde. Mal sehen, wie es dann aussieht, da der Auszahlungstag für Lohn, Gehalt und andere Bezüge dann schon verstrichen ist.

Hilfe! Geburtstag!

Jubiläen sind doch immer wieder was schönes, aber meisten hat es doch etwas zwanghaftes, wenn sie auch noch gefeiert werden. Aber wenn es dann doch sein muss, dann sollte man den Feierlichkeiten doch den passenden Rahmen geben. Als privater Jubilar zieht man ja gern aus den heimischen vier Wänden in eine gastliche Stätte, um den Stress nicht zu Hause zu haben. Dabei stellt sich dann die Frage, wie das bei einer Firma oder gar einem Einkaufscenter ist. 

Apropos Einkaufscenter. Da feiert eins gerade Jubiläum: 10 Jahre verschandeltschönt es schon die Innenstadt. Nur zum Einkaufen, also seinem eigentlich Zweck, ist es im Moment wohl weniger geeignet. Eine sperrige Bühne, die die Ladenstraße verstopft, so dass Kunden nicht mehr vorbei kommen und anliegende Geschäfte für Platz sorgen müssen, genauso sperrige Torten- und andere Geburtstagsdekorationen und Menschenmassen, die sich dazwischen durch zwängen müssen. 

Mir graut schon vor Sonnabend. Für alle, die gemütlich einkaufen wollen, gibt es wohl nur einen Rat: Meiden Sie die Neubrandenburger Innenstadt weiträumig, es wird chaotisch. Eine irrige Hoffnung wird sein, dass die neue Tiefgarage ein bißchen vom Chaos auffängt. Ich werde die Stadtgrenzen jedenfalls verlassen. 

Nur eine Bitte an Ordnungsamt und Polizei: Bitte setzen Sie die geltende Parkordnung durch.