Madagascar und die Bankenkrise

Die wirtschaftliche Belebung läuft, das Geld, das unsere Regierung in die Banken pumpt, kommt auch beim kleinen Bürger an. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Ich war im Kino.

Als Trick- und Animationsfilmfreund war ich in “Madagascar 2”. Man sagt zwar immer, zweite Teile von großen Erfolgen sind meist nicht so ein großer Erfolg, aber “Madagascar 2” ist schönstes Popcorn-Kino, wobei man manchmal die Tüte gut festhalten muss, da man sich vor Lachen schüttelt. Im Film wurde ich zwar immer wieder an “König der Löwen” erinnert – sicherlich ist ein bißchen Idee dort entlehnt worden – die Pinguine sind cool wie immer und auch die Affen (die Synchronstimme 100% passend) erheitern aufs köstlichste. 90 Minuten, die mir gar nicht so lang vorkamen.

Was hat das nun mit der Bankenkrise und dem von der Regierung reingepumpten Geld zu tun? Als ich meine Kinokarte erwarb, wurde mir mit einem funkelnigelnagelneuen und frisch gedruckten 5-Euro-Schein herausgegeben. Wenn das kein Zeichen ist, dass frisches Geld in die Wirtschaft gepumpt wurde.

Comedyisierung des Kabaretts

Als Freund des deutschsprachigen Kabaretts verfolge ich regelmäßig entsprechende Sendungen im Fernsehen und Radio, solange ich sie kenne und empfangen kann. Als mehr oder weniger regelmäßige Veranstaltungen dieser Art sehe ich an:

ARD: Scheibenwischer (2 Stamm, 3 Gäste)
ZDF: Neues aus der Anstalt (2 Stamm, 3-4 Gäste)
BR: Ottis Schlachthof (1 Stamm, 5-6 Gäste)
WDR: Mitternachtsspitzen (3 Stamm, 3-5 Gäste)
WDR: Stratmanns (7 Stamm, 2-4 Gäste)
MDR: Die 3 von der Zankstelle (3 Stamm)
DLF: Querköpfe (Themensendungen oder Kabarettistenporträts)
3sat: Dorfers Donnerstalk (eigentlich ORF, 9 Stamm, einzelne Gäste) sowie weitere Kabarettsendungen des ORF (Willkommen Österreich, Wir sind Kaiser, …)
Hinzu kommen Übertragungen diverser Festivals (3satfestival, Großes Kleinkunstfestival (rbb), …)

Was mir in den Sendungen auffällt, ist die zunehmende Banalisierung und Comedyisierung. Kritik an den aktuellen Zuständen der Politik erschöpft sich zunehmend in der Verarbeitung von Äußerlichkeiten zu billigen Scherzen. Gerade auch die Parodisten unter den Kabarettisten übertreiben in ihrer Darstellung zum Teil Eigenheiten ihres Zielobjektes, die dieses gar nicht hat. Gerade auch der “Harry Potter des deutschen Kabaretts” zeigt das in seinen Müntefering-Parodien immer wieder, so dass mir hier die als Comedy angelegten Parodien besser gefallen.

Aber noch gibt es positive Beispiele, die pointiert in der Analyse sind, und das Publikum mit Wahrheiten konfrontieren können, dass diesem das Lachen eigentlich im Halse stecken bleiben müsste. Aber der Zuschauer wie auch der Bürger sind augenscheinlich erstaunlich Schmerz resistent. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind hier Volker Pispers, Martin Buchholz und Georg Schramm zu nennen.

Der kundige Leser wird mittlerweile erahnen, dass ich “Kabarett” mit “politischem Kabarett” synonymisiere. Im deutschen Schubladendenken würde ich alles andere als Cabaret bzw. als Kleinkunst oder Comedy bezeichnen, was ich auch gern sehe (z.T.), was ich aber hier nicht meine.

Die politkabarettischen Flaggschiffe haben Schlagseite und es bleibt zu hoffen, dass sie wieder flott gemacht werden.

