Großes Chaos blieb aus

Da muss ich wohl ein wenig Abbitte leisten. Von außen gesehen war das Chaos in der Neubrandenburger Innenstadt am Sonntag doch eher begrenzt. Allerdings weiß ich durch meine Stadtflucht am Sonnabend nicht, wie es dort aussah, ein Blick durch die Bahnhofsnahe Einfahrt, der mir bei meiner Ausfahrt gewährt wurde, ließ zumindest dichten Autoverkehr vermuten. Falls sich einer ins Getümmel gestürzt hat, bitte ich um eine kurze Info. 

Trotz alledem beobachtete ich am Sonntagnachmittag doch auch wieder den schon mal erlebten, diesmal aber etwas kleineren, Autostau beim Verlassen der Fußgängerzone. Nur war diesmal von Polizei oder Ordnungsamt weit und breit nichts zu sehen. Nur der Wachschutz (des Centers?) beobachtet die Situation, wobei die dabei zu erfüllende Aufgabe Spekulation bleibt: Einweisung von auch über den Fußweg fahrenden Autofahrern? Benachrichtigung der Fahrzeugführer, falls Polizei oder Ordnungsamt doch kommen? Bewachung der von Kunden des Centers erworbenen Ware, solange sie kopfüber in ihren teuren deutschen Kleinwagen nach Platz für die zu großen Produkte der internationalen Konsumgüterproduktion suchen? Wir werden es nie erfahren.

Nächsten Sonntag geht es in die nächste Runde. Mal sehen, wie es dann aussieht, da der Auszahlungstag für Lohn, Gehalt und andere Bezüge dann schon verstrichen ist.

Hilfe! Geburtstag!

Jubiläen sind doch immer wieder was schönes, aber meisten hat es doch etwas zwanghaftes, wenn sie auch noch gefeiert werden. Aber wenn es dann doch sein muss, dann sollte man den Feierlichkeiten doch den passenden Rahmen geben. Als privater Jubilar zieht man ja gern aus den heimischen vier Wänden in eine gastliche Stätte, um den Stress nicht zu Hause zu haben. Dabei stellt sich dann die Frage, wie das bei einer Firma oder gar einem Einkaufscenter ist. 

Apropos Einkaufscenter. Da feiert eins gerade Jubiläum: 10 Jahre verschandeltschönt es schon die Innenstadt. Nur zum Einkaufen, also seinem eigentlich Zweck, ist es im Moment wohl weniger geeignet. Eine sperrige Bühne, die die Ladenstraße verstopft, so dass Kunden nicht mehr vorbei kommen und anliegende Geschäfte für Platz sorgen müssen, genauso sperrige Torten- und andere Geburtstagsdekorationen und Menschenmassen, die sich dazwischen durch zwängen müssen. 

Mir graut schon vor Sonnabend. Für alle, die gemütlich einkaufen wollen, gibt es wohl nur einen Rat: Meiden Sie die Neubrandenburger Innenstadt weiträumig, es wird chaotisch. Eine irrige Hoffnung wird sein, dass die neue Tiefgarage ein bißchen vom Chaos auffängt. Ich werde die Stadtgrenzen jedenfalls verlassen. 

Nur eine Bitte an Ordnungsamt und Polizei: Bitte setzen Sie die geltende Parkordnung durch.

30 cm heiter bis wolkig aus dem Keller gepumpt

Herbstzeit ist Erkältungszeit, da ist es schön, wenn sich die Pharmaindustrie auch ein wenig um die Bevölkerung kümmert und ihnen Hilfsmittel an die Hand gibt, damit sie vor Schnupfen, Husten, Heiserkeit geschützt bzw. von diesen schnell wieder befreit werden. 

So gibt es unter anderem das Internetangebot „Erkältung online“, bei dem zwar nicht der Computer zu husten anfängt, aber der Internetnutzer ein sogenanntes „Complex-O-Meter“ (der Sponsor lässt grüßen) ansehen kann, dass das Erkältungsrisiko grafisch, textlich und akustisch darstellt. 

Für Mecklenburg-Vorpommern heißt es da heute:

Schnief
Schnief

Heute gibt es also keinen Niederschlag … Irgendwie hatte ich allerdings das Gefühl, dass es durchgehend mehr oder weniger geregnet hat. Die Vorhersage war wohl aus dem KaffeeTablettensatz gelesen.

Internet^(-1)

Was es nicht alles gibt, staunt der Laie, und auch der Fachmann wundert sich. Normalerweise geht man im Internet von einer immer weiter wachsenden Informationsfreiheit aus. Immer mehr Informationen erreichen immer mehr Menschen. Eine Zensur ist verpönt. 

Fachleute zum Thema Zensur des Internets findet man ja u.a. in China. Da geht ja nicht alles, was im Internet vorhanden ist, auch auf die Monitore. Zu Zeiten von Olympia war das öfter mal Thema, jetzt hat es aber kaum noch ein Journalist auf dem Schirm. 

Für alle diejenigen, die mal surfen wollen wie in China, gibt es für den Browser Firefox jetzt ein Plugin, dass den surfenden Datenverkehr über Proxyserver in China leitet und demzufolge der dortigen Zensur aussetzt. Nähere Informationen habe ich bei ZDnet gefunden.

Blogger aus Neubrandenburg

In der Vier-Tore-Stadt gibt es ein paar Blogger, die sich mit der Stadt, der Region, dem Internet und vielen anderen Sachen befassen. Einen Überlick in einer Betaversion gibt es unter www.nbblogs.de

Sollte noch ein Blog fehlen oder Euch fällt sonst noch was dazu ein, bitte eine kleine Info an mich.

Vorfreude ist die schönste Freude

(19.08.2008) Was macht man eigentlich mit einem Dienstleistungsanbieter, dem man jahrelang die Treue gehalten hat, weil er zuverlässig und gut war, und der dann anfängt, Blödsinn zu machen?

Lange Zeit habe ich ihn genutzt, war immer sehr zufrieden mit ihm. Aber irgendwann schaue ich doch mal auf den Markt und finde ähnliche Angebote zu einem günstigeren Preis. Also kündige ich und orientiere mich neu. Einige Zeit nach dem Eingang meiner Kündigung meldet sich wie erwartet ein Callcenter des bisherigen Dienstleistungsanbieters und befragt mich nach dem Grund für meine Kündigung. Ich erwähne, dass ich ein anderes Angebot habe, dass mir seine gebotenen Dienste zu etwas mehr als dem halben Preis anbietet (14,95 zu 26,99 € pro Monat). Er überlegt kurz (ca. 5 Minuten) und unterbreitet mir dann ein Angebot, dass ich nicht ablehnen konnte:

  • 14,95 €/Monat für die bisherigen Dienstleistungen (das neue Angebot war in einigen Punkten allerdings sogar besser als das alte)
  • 100 € Gutschrift (Grund: wegen der langen Zeit des bisherigen ungünstigen Vertrages)
  • ein neues Hilfsgerät zur Nutzung des Angebotes
  • und für 5 €/Monat Aufschlag eine Versechsfachung der Dienstleistungen (was dreimal besser wäre als das neue Angebot des anderen Anbieters)

Klingt gut, dachte ich mir. Zumal der Anbieter noch ein technisches Gerät in der Werbung hatte, für das ich mich interessierte. Ich fragte nach einer Bezugsmöglichkeit. „Kein Problem“, kam zur Antwort, es würde aber knapp 50 € kosten. Bei einem Guthaben von 100 € stimmt man dem gern zu und so wurden wir vertragsverlängernd einig. Meine Fragen nach dem Bezug der neuen Dienste („In wenigen Tagen!“) und der neuen Technik („Ein paar Tage später“) wurden nach meinen Vorstellungen beantwortet und so begann die Zeit der Vorfreude …

Diese Ereignisse liegen jetzt gut 4 Wochen, einen Anruf des Callcenters und ein empfangenes Schreiben zurück. Was hat sich seit Mitte Juli 2008 getan?

  • beziehen kann ich nur die doppelte und nicht die sechsfache Dienstleistung (und damit genau so viel wie beim potenziellen neuen Anbieter)
  • das technische Gerät fraß nicht nur die Hälfte meiner Gutschrift, sondern die ganze
  • außerdem sieht es zwar gut aus und die optischen Leistungen sind auch sehr gut, aber die technischen Leistungen liegen weit entfernt von den Erwartungen
  • das Hilfsgerät ist nach wie vor noch nicht eingetroffen

Außerdem scheine ich noch eine Dienstleistung geliefert zu bekommen, die ich nicht bestellt habe. Da werde ich aber zur genauen Klärung die erste Rechnung abwarten.

Da stellt sich die Frage: Was dann? Ich werde wohl wieder kündigen und abwarten, bis sich das Callcenter meldet. Das ist günstiger, als wenn ich da anrufe. 

Update I (27.08.2008): Nach dem Blick auf den aktuellen Kontoauszug stelle ich fest, dass mir das Geld für das technische Gerät vom Konto abgezogen und nicht mit der Gutschrift verrechnet wurde. 😐

Update II (04.09.2008): Die Rechnung kam, die Kündigung zum normalen Vertragsende kam, Informationen kamen aber auch. Und als ich das mit einer Freundin besprach, gab sie mir ein paar Tipps. Zum einen habe ich schriftlich den neuen Vertrag wegen nicht gehaltener Versprechungen fristlos gekündigt, das technische Geräte habe ich wieder verpackt und zurückgeschickt. Augenscheinlich wurde die fristlose Kündigung auch angenommen, eine kleine Nebendienstleistung kann ich schon nicht mehr nutzen. Manchmal geht es doch schnell. Jetzt bin ich auf weitere Reaktionen gespannt. Für mich gilt jetzt wieder das ursprüngliche Vertragsende.
Übrigens: Das Callcenter, soweit die Informationen, die mich erreichten, dass mir das „unschlagbare Angebot“ gemacht hat, war ein externen Callcenter, dass ab diesem Monat (09/2008) nicht mehr für meinen Dienstleistungsanbieter arbeitet. Es hat wohl nicht nur bei mir Blödsinn gebaut.

Update III (30.09.2008): Zu früh gefreut. Mittlerweile weiß ich, dass sich der Dienstleister taub stellt. Aber Donnerstag werde ich mit allem Kram mal zur Verbraucherzentrale und sehen, was dann passiert. Langsam bin ich doch leicht angepisst. Der Blick auf eine inzwischen eingegangene Rechnung belehrte mich, dass mir immer noch die neue und nicht wieder die alte Dienstleistung in Rechnung gestellt wurde. Eine entsprechende E-Mail meinerseits wurde im Sinn von „Der neue Vertrag gilt, und basta!“ beantwortet. Langsam bereue ich, keine Rechtsschutzversicherung zu haben.

Update IV (02.10.2008): Die Verbraucherzentrale ist doch eine sehr nützliche und kompetente Einrichtung. Wobei ich nicht die Frage stellen möchte, warum sie gerade auch auf diesem Gebiet eine so hohe Kompetenz hat? Wurde das Fachwissen aus theoretischen Erwägungen heraus angehäuft oder gab es schon ausreichend viele praktische Fälle, so dass sie sozusagen zwangsläufig diese Kompetenz aufgebaut haben? 
Zusammen mit der VZ habe ich ein weiteres Schreiben an meinen Dienstleister verfasst, in dem diesmal von unerlaubter Nachfasswerbung, Abmahnung durch den Bundesverband der Verbraucherzentralen, Paragrafen und Aktenzeichen geschrieben wurde. Sehr schön fand ich auch den Satz mit der Fristsetzung bis wann sie zu reagieren haben: „Ihre Stornierungsbestätigung erwarte ich umgehend, dafür habe ich mir höflicherweise eine Frist bis zum 16.10.2008 notiert.“ Mal sehen, was passiert.

Update V (13.10.2008): Heute kamen die Antworten auf meine Einschreiben mit Rückschein. Natürlich Ablehnungen. Also: Morgen gehts wieder zur Verbraucherzentrale.

Update VI (12.11.2008): Manchmal gibt es ja nicht nur Spam im Postfach, sondern auch was positives. Heute habe ich fast zeitgleich zwei E-Mails bekommen: eine von der Verbraucherzentrale und eine vom Dienstleister. Übereinstimmende Information: Ich bin ihn ab morgen los. Mal sehen, ob es klappt und wann ich den neuen nutzen kann.

Update VII (12.12.2008): Hurra, ich habs wieder. Der alte Dienstleister ist weg, der neue, ein wohlbekannter Klassiker, ist da und läuft seit gestern, 23 Uhr, wieder. Ich hoffe, damit ist diese Geschichte endlich abgeschlossen.

