Vier mal tief durchatmen

Wenn man mal keine Luft bekommt, dann muss man nicht gleich ersticken, zumal, wenn die Luft sowieso nicht für einen selbst ist, sondern eher für des Deutschen liebstes technische Gerät: Das Auto bzw. dessen Reifen. Aber das ist ja überhaupt kein Problem, an jeder Tankstelle gibt es entsprechende Drcukluftzapfstationen, die das gepresste Lebensgut sogar noch kostenlos bereit halten.

Dachte ich mir so, an einem Sonntag im Januar des frisch angebrochenen Jahres. Und ich lernte, dass nicht alles, was selbstverständlich erscheint, dies auch ist. Die als erstes erreichte Tankstelle bot zwei Druckluftautomaten, von denen einer das handkolorierte Schild mit dem Schriftzug „Defekt“ trug, der andere schien, während ich wartete, dass ein weiterer Druckluftverbraucher seine Reifen voll bekam, die eingestellten 2,1 atü mit höchstens 1,6 atü nicht zu erreichen.

Der Weg führte mich zu einer anderen Tankstelle gleicher Marke und gleichen Pächters, der den Platz für die Luftabgabe lieber mit zu leihenden Anhängern blockierte. Die auf der Rückseite auch mal verfügbar gewesenen Drucklufteimer waren auch nicht vorhanden (vermutlich verlängerter Weihnachtsurlaub in wärmeren Gefilden).

Erst die dritte Tankstelle brachte dann endlich die fehlende Luft auf die Reifen, so dass diese den hervorragenden Straßenverhältnissen (Eis, Kies, Sand, Schnee, Asphalt, Wasser, Harsch, Schotter – und das alles auf den knapp 50 Metern zwischen der Luftzapfsäule und der Hauptstraße) wieder besser trotzen konnten. Gibt’s nicht ausreichend Druckluft mittlerweile auch in Dosen? Oder mit zigarettenanzünderstromversorgter Pumpe?

Ölboom in Neubrandenburg

Immer mal was neues, das mögen sich auch die Betreiber eines neuen „Ladens“ in Neubrandenburg gesagt haben, als sie den Entschluss fassten, hier eine Filiale aufzubauen. Diesen Markenladen haben wir auch noch nicht in der Stadt, der nächstgelegene ist wohl in Waren. So wird die Shoppingvielfalt in der Vier-Tore-Stadt um eine Marke reicher.

Reich können sicher auch die Betreiber werden, ist doch die Spanne zwischen den Herstellungskosten und dem Vertriebspreis recht hoch. Die Chancen sind also hoch, wenn die Marke gut ankommt, im Umkreis von 40 km gibt es wohl keinen anderen vergleichbaren Laden. Zumindest nicht unter dem Namen …

Es gibt nämlich schon ein paar andere Läden, die ähnliches zu ähnlichem Preis verkaufen, wenn auch unter anderem Namen. Das Markenbewusstsein und die Markenpflege werden also besonders wichtig sein, allerdings sind diese in der Branche, in der sich der „Laden“ bewegt, nicht sonderlich ausgeprägt.

So bekommen wir  den 14. „Laden“ dieser Art; außer, wenn ich eine Tankstelle vergessen habe mitzuzählen. Ihlenfelder Straße, Höhe ehemaliges Reifenwerk.