Fernsehen ist lustig

Das deutsche Fernsehprogramm ist immer mal wieder für einen großen Lacher gut. Soeben bin ich mal wieder vor Lachen vom Sofa gefallen. Und das vor 20:15 Uhr. Warum vor 20:15 Uhr? Na, da gibt es noch kein Comedy Central, sondern meist nur Nachrichten, die wenig zum Lachen einladen.

Dort lag auch nirgends der Grund: Beim Durchzappen bin ich beim Einkaufsfernsehen hängen geblieben. Unter der Überschrift „Stilvoll kochen – genussvoll speisen“ (im Orginal übrigens mit 4 Fehlern im Titel: alle Worte mit großem Anfangsbuchstaben (versteckter Anglizismus) und „genußvoll“) wird mir ein Brotbackautomat zum Kauf angeboten. Das Brot selber zu backen, dafür gibt es laut Moderation verschiedenste Gründe. Wichtigstes Kaufargument für den Automaten: Man weiß ja nicht, was beim Bäcker oder im Supermarkt in den Broten so alles drin ist; wenn man selber bäckt, kann man das auch selbst bestimmen.

So weit, so gut. Wenige Sekunden später wird mir dann auch erklärt, wie ich am schnellsten und am einfachsten zu einem frischen Brot aus dem Automaten komme: Ich nehme Wasser und eine Fertigbackmischung … 😀 Dazu fällt mir dann nichts mehr ein.

Die kommunizierenden Röhren des Dieter B.

Erfolgreiche Menschen machen Werbung und nennen sich dann Testemonial. Der Beispiele gibt es viele: Rudi Carell für Brombeerschnaps, Verona Feldbusch für Sahnespinat, Johannes B. Kerner für Geflügelaufschnitt, Harald Schmidt für AOL usw. usf.

Dieter Bohlen, irgendwo ganz oben, wo auch immer, wirbt gleich für mehrere Produkte. Mit traumwandlerischer Sicherheit hat er auch gleich zwei ausgewählt, die wunderbar miteinander harmonieren. Zum einen grillt er Geflügelbratwurst, und wenn man seinen Cholesterinspiegel damit schön nach oben geprügelt hat, gibt es zum Ausgleich eine Margarine, die mit der Funktion wirbt, selbiges wieder rückgängig zu machen.

„Es hängt alles zusammen“, sagte der Hahn, als er den Wurm aus der Erde zog.

Aufklärung oder Werbung

Vielleicht habt ihr den Gemeinschaftswerbespot vierer Margarine-Sorten auch schon im Fernsehen gesehen. In einem Arikel von horizont.net ist er zu sehen und wird zum anderen als „Aufklärungskampagne“ bezeichnet. Schön in dem Zusammenhang ist das Zitat des Aufschmiermittelherstellers. Da kommen Begriffe wie „konkrete Wissensvermittlung“ drin vor! 

Ha! Werbung und konkrete Wissensvermittlung. Das ist doch ein Widerspruch in sich! Seit wann wird in Werbung nicht mehr gelogen? Da habe ich wohl irgendwas verpasst. Margarine ist und bleibt ein Produkt, das zwar mit natürlichen Rohstoffen hantiert, die aber chemisch „veredelt“. 

Sicher hat „pflanzliches“ zur Zeit ein besseres Image als „tierisches“, wenn wir mal einen Vergleich zur Butter wagen, aber mehr als ein Image ist es auch nicht. Und die Verknüpfung zwischen „pflanzlich“ und „gesünder“ ist in vielen Zusammenhängen nicht wirklich statthaft. 

Ansonsten gibt es zwischen Butter und Margarine ein eindeutiges patt: Fett- und Kaloriengehalt sind in vergleichbaren Größenordnungen (Ausnahme sind natürlich Halbfettmargarinen, aber da wage ich auf die Chemiebilanz gar nicht erst zu gucken). Ansonsten besteht Margarine aus billigeren Rohstoffen zweifelhafter Herkunft, so dass hier mal wieder die Gewinnspanne etwas größer ausfallen dürfte als bei Butter. 

Es ist nicht die schlechteste Philosophie, wenn man auf dem Weg zur natürlicheren Ernährung Produkte vermeidet, für die Werbung gemacht wird.

Was ist das denn?

Als medieninteressierter Mensch verfolge ich verschiedene Webseiten mit entsprechend relevanten Themen. Und wenn es die Möglichkeit einer Kommentarfunktion gibt, bin ich auch gern bereit, mich einzubringen, vor allem dann, wenn ich etwas falsches oder ähnliches finde.

Heute ist mir da aber was komisches passiert: Ich blättere gerade die Nachrichten des Webangebotes von SAT+KABEL durch und stoße auf einen Artikel über ein Supermarkt-Sonderangebot für eine digitale Satelliten-Empfangsanlage. Das Thema selber interessiert mich als Kabelzuschauer wenig,  aber in Artikeln über Sonderangebote dieses Supermarktes wird erstaunlich häufig bei SAT+KABEL das Wort „Lebensmitteldiscounter“ benutzt, was meines Erachtens völlig unangebracht ist. real,- (um den Supermarkt handelt es sich) mag vielleicht in seinen Sonderangeboten ein Discounterniveau erreichen, nicht aber im Standardsortiment. 

SAT+KABEL bezeichnet real,- aber regelmäßig als Discounter, und dank Kommentarfunktion habe ich eine entsprechende Nachfrage mal hinter einige Artikel gesetzt. Als ich das heute mit dem aktuellen auch wieder machen wollte, ging das nicht. Egal, auf welchen Weg ich versuchte, einen Kommentar zu diesem Artikel abzugeben, immer, wenn ich auf die Seite kam, wurde ich automatisch ausgeloggt. Viele andere Seiten, aktuelle wie alte, konnte ich aufrufen und wurde nicht ausgeloggt, nur bei der neuen real,-Sonderangebots-Seite. 

Ist das ein technischer Defekt? Oder steckt mehr dahinter? Eine gute Frage.

Update I (01.12.2008): Seit heute steht ein neuer Artikel vergleichbaren Themas drin. Der Effekt ist der gleiche: Ich kann alle Artikel angemeldet aufrufen und bleibe dabei angemeldet, nur der Artikel, in dem es um die Supermarktkette real,- geht, bleibt für mich unkommentierbar.

Update II (02.01.2009): Auch heute gab es einen neuen Artikel, da komme ich auch nicht auf die Kommentarfunktion. Ich fühle mich gemobbt/zensiert.

30 cm heiter bis wolkig aus dem Keller gepumpt

Herbstzeit ist Erkältungszeit, da ist es schön, wenn sich die Pharmaindustrie auch ein wenig um die Bevölkerung kümmert und ihnen Hilfsmittel an die Hand gibt, damit sie vor Schnupfen, Husten, Heiserkeit geschützt bzw. von diesen schnell wieder befreit werden. 

So gibt es unter anderem das Internetangebot „Erkältung online“, bei dem zwar nicht der Computer zu husten anfängt, aber der Internetnutzer ein sogenanntes „Complex-O-Meter“ (der Sponsor lässt grüßen) ansehen kann, dass das Erkältungsrisiko grafisch, textlich und akustisch darstellt. 

Für Mecklenburg-Vorpommern heißt es da heute:

Schnief
Schnief

Heute gibt es also keinen Niederschlag … Irgendwie hatte ich allerdings das Gefühl, dass es durchgehend mehr oder weniger geregnet hat. Die Vorhersage war wohl aus dem KaffeeTablettensatz gelesen.

Neubrandenburger Spezialitäten

Jede Region hat ja so ihre kulinarischen Spezialitäten: Weißwurscht und Leberkäs in Bayern, Handkäs mit Musik in Hessen, Bouletten in Berlin, Tee bei den Ostfriesen, Labskaus im Hamburger Raum …

In Neubrandenburg scheint es auch eine solche Sache, recht ungewöhnlich, zu geben. So gefunden in einer Anzeige des AK vom vergangenen Mittwoch, bezogen auf eine Oktoberfestfeierlichkeit eines Oststädter Supermarktes:

 

Was ist die Spezialität?
Was ist die Spezialität?

Na, gefunden? Ich meine den Glühwein vom Grill.

Was es nicht alles gibt

Nach dem ich heute vormittag meinen Briefkasten entleert und den Inhalt aus den letzten 2 Tagen gesichtet habe, gingen mir verschiedenste Gedanken durch den Kopf?

  • Sollte ich mir zum nächsten Montag eine eigenen Papiercontainer bestellen, damit ich das ganze Material fachgerecht entsorgen kann?
  • Wäre nicht mal über die Anschaffung eines größeren bzw. Erfindung eines mit Pyrolyse arbeitenden Briefkastens anzudenken?

Es soll ja auch Elektroherde für den Heimbedarf geben mit Selbstreinigungsfunktion, die nach dem Prinzip der Pyrolyse funktionieren. Grob vereinfacht kann man sagen, dass der Inennraum des Herdes so stark aufgeheizt wird, bis alle Schmutzteilchen verbrannt sind. 

Beim Durchblättern der Materialien kam mir dann auch noch ein anderer Gedanke, den ich aber auch schon beim Kataloglesen oder Internetshop-Durchklicken gehabt habe: Es ist doch immer wieder erstaunlich, wieviele Sachen es gibt, die man nicht braucht.

Liegen Kenia, Brasilien, Guatemala oder Indien in unserem Norden?

Regionale Produkte in unseren Supermärkten: Eine tolle Idee, wie ich finde. Aber manchmal ist es schon komisch, wie das passiert. Da werden hier in der Region, auch mit regional erzeugten Zutaten, Produkte produziert und sogar deutschlandweit (wenn nicht weiter) vertrieben, aber kein Hinweis auf die regionale Herstellung (auch nicht hier in der Region). Auf der anderen Seite gibt es auf regional getrimmte Produkte, die es beim genauen Hinsehen gar nicht sind. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kunden einer großen Handeskette Fleisch und Wurstwaren der Metzgerei „W. Brandenburg“ aus Frankfurt am Main(!) gekauft haben, weil sie dachten, die Produkte kommen aus dem ähnlich benamsten Nachbarland. Übrigens stellt diese Metzgerei auch Rügenwalder Teewurst her … Kein weiterer Kommentar.

Doch zurück zu den positiven Beispielen: Regionale Produkte von regionalen Erzeugern und Produzenten. Eine Handelskette hat dafür sogar eine eigene Handelsmarke eingeführt und verkauft unter „Unser Norden“ regional hergestellte Produkte: Fischkonserven, Kartoffelprodukte, Marmeladen, Gebäck und vieles andere mehr. Da kann ich mir den regionalen Bezug auch vorstellen: Von der Erzeugung, der Ernte oder dem Fang bis zur Verarbeitung alles hier im Norden passiert. Da freut sich das Lokal- bzw. Regionalpatriotenherz, auch, wenn es feststellt, dass das eine oder andere aus Schleswig-Holstein kommt und nicht aus Mecklenburg-Vorpommern.

Allerdings scheint man bei der Handelskette etwas zuviel in die Marke packen zu wollen: Zumindest wusste ich noch nicht, dass man in den beiden nordischen Bundesländern auch Cashew-Nusse, Bananen oder Kaffee anbaut und erntet. Das verwässert die Marke wieder sehr stark und man macht sich Gedanken, ob die anderen Produkte wirklich komplett aus unserem Norden kommen.

Ab in den Pott

Liebe Deutsche Telekom,

Ihr habt Euch wirklich einen der bewegendsten Momente im englischen Fernsehen für Eure aktuelle Werbekampagne ausgesucht: Paul Potts Auftritt in einer Castingshow. Bewegende Musik, hinreißende Stimme, große Emotionen. Nicht nur, wer die originale Geschichte kennt, ist gerührt. Nicht nur im Fernsehen ist er zu sehen, auch im Internet schmettert Mr. Potts einem sein Lied entgegen.

Eine kleine Bitte hätte ich: Zieht den Spot bitte schnellstmöglich zurück. Er nervt mittlerweile höllisch, das ist schon kurz vor Imageschädigung. Besonders störend ist er, wenn man einen Livestream startet und dann das Radio- bzw. Musikprogramm und den Spot gleichzeitig hört. Im Fernsehen ist er für mich zur Zeit der Nr.-1-Spot zum Umschalten. Und das hat noch nicht mal Waschmittelwerbung geschafft.

Also bitte, bitte, bitte, liebe Deutsche Telekom. Befreit Mr. Potts und macht mal wieder was neues. Danke!

Was Werbung über ein Produkt sagt

Das Werbung nicht immer so ganz die Wahrheit sagt, ist eine gesicherte Erkenntnis. Wobei es da mittlerweile Regeln gibt, die falsche Versprechungen ausschließen. Normalerweise darf nur noch mit Eigenschaften geworben werden, die auch nachweisbar sind.

Also wirbt man überhöht mit den (vermeintlich) positiven Eigenschaften eines Produktes und verschweigt die negativen. Ein schönes Beispiel sind da die LCD- und Plasmafernseher. Die Bilder sind wirklich gut, und die Flachheit der Geräte schafft Platz im heimischen Wohnzimmer. Sie können immer mehr und werden dabei auch immer preiswerter. Nur: Hat schon mal jemand den Hinweis in einer Werbung gesehen, dass diese neuen Geräte bei gleicher Größe im Betrieb z. T. mehr Strom verbrauchen als Röhrenfernseher, die es ja auch 16:9 gibt gab und die, richtig eingestellt, in der Bildqualität mithalten können, wenn nicht besser sind.

Aber zurück zur Werbung. Hat man ein Produkt, dass man am Markt durchsetzen will, so geht das nicht ohne Werbung. Und wer den größten Werbeetat hat, der setzt sich auch durch. Als Videorekorder aktuell wurden, gab es 2 konkurrierende Formate: VHS und Video2000. Letzteres war technisch besser, ersteres hat sich aber dank Werbung und entsprechender Partner durchgesetzt. Nachdem beim DVD-Nachfolger entscheidene Partner auf Blu-Ray umgeschwenkt sind, ist HD-DVD auch tot. Welches von beiden das bessere wäre, entzieht sich meiner Kenntnis.

Schön zu sehen ist ja, dass das mit der Werbung und dem Durchsetzen eines Produktes nicht immer klappt. Ich bin ja bei allen Sachen skeptisch, die zu stark beworben werden. Je mehr die Werbetrommel gerührt wird, desto mehr Fehler vermute ich im Produkt. Oder: Wenn die Marge auf ein Produkt (BWLer mögen mich bitte nicht lynchen, wenn ich erkläre, dass die Marge die Differenz zwischen allen Kosten eines Produktes und dem Verkaufspreis ist) so groß ist, dass massiv Werbung dafür gemacht werden kann, es aber zu einem halbwegs vernünftigen Preis verkauft wird, kann es selber nur sehr billig sein. Und wenn sich das Produkt dann nicht durchsetzt, wird viel Geld in der Werbung verbrannt.

Warum ich diesen Beitrag im Bereich Politk schreibe? Weil ich viel verbranntes Geld im OB-Wahlkampf gesehen habe.