Marcels Pinselsprengung

Man kann ja zu Marcel Reich-Ranicki stehen wie man will. Aber sein Auftritt bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2008 ist doch wohl das beste, von dem ich seit längerem gelesen habe (gesehen habe ich den Auftritt (noch) nicht). Das sich da jemand, dessen Worte ein gewisses Gewicht haben, hinstellt und der ganze Bauchpinselei der Fernsehbranche schonungslos die Maske herunterreißt … Top!

Ohne die Sendung gesehen zu haben und ohne die anderen Preisträger zu kennen postuliere ich mal den Gedanken, dass viele positiv bewertete Sendungen nur deswegen so herausragend gut sind, weil das sie umgebende mediale Umfeld immer weiter probiert, die Tiefen des Niveaus auszuloten.

Update I (14.10.2008): Mittlerweile habe ich Teile der Verleihung gesehen. Gelungen fand ich eine Moderation von Thomas Gottschalk irgendwann nach dem Eklat, als er den Schauspieler Edgar Selge, übrigens Schwiegersohn von Martin Walser, begrüßte mit den Worten: „Mir hat ‚Tod eines Kritikers‘ (von Walser – Dirk) übrigens sehr gut gefallen.“ Bezieht sich das Buch (und damit der „Kritiker“ auf Marcel Reich-Ranicki

Leistungsnehmer in der Überzahl?

In Neubrandenburg scheint es mit der Wirtschaft bergab zu gehen. Die von der Agentur für Arbeit herausgegebenen Arbeitslosenzahlen können auch nicht stimmen, oder die Zahl der Beschäftigten stammt im wesentlichen aus dem Niedriglohnsegment. 

Von meinem Vermieter wurde ich mittels Nebenkostenabrechnung vor ein grundsätzliches Problem gestellt. Zur allgemeinen Überraschung habe ich die Abrechnung selber verstanden, allerdings nicht eine beigefügte „Bescheinigung zur Betriebskostenabrechnung 2007 zur Vorlage beim Leistungsträger …“ Muss ich mich jetzt deswegen bei ARGE, Sozialamt oder Wohngeldstelle anmelden? Wenn ja, bei wem?

Oder ist die Zahl der Leistungsempfänger in der Region wirklich so hoch, dass es sich lohnt, diesen Bescheid einfach jedem Mieter zu schicken, ob er ihn braucht oder nicht?

Oktoberfest: 2:1 für Neubrandenburg

Was will uns der Autor dieser Zeilen mit der Überschrift sagen? Normalerweise schreibe ich bei meinen Blogeinträgen die Überschrift immer als letztes, dieses mal nicht. Wer mal zufällig genau zu dem Zeitpunkt auf meine Blogseiten gelangt ist, als ich einen Artikel publizierte, wird das vielleicht schon bemerkt haben. Manchmal geht so ein Beitrag ins Netz, ohne, dass ich die Überschrift eingegeben hatte …

Doch zurück zum Titelthema. Ich war heute auf dem Neubrandenburger Oktoberfest. So rund um 20 Uhr. Die Musik schallte mir schon vom Parkplatz aus entgegen, ich war glücklich, einen Stellplatz zu finden. Manchmal fällt es mir doch schwer, mich zwischen mehreren freien Plätzen zu entscheiden. 😉 Fressbuden, Saufbuden, Karussels, Fressbuden, Losbuden, Saufbuden, Fressbuden, … Aber immerhin standen sie diesmal in einer anderen Reihenfolge als noch letztes Jahr oder zum Pfingstfest.

Mittwochabend, 20 Uhr, auf dem Neubrandenburger Oktoberfest: Aber wir haben gewonnen! 2:1. Nur wodrin, wird sich der geneigte Leser fragen. Immerhin scheint es wichtig gewesen zu sein, die Übertragungswagen des NDR verließen gerade das Gelände. Fußball? Wettsaufen? Aber gegen wen? Das Ergebnis 2:1 bedingt einen Gegner? Oder doch nicht?

Lange Rede, kurzer Sinn: Zwischen den Besuchern und den Budenbesitzern gab es ein Verhältnis von 2:1. Also fast Individualbetreuung.