Die Wahl zum Oberbürgermeister ist vorbei, die Stichwahl steht vor der Tür. Für manche Wählerinnen und Wähler wir diese eine Auswahl zwischen Pest und Cholera sein. Nicht nur deswegen vermute ich eine Wahlbeteiligung am 1. Juni 2008 von unter 30%, würde mich aber freuen, wenn ich mich irre.
Aber verloren haben sie ja eigentlich alle. Die Frage ist, warum?
Klaus Schier hat wohl nicht bedacht, dass der, der allgemein unzufrieden ist, gar nicht erst zur Wahl geht. Sein Ergebnis zeigt es deutlich.
Anco Beisler würde ich gern mal fragen, was der Scherz mit der OB-Bewerbung gekostet hat. Was anderes als ein Scherz kann es ja eigentlich nicht gewesen sein.
Claudia Dietrich säbelte sich wohl mit ihrer Parteinähe selber die Beine weg, und wäre mit einem Degen vielleicht eleganter rüber gekommen.
Gisela Ohlemacher, da fällt mir nix ein, weil ich nichts von ihr wahrgenommen habe.
Michael Nötzel ist wohl der einzige mit einem Achtungserfolg: Von Null auf über 10%. Gratulation.
Irina Parlow verlor wohl wegen ihrer negativen Ausstrahlung. Wahlkampf (und auch die Zeit zwischen den Wahlen) ist nicht die Zeit, über Probleme zu reden, sondern Lösungen anzubieten.
Hans-Joachim Schröder hat verloren, weil Neubrandenburg nicht Amerika ist. Ihm hilft nur, wenn er sich aus dem persönlichen Wahlkampf raushält. Je weniger öffentliche Auftritte, umso besser.
Und nicht zuletzt hat auch Dr. Paul Krüger verloren. 7 Jahre Amtszeit gehen nicht spurlos an einem vorbei.
Wie wird die Stichwahl ausgehen? Eine gute Frage. Rein rechnerisch (die Stimmen der anderen Kandidaten auf die Kontrahenten aufgeteilt) sieht es wie ein 40%-zu-44%-Sieg für Karl-Heinz Schröder aus (die Summe sind keine 100%, da sich nicht alle Stimmen zuordnen ließen). Die geringe Wahlbeteiligung dürfte wohl auch noch einen Einfluss nehmen, die Frage ist nur, in welche Richtung. Am 01. Juni ab ca. 19 Uhr sind wir schlauer.