Horch, nur wen?

Die Mediaanalyse, die Währung für die Radiosender, was die „Einschaltquote“ betrifft, ist mal wieder heraus gekommen. Das tut sie im Schnitt alle halbe Jahre. Da ein direkter Vergleich mit der letzten Mediaanalyse aus div. Gründen nicht so einfach ist, gucken wir mal auf die prozentualen Tagesreichweiten, da dürfte ein Vergleich so halbwegs statthaft sein.

Die Top 1+ (also alles mehr als 1%) in Mecklenburg-Vorpommern:

  1. Ostseewelle Hitradio Mecklenburg-Vorpommern 33,7% (-)
  2. NDR 1 Radio MV 28,3% (-)
  3. Antenne MV 20,6% (+)
  4. NDR 2 11,9% (-)
  5. N-Joy 9,8% (-)
  6. NDR info 1,6% (-)
  7. Deutschlandradio Kultur 1,0% (-)
  8. NDR 1 Welle Nord (aus Schleswig-Ytong) 1,0% (-)
  9. Deutschlandfunk 1,0% (+)
  10. NDR kultur 1,0% (-)
  11. Radio Hamburg 1,0% (+)

Erstaunlich, dass nicht mal alle Sender, die in M-V senden, in dieser Liste sind. Klassik Radio wäre auf Platz 17 und Radio Teddy auf Platz 28. Die Offenen Kanäle tauchen in der Statistik nicht auf, werden also vermutlich nicht erfasst.

Aber da gibt es gibt andere Datenquellen, zum Beispiel die Funkanalyse Ostdeutschland. Die aktuellste Ausgabe ist die von 2013. Wenn man dort den weitesten Hörerkreis (= alle Personen, die angeben, diesen Sender innerhalb der letzten 2 Wochen vor dem Zeitpunkt der Befragung gehört zu haben) als Basis für eine Statistik nimmt und die Zahlen der aktuellen Mediaanalyse mit hinein mischt, kommt man auf folgende Liste (nur Sender, die in NB und Umgebung einfach über Antenne hörbar sind):

  1. NDR 1 Radio MV (62%)
  2. Ostseewelle Hitradio Mecklenburg-Vorpommern (61%)
  3. Antenne MV (58%)
  4. NB-Radiotreff 88,0 + radio 98eins + Studio Malchin (47%)
  5. NDR 2 (40%)
  6. N-Joy (28%)
  7. NDR info (12%)
  8. Deutschlandfunk (8%)
  9. NDR kultur (7%)
  10. Deutschlandradio Kultur (6%)

Nimmt man nach M-V einstrahlende Sender noch mit hinzu, ändert sind ein wenig was ab Platz 8 und tiefer. Ich gebe zu, die Einordnung der OKs ist statistisch gesehen nicht ganz sauber, da sie nicht im ganzen Land empfangbar sind. Wenn man die Zahlenbasis aber als „weitester Hörerkreis in den jeweiligen Sendegebieten in Mecklenburg-Vorpommern“ definiert, könnte man es fast als korrekt empfinden, dann würden aber sicher auch LOHRO, Radio TEDDY und Klassik Radio in der Statistik auftauchen.

(Quellen: Funkanalyse Ostdeutschland 2013, reichweiten.de, eigene Erinnerungen)

Überall zu hause?

Stern-Online titelte unlängst: „Jetzt sind wir überall im Sonnensystem zuhause“ und meinte, dass mit dem Vorbeiflug von New Horizon begründen zu können.

Nur, weil wie bisher keinen Planeten jenseits der Pluto-Bahn kennen, der unsere Sonne umkreist, heißt das ja noch lange nicht, dass es da keinen mehr gibt.

Und bei den kleinen Freunden, den Planetoiden, waren wir auch noch nicht überall.

Warum Streamingdienste nie lineare Medien ersetzen (sollten)

Streamingdienste, und hier kann man eigentlich alle über einen Kamm scheren, egal, ob sie Bewegtbild und Ton oder nur Ton übertragen, sind irgendwie der neue heiße Scheiß, den wir uns gerade so reinpfeifen. Filme, Serien, Lieder, Hörbücher und vieles andere mehr auf Abruf und dann, wann ich das will. So ähnlich muss das Paradies sein.

