Sonntagsfahrer – Jetzt auch montags

Gestern hatte ich eine/n Autofahrer/in vor mir, de/r/ss/en defensiver Fahrstil beinahe im Rückwärtsfahren gipfelte. Sowas unsicheres habe ich lange nicht mehr gesehen. Wobei das nicht stimmt. Als ich am Sonntag mit dem Auto fuhr, hatte ich ein ähnlich fahrendes Auto vor mir.

Vielleicht sollte man beim Autofahren bzgl. des Führerscheins (oder heißt es Fahrerlaubnis?) etwas ähnliches einführen, wie ich es mal bei Piloten gehört habe: Wer innerhalb eines Jahres eine bestimmte Zahl gefahrener Kilometer nicht zusammen bekommt, um einfach auch Fahrpraxis zu haben, gibt seinen Fahrerlaubnis (oder heißt es Führerschein?) zurück. Ggf. mit Fahrsicherheitsüberprüfung. Also, es wird die Fahrsicherheit überprüft.

Das bessere Facebook

Der Newsfeed in meinem Facebook-Account geht mir seit einiger Zeit gehörig auf die Nerven. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur an den Gewohnheiten meiner „Freunde“ liegt. Die Gruppen sind überladen, die Seiten gehen, die Werbung nervt auch …

Eigentlich braucht man doch nur die Chatfunktion wirklich. Schön, dass sie auch – befreit von allem Ballast – unter www.messenger.com erreichbar ist. Was Facebook betrifft, mittlerweile meine Lieblingsseite …

Qualitätsmedien

Manchmal darf man doch ins Grübeln kommen, ob bestimmte Medien noch zu den Qualitätsmedien gehören oder nicht. Denn wenn wir etwas lesen wollen, dann sind es Fakten, Fakten, Fakten, und stimmen sollen sie auch noch.

Focus Online listet in einem Artikel die wichtigsten Webradiosender, nach Bundesland sortiert, auf. Da freue ich mich, dass unter Mecklenburg-Vorpommern doch eine ganze Reihe Sender Platz finden und NB-Radiotreff 88,0 schon in der zweiten Zeile steht – noch vor dem On Air-Platzhirsch Ostseewelle. 😉

Lustig ist an der Liste nur, dass neben N-Joy, NDR 1 Radio MV, NDR 2 und NDR Info auch noch der NDR Hörfunk aufgelistet ist. Doppelt hält besser. Und wenn schon NDR, dann natürlich auch das Nordwestradio. Im Nordosten. Nordwestradio ist ein Gemeinschaftsprogramm von NDR und Radio Bremen und Bremen ist – wie wir alle wissen – eine große Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.

Letztendlich ist die ganze Meldung eigentlich eine Nichtmeldung. In der Webradio-Liste findet sich kein einziges Webradio, sondern nur die üblichen öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstalter, die man vom normalen Radio her kennt. Und die Überschrift verspricht dann auch noch, dass man im Artikel was darüber erfährt, wie man Radiosender streamen kann. Erzählt wird dann aber (eigentlich auch nicht), wie man streamende Radiosender empfangen kann.

Immer diese Radfahrer

Wie lustig: Amazon-Gründer Jeff Bezos reagiert auf Meldungen, dass die Arbeitsbedingungen in seinem Laden nicht die besten sind. Dabei wird folgende Äußerung von ihm kolportiert: „Der Artikel beschreibt nicht das Amazon, das ich kenne.“

Das erinnert mich ein bisschen an die DDR, da wusste die Führung auch nicht, was in ihrem Laden wirklich los war, weil die Ebenen dazwischen die Infos gefiltert und geschönt haben.

Aber das scheint eine grundlegende Eigenschaft für mittleres Management zu sein: alles Radfahrer. Nach oben buckeln, nach unten treten.

Zahlschranke runter, Paywall hoch

Über die technische Qualität der Webseite unserer hiesigen Regionalzeitung kann man geteilter Meinung sein (oder eigentlich auch nicht), dort werden aber onlinegerechte(?) Kurzformen ihrer Zeitungsartikel – meist sogar schon am Vorabend oder -tag – ins Netz gestellt. Manchmal hat man den Eindruck, die Holzversionen sind ausgeglichener und aktueller, zumindest zum Zeitpunkt des Erscheinens.

Dass man als Feed-Abonnent die meisten Artikel mehrfach vorgesetzt bekommt, daran kann man sich ja noch gewöhnen, und das einige davon hinter einer Paywall sich befinden (man also entweder Geld in die Hand nehmen muss oder richtiger Abonnent sein sollte), ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch logisch.

