Skat, Rommé, Doppelkopf, Poker, 17und4, …

Heraus mit den Kartenspielen! Es ist soweit, das Spielen erlebt eine Renaissance. Aber vor das Spiel hat der vielzitierte liebe Gott noch 2 Tätigkeiten gestellt, ohne die es unmöglich wäre. Damit meine ich nicht Bier öffnen und Knabbereien kaufen.

Karten müssen, bevor man mit ihnen spielt, ja erstmal gegeben werden. Aber das allein reicht ja auch noch nicht aus, davor gilt es, die Karten auch zu mischen! Eine Tätigkeit, die zur Zeit gaaaanz groß geschrieben wird in Neubrandenburg, findet doch hier gerade das „Mischen olümpick“ statt. Schweißtreibend, bei dem Wetter, wo schon nichtstun den menschlichen körper von außen befeuchtet. Richtig Tauzeit für Dicke. 😉

Wir sind Zuschauer

Die Bild-Zeitung machte uns zum Papst. Die Österreicher sind Kaiser. Das Österreichische Fernsehen hat eine Satire-Talkschau „Wir sind Kaiser“ im Programm, die auch des nächtens via 3sat den geneigten deutschen Zuschauer erreicht.

Im Rahmen der kaiserlichen Audienz empfängt Robert Heinrich I. (Robert Palfrader) mit Unterstützung seines Obersthofmeisters Seifenstein 3 Gäste der österreichischen Prominenz. Auch wenn diese hierorts meist unbekannt sind, ist die Satire-Show als solches äußerst sehenswert. Die elegante Mischung des alpinen Humors mit dem Wiener Schmäh und monarchischer Selbstironie kann nur empfohlen werden.

Windows 7 ohne Internetzugang?

Eben lese ich, dass Microsoft das neue Windows 7 ohne Browser, speziell ohne Internet Explorer in Europa anbieten wird, dank EU-Vorschriften. Geht das überhaupt? Windows ohne IE? Die detaillierten Windows Updates laufen doch nur im IE und außerdem braucht man den IE doch auch, um sich Firefox, Safarie, Opera & Co. herunterzuladen. 😉

Sauer ist nicht nur lustig, sondern auch ätzend

Essen tue ich schon eine ganze Weile. Um es möglichst dramatisch auszudrücken: seit dem Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Trinken steht schon länger auf der Tagesordnung. Mit der Zeit entwickeln sich der Geschmack und die damit verbundene Wertung von für die menschliche Ernährung bestimmten Produkten immer weiter. So bin ich schon seit einigen Jahren der felsenfesten Meinung, dass es (in beinahe jeder Küche) ein Produkt gibt, dass traditionell bei den Gewürzen steht, eigentlich aber den Platz bei den Putzmitteln einnehmen sollte. 

Die wochenendlich einkaufsanregenden Beilagen der Zeitung brachten für mich eine entsprechende Überraschung. Das Produkt wird nicht mehr als Nahrungsmittel, sondern als Putzmittel beworben. Eingerahmt von Wischtüchern, Lufterfrischern, Scheuermilch, Fettlöser, Backofen und Allzweckreiniger steht es da, sogar noch verbunden mit einem Tipp: „Ab und zu Feuchtsensoren des Trockners mit … (dem Produkt – D.) auswischen.“  In der Werbung im Internet ist es auch zu sehen: Ich meine Essig-Essenz. 

Wobei ich selbstkritisch gestehen muss, bei mir steht die Flasche auch noch zwischen den Gewürzen und nicht im Putzschrank.

Lachen, harter Stuhl und Bullrichsalz

Manchmal weiß man gar nicht, was man über eine Veranstaltung schreiben soll; vor allem dann nicht, wenn diese Veranstaltung mit soviel Engagement, Mühe, Fleiß und persönlichem Einsatz organisiert war und trotzdem zumindest für einen Teil der Zuschauer voll in die Hose ging. Für andere war es vermutlich richtig schön, mal hautnah an den Künstler ran zu kommen. Wenn man Karten für eine Veranstaltung vorbestellt, dabei auch noch fast zu den ersten gehört, die das getan haben, und dann auf den schlechtesten Plätzen sitzt und mangels Beschallungsanlage sehr angestrengt dem Wortkünstler auf der Bühne zuhören muss, um nicht zu verpassen, überlegt man es sich, ob man nochmal zu einer Veranstaltung am gleichen Ort geht, zumal Besucher, die augenscheinlich spontan vorbeischauten, praktisch und wörtlich auf der Bühne plaziert wurden.

Aber der Reihe nach. Am vorpfingstlichen Freitag gab sich der westberliner (er betont es selber immer wieder gern) Kabarettist Martin Buchholz im Kulturstall Userin die Ehre. Der Verbalakrobal bester Güte, ein politkabarettistisches Urgestein, gab sein bestes und ein Besuch seines Programms ist jedem zu empfehlen (zum Beispiel am 01.06.2009, 19:30 Uhr, Alte Kachelofenfabrik, Neustrelitz).

Das kulinarische Rahmenprogramm war ansprechend, wenn man auf Gegrilltes, Schmalzstullen, selbstgemachtem Apfelsaft und Rotwein steht.

Tote durch Feueralarm(?)

Feuerwehreinsätze sind gefährlich. Zumindest, wenn man mvregio.de Glauben schenken darf. Dort heißt es:

13.05.2009: Schwerin/MVregio Rund 600 Menschen sterben jährlich in Deutschland bei Bränden. Allein in Mecklenburg-Vorpommern kamen in 2008 bei insgesamt 3956 Feuerwehreinsätzen neun Personen ums Leben.

Da würde ich ja die Feuerwehreinsätze mal schnellstmöglich auf einen Prüfstand stellen, wenn dabei so viele Menschen ums Leben kommen. Oder sollte man sie gleich ganz verbieten? Zumindest in öffentlichen Einrichtungen?

Piet Klocke nutze in seinem Programm „Abenteuer im Dioprienanzug“ einen schönen Begriff, der dafür passen könnte: „Formulierungsfraktur“. 

P.S.: Den Anglizismus im gleichen Satz hätte sich mvregio.de aber auch klemmen können. Im Deutschen heißt es immer noch „im Jahr 2008“.

Bauer sucht Frau in der TV-Krise

In Zeiten immer leerer werdenden Kassen auch bei den Fernsehsendern werden nicht nur immer wieder Sendungsideen geklaut, sondern dann auch noch billig umgesetzt.

Bei RTL sehr erfolgreich war ja „Bauer sucht Frau“. In der Billigkopie werden dann keine Landwirte verkuppelt sondern ein Zitronen-Lager gezeigt.

Der Titel der Sendung: „Sauerfruchtbau“.

Neu in Neubrandenburg: Espresso- und Caipirinha-Bringdienst

Da ziehe ich doch neulich ein dunkelrot gehaltenes Faltblatt aus meinem Briefkasten und muss bei einem flüchtigen ersten Blick denken: „Huch, schon wieder ein neuer Pizzaservice?“ Wie die sich immer alle halten können … Oder hat sich nur ein altbekannter neu benannt?

Das genaue Studium brachte dann aber durchaus etwas anderes an den Tag. Sicherlich kann man über die angegebene Telefonnummer auch eine Pizza bestellen, genauer gesagt 18 verschiedene plus die selbstzubelegende Partypizza, aber es gibt noch mehr auf der Liste. Wesentliche Ursache ist, dass sich eben kein neuer Pizzaservice gegründet hat, sondern ein italienisches Restaurant jetzt wohl auch einen Lieferservice anbietet. 

Die Idee ist sicherlich gut, nur sollte man sich als Restaurant bei der Herausgabe der Speisekarte für die neue Dienstleistung Gedanken über deren Inhalt machen. Auf den ersten Blick am einfachsten ist es natürlich, die Karte aus dem Stammhaus direkt zu übernehmen. Die Küchenmannschaft kennt die Rezepte, das wird sich schon alles auch gut transportieren lassen, immerhin übersteht es ja den Weg von der Küche ins Restaurant. Damit sich die Sache aber auch rechnen lässt, wird ein Mindestbestellwert raufgeschrieben (10 €) und ein Liefergebiet (Neubrandenburg). 

Die Küche steht mitten in der Südstadt, deswegen würde ich mich freuen, wenn Weitiner, Datzeberger oder Monckeshofer Einwohner mal etwas aus der Liste bestellen. Da möchte ich mal Mäuschen spielen, wenn im Restaurant die telefonische Bestellung für 4 Latte Macchiato eintrifft. Oder am Abend 4 große Bier vom Fass, 3 Gin Tonic oder ein Manhattan und ein Caipirinha. Auch allein mit 6 Espressos (oder Espressi) ist man über den Mindestbestellwert; das vielleicht eine Idee für das Ende der Mittagspause im Großraumbüro, in der Abteilung oder der Redaktion. 

Natürlich kann man auch etwas zu essen bestellen. Es gibt fast alle Standards eines hiesigen italienischen Restaurants. Die Preise sind gängig. Allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich etwas essen möchte, wenn ich es aus einer Liste von über 140 verschiedenen Gerichten auswählen muss, wo nur bei 8(!) in der Beschreibung das Wort „frisch“ (meist in Kombination mit Gemüse, aber auch mal mit Tomate oder Champingnon) auftaucht. Der übergroße Rest ist also sogenanntes Convenience oder auch Fertiggerichte. Sicherlich gibt es hier große Unterschiede, die reichen von separat vorgegartem und portionieren Gemüse oder Fleisch und abgepackten Soßen bis hin zum fertigen Assietten-Essen, das nur noch in der Mikrowelle erwärmt und dann auf dem Teller angerichtet wird. Kantinenessen ist im letzteren Fall besser, allerdings auf dem Teller meist nicht mehr so schön. 

Merke: Je länger die Speisekarte, desto vorgegarter das Essen.

… und nun die Fernsehvorhersage für Donnerstag, den 25. Juni 2009

Wow, habt ihr das Fernsehereignis der letzten Woche mitbekommen? Es ist Wetter in Deutschland. Auf das Ereignis wurde ja in diversen ARD Brennpunkten, NDR aktuells u.v.a.m. hingewiesen. Stefan Niggemeier hat das mal in seiner Kolumne „In der Sauna ist es wärmer als draußen“ zusammengetragen.

Aber das Ereignis ist ja mittlerweile Geschichte, so dass mal ein Blick in die Zukunft wertvoll sei: Irgendwann im Mai 2009 können wir dann einen ARD Brennpunkt erwarten, der auch gleich von allen Dritten Programmen übernommen wird und der thematisch ähnlich gelagert ist wie das ZDF Spezial, das RTL aktuell extra, das n-tv special und N24 live, die darüber berichten, dass am Abend in Deutschland 21°C gemessen werden und keiner was dagegen tut. Die Politik schreitet nicht ein, Thermometer werden nicht verboten, es steht schlimm um Deutschland.

Und am Donnerstag, den 25. Juni 2009, werden dann Das Erste, das ZDF, die Dritten, die digitalen Kanäle von ARD und ZDF Eins Extra, Eins Plus, Eins Festival, ZDFinfokanal und ZDFdokukanal (der ZDFtheaterkanal nicht, weil er zeitgleich eine Opernliveübertragung zeigt), Phoenix, 3sat sowie das Auslandsfernsehen Deutsche Welle TV zu einem Tagesthemen extra zusammengeschaltet (die Privaten nicht, die zeigen ebenfalls parallel das N24 Kronzuckers Kosmos spezial „Barbie im Takatukaland“), um darüber zu berichten, das in China (trotz verschärfter Medienzensur!!!) ein  Sack Reis umgefallen ist.