P.S.: Für alle diejenigen, die sich für die Sendungen oben interessieren, sei ein Blick in die Fernsehzeitung bzw. in entsprechende Internetangebote empfohlen. Die erreichbaren Erstausstrahlungen finden wie folgt statt:

Scheibenwischer: alle 4 oder 5 Wochen, donnerstags, 22:45 Uhr, ARD
Neues aus der Anstalt: alle 4 oder 5 Wochen, dienstags, 22:15 Uhr, ZDF
Ottis Schlachthof: alle 4 oder 5 Wochen, freitags, 22:30 Uhr, BR
Mitternachtsspitzen: alle 4 oder 5 Wochen, sonnabends, 21:45 Uhr, WDR
Stratmanns: alle 4 oder 5 Wochen, sonnabends, 21:45 Uhr, WDR
Die 3 von der Zankstelle: alle 4 oder 5 Wochen, freitags, 21:00 Uhr, MDR
Dorfers Donnerstalk: alle 4 oder 5 Wochen, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 3sat
Querköpfe: wöchentlich, 21:05 Uhr, DLF

Oktoberfest: 2:1 für Neubrandenburg

Was will uns der Autor dieser Zeilen mit der Überschrift sagen? Normalerweise schreibe ich bei meinen Blogeinträgen die Überschrift immer als letztes, dieses mal nicht. Wer mal zufällig genau zu dem Zeitpunkt auf meine Blogseiten gelangt ist, als ich einen Artikel publizierte, wird das vielleicht schon bemerkt haben. Manchmal geht so ein Beitrag ins Netz, ohne, dass ich die Überschrift eingegeben hatte …

Doch zurück zum Titelthema. Ich war heute auf dem Neubrandenburger Oktoberfest. So rund um 20 Uhr. Die Musik schallte mir schon vom Parkplatz aus entgegen, ich war glücklich, einen Stellplatz zu finden. Manchmal fällt es mir doch schwer, mich zwischen mehreren freien Plätzen zu entscheiden. 😉 Fressbuden, Saufbuden, Karussels, Fressbuden, Losbuden, Saufbuden, Fressbuden, … Aber immerhin standen sie diesmal in einer anderen Reihenfolge als noch letztes Jahr oder zum Pfingstfest.

Mittwochabend, 20 Uhr, auf dem Neubrandenburger Oktoberfest: Aber wir haben gewonnen! 2:1. Nur wodrin, wird sich der geneigte Leser fragen. Immerhin scheint es wichtig gewesen zu sein, die Übertragungswagen des NDR verließen gerade das Gelände. Fußball? Wettsaufen? Aber gegen wen? Das Ergebnis 2:1 bedingt einen Gegner? Oder doch nicht?

Lange Rede, kurzer Sinn: Zwischen den Besuchern und den Budenbesitzern gab es ein Verhältnis von 2:1. Also fast Individualbetreuung.

Neubrandenburger Spezialitäten

Jede Region hat ja so ihre kulinarischen Spezialitäten: Weißwurscht und Leberkäs in Bayern, Handkäs mit Musik in Hessen, Bouletten in Berlin, Tee bei den Ostfriesen, Labskaus im Hamburger Raum …

In Neubrandenburg scheint es auch eine solche Sache, recht ungewöhnlich, zu geben. So gefunden in einer Anzeige des AK vom vergangenen Mittwoch, bezogen auf eine Oktoberfestfeierlichkeit eines Oststädter Supermarktes:

 

Was ist die Spezialität?
Was ist die Spezialität?

Na, gefunden? Ich meine den Glühwein vom Grill.

Ein Stengel über eine Röhre

Kulturland Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem am 21. September in der Neubrandenburger Konzertkirche das Abschlusskonzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, genauso erfolgreich wie die ganze Saison es war, abgeschlossen wurden, fand am heutigen Sonntag ein weiteres kulturelles Highleid des Landes statt: Im Rahmen des Mecklenburger Marktfestes “Jagd, Forst und Wild” in der Scheune Bollewick röhrten Menschen, Jäger und solche, die sich dafür hielten, um die Wette bei der “2. Mecklenburger Meisterschaft im Hirschrufen”. 