Mittlerweile befindet sich aber gefühlt beinahe jeder Artikel im Exklusivraum für Abonnenten. Immer, wenn ich in meinem Feedreader auf den Link klicke, kommt die blasse, textarme Version der Webseite mit dem rotunterlegten Hinweis darauf.

Da stellt sich die Frage, ob man die Artikel hinter der Zahlschranke nicht schon im Feed kennzeichnen kann. Immer und immer wieder nur beim exklusiven Abo-Hinweis zu landen, frustriert, was im Zweifel nicht zum Erwerb eines Holzabos, sondern nur zum Deabonnieren des Feeds führt. Da wünscht man sich ein anderes Modell: Kurzform der Artikel (länger als nur der jetzt zu findene Anrisstext) vor der Zahlschranke, den kompletten Holzartikel dann dahinter. Das wäre doch mal was.

Zu früh abgeschossen

Mist, da war ich wohl etwas voreilig. Ich schreibe ja nicht nur im eigenen Blog, sondern kommentiere auch gelegentlich anderswo. Und wenn der Begriff nicht schon anderweitig und negativ besetzt wäre, würde ich sagen, ich trolle dabei auch gern ein bisschen.

Wenn Blogs Türen hätten, habe ich neulich eine mit großem Tamtam zugeschlagen. Und gerade jetzt findet dort eine Diskussion statt, an der ich mich gern beteiligt hätte, weil mir da bei einigen Äußerungen die Hutschnur geplatzt ist.

Aber wenn da eine junge(?) Frau schreibt, sie hätte so viel zu tun, dass sie sich Schlaf eigentlich nicht erlauben dürfte, gehört da eigentlich mit Karacho zwischen geschlagen.

Video gucken im Internet

Wenn man sich den aktuellen Erfolg von Videobloggern so ansieht, stelle ich mir die Frage, ob die wirklich so erfolgreich sind, wie immer gesagt wird. Gezählt werden da meist die Abonnenten oder die Abrufzahlen der Seiten.

Die Frage, die mir dabei durch den Kopf geht: Können die Videoplattformen wirklich messen, ob die, die die Seite des Videos aufrufen, sich wirklich auch das Video ansehen?

Den Abruf der Datei kann man zählen, aber wenn man das Video nach 5 Sekunden abbricht, zählt der Abruf trotzdem. Selbst der vollständige Download der Videodatei in den temporären Speicher ist kein Indiz (unter der Voraussetzung, dass das Downloadende messbar ist). Der Download geht schneller als das Ansehen.

Haben die Videoblogger mit ihren Inhalten wirklich die Reichweite, die die Abrufzahlen unterstellen? Wer von den Abrufern dieses Artikels hat ihn wirklich bis an diese Stelle gelesen?

Milchpreise im Keller

Die armen Bauern – sie bekommen nichts mehr für die Milch, die sie produzieren. Einzige richtige Konsequenz: Anderes Geschäftsfeld suchen.

Die Medien lamentieren mit, aber das Problem ist hausgemacht. Es ist sicher schade für die Bauern in der Region, aber wenn sie nicht findig sind und andere Vermarktungswege finden, ist ihnen vermutlich nicht zu helfen.

Milch ist nunmal ein leicht zu transportierender Stoff, da kommt es nicht so genau drauf an, wo er her kommt. Und produziert wird er schließlich in viel zu großen Mengen!

Und das haben wir doch mal gelernt: Das Angebot bestimmt den Preis. Und wenn es zu viel von etwas auf dem Markt gibt, fällt der eben.

Milch, Strom, Geld … Von allem zu viel da, deswegen fällen die Erlöse. Ganz einfach, für ein komplexes Problem.

Papier hat scharfe Kanten, ist manchmal aber auch zweischneidig

Manchmal sind Medien schon eigenartig. Einerseits schreien sie Zeter und Mordio, wenn – aus ihrer Sicht – ein kleines ländliches Amtsgericht die Meinungs- und Pressefreiheit einzuschränken versucht. Über stilistische Fragen soll hier nicht diskutiert werden.

Andererseits schreien sie auch gleich Zeter und Mordio, wenn jemand sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnimmt, zugegeben in etwas drastischen, unpassenden Worten. Aber, wie schon geschrieben, über stilistische Fragen soll hier nicht diskutiert werden.

Einfacher, als man denkt

Der eine oder andere Politiker vertritt schon mal Meinungen, von denen man denkt, dass sie am gesunden Menschenverstand einfach vorbei gehen. Oder auch am Willen einer Mehrheit. Wobei „Meinungen vertreten“ mal umfassend gemeint ist (inkl. Gesetzesinitiative u.ä.).

Die Frage ist: Wie kommen die zu sowas?

Die Antwort ist einfach: Gekauft.

Punkt.

P.S.: Nur manchmal stellt sich die Zweitfrage: Durch wen?