Langsam wird’s eklig

Wo wir gerade doch recht politisch sind: Machen die Politiker eigentlich überhaupt noch etwas im Sinne ihrer Wähler?
Wer will, wer braucht solche Gesetze, die den Verkauf von Fleisch und Milch von Klontieren erlauben?
Wer braucht Klontiere?
So etwas ist doch pervers und gegen alle Natur! Wird hier nicht langfristig die Ernährungsgrundlage der Menschheit mal wieder kurzfristigen Profitinteressen geopfert?

Sollte ich auf meine alten Tage doch noch zu einem Vegetarier werden müssen?

Frage zu den Internetsperren

Warum erlassen unsere Volksvertreter im Bundestag und in der Bundesregierung ein Gesetz, auf dessen Basis eine (technische) Struktur geschaffen werden kann, die eine Zensur von Internetinhalten möglich macht?

Unterfrage: Warum ist Bundesinnenminister Schäuble, der doch schon immer mehr Überwachung der Bürger wollte, so still?

Weitere Informationen hier und hier

Gedankenhäckerle zu Internet-Sperren

Am 18. Juni 2009 ging es im Deutschen Bundestag um Entwürfe zu einem Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen (1, 2, 3, 4)

Der Artikel 5 (1) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Zu Grabe getragen mit dem 18.06.2009.

Immerhin haben 3 SPD-Mitglieder dagegen gestimmt. Werden die jetzt ausgeschlossen? Sicher nicht, so wichtig waren die 3 Stimmen nicht bei diesem überwältigenden Ergebnis. Abweichler werden ja nur ausgeschlossen, wenn es eng wird mit der Stimmenzahl. Die Hessen-SPD kann da ja ganze Liederbücher von singen.

Kinderpornografie ist in Deutschland wie fast überall auf der Welt verboten. Warum wird nicht dieses Verbot einfach durchgesetzt?

Das o.g. „Gesetz“ erinnert mich an eine DIN-Vorschrift, die bindend vorschreibt, dass Wasser- und Gasversorger je nach Leitungsnetz hinreichend viele Sandsäcke verfügbar haben müssen, um Rohrbrüche entsprechend eindämmen zu können. Man könnte natürlich auch die Rohre reparieren, aber durch die Sandsackdämmung kommt man ja an die defekten Stellen nicht mehr ran.

Zitat eines mächtigen Staatsmannes der größten DDR, die es je gab:“Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Vorschlag für ein weiteres Gesetz: Kredit-, Rabatt- und Punktesammelkartenanbieter müssen das BKA oder eine andere geeignete Stellen sofort informieren, wenn sich der Karteninhaber Produkte kauft, mit denen man gegen Gesetze verstoßen kann.
Küchenmesser, Hammer, Säge usw.: Mord, Körperverletzung
Insektengift, Dünger, Haushaltschemie: ebenso
Boulevardzeitungen: Beleidigung (von Intelligenz und Geschmack)
Fast Food und Fertiggerichte: Beleidigung des Geschmacks, Körperverletzung
usw. usf.

Ein Platz für Touristen

Touristen sind schon ein recht eigenwilliges Völkchen. Es gibt sie ja aller Unkenrufe zum Trotz in Neubrandenburg; in sielmannscher Tradition kann man ihrer immer mal wieder ansichtig werden und sie beobachten. Manchmal stößt man aber auch zufällig und im Vorbeigehen (oder heißt es jetzt „im vorbei Gehen“?) auf sie, wie es mir eben passiert.

Der Tourist als solcher bevölkert bekanntlich nicht nur Gegenden, wo er normalerweise nicht vorkommt, sondern –  Bewegung an frischer Luft macht hungrig – ist dort auch auf Nahrungssuche. Ein Einkaufscenter bot mir, selber auch beim Erjagen etwas Nahrhaften, das Bild zweier älterer Damen mit süddeutschem Akzent bei der Qual der Wahl. Vom Gespräch selber habe ich nichts gehört, aber als ich an den beiden vorbeigehend einen halben Satzfetzen mitbekam, schlich sich doch ein Lächeln auf mein Gesicht.

„… oder willscht was Geschabtes?“ war die leicht schwäbelnd formulierte Entscheidungsvorlage, die Blicke der Fragenden – kulinarisch vorgebildete Leser werden es ahnen –  auf zwei rotierende Dönerspieße gerichtet. Mein Weg führte mich zur „Goldenen Möwe“, manchmal die einfachere, aber nicht immer die bessere Wahl.

Wir sind Zuschauer

Die Bild-Zeitung machte uns zum Papst. Die Österreicher sind Kaiser. Das Österreichische Fernsehen hat eine Satire-Talkschau „Wir sind Kaiser“ im Programm, die auch des nächtens via 3sat den geneigten deutschen Zuschauer erreicht.

Im Rahmen der kaiserlichen Audienz empfängt Robert Heinrich I. (Robert Palfrader) mit Unterstützung seines Obersthofmeisters Seifenstein 3 Gäste der österreichischen Prominenz. Auch wenn diese hierorts meist unbekannt sind, ist die Satire-Show als solches äußerst sehenswert. Die elegante Mischung des alpinen Humors mit dem Wiener Schmäh und monarchischer Selbstironie kann nur empfohlen werden.

Windows 7 ohne Internetzugang?

Eben lese ich, dass Microsoft das neue Windows 7 ohne Browser, speziell ohne Internet Explorer in Europa anbieten wird, dank EU-Vorschriften. Geht das überhaupt? Windows ohne IE? Die detaillierten Windows Updates laufen doch nur im IE und außerdem braucht man den IE doch auch, um sich Firefox, Safarie, Opera & Co. herunterzuladen. 😉

Sauer ist nicht nur lustig, sondern auch ätzend

Essen tue ich schon eine ganze Weile. Um es möglichst dramatisch auszudrücken: seit dem Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Trinken steht schon länger auf der Tagesordnung. Mit der Zeit entwickeln sich der Geschmack und die damit verbundene Wertung von für die menschliche Ernährung bestimmten Produkten immer weiter. So bin ich schon seit einigen Jahren der felsenfesten Meinung, dass es (in beinahe jeder Küche) ein Produkt gibt, dass traditionell bei den Gewürzen steht, eigentlich aber den Platz bei den Putzmitteln einnehmen sollte. 

Die wochenendlich einkaufsanregenden Beilagen der Zeitung brachten für mich eine entsprechende Überraschung. Das Produkt wird nicht mehr als Nahrungsmittel, sondern als Putzmittel beworben. Eingerahmt von Wischtüchern, Lufterfrischern, Scheuermilch, Fettlöser, Backofen und Allzweckreiniger steht es da, sogar noch verbunden mit einem Tipp: „Ab und zu Feuchtsensoren des Trockners mit … (dem Produkt – D.) auswischen.“  In der Werbung im Internet ist es auch zu sehen: Ich meine Essig-Essenz. 

Wobei ich selbstkritisch gestehen muss, bei mir steht die Flasche auch noch zwischen den Gewürzen und nicht im Putzschrank.

Fernsehen ist lustig

Das deutsche Fernsehprogramm ist immer mal wieder für einen großen Lacher gut. Soeben bin ich mal wieder vor Lachen vom Sofa gefallen. Und das vor 20:15 Uhr. Warum vor 20:15 Uhr? Na, da gibt es noch kein Comedy Central, sondern meist nur Nachrichten, die wenig zum Lachen einladen.

Dort lag auch nirgends der Grund: Beim Durchzappen bin ich beim Einkaufsfernsehen hängen geblieben. Unter der Überschrift „Stilvoll kochen – genussvoll speisen“ (im Orginal übrigens mit 4 Fehlern im Titel: alle Worte mit großem Anfangsbuchstaben (versteckter Anglizismus) und „genußvoll“) wird mir ein Brotbackautomat zum Kauf angeboten. Das Brot selber zu backen, dafür gibt es laut Moderation verschiedenste Gründe. Wichtigstes Kaufargument für den Automaten: Man weiß ja nicht, was beim Bäcker oder im Supermarkt in den Broten so alles drin ist; wenn man selber bäckt, kann man das auch selbst bestimmen.

So weit, so gut. Wenige Sekunden später wird mir dann auch erklärt, wie ich am schnellsten und am einfachsten zu einem frischen Brot aus dem Automaten komme: Ich nehme Wasser und eine Fertigbackmischung … 😀 Dazu fällt mir dann nichts mehr ein.

Lachen, harter Stuhl und Bullrichsalz

Manchmal weiß man gar nicht, was man über eine Veranstaltung schreiben soll; vor allem dann nicht, wenn diese Veranstaltung mit soviel Engagement, Mühe, Fleiß und persönlichem Einsatz organisiert war und trotzdem zumindest für einen Teil der Zuschauer voll in die Hose ging. Für andere war es vermutlich richtig schön, mal hautnah an den Künstler ran zu kommen. Wenn man Karten für eine Veranstaltung vorbestellt, dabei auch noch fast zu den ersten gehört, die das getan haben, und dann auf den schlechtesten Plätzen sitzt und mangels Beschallungsanlage sehr angestrengt dem Wortkünstler auf der Bühne zuhören muss, um nicht zu verpassen, überlegt man es sich, ob man nochmal zu einer Veranstaltung am gleichen Ort geht, zumal Besucher, die augenscheinlich spontan vorbeischauten, praktisch und wörtlich auf der Bühne plaziert wurden.

Aber der Reihe nach. Am vorpfingstlichen Freitag gab sich der westberliner (er betont es selber immer wieder gern) Kabarettist Martin Buchholz im Kulturstall Userin die Ehre. Der Verbalakrobal bester Güte, ein politkabarettistisches Urgestein, gab sein bestes und ein Besuch seines Programms ist jedem zu empfehlen (zum Beispiel am 01.06.2009, 19:30 Uhr, Alte Kachelofenfabrik, Neustrelitz).

Das kulinarische Rahmenprogramm war ansprechend, wenn man auf Gegrilltes, Schmalzstullen, selbstgemachtem Apfelsaft und Rotwein steht.

Tote durch Feueralarm(?)

Feuerwehreinsätze sind gefährlich. Zumindest, wenn man mvregio.de Glauben schenken darf. Dort heißt es:

13.05.2009: Schwerin/MVregio Rund 600 Menschen sterben jährlich in Deutschland bei Bränden. Allein in Mecklenburg-Vorpommern kamen in 2008 bei insgesamt 3956 Feuerwehreinsätzen neun Personen ums Leben.

Da würde ich ja die Feuerwehreinsätze mal schnellstmöglich auf einen Prüfstand stellen, wenn dabei so viele Menschen ums Leben kommen. Oder sollte man sie gleich ganz verbieten? Zumindest in öffentlichen Einrichtungen?

Piet Klocke nutze in seinem Programm „Abenteuer im Dioprienanzug“ einen schönen Begriff, der dafür passen könnte: „Formulierungsfraktur“. 

P.S.: Den Anglizismus im gleichen Satz hätte sich mvregio.de aber auch klemmen können. Im Deutschen heißt es immer noch „im Jahr 2008“.