Nicht alles, was man mit einem TV-Gerät empfangen kann, ist Fernsehen. Und nicht alles, was man in Kopfhörern und Boxen hört, ist Radio. Streamingdienste sind Streamingdienste und haben mit den klasssichen elektronischen Medien nur das Ausgabegerät gemeinsam. Immerhin bezeichne ich ein klassisches Röhrenradio auch nicht als Heizung, nur, weil es zur Raumtemperatur einen gewissen Anteil leistet.

Radio und Fernsehen sind schließlich auch nicht nur eine mehr oder weniger geplante Aneinanderreihung von Beiträgen, es steckt mehr dahinter als pure Algorithmen und Automatismen. Und sie zeigen nicht nur die Sachen, die einem gefallen. Was in dem Zusammenhang als großes Plus zu verstehen ist.

In einer Studie las ich mal einen interessanten Gedanken. Leider ist sie im Internet nicht verfügbar und an ein gedrucktes Exemplar komme ich vermutlich erst in Wochenfrist. Die Quelle war meiner Erinnerung nach recht etabliert, der Anlass zwar auch mit elektronischen Medien befasst, aber in einem anderen Kontext. Entsprechend umgedacht und popularisiert: Wenn man sich seine Medieninhalte selber zusammenstellen kann, verkapselt man sich zunehmend in seiner eigenen Filterblase und sieht nur noch Themen, die ins eigene Weltbild passen.

Ähnlich zu sehen sind auch Bestrebungen von Suchmaschinen, ihre Suchergebnisse mittels diverser erfasster persönlicher Daten des Suchenden immer besser auf die Bedürfnisse anzupassen. Was auf den ersten Blick sehr praktisch klinkt, heißt bei weiteren Blicken, dass man den Teil des Internets irgendwann nicht mehr sieht, der auch Informationen enthält, aber nicht ins persönliche Suchschema passt. Wer immer nur Katzenvideos guckt, ist irgendwann im wahren Leben doch überrascht, dass es Katzen gibt, die beim Pinkeln am Baum das Bein heben oder Nüsse irgendwo verstecken …

Streamingdienste fördern also die selektive Wahrnehmung, lineare bieten hier einen passenden Ausgleich und sind deswegen entsprechend wertvoll. Nur hier findet man auch Aspekte außerhalb der eigenen Filterblase, weil es einem „aufgezwungen“ wird. So lernt man immer mal wieder auch was neues kennen. 😉

Periscope zeigt nicht die Wahrheit

Der neue heiße Scheiß aus dem Hause Twitter scheint zur Zeit ein Dienst namens „Periscope“ zu sein. Twitterer mit Kamera am Smartphone können bei Live-Videostream das abbilden, was sich ihnen bietet. Wobei, die neu ist das auch nicht mehr, angeblich gibt es das ja schon seit März.

In einem Stern-Online-Interview mit dem Periscope-Chef fallen ein paar Sätze, die man eigentlich nicht unkommentiert stehen lassen kann.

„Persicope ist ein Werkzeug für die Wahrheit.“

Aber wir versuchen, jedem Nutzer eine Supermacht zu geben, nämlich die Supermacht, sehen zu können, was in diesem Moment in der Welt geschieht – durch den Blick von anderen Menschen.

Periscope-Chef Kayvon Beykpour bei Stern-Online

Eben. „Durch den Blick von anderen Menschen.“ Manchmal muss man eben genau lesen. Was heißt das nämlich? Ganz einfach: Auch bei Periscope sieht man nicht die Wahrheit, sondern den subjektiven Blick eines anderen Menschen, den man sogar noch beeinflussen kann.

Man kann auch mit Periscope nie die Wahrheit sehen, man sieht immer nur einen Ausschnitt! Als Werkzeug der Wahrheit wird der Dienst damit von seinen Machern maßlos überschätzt. Aber das liegt wohl in der Natur der Sache.

Bloggertreffen Neubrandenