Blöder Sponsorvertrag

Ein Neustrelitzer Schulleiter will die Eltern der Schüler der 10. Klasse zwingen, den Kindern ein iPad zu kaufen. Das entnahm ich der Tagespresse. Hat der einen an der Klatsche? (Bei allem Respekt!)

Da hoffe ich mal für ihn, dass er wenigstens Prozente für diese Forderung den Eltern gegenüber von Apple (oder einer entsprechenden Vertriebsfirma) bekommt, ansonsten ist er doch blöd.

Nichts gegen den Einsatz von Tablets im Unterricht. Aber muss es wirklich ein proprietäres System sein? Außerdem fehlt mir immer noch ein durchschlagender Nachweis, dass man mit einem Tablet gut produktiv arbeiten kann. Konsumieren, rezipieren, informieren – alles kein Problem. Aber produktiv arbeiten?

Alt, und nicht bezahlt

Wir schreiben den 28.09.2015, es ist ca. 19 Uhr. DirkNB geht einkaufen. Naja, er fährt. Aber egal. Wer automobil unterweg ist, kann beim Einkaufen mehr Flexibilität walten lassen – zum einen bei der Auswahl des Ladens, zum anderen bei der Menge des Eingekauften.

Da gibt es einen Discounter, der sein Schmuddelimage offensichtlich zu pflegen scheint. Wobei ich nicht unbedingt meine, dass es in den heiligen Konsumhallen schmutzig oder gar dreckig ist. Das will ich nicht sagen oder einschätzen. Ich denke eher an das heillose Durcheinander bei den Waren.

Immerhin liegt das, was in ein Kühlregal gehört, in einem Kühlregal. Und Tiefkühlware liegt in Tiefkühltruhen. Aber dann hört es auch schon auf. Unter dem Schild „Fisch“ findet sich Geflügel in allerlei Variationen, das Frischfleisch erinnert doch eher an Fisch. Und auch in den Kühlregalen bei Aufschnitt, Salaten, Wurst, Speck, Joghurt, Käse & Co. alles durcheinander.

Die Philosophie ist klar. Der Kunde soll sich, wenn er etwas bestimmtes sucht, durch das ganze Sortiment wühlen, bis er es findet und dabei noch ein paar Produkte mehr in den Einkaufskorb packen, die er bei der Suche entdeckt und so zu einem Spontankauf werden. Kann man machen. Aber die Übersicht sollte man schon behalten, zumindest als Filialleiter.

Das Durcheinander hat nämlich einen großen Nachteil. Bratenaufschnitt mit MHD 16.09., fettarme ESL-Bio-Milch mit MHD 19.09. und 26.09. gehören nicht in ein Kühlregal, sondern weit vor dem 28.09. preisgesenkt in Kundenhände oder als caritative Spende zu guten Zwecken. Selbst im größten Chaos muss man den Überblick behalten. Ich weiß, wovon ich rede.

Snapchat* vs. Journalismus

Da habe ich doch gerade einen Blogartikel gelesen, der Journalisten auflistet, die bei Snapchat sind. Das kann man sicher machen, nur dabei einen Zusammenhang herzustellen, dass Snapchat* irgendwas mit Journalismus zu tun hat, halte ich für ein Gerücht.

Zumindest guter Journalismus widerspricht der Art, die Snapchat* eigen ist. Spontane Livebilder von irgendwelchen Ereignissen sind immer zutiefst subjektiv, zeigen immer nur einen Ausschnitt der Wahrheit und haben demzufolge mit gutem Journalismus wenig gemein. Menschenrechte, Datenschutz u.ä mal ganz außen vor gelassen.

Sicher kann man mit dem Übertragungsweg experimentieren, aber so, wie er sich im Moment darstellt, ist er kein Experimentierfeld, sondern ein Spielzeug.

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*) Text gilt auch für Periscope & Co.

Alkohol, Koffein, Taurin

Was es nicht alles gibt  … Manchmal blättert man nicht ungestraft die Werbebeilagen des Wochenendes durch, auch wenn es schon Mittwoch ist.

Mit den überschriftlichen drei Worten wird übrigens ein Getränk beworben. Und was wie Rum-Cola-Energy klingt, scheint doch eher die weibliche Zielgruppe ansprechen zu wollen., wobei der Name des Getränks doch wieder eher männlich wirkt.

Aber, was ist in der Flasche? Es ist ein Energydrink, aber nun sind noch drei weitere Begriffe mit unterzubringen: Cocktail, Früchte und Wein. Und was kommt dabei heraus? Ein Fruchtweincocktail Energy.

Wenn man den noch mit Kohlensäure versetzt, hätte man einen Frusecco Weincocktail Energy. Ich glaub, ich brauch jetzt ein Bier.

Sonntagsfahrer – Jetzt auch montags

Gestern hatte ich eine/n Autofahrer/in vor mir, de/r/ss/en defensiver Fahrstil beinahe im Rückwärtsfahren gipfelte. Sowas unsicheres habe ich lange nicht mehr gesehen. Wobei das nicht stimmt. Als ich am Sonntag mit dem Auto fuhr, hatte ich ein ähnlich fahrendes Auto vor mir.

Vielleicht sollte man beim Autofahren bzgl. des Führerscheins (oder heißt es Fahrerlaubnis?) etwas ähnliches einführen, wie ich es mal bei Piloten gehört habe: Wer innerhalb eines Jahres eine bestimmte Zahl gefahrener Kilometer nicht zusammen bekommt, um einfach auch Fahrpraxis zu haben, gibt seinen Fahrerlaubnis (oder heißt es Führerschein?) zurück. Ggf. mit Fahrsicherheitsüberprüfung. Also, es wird die Fahrsicherheit überprüft.

Das bessere Facebook

Der Newsfeed in meinem Facebook-Account geht mir seit einiger Zeit gehörig auf die Nerven. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur an den Gewohnheiten meiner „Freunde“ liegt. Die Gruppen sind überladen, die Seiten gehen, die Werbung nervt auch …

Eigentlich braucht man doch nur die Chatfunktion wirklich. Schön, dass sie auch – befreit von allem Ballast – unter www.messenger.com erreichbar ist. Was Facebook betrifft, mittlerweile meine Lieblingsseite …

Qualitätsmedien

Manchmal darf man doch ins Grübeln kommen, ob bestimmte Medien noch zu den Qualitätsmedien gehören oder nicht. Denn wenn wir etwas lesen wollen, dann sind es Fakten, Fakten, Fakten, und stimmen sollen sie auch noch.

Focus Online listet in einem Artikel die wichtigsten Webradiosender, nach Bundesland sortiert, auf. Da freue ich mich, dass unter Mecklenburg-Vorpommern doch eine ganze Reihe Sender Platz finden und NB-Radiotreff 88,0 schon in der zweiten Zeile steht – noch vor dem On Air-Platzhirsch Ostseewelle. 😉

Lustig ist an der Liste nur, dass neben N-Joy, NDR 1 Radio MV, NDR 2 und NDR Info auch noch der NDR Hörfunk aufgelistet ist. Doppelt hält besser. Und wenn schon NDR, dann natürlich auch das Nordwestradio. Im Nordosten. Nordwestradio ist ein Gemeinschaftsprogramm von NDR und Radio Bremen und Bremen ist – wie wir alle wissen – eine große Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.

Letztendlich ist die ganze Meldung eigentlich eine Nichtmeldung. In der Webradio-Liste findet sich kein einziges Webradio, sondern nur die üblichen öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstalter, die man vom normalen Radio her kennt. Und die Überschrift verspricht dann auch noch, dass man im Artikel was darüber erfährt, wie man Radiosender streamen kann. Erzählt wird dann aber (eigentlich auch nicht), wie man streamende Radiosender empfangen kann.

Immer diese Radfahrer

Wie lustig: Amazon-Gründer Jeff Bezos reagiert auf Meldungen, dass die Arbeitsbedingungen in seinem Laden nicht die besten sind. Dabei wird folgende Äußerung von ihm kolportiert: „Der Artikel beschreibt nicht das Amazon, das ich kenne.“

Das erinnert mich ein bisschen an die DDR, da wusste die Führung auch nicht, was in ihrem Laden wirklich los war, weil die Ebenen dazwischen die Infos gefiltert und geschönt haben.

Aber das scheint eine grundlegende Eigenschaft für mittleres Management zu sein: alles Radfahrer. Nach oben buckeln, nach unten treten.

Zahlschranke runter, Paywall hoch

Über die technische Qualität der Webseite unserer hiesigen Regionalzeitung kann man geteilter Meinung sein (oder eigentlich auch nicht), dort werden aber onlinegerechte(?) Kurzformen ihrer Zeitungsartikel – meist sogar schon am Vorabend oder -tag – ins Netz gestellt. Manchmal hat man den Eindruck, die Holzversionen sind ausgeglichener und aktueller, zumindest zum Zeitpunkt des Erscheinens.

Dass man als Feed-Abonnent die meisten Artikel mehrfach vorgesetzt bekommt, daran kann man sich ja noch gewöhnen, und das einige davon hinter einer Paywall sich befinden (man also entweder Geld in die Hand nehmen muss oder richtiger Abonnent sein sollte), ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch logisch.

Mittlerweile befindet sich aber gefühlt beinahe jeder Artikel im Exklusivraum für Abonnenten. Immer, wenn ich in meinem Feedreader auf den Link klicke, kommt die blasse, textarme Version der Webseite mit dem rotunterlegten Hinweis darauf.

Da stellt sich die Frage, ob man die Artikel hinter der Zahlschranke nicht schon im Feed kennzeichnen kann. Immer und immer wieder nur beim exklusiven Abo-Hinweis zu landen, frustriert, was im Zweifel nicht zum Erwerb eines Holzabos, sondern nur zum Deabonnieren des Feeds führt. Da wünscht man sich ein anderes Modell: Kurzform der Artikel (länger als nur der jetzt zu findene Anrisstext) vor der Zahlschranke, den kompletten Holzartikel dann dahinter. Das wäre doch mal was.

Zu früh abgeschossen

Mist, da war ich wohl etwas voreilig. Ich schreibe ja nicht nur im eigenen Blog, sondern kommentiere auch gelegentlich anderswo. Und wenn der Begriff nicht schon anderweitig und negativ besetzt wäre, würde ich sagen, ich trolle dabei auch gern ein bisschen.

Wenn Blogs Türen hätten, habe ich neulich eine mit großem Tamtam zugeschlagen. Und gerade jetzt findet dort eine Diskussion statt, an der ich mich gern beteiligt hätte, weil mir da bei einigen Äußerungen die Hutschnur geplatzt ist.

Aber wenn da eine junge(?) Frau schreibt, sie hätte so viel zu tun, dass sie sich Schlaf eigentlich nicht erlauben dürfte, gehört da eigentlich mit Karacho zwischen geschlagen.