Wiso (-) ist das Fernsehen schlecht?!

Wenn ich es mir richtig überlege, vermute ich bzw. fürchte ich sogar, dass ich andersartige Neigungen oder perverse Vorlieben habe. Manchmal habe ich sogar vor mir selber Angst. Aber was will ich machen? Ich bin nunmal wie ich bin. Von allem viel, und immer nur das beste – eine schöne Vision, aber darin liegt wohl das verkorkste.

Nehmen wir zum Beispiel das Fernsehen. Dessen Image ist zwar denkbar schlecht, aber es gibt immer noch die eine oder andere gute Sendung, sozusagen die Perlen zwischen den Säuen. Dafür (meist sind die dann bei den öffentlich-rechtlichen) zahlt man doch gern seine Rundfunkgebühren. Aber auch hier gibt es viel Schatten.

Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender können und müssen es sich leisten, ihre Zuschauer umfassend zu informieren und bei den wirklich wichtigen Sachen im Leben Aufklärung zu liefern. Dazu klären sie über Zusammenhänge oder auch Missstände auf, bringen unterschiedliche Meinungen zusammen und bieten sie mediumgerecht aufbereitet dar. Entsprechend arbeitende Magazine gibt es einige, die sich teilweise auch auf die Teilbereiche spezialisiert haben. Politik, Soziales, Wirtschaft, Wissenschaft, Geld, Gesundheit u.v.a.m. sind auffindbar.

Die Frage ist nur, wie diese mediumgerechte Aufbereitung aussehen kann. Wie können die Ergebnisse investigativer Recherche, tiefgehender Interviews, aufklärender Tests und einordnender Systematisierung zum Beispiel fernsehtauglich umgesetzt und den Zuschauern dargeboten werden? Die Antwort ist einfach: Als Unterhaltungsshow vor Publikumskulisse mit Szenenapplaus und allerlei Effekten, dramatisierenden Jinglen und Musikunterlagen, populistischer Produkt-Battles und einem Buchhalter als Moderator.

Wenn ihr jetzt denkt, was ist das für ein Blödsinn, dann empfehle ich mal das wirtschafts- und sozialpolitische Magazin des ZDF „WISO“, dortselbst montags um 19:25 Uhr zu sehen. Natürlich weiß ich, dass es das in der Form schon eine ganze Weile gibt, aber mir fiel es jetzt unangenehm auf, weil ich nicht so der Magazinschauer bin und nach der Sendungsansicht auch nicht werde. Man fragt sich unwillkührlich, für wen diese Sendung gemacht wird.

Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, blieb ich dran, um mir das ganze Grauen anzutun. Der angekündigte Produkttest interessierte mich inhaltlich, die dargebotene Form war so 1987, ich war mehrfach drauf und dran, doch wegzuschalten. Natürlich wurde vor dem alles entscheidenden letzten, man möchte fast sagen: finalen, Aspekttest, Werbung gezeigt. Alles in allem wurde ich das Gefühl nicht los, dass bei Verzicht auf die Showeffekte und das Publikum (wegfallende Beifallszeiten) mindestens ein weiteres Thema zeitlich sehr gut in die Sendung gepasst hätte.

Wenn Mittsechziger etwas für die jüngeren machen wollen und es dann wie für Mittfünfziger wirkt. Ziel erreicht.

 

Zweischneidiges Brillenglas

Sehr geehrte und Wert geschätzte Aktionäre von Fielmann,

dem Werbefernsehen – ich weiß nicht, ob sie die entsprechenden Informationen dort ebenfalls gesehen haben – entnahm ich, dass Ihre Firma Fielmann sich verstärkt um ihre Kunden und weniger um den Umsatz des Hauses kümmern möchte. Dies ist sogar auf der Webseite des Unternehmens nachzulesen und nachzuschauen: http://www.fielmann.de/tv-spots/klaus-krah

Die Aussage

„Ich bin unlängst da gewesen mit meinen Eltern und meine Eltern sind hochbetagt und es steht wirklich die Brille und der Kunde im Vordergrund und nicht der Umsatz und das ist heute eigentlich selten.“

sollte Ihnen als Aktionäre dieses Unternehmens doch zu denken geben, wenn mit ihren Geldanlagen so leichtfertig umgegangen wird, ohne auf die Rendite zu schauen. Vermutlich sollte sich Ihr Unternehmen mal ein Beispiel an anderen nehmen; zum Beispiel an deutschen Banken, die sogar am Hunger, an der Not und dem Elend von Menschen noch verdienen, in dem sie Warentermingeschäfte mit Lebensmitteln erfolg- und zinsenreich betreiben.

Mit kapitalistischen Grüßen

 

gez. (unleserlich)
[nach Diktat verreist]

 

Hurra, er ist wieder da!

Lange haben wir ihn vermissen müssen, jetzt ist er wieder da! Lange Jahre hat er uns im Fernsehen begleitet, er ist Kult, fast jeder kennt ihn, und ich weiß nicht, wie ich so lange auf ihn verzichten konnte. Nachdem er seinen letzten größeren Job bei „RTL Shop“ (mittlerweile umbenannt in Channel 21) geschmissen hatte, tauchte er nur noch sporadisch in irgendwelchen Teleshopping-Inseln der kleineren TV-Anstalten wieder auf.

Lange Jahre comoderierte er eine der größten und bekanntesten Spielshows des privaten Fernsehens. Davor war er Redakteur und Moderator verschiedener Radiosender in den schon immer bundesdeutschen Ländern. Auch als Schauspieler zeigte er sein Können, wenn man das denn so nennen möchte; er trat bei „Unter uns“ auf. Aber, und das ist das wichtigste, jetzt ist er wieder da und moderiert bei einem neuen TV-Sender.

Walter Freiwald (von dem Herren schreibe ich übrigens die ganze Zeit) ist Star- und einziger Moderator bei pearl.tv, einem neuen Shoppingsender (seit 01.03.2012) vertickt jetzt den Kram die Produkte aus dem gleichnamigen Katalog im Fernsehen und auch im Internet. Unser täglich Walter gib uns heute! Bis wir „Der Preis ist heiß“ vergessen haben.

Was sehen wir, wenns nichts zu sehen gibt?

Zur Zeit feiern die Fernsehsender, seien sie privat oder öffentlich-rechtlich, einen großen Feiertag, oder, genauer gesagt: Sie bereiten ihn vor. Es ist der 30. April 2012. Zelebriert wird die Abschaltung des analogen Fernsehens, auf das in zahlreichen, manche sagen auch in zu zahlreichen,  Fernsehspots hingewiesen wird. Selbst unsere hiesige Lokalzeitung nahm sich jetzt des Themas an. Grund dafür dürfte u.a. sein, dass beim ebenfalls hiesigen Kabelfernsehbetreiber die Nachfragen häuften.

Was lernen wir daraus? Werbung im Fernsehen, wenn sie die Leute anspricht, hat durchaus eine überragende Wirkung, vor allem bei denjenigen, die nicht so in der Materie stehen. Die Bedingung ist dabei, dass es die Leute direkt betreffen muss. Ein Fernsehabend ist ohne Fernsehprogramme, die man empfangen kann, auch nur halb so schön, aber dieses Szenario drohte ja laut TV-Spot. Irgendwie erinnert mich das an den Werbespot eines „Erkältungsheilmittels“, dass nach eigenen Angaben Deutschlands meist verkauftes und vor allem auch meist überschätztes ist.

Die Wissenschaft hat gezeigt: Eine Erkältung dauert ohne medizinische Behandlung 7 Tage und mit medizinischer Behandlung eine Woche. Was sollen Wirkstoffe in der Kapsel wie Paracetamol, Ascorbinsäure, Coffein, Chlorphenaminhydrogenmaleat (genau die sind da drin) schon ausrichten? Die Kopfschmerzen (so vorhanden) werden gelindert, das künstliche Vitamin C geht sowieso gleich in den Ausguss, Coffein kriegt man auch durch einen Espresso oder eine Cola und das letzte soll wohl die Nasenschleimhäute zum Abschwellen bringen. Das heißt: Es werden die körperlichen Reaktionen unseres Immunsystems unterdrückt, die eigentlich die beste Strategie gegen Erkältungen sind: Ruhe, Entspannung und Nasenfluss. Denn, das muss einem auch erst mal einer sagen, was wir als Erkältungssymptome wahrnehmen, sind eigentlich die Abwehrreaktionen unseres Körpers auf die Erkältung.

Der Erkältungstipp: Die drei oder vier Tage, wo die Erkältung am schlimmsten ist, einfach auf Krankenkassenkosten frei nehmen und es sich bei heißem Tee und heißer Hühnerbrühe auf dem Sofa bequem machen und etwas leiden. Das muss ja nicht nur durch das Nachmittagsprogramm der Fernsehsender sein, womit wir dann beim eigentlichen Ursprungsthema wären. 20 Fernsehsender stehen ab 1. Mai im Neubrandenburger Kabelfernsehnetz analog noch zur Verfügung. Ich vermute aber, dass zu dem Zeitpunkt eine Kanalsuche durchgeführt werden muss, nicht alle werden ihren Kanalplatz behalten. Der Auswahl der Sender standen sicher verschiedene Kriterien zu Grunde, Zuschauerinteresse war dabei nicht als Spitzenreiter dabei. Rechtliche Vorgaben und wirtschaftliche Interessen hatten vermutlich Vorrang. Wer mehr sehen möchte, kommt um den Kauf eines Receivers (DVB-C) oder eines neuen Fernsehers (ebenfalls mit DVB-C) nicht herum. Der Fachhändler ihres Vertrauens berät sicher gern.

Das mit den Quoten

Die Einschaltquoten sind die Währung in Fernsehen und Radio. Während bei den Hörern nur zweimal im Jahr eine telefonische Befragung gestartet wird, gibt es die Quoten beim Fernsehen täglich frisch auf den Tisch. Für viele Macher gehört die morgendliche Lektüre in Videotexten oder neuerdings auch im Internet zum Frühstück wie das Marmeladenbrötchen, die Kopfschmerztablette oder das Glas Wodka. 😉

Greifen wir mal spontan den gestrigen Tag heraus und bedienen uns bei den Daten. Für eine Sendung wird u.a. angegeben: 3,46 Millionen Zuschauer =  10,8 % beim Gesamtpublikum (ab 3 Jahre). Für eine andere 6,34 Millionen Zuschauern = 34,1 % bei den 14- bis 49-jährigen. Hier nochmal Zahlen bezogen aufs gesamte Publikum: 1,96 Millionen Zuschauer = 6,2 %, 730 Tausend Zuschauer = 2,6 %, 2,61 Millionen Zuschauer = 8,6 % oder 5,56 Millionen Zuschauer = 15,9 %. Die Sendungszeitpunkte lagen zwischen 20 und 22:30 Uhr, also nicht alle gleichzeitig.

Probieren wir es mal strukturiert und etwas übersichtlicher:

  • 3’460’000 entspr. 10,8 %, also sind 100% = 32’000’000
  • 1’960’000 entspr. 6,2%, also sind 100% = 31’600’000
  • 730’000 entspr. 2,6%, also sind 100% = 28’100’000
  • 2’610’000 entspr. 8,6%, also sind 100% = 33’000’000
  • 5’590’000 entspr. 15,9%, also sind 100% = 35’200’000

Wir lernen also: Gestern abend saßen insgesamt etwas über 30 Millionen Zuschauer vor dem Fernsehgerät. Es war ein Freitag. Also fast Wochenende. Es war dunkel und kalt, soll heißen, also ungemütlich draußen.

Laut Wikipedia hat Deutschland zum Stichtag 81,8 Millionen Einwohner. Ziehen wir die bei den obigen Zahlen auch nicht gezählten 0- bis 3-jährigen ab, sollten wir bei etwas unter 80 Millionen potenzielle Fernsehzuschauer liegen. Es waren aber nur weniger als die Hälfte! Von fünf Einwohnern haben nicht mal zwei ferngesehen. Was haben denn die anderen getan? Wozu haben sie sich die teuren Flatscreens gekauft? Wozu werden Jahr für Jahr 15 bis 20 Milliarden Euro dafür ausgegeben, über 70 frei empfangbare Fernsehprogramme herzustellen?

Wau-TV

Der WDR versucht sich auf dem Comedygebiet mal mit einer Talkshow. Die Wiwaldi-Show gibt dem „Zimmer frei“-Hund eine eigene Bühne. Mit einer Dichte, die Material für mindestens 45 Minuten enthielt, zeigte der Sender heute abend die erste von – hoffentlich noch – vielen Ausgaben.

Irgendwie fühle ich mich dabei zwar an die Muppetshow erinnert, aber das muss ja keine negative Meinung sein. Martin Reinl – the man behind the dog – fährt seine gesamte Menagerie an Figuren auf. Die Gefahr besteht, dass sie dadurch ein wenig ihren Charakter verlieren, kann er sie doch nicht mehr alle selber spielen.

Mit Barbara Schöneberger fand sich ein idealer Gast, um dem Charakter der Show ein schönes Gesicht zu geben, ein dreifacher Hennes Bender ergänzte die Sendung. Die halbe Stunde wurde zum Bersten vollgepackt. Etwas weniger Hektik ist also für die Gäste Anke Engelke und Ranga Yogeshwar am kommenden Sonntag gewünscht, auch wenn diese verhallen, ist die Sendung doch schon längst fertig.

Alleinstellungsmerkmale in der Werbung

Werbung ist schon ein recht eigen Ding. Teils recht witzige Ideen werden doch umgesetzt. Zumindest dann, wenn der Auftraggeber auch Humor beweist. Aber manchmal wird es doch schlicht und einfach, vor allem, wenn man auf die Angebotsflyer der Supermärkte und Discounter als Beilage zum Wochenende sieht.

Der Name des Produktes, seine Art, der Preis und vielleicht noch eine herausragende Eigenschaft, für mehr reicht der Platz in den Prospekten meist nicht, wobei die ersten 3 Punkte dieser Aufzählung relativ fest stehen. Die werbende Aussage richtig auszuwählen ist dann die Aufgabe des Werbers. Vielleicht nutzt man hier ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal. Das will aber auch gut ausgewählt sein.

Nehmen wir als Beispiel nebenstehende Milchwerbung eines Discounters. Hier wird „hergestellt in Upahl“ hervorgehoben. Das hat durchaus seinen Sinn, zeigt sich doch für den geografiebewanderten Kunden eine regionale Erzeugung. Upahl liegt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns südlich von Grevesmühlen.

Nur: Taugt diese Aussage als Alleinstellungsmerkmal? Eindeutige Antwort: Nein. Die Upahler Molkerei ist eine der größeren ihrer Art, selbst der Biomilch-Bereich versorgt mehrere Handelshäuser mit der positivimagebelegten Trinkmilch.

Nicht immer ist die Herkunft von Milch auf den ersten Blick erkennbar. Aber dazu gibt es bei Milchprodukten die EWG-Betriebsnummer, die sich in entsprechenden Listen (Beispiel) nachschlagen lässt. Ein ovales Signet mit der Beschriftung D MV 006 EU weist auf die Upahler Molkerei hin. Dann heißt es aufpassen beim Milchkauf. Wer dann einmal durch alle Märkte durch ist, wird doch erstaunt sein, unter wie vielen Marken sich Milch aus M-V verbirgt.

Lustig wird es manchmal dann, wenn sowohl die (etwas teurere) Markenmilch und die Milch der hauseigenen Handelsmarke eines Supermarktes von der selben Molkerei kommen …

 

Prägender Hintergrund?

Obwohl es eigentlich zu viel Geld in Deutschland gibt – die aktuelle Krise ist auch eine Überflusskrise, so komisch das klingt -, wird es auch irgendwie immer knapper. So ist es durchaus einzusehen, dass zum Beispiel die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei ihren TV-Produktionen zusammenarbeiten. Eine lange, in der letzten Zeit wieder immer mehr auflebende Kooperation gibt es zwischen dem NDR und dem WDR.

Schaut man ins Radioprogramm, so findet man viele Beispiele: das Nachtprogramm von NDR2 und WDR2, mindestens drei Nachrichtenmagazine in den Infoprogrammen usw. usf. Auch im Fernsehbereich wird sichtbar gemeinsame Sache betrieben, zum Beispiel bei der Sendung „Von und zu lecker“, zur Zeit mittwochs um 21 Uhr auf beiden Kanälen.

Bei der Sendung geht es darum, dass sich adlige Landfrauen im Wettbewerb gegenseitig bekochen; nebenbei gibt es etwas Home-Story für die Zuschauer, viel ländliche Idylle und leckeres Essen. So weit, so gut. Das ergäbe noch keinen Eintrag in diesem Blog. Die Ausstrahlung der Sendung wirft eine Frage auf: die nach den Unterschieden und dem Grund dafür.

Obwohl oder weil diese Sendung bei den beiden beteiligten Sendern gleichzeitig ausgestrahlt wird, fallen die beiden Unterschiede vielleicht nicht gleich auf. Ok, der eine läuft unter Pillepalle: Natürlich hat NDR und WDR jeweils ihr eigenes Logo eingeblendet. Aber es gibt noch einen Unterschied, der die Frage nach dem Sinn aufwirft.

Bei derartigen Sendungen gibt es – wie bei vielen anderen auch – einen „Off-Sprecher“ bzw. eine „Off-Sprecherin“. Das ist die nette Stimme, die vor der Kamera keine Rolle spielt, aber inhaltlich den roten Faden webt, an dem sich die Handlung entlanghangelt. „Von und zu lecker“ hat sogar beides: einen Sprecher und eine Sprecherin. Das ist auch noch nicht verwunderlich, gibt es dafür auch zahlreiche Beispiele. Meist haben die Sprecher dann unterschiedliche Aufgaben. Aber hier? Wer sich die Sendung nur auf einem der beiden Sender anschaut, bemerkt nur einen Sprecher. Beim WDR eine weibliche Stimme, beim NDR eine männliche. Da stellt sich dann aber die Frage nach dem „Wozu?“. Zumal beide, den Eindruck gewann ich durch Stichproben, praktisch das gleiche sagen.

Nordkurier verabschiedet sich aus Blogosphäre

Ein Blick zurück: Wir schreiben den 8. April 2008, 15:17 Uhr. Beim Blog-Betreiber blog.de wird anlässlich der in diesem Jahr stattfindenden Wahl des neuen/alten Oberbürgermeisters für Neubrandenburg der erste Beitrag unter http://obfuernb.blog.de veröffentlicht. Engagierte Journalisten der Lokalredaktion gehen neue Wege und wagen, eher als Privatinitiative denn als offizielle Verlagsblogseite den Start in die Blogosphäre.

Im Dunstkreis des Blogs, der inhaltlich erweitert unter der Domain http://neubrandenblog.blog.de immer breiter und tiefer wurde, entstanden andere bemerkenswerte Angebote: http://ostblog.blog.de, http://wahl09.blog.de, http://nkzisch.blog.de, http://immergut.blog.de, http://zeilenfresser.blog.de, http://rampen-licht.blog.de, http://sportkurier.blog.de und als jüngstes Mitglied http://strelitzblog.blog.de. Natürlich kann man darüber streiten, ob es einem Medienunternehmen gut zu Gesicht steht, fremde Server für die Bloggerei zu nutzen, aber für den Testballoncharakter der Anfänge ist das sicher durchaus legitim. Zumal sich viele Sachen, auch technische Aspekte, sehr vereinfachen. In dem Hinblick muss man sich ja um nichts kümmern.

Nun bleibt aber die Zeit in Mecklenburg-Vorpommern und speziell in der Neubrandenburger Region auch nicht stehen, was u.a. dazu führte, dass sich unsere hiesige Lokal- und Regionalzeitung eine (lange Zeit erhoffte und notwendige) Grunderneuerung ihres Internetangebotes gönnte. Augenscheinlich scheint die neue Webseitensoftware einige (wenn auch nicht alle) Blogfunktionalitäten zu haben. In den letzten Tagen ziehen zumindest die kleinen Geschwister des NeubrandenBlog einer nach dem anderen unter das Dach des neuen Hauses. Aktuellstes Beispiel ist der „Zeilenfresser“-Blog. Der StrelitzBlog, der Ost-Blog und der Sportblog sind auch schon dort.

Wer mehr als einen Blog liest und ständig auf dem laufenden bleiben will, was in den von ihm geliebten Blogs so abgeht, hangelt sich nicht Tag für Tag oder Stunde für Stunde durch die Blogseiten. Das ist umständlich und verbraucht viel Zeit. Zur Vereinfachung des Verfahrens hat das Internet die sogenannten RSS– oder auch  Newsfeeds erdacht, die man in geeigneten Readern abonniert. Selbst Internetbrowser bieten mittlerweile diese Funktionalität, so dass separate Programme nicht mehr nötig sind. Man könnte die provokante Frage stellen, wer keine RSS-Feeds nutzt?

Warum erzähl ich das? Was ich beim Anblick der neuen Blogs auch anstelle – Webseite durchsuchen, Quelltext lesen – nirgends ein Hinweis auf einen Newsfeed! Dieser essentielle Bestandteil JEDEN Blogs weltweit fehlt bei den hier besprochenen Angeboten. Wie soll ich also wissen, wann es einen neuen Beitrag gibt, der evtl. mein Interesse weckt und zu einem Kommentar einlädt? Noch läuft der NeubrandenBlog auf der Basis von Blog.de, hier ist alles gut. Von den anderen verabschiede ich mich schon mal als Leser. Schade. Das eine oder andere werde ich vermissen.

Dicker Hals an Sauerrahm

Schubladen sind in der Küche durchaus eine praktische Angelegenheit. Löffel, Gabeln, Kellen, Schaber, Mixer, Gewürze und andere Zutaten, Becher, Schneidbretter, Töpfe, Pfannen und was einem sonst noch alles nicht einfällt wollen auch untergebracht sein. Das schafft Ordnung und das Kochen geht leicht von der Hand, findet man gesuchtes doch zügig wieder.

Schubladen verorten sich aber nicht nur physisch in der Küche, auch Gerichte werde immer wieder gern in diverse Schubladen geworfen. Mediterrane Küche, fernöstliche Küche, deutsche Küche (Haxe mit Sauerkraut), amerikanisches Fast Food, französische Küche oder die gute englische … 😉 Natürlich kann man hier auch feiner abstimmen, aber da wird die Zuordnung bestimmter Gerichte schwierig. Salopp ausgedrückt findet sich zum Beispiel die schwäbische Maultasche auch als italienische Ravioli oder als chinesische Wan Tan wieder. Auch die russische Küche bietet etwas vergleichbares, dessen Name mir nur partout nicht einfallen will.

Jede dieser Küchen hat zu Recht etwas besonderes, eine Kategorisierung ist möglich, an vielen Grenzen aber auch wieder sehr unscharf. Nur manchmal verstehe ich es wirklich nicht, warum ausgerechnet die vegetarische Küche so einen besonderen Stellenwert einnimmt. Gerade (28.10.11, 23:30 Uhr, ZDF) habe ich bei „Lanz kocht“ eine derartige Show mal wieder gesehen. Die dort dargebotenen Gerichte sind sicherlich alle lecker gewesen, darum geht es nicht. Es geht nur um den Wirbel, der – mal wieder – um diesen Vegetarismus getrieben wird.

Ich mag beispielsweise keinen Mais; damit kann man mich jagen. Auch Rucola meide ich, so weit es geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich damit nicht der einzige bin, ist relativ groß. Vielleicht sollten wir uns mal zusammenfinden und eine große Agugaruzenbewegung starten. (Der Begriff leitet sich übrigens vom oberösterreichischen Begriff Gugaruz für Mais ab.)

Die Agugaruzen kämpfen gegen den immer weiter um sich greifenden Maisanbau in Europa. Die Monokulturen auf den Feldern sind ein ökologischer Wahnsinn. Durch die Förderung der EU dehnen sich die mit Mais bestellten Flächen immer weiter aus, andere Getreidekulturen oder auch einfach nur Weideflächen werden immer weiter verdrängt. Die Pachten für landwirtschaftliche Flächen steigen ins unermessliche. In den Maiserntemaschinen sterben immer wieder die verschiedensten Tiere, die in den Feldern Zuflucht gesucht hatten.

Das schlimmste kommt aber noch: Der Mais wird mittlerweile nur zu einem Bruchteil für die Ernährung von Mensch und Tier angebaut. Polenta, Taccos, Erdnussflips, Maiskeimöl, Käsebällchen, Popcorn, Grill- sowie Gemüsemais und Schweinefutter sind nur eine Seite. Selbst die ganz süüüüüßßßßßßen Babymaiskölbchen werden zusammen mit Blumenkohlrößchen, Karottenscheiben, kleinen Silberzwiebeln und jungen Gurken in Gläser gepresst, sauer eingekocht und als Mixed Pickles missbraucht.

Die andere, viel schwerwiegendere Seite ist der Entzug des Mais aus der Nahrungskette und die massenweise Verstromung dieser Ackerpflanze. Weltweit hungern die Menschen, aber in Deutschland wird, gefördert durch die Politik, ursprüngliches Nahrungsmittel für die Stromerzeugung angebaut. Biogas ist hier das Stichwort. Alles nur, um den Energiehunger der Gesellschaft zu decken.

Diesem Wahnsinn muss ein Ende gemacht werden. Agugaruzen aller Regionen, kommt zusammen. Nehmt die Vegetariar zum Vorbild, verbindet Euch und kämpft für die Maisfreiheit auf der Erde! Mag er wieder in seinen natürlichen Urzustand zurückkehren und ein frohes Leben leben.

Update: Wie wäre es noch mit einem Link zum Thema? Veganer Stripclub „Casa Diablo“ – Mit nackter Haut zum Vegetarier