Rückblick auf ein Ende – und die Zeit danach

Die Überschrift mutet philosophisch an, ist aber völlig anders gemeint. Aber das erklärt sich im Laufe dieses Artikels. Es wird etwas persönlicher, das darf vorher schon mal gespoilert werden, und ich werde von individuellen Erfahrungen berichten, die man sicher nicht verallgemeinern kann, aber vielleicht hilft es doch einigen in vergleichbaren Situationen. Und vielleicht auch mir, die Gedanken zu ordnen und abzuschließen, denn mein aktiver Part in der ganzen Geschichte ist so gut wie abgeschlossen. Zwei Sachen sind noch abzuwarten, ein kleiner Gang ist noch zu tätigen. Das war’s. Dann bleibt nur noch die innere Verarbeitung.

Mitte Juni verstarb mein Vater, gute acht Jahre nach meiner Mutter, die er sehr vermisst hat. 85 Jahre ist er alt geworden. Damals, als meine Mutter verstarb, hat er so ziemlich alles, was darauf folgt, geregelt. Wir waren zwar zusammen beim Bestattungsinstitut und die haben sicher geholfen, aber den Rest machte er. Nun ging er und die Regelaufgaben blieben bei mir. Und wenn man sowas zum ersten Mal macht, geht man etwas – sicher auch situationsbedingt – naiv an die Angelegenheit ran. Aber, und das hat sich gezeigt, es hilft sehr, ein wenig vorzuarbeiten, und das schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte im voraus. Teilweise muss dabei gegenseitiges Vertrauen vorausgesetzt sein. Klingt komisch, aber es gibt wohl Familien, bei denen das nicht unbedingt der Fall ist. Wir hatten es.

Vor Ewigkeiten – ich würde mal sagen, dass es mindestens 10 Jahre – wenn nicht 15 – her ist – haben mir meine Eltern eine Vollmacht/Verfügungsberechtigung oder ähnliches über ihre Bankangelegenheiten bei ihrer Hausbank aufgedrängt. Ich habe das seinerzeit natürlich unterschrieben, hatte aber nie vor, das zu nutzen. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass sie es damals gemacht haben, es vereinfachte die Klärung der Finanzangelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Sterbeurkunde sehr. Wobei die Finanzen strukturell auch eher einfach aufgebaut waren und ich Alleinerbe bin.

Die zweite wichtige Vorbereitung wäre eine Bestattungsvorsorge. Die hatte Vattern irgendwann für sich eingerichtet und es war für mich sehr hilfreich. Man sollte sich zu Lebzeiten schon mal mit dem eigenen Ableben beschäftigen und das entsprechend organisieren. Außer natürlich, man will das den Nachkommen aufhalsen, sowohl organisatorisch wie auch finanziell. Vattern hatte sich mal einen Vertreter eines Bestattungsinstitutes zu sich eingeladen, die dann ein entsprechendes Beratungsgespräch führten. Dabei wurde sowohl die Finanzierung als auch wesentliche Teile der Organisation geklärt. So war es am Tag des Ablebens nur noch meine Aufgabe, das Institut vom Ereignis zu informieren. Dann fingen teils standardisierte, teils vorher abgesprochene Abläufe an zu laufen. Die Form der Beerdigung und das drumrum waren geregelt, ich konnte noch den Farbton des Sarges und die Form/Farbe der Urne aussuchen. Natürlich muss man sich nicht sklavisch an die Vorgaben des Verstorbenen halten, habe ich in einem Fall auch nicht, aber immerhin hat er sich bei der Wahl der Gestaltung der Veranstaltung was gedacht und daran sollte man sich orientieren.

Mit der Bestattungsvorsorge ist aber nicht nur die Organisation gemeint, sondern auch die Finanzierung. Die wird dann auch Angeboten. Da gilt es natürlich, die Summen entsprechend den eigenen Möglichkeiten, aber auch in Orientierung an die Kosten der geplanten Beerdigung zu planen. Vattern hat da – sicher im Zusammenhang mit den Erfahrungen des Beraters – ein sehr gutes Augenmaß bewiesen, die angesparte Summe hat sogar für die Teile der Veranstaltung gereicht, die er eigentlich nicht wollte … 😉 Man kann natürlich auch ohne Bestattungsinstitut zumindest finanziell für den Fall des eigenen Ablebens vorsorgen. Auch hier war Vattern offenbar aktiv geworden – bzw. von seinem Finanzinstitut belatschert worden. Stichwort: Lebensversicherungen. Die Verträge, die ich da gefunden habe, waren auch schon beitragsfrei gestellt und warteten nur noch auf das Ereignis. Und auch sie halfen ein wenig, ist doch die Abwicklung eines Lebens mit der Beerdigung nicht zu ende.

Wobei: Bei vielen Dingen rundum hilft auch gern das Bestattungsinstitut. Abmeldung beim Standesamt, Kündigung von Abos und Sachversicherungen, Telefonverträgen usw. Bei meinem ersten Besuch dortselbst kam ich mit einem vollen Beutel mit Papieren an, die dann von der sehr netten Angestellten des BI und mir sortiert wurden in die Teile, die sie erledigen konnte und das, was auf meinem Tisch blieb. Alles, was mit Finanzen zu tun hat, blieb natürlich bei mir, und die Sachen rund um die gemietete Wohnung. Sachwerte in irgendeiner Form gab es nicht, was die Angelegenheit ebenfalls vereinfachte. Der Part mit den Finanzen (Sparbuch, Lebensversicherungen, Giro) erledigte sich erfreulich einfach, da alles bei und über Vatters Hausbank gelaufen ist, und die entsprechenden Kündigungen konnten bei einem einzigen Besuch dort in die Gänge gesetzt werden. Die Kündigungsfrist ist noch nicht ganz vorbei, aber wenn das genauso geht wie das davor, sollte das Thema zügig abgeschlossen sein.

Das Kündigen der Wohnung ging an sich ebenfalls recht einfach. Und bei fast 3 Monaten Kündigungsfrist ist dann genug Zeit, den Haushalt aufzulösen und alles geordnet zu übergeben. Dachte ich. “Mache einen Plan, sei ein großes Licht. Mache dann noch ‘nen Plan, geh’n tun sie beide nicht.” Aber man lernt ja dazu, die Frage ist, wozu, da im Moment nicht abzusehen ist, dass ich diese Erkenntnisse irgendwann nochmal brauchen werde.

Mein Plan war simple (und vielleicht auch ein wenig naiv): Man nehme eine Fachfirma für Haushaltsauflösungen und die macht dann die Wohnung übergabefähig fertig. Vorher gehen ich selbst, die Familienangehörigen und Freunde nochmal durch die Wohnung durch, ob sie noch was gebrauchen können und nehmen das mit. Im Grundsatz sicher richtig, und in zweieinhalb Monaten auch zu schaffen. Meine Grundidee war, mich selbst so wenig wie möglich aktiv einzubringen, sondern einfach Dienstleister zu verpflichten und gut ist. Durch Vatterns Vorbereitungen hatte ich Budget, und das wollte ich anwenden.

Weil ich keine Dramaturgie einhalten muss, sei hier schon mal das Ende vorweg genommen. Der 30.09. war der Stichtag, bis dahin lief mein Mietvertrag (mein, weil ich ihn geerbt habe). Am 30.09. fand die Endabnahme statt und ich bin raus. Letztendlich ist dieses Ereignis der Auslöser dafür gewesen, diesen Text zu schreiben. Großartige Updates erwarte ich nicht mehr. Wobei mich der Vorgang noch bis Mitte 2025 beschäftigen wird, im wesentlichen aber abwartend. Meine Grundidee konnte ich auch nicht durchhalten, ein wenig musste ich dann doch noch selbst Hand anlegen. Aber dazu kommen wir noch.

Zwei wesentliche Punkte gibt es in der Story noch: Nettigkeiten und die Auswahl der richtigen Firma für die Haushaltsauflösung. Das mit den Nettigkeiten ist einfach. Wenn man dem Vermieter gekündigt hat, kommt vermutlich gern mal die Anfrage, ob man in der Kündigungsphase nicht schon mal potenzielle Nachmieter die Wohnungen besichtigen lassen könnte. Sag nein! Was darauf folgen kann, vor allem, wenn sich jemand findet, die auch noch Teile der Einrichtung übernehmen möchte, führt nur zum Durcheinander und zu Verzögerungen. Also: Nein, macht das nicht.

Bei der Auswahl der Firma für die Haushaltsauflösung gibt es den vielleicht etwas vagen Tipp, nicht unbedingt die günstigste Firma dafür zu nehmen. Und dann der zweite, vielleicht wichtigste Hinweis: Im Auftrag sollten die konkret erwarteten Dienstleistungen stehen, idealerweise so detailliert wie möglich. Und selbst “Besenreinheit” kann man genauer definieren. Und eine Renovierung der Wohnung sollte nicht “bei Bedarf” sondern fest vereinbart werden. Und bei der Reinigung die “Nebengelasse” wie Keller, mitgenutzte Waschräume, etc. nicht vergessen. Sonst hat man nur selbst mehr Arbeit. Das Geld aus der Vorsorge für den Todesfall will ja auch unter die Leute gebracht werden.

Fazit: Eine gute Vorbereitung vereinfacht die Arbeiten nach dem Ende.

Computerprobleme lösen

Wenn ich so zurückdenke, arbeite ich seit 1992 mit PCs. Ich war (und bin) dabei nicht der große Bastler und Zusammenbauer, ich bin Nutzer. Wobei ich mit etwas fachkundiger Unterstützung auch schon mal meinen heimischen PC selber zusammengebaut hat. Mir fehlt da aber ein bisschen die Erfahrung, das wirklich souverän zu bewerkstelligen. Ich habe auch schon ganze Server repariert (mit eimem Fachmann am Telefon dabei) und sogar den (Hardware-)Fehler gefunden (der es dann zwar nicht war, aber es führte zum Austausch der richtigen defekten Baugruppe und hinterher lief wieder alles). Ich nutze PCs, arbeite als an ihnen und mit ihnen als Hilfsmittel, und hoffe inständig, dass alles gut läuft. Dabei hatte ich übrigens auch Glück. Ich bin in den Windows-Rhythmus gekommen, der die guten Versionen beinhaltete … 98SE, XP, 7, 10. Angefangen hatte es mal mit Win 3.11, die Älteren werden sich erinnern. Wobei meine erste Rechnerberührung noch unter DOS 5.0 und Word 5.5 passierte. Kuriosum der Geschichte: Meine Diplomarbeit “Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler für den KC 85/1” schrieb ich bereits mit Word 5.5, aber das ist eine andere Geschichte.

Meine Erfahrung bei der Arbeit mit PCs, was vor allem die Fehlerbehebung angeht, soll hiermit vielleicht noch etwas unerfahreren Nutzenden helfen. Die nachfolgenden Tipps beziehen sich schwerpunktmäßig auf die halbwegs aktuellen Consumer-Systeme (also Win 7, Win 10 und wahrscheinlich auch Win 11). Teils gelten sie auch für XP und frühere Modelle.

Fehler vorbeugen

Finger weg vom Windows-Verzeichnis! Ja, es ist der größte Ordner auf der Festplatte und irgendwas wird man da doch sicher löschen können … NEIN! Überlasst das Löschen in diesem Verzeichnis denjenigen, die sich wirklich damit auskennen. Und das ist im wesentlichen das Festplatten-Aufräum-Tool von Windows. Das heißt je nach Version etwas anders. Unter Win10 erreicht man es mittels Rechtsklick aufs Laufwerk C, Eigenschaften, Allgemein und dann die Schaltfläche “Bereinigen”. Bei Win11 ist es etwas versteckter, aber man findet die Funktion auch. Win7 hatte es an der gleichen Stelle wie Win10. Dieses Aufräumen kann man alle paar Monate mal machen (bei normaler Nutzung).

Und bei jeder Installation eines Programms, egal, ob aus dem Windows-Store oder auf klassischem Weg: Vorher immer überlegen: Brauche ich das Programm wirklich? Nichts schadet einem System mehr als das ständige Installieren und Deinstallieren von Programmen. Aus meiner Erfahrung heraus laufen die PCs am stabilsten und dauerhaftesten, auf denen so wenig wie möglich Programme installiert sind.

Was übrigens vorbeugend auch immer empfohlen werden kann, sind die regelmäßigen Windows-Updates. Lassen Sie sich hier nicht von den Schauermärchen, dass hinterher der Rechner nicht mehr funktioniert, nicht verunsichern. Wer ein sauberes, unverbogenes System auf dem Rechner hat, kann mit den Updates eigentlich nur gewinnen. Jedenfalls hatte ich bisher noch kein Problem mit den Updates, selbst ein Umstieg von Win10 auf Win11 auf einem Laptop klappte problemlos. Man muss übrigens auch nicht vor dem Rechner sitzen bleiben, wenn er offensichtlich Updates macht. Man kann da auch anderes tun. Ausschalten kann sich der PC nämlich von allein.

Fehlerbehebungsroutine No. 0

Tritt während der Arbeit mit einem Programm ein Fehler auf, das Programm reagiert nicht mehr oder ähnliches, gilt es, Ruhe zu bewahren! Finger weg von Maus und Tastatur und Abwarten! Gerade auf neueren Systemen kriegen sich die Programme manchmal wieder von allein gefangen. Trotz alledem ist ein regelmäßiges Abspeichern der Zwischenstände immer sinnvoll.

Fehlerbehebungsroutine No. 1

Wenn No. 0 nicht hilft: Programm neu starten. Wenn sich das Programm mit der Maus nicht beenden lässt, probiert mal Alt-x oder Alt-d-b. Das sollte helfen. Wenn Euch das Programm dann noch fragt, den aktuellen Zwischenstand zu speichern, könnt ihr das bestätigen (Enter, Leertaste), es empfiehlt sich aber, ggf. vor dem Speichern den Dateinamen zu ändern. Wenn eine Software sowieso schon auf halb acht hängt, könnte es sein, dass sie beim Speichern völlig abschmiert und die Datei, die gerade gespeichert wird, zerschossen wird. Durch die Neubenamung bleibt die vorhergehende Version unverletzt und es kann später mit dem Stand weitergearbeitet werden.
Ist das Programm beendet (oder lässt es sich nicht beenden), empfiehlt sich

Fehlerbehebungsroutine No. 2

PC neu starten. Sollte sich das Programm im vorherigen Schritt beendet haben, könnte man natürlich auch gleich versuchen, es wieder zu starten. Liegen die Ursachen aber nicht direkt im Programm, sondern tiefer, hilft ein PC-Neustart prophylaktisch.

Fehlerbehebungsroutine No. 2a

Der ganz weiche Neustart geht über das Startmenü. Dort findet sich neben dem Herunterfahren auch ein Neustarten. Verhält sich der PC hinterher wieder normal, sollte das reichen. Ansonsten:

Fehlerbehebungsroutine No. 2b

Man kann auch auf das Herunterfahren klicken. Dann geht der Rechner natürlich aus, was man ihm dann auch ein paar Minütchen gönnen sollte.

Fehlerbehebungsroutine No. 2c

Jetzt wird’s etwas tricky: Mit der Tastenkombination Windows+R erscheint ein kleines Fenster, in dessen Eingabezeile man cmd eingibt und entert. Dann geht ein schwarzes Fenster auf: die “Eingabeaufforderung” (gibt’s auch per Mausklick irgendwo im Startmenü. Hier tippt man folgenden Befehl ein: shutdown /r /f
Bitte mit jeweils einem Leerzeichen vor / . Und wenn man danach Enter drückt, startet der Rechner auch neu. Er fährt dabei tiefer runter als beim normalen Neustart über das Startmenü und es werden mehr Hintergrundprozesse wirklich beendet. Wundert Euch also nicht, wenn dann das Hochfahren des Rechners vielleicht etwas länger dauert. Ersetzt man das r durch ein s, fährt der PC nur runter und startet nicht neu. Man kann ihn aber ganz normal wieder anschalten, wenn er auch mechanisch zur Ruhe gekommen ist.

Fehlerbehebungsroutine No. 3

Funktioniert das alles nicht, lässt sich der Rechner über Maus und Tastatur zu keinerlei Aktivität bewegen und haben wir geprüft, ob Maus und Tastatur immer noch richtig angeschlossen sind, dann wird zu härteren Maßnahmen gegriffen. Desktop-PCs haben manchmal noch eine Resettaste am Gerät. Bei Laptops wird es etwas tricky. Aber eins nach dem anderen.
Wer eine Reset-Taste findet, drückt einmal beherzt darauf (1-2 Sekunden). Wer keine hat, kann etwas ähnliches mit dem An-Schalter probieren. Einmal kurz, aber beherzt draufdrücken und beobachten, was passiert. Je nach Einstellungen fährt der Rechner oder Laptop dann runter bzw. geht in den Ruhemodus. Er könnte auch von selbst neu starten. Oder man startet ihn selbst, nachdem er sich ein paar Sekunden beruhigt hat.
Sollte man sehen, dass sich der Rechner nach der kurzen Betätigung der An-Taste in den Ruhemodus (Energiesparmodus o.ä.) verabschiedet, sollte man nach dem Neustart auf jeden Fall probieren, die Fehlerbehebungsroutine No. 2c durchzuführen (“shutdown /r /f”).
Passiert beim Betätigen der An-Taste wider erwarten nichts, sollte ein längeres Drücken auf diese Taste den Rechner zwangsweise ausschalten. Das ist dann aber auch fast das härteste, was man machen kann. Noch härter ist nur noch Stromstecker ziehen im laufenden Betrieb oder den Akku und das Netzteil beim Laptop entfernen. Schäden sind dann nicht mehr auszuschließen.

Fachleute mögen mich bitte nicht lynchen, aber meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass man über diesen Weg 90% aller Probleme gelöst bekommt. Wobei immer geholfen hat, dass ich System und Programme einerseits sowie die Daten (Mediendateien, Officedateien etc.) andererseits immer auf getrennten Festplatten im Gerät gespeichert habe. Das bedingt natürlich zwei Festplatten im Gerät, was nicht so leicht zu finden ist, aber was ich seit meinem allerersten eigenen Rechner (386er, Win3.11, eine Platte 250 MB, eine 500 MB) 1993 immer als Prinzip durchgezogen habe. Externe Datensicherung u.ä. kam dann im Verlauf der Jahrzehnte dazu.

Strafe muss sein – aber ausgewogen

Sonntags nutzt man gern mal die Ruhe, um seine persönlichen Angelegenheiten zu erledigen, vor allem die unangenehmeren. Rechnungen bezahlen gehört beispielsweise dazu, und manchmal sind das welche, die man eigentlich nicht bestellt hat.

In den letzten Wochen war ich kein vorbildlicher Autofahrer. Wenn das ausnahmsweise passiert, dann knirscht man innerlich mit den Zähnen und bezahlt. Wenn sich aber zwei “Rechnungen” angesammelt haben, wird man schon etwas reumütiger. Und man kann vergleichen.

Und Schlüsse ziehen. Aber manchmal widersprechen diese Schlüsse dem gesunden Menschenverstand. Frage: Welches Auto ist gefährlicher: ein stehendes oder ein fahrendes? Ohne viel darüber nachzudenken, wäre die Antwort: das fahrende.

Bei der Sanktionierung des Falschverhaltens wäre es also eigentlich logisch, falsches Fahren härter zu bestrafen als falsches Stehen. Der konkrete Fall zeigt – wer hätte es gedacht – genau das entgegengesetzte Bild. Mein stehendes Auto verursachte höhere Kosten als das fahrende. Hat dafür jemand ‘ne Erklärung? Mir fällt zumindest keine logische ein.

Die genaue Kenntnis der Fälle vereinfacht die Auflösung übrigens auch nicht. Es sind beides Überschreitungen. Die billigere war eine Geschwindigkeitsüberschreitung, die teuere eine Parkzeitüberschreitung. Oder sind das die explodierenden Mieten, die sich bei letzterem ausgewirkt haben?

Schlecht recherchiert

Dass bei den Discountern in den Hausmarken Produkte stecken, die von so manchem Markenhersteller stammen, ist ja eigentlich ein alter Hut. So stellt zum Beispiel die Molkerei Bauer Joghurts her, die unter dem Edel-Namen Mövenpick verkauft werden… Achnee, dass hat ja mit Discountern nix zu tun. Sorry.

stern.de überrascht seine Leser mit der bisher so unbekannten Praxis. Unter der Überschrift “Diese Marken stecken hinter den Billigartikeln” vergleicht die Internetseite 21 “Originale und ihre Aldi-Varianten“. Vielleicht einige Bilduntertitel:

“Die Verpackung der Eigenmarke Desira von Aldi sieht dem Original sehr ähnlich.”
“Die weichen … Joghurt Früchtchen sind auch optisch kaum vom Original, …, zu unterscheiden.”
“Die … Mini Schoko Küsse sind den … [Marke] Schoko Strolchen verdammt ähnlich.”
“Auch hier ist es gar nicht so einfach für Kunden einen Unterschied zu erschmecken. Die … [Aldi] Erdnuss Flips, und die Flips von … [Marke].”
“Auch Knabberkram von Aldi stammt aus den gleichen Produktionsstätten wie die Markenware.”

Die Frage ist nun, wo der eigentliche Nachrichtenwert liegt? Vor allem eine Bildungerschrift bringt erstaunliche Aufklärung: die letzte in meiner Aufzählung. Produkte, die es bei Aldui zu kaufen gibt, werden in den gleichen Produktionsstätten produziert wie Markenprodukte. Das sagt NICHTS, aber auch gar nichts über deren Inhaltsstoffe und Qualität aus. Zumal (siehe obiges Beispiel) selbst Markenhersteller bei namenlosen oder bei anderen Markenproduzenten fabrizieren lassen. Die Markentankstellen holen sich ihr Benzin auch alle aus der gleichen Raffinerie.

Das Hersteller auch für fremde Marken produzieren, ist gängige Praxis. Und wenn da auch ein paar Handelsmarken dabei sind, was soll’s? Aber das da überall das gleiche drin ist, sagt dieser Fakt nicht aus. Jede Marke hat ihr Charakter (oder sollte ihn haben) und damit die eigene Rezeptur. Und mit der werden die Produkte im Auftrag produziert.

Ein einfach zu prüfendes Beispiel sei ein Produkt ohne “Rezeptur”: Milch. Dem Leser dieses Blogs im nord(ost)deutschen Raum sei mal die Aufgabe mitgegeben, darauf zu achten, wo die Frischmilch, ESL-Milch, Bio-Milch und H-Milch in den Supermärkten und Discountern seiner Vorlieben herkommt. Irgendwo auf der Packung gibt es ein liegendes Oval, dass den Abfüller identifiziert: DE MV 006 EG. Nicht überall, aber doch weit verbreitet. Schöne Grüße nach Upahl. 😉

Die Sache mit dem Geld

Geld zu haben lohnt zur Zeit nicht. “Legt es in Alkohol an! Da gibts bis zu 40% und mehr!”, möchte man bankengeplagten Pekunärbesitzern zuraunen. Tagesgeld oder Festgeld sind als Möglichkeit aber eher sowas von out. Da freut man sich natürlich, wenn man Post von seiner Hausbank bekommt und auf dem zugeschickten Werbezettel bei dessen flüchtigem Anblick 2,9% erblickt. Aber wie sagt schon Kollege Volksmund immer so schön: Der erste Eindruck trügt.

Bei genauem Blick ins Papier stellte ich dann ernüchtert fest, dass da keine 2,9% Zinsen angeboten werden sondern mir Mitteilung gemacht wird, dass meine Kontoführungsgebühr um 2,90 € pro Monat steigt. Oder genauer 26,80 € im Jahr (unter Berücksichtigung einer bisher jährlich zu bezahlenden Leistung, die neu dann inklusive ist). Da dachte ich mir: ‘Das muss nicht sein.’ und ging mit zwei Fragen zu meiner Hausbank.

  1. Ist das ernst gemeint?

  2. Was können wir tun, damit ich nicht von der Möglichkeit der fristlosen Kündigung gebrauch mache?

Die erste Frage wurde mit “Ja.” und die zweite mit – kurzgefasst und auf das wesentliche reduziert – mit “Nichts.” beantwortet. Mit einem “Schade.” auf den Lippen verließ ich die Räumlichkeiten, um mich zu informieren.

Wenn man sich umschaut, kann man den Eindruck bekommen, dass man mit kostenlosen Girokonten nur so zugeschissen wird. Commerzbank, Postbank, DKB-Bank, Spardabank, ING-Diba und noch einige andere Anbieter mit mehr oder weniger bekannten Namen sind dabei. Meist gibt es zwar ein paar Bedingungen, aber wenn man die erfüllt … Bisher hatte ich ja bei meiner Hausbank auch ein kostenloses Konto. Das musste ich denen zwar unter Androhung von Kündigung aus dem Kreuz leiern, aber ich hatte es denn. Mit komplettem Banking von zu Hause aus. Aber jetzt kostet das eben 2,90 €/Monat mehr.

Und dann die Begründung für die Preiserhöhung!

Seit 11 Jahren halten wir die Preise … stabil. In diesem langen Zeitraum haben wir unsere Leistungen stets weiterentwickelt …

Ha! Um den Preis für das Konto stabil zu halten, musste ich alle Überweisungen usw. selbst eingeben. Ein Abgeben von Überweisungsträgern bei der Hausbank war nicht möglich bzw. sehr teuer.

Gleichzeitig sind die Kosten so deutlich gestiegen, dass wir unsere Girokontopakete … mit neuen Preisstrukturen ausstatten werden.

Ha! Ha! 26,80 € p.a. mehr für eine Leistung, die ich im wesentlichen selber erbringe. Der Hausbank ihr Rechenzentrum verwaltet meinen Kontostand und deren Geldautomaten versorgen mich mit Bargeld. Mehr machen die nicht.

Die neuen Grundpreise beinhalten fast alle Leistungen, die Sie bisher … in Anspruch genommen haben.

Leistungen, die ich in wesentlichen Teilen selber erbracht habe! Dateneingabe und Überprüfung der Überweisungen und Daueraufträge. Datenübertragung ins Rechenzentrum. Wenn ich nach der neuen Preisstruktur meine Überweisung am SB-Terminal SELBST eingebe, kostet das 2,- €! Wenn ich Kontoauszüge ausdrucken lasse am Kontoauszugsdrucker, kostet das 0,50 € (ab 2015). Lasse ich mir diese zuschicken, kostet das 0,68 €, hole ich sie am Schalter, sind es 1,- €. Unverschämt.

“Die Kosten sind gestiegen.” Dazu muss man vielleicht wissen, dass diese Hausbank in den 1990er Jahren ein Produkt auf den Markt warf, dass damals durchaus eine gewisse Attraktivität hatte vor allem für Leute, die längerfristig denken. Ehrlich gesagt dachte ich damals nicht so, aber aus irgendwelchen Gründen habe ich auch so einen Vertrag.

“Prämiensparen flexibel” nennt sich das Produkt. Da zahle ich seither jeden Monat was ein. Das Produkt wirft zwei Erträge ab: Sparzinsen und die namesgebenden Prämien. Erste sind den Launen der Zeit unterworfen und liegen derzeit auf dem Boden (irgendwas bei 0,1%). Die Prämien steigen aber Jahr für Jahr für Jahr. Wenn ich mir die Zahlen auf meinem entsprechenden Kontoauszug so ansehe, entspricht diese Prämie mittlerweile einer jährlichen Verzinsung von 2,5%. Tendenz steigend. Die Zinsen zu bekommen ist schwer heutzutage. Und diese Zinsen zu erwirtschaften ist ebenfalls schwer. Deswegen ist das einer der o.g. Kostenposten, die jetzt anderswo wieder reingeholt werden müssen, aber das schreiben sie natürlich nicht in ihre Mitteilungen.

Jetzt ging ich auch zu einer der Banken mit kostenlosem Girokonto und ließ mich beraten. Nächste Woche habe ich meinen Termin zur Kontoeröffnung. Danach werden Lastschriften und Daueraufträge umgearbeitet (macht die neue Bank) und dann das alte Girokonto gekündigt (macht auch die neue Bank). Tschau alte Hausbank, hallo neue Hausbank. Das Prämiensparen lasse ich natürlich bei der alten Bank. Ich bin ja nicht blöd.

Die Reste vom Norden

Oben gemachte Überschrift ist übrigens ein Zitat. Der Slogan zog sich mal durch die legendären Shows aus dem Schmidt-Theater, die der NDR dankenswerterweise übertrug, als sie noch uptodate waren. 😉 Wobei wir aber auch irgendwo schon beim Thema sind: Der NDR. Immer knallhart am recherchieren, investigativ, kritisch, nordisch korrekt. Wobei man eigentlich “korrrrrrekt” schreiben müsste.

Aber dann passieren immer wieder diese “Kleinigkeiten”, die das Bild erschüttern. Immerhin ist die Anstalt nicht eine der kleinen, mit vielen Aktivitäten in einem Sendegebiet, das von den Niederlanden bis nach Polen reicht, von Dänemark bis an den Harz. Damit dürfte ihr der Titel “flächengrößte deutsche Anstalt” sicher sein. Aber dann kann man sich ja auch nicht in jeder Ecke auskennen, vor allem, wenn man ein paar Webseiten eher nach dem Kopieren-Einfügen-Prinzip erstellt.

Auf der Gesamtansicht wird man dank Kleinheit der Schrift die Fehler nicht entdecken:

Seite NDR

Auf der Originalseite mit Stand vom 23.05.2013 (auf dem Bild verlinkt) ist es besser zu sehen.
Aber man kann ja auch mal die beiden interessanten Details herausklauben:

NB in S-H?

Nach der Postleitzahl würde ich mal sagen, liegt Neubrandenburg in Ostfriesland, genauer auf der Nordseeinsel Juist. Außerdem hat der große Tierbeobachter Brehm bei der Erstellung von Brehms Tierleben auch in Neubrandenburg in die Fauna geschaut, mit einem eigenen Aussichtsturm:

B(r)ehmshöhe

Der Blick über See und Stadt ist sicher überwältigend, aber mit Tiervater Brehm hat der Turm nix zu tun.

Natürlich kann man sich (siehe Überschrift der Webseite) noch darüber streiten, ob Neubrandenburg wirklich nur einen See hat, aber da wollen wir mal nicht so sein. Die “Recherche” bei Wikipedia ist ja so ein bisschen verpönt, aber spätestens als Link-Quelle zu offizielleren Quellen sollte das Nachschlagewerk taugen.

Parallele Welten

Kennt ihr auch das Gefühl, dass es parallele Universen gibt, wenn ihr bei einem Ereignis dabei ward und später darüber in der Zeitung lest? Nungut, die Einschätzung einer Situation oder die Kritik an derselben kann von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich sein, das ändert aber nicht die Situation selber. Ein aktuelles Beispiel.

Montag, 11. März 2013, nach der 20:15-Uhr-Tagesschau. Beim Durchzappen bleibe ich bei “Wer wird Millionär?” hängen. Der Kandidat kommt irgendwie unsympathisch rüber, ich war auf die Reaktion und das Verhalten von Günther Jauch gespannt und blieb dran. Die Show hatte ich lange nicht mehr gesehen, und irgendwie fesselte sie mich dann doch etwas. Der Aufbau der Spannungsbögen war typisch WWM, aber doch immer wieder faszinierend. Jauch ist wirklich der optimale Moderator dieser Show. Am Ende gewinnt der Kandidat die 1 Millionen €. Das Zuschauen machte Spaß.

Das Thema geht natürlich durch die Medien, immerhin ist es schon eine ganze Weile her, dass einer bis zum Ende durchgehalten hat. Die anschließenden Jubelfeiern müssen aber doch ein paar Opfer gefordert haben, so dass am nächsten Tag das Erinnerungsvermögen gelitten hat. So schreibt WeltOnline über das Ereignis:

Sebastian Langrock (36) hat seine detaillierten Kenntnisse über das richtige Verhalten im Restaurant während seiner Zeit als Aushilfs-Ober gelernt. Am Montagabend haben sie ihn in der Quiz-Show “Wer wird Millionär?” zum richtig reichen Mann gemacht, als er auf Günther Jauchs Millionen-Frage: “Wer sollte sich mit der ’20 nach 4′-Stellung auskennen?” ebenso spontan wie korrekt mit “Kellner” antwortete.

Die Autorin scheint die Sendung nicht gesehen zu haben. Sebastian Langrock erzählte in der Sendung, dass er dieses Wissen gerade NICHT seiner Tätigkeit in der Gastronomie verdankt, sondern einem Buch “nutzlosen Wissens”, dass er ca. eine Woche vor der Aufzeichnung der Show von einem Freund, der ihn auch in die Sendung begleitete, geschenkt bekommen hätte und es darin gelesen hat. Das Buch läge noch im Auto, mit dem die beiden angereist waren, “keine 50 Meter” vom Ratepult entfernt.

Schlampig recherchiert, würde ich mal sagen.

Waren ist der Hafenstadtteil von Neubrandenburg

Von München aus sieht die Welt doch anders aus. Wer hätte es nicht gewusst. Und so bringt der in der Isarmetropole erscheine Focus in seiner Onlineausgabe eine interessante Meldung über die Bootsexplosionen im Warener Stadthafen.

Da hat man sich in der fränkischen Hauptstadt wohl ein bißchen vertan. 😉