Interessant in diesem Zusammenhang ist der Eintrag zu dieser Veranstaltung auf der Webseite der Scheune. Der Kinder- und Jugendschutz scheint ein Auge auf diese Veranstaltung geworfen zu haben, werden Minderjährige vom Besuch der Veranstaltung ausgeschlossen: “Ein Marktfest – nicht nur für Jäger, sondern für Jung & Alt. Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, … Kinder kein (!) Eintritt.” Kinder dürfen also nicht rein. 

Übrigens, der Text, den ich eben durch die drei Punkte verschwinden ließ, ist auch interessant. Hier das Komplette Zitat (Originalorthografie und -grammatik): “Ein Marktfest – nicht nur für Jäger, sondern für Jung & Alt. Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, Für Teilnehmer am Wettbewerb BESTER HIRSCHRUFER und Kinder kein (!) Eintritt.”

Wie wollen sie einen Wettbewerb veranstalten, wenn den Hauptakteueren der Eintritt verweigert wird? Ich hätte am liebsten Hinfahren mögen, aber leider las ich den Hinweis erst nach dem Ende des Markttages.

Hansgeorg Stengel reimte mal zum Thema. 

Man konnte früher zwischen Föhren
und Kiefern Hirsche röhren hören.
Doch Röhrentechnik ging verloren.
Längst haben Hirsche Transistoren.

Wer ist eigentlich der Gewinner bzw. die Gewinnerin?

Bei einem Charlie-Chaplin-Ähnlichkeitswettbewerb wurde Charlie Chaplin nur zweiter …

Zweischneidige Werbung

Werbung kann ja manchmal ganz schön zweischneidig sein. Einfach ist es, wenn man mit positiven Eigenschaften wirbt. Aber auch das kann schief gehen.

Beispiel: Eine Partnervermittlung im Internet wirbt im Fernsehen mit den über eine Millionen Singles, die bei ihr registriert sind. Eine große Auswahl, könnte man vermuten.

Aber will ich wirklich zu einer Partneragentur, die es nicht hinbekommen hat, über eine Million Singles zu vermitteln?

Alles neu macht der … August

Gestatten, mein Name ist 93. Zumindest mein Rufname. Offiziell heiße ich natürlich anders: 93 5O2 286 253*. Also doppelter Vornamen und genauso doppelter Nachnamen. Und der Name bleibt mir bis 20 Jahre nach meinem Tode. Und ist einmalig.

Warum bin ich gerade an eine Personenkennzahl erinnert?

Interessanterweise gibt es nähere Informationen unter einer Internetadresse namens identifikationsmerkmal.de. Das erinnert mich an einen alten Witz: Eine Frau meldet ihren Mann als vermisst. Der Polizist, der die Anzeige aufnimmt, fragt nach besonderen Kennzeichen. Darauf die Frau: “Die bekommt er, wenn er wieder zu Hause ist.” 😀

*) Die Nummer ist frei erfunden, ich hoffe, ich habe nicht die Nummer von einem anderen erwischt.

Jeder Dritte hat noch D-Mark

Auf einer Webseite las ich, dass noch etwa ein Drittel der Deutschen D-Mark zu Hause hüten, 12% sogar mehr als 100 DM. Jeder fünfzigste hat mehr als 500 DM in Münzen und/oder Scheinen. Da stellt sich mir die Frage nach dem Sinn.

Ok, ich muss zugeben: Ich habe auch noch D-Mark zu Hause. Genauer: Eine DM, die ich als Einkaufswagen-Chip mit mir rumtrage. Insofern bin ich auch nicht ganz ohne Schuld. Aber wozu hat man heutzutage noch hunderte D-Mark zu Hause? Wer ist denn hier der irrigen Annahme, dass die D-Mark nochmal wieder kommt? Einzig die Tatsache, dass der D-Mark-Besitzer Numismatiker ist, würde ich als Begründung gelten lassen.

Aber soviel Numismatiker gibt es nicht, die sage und schreibe (lese und bloge) 14 Milliarden DM horten. 14 000 000 000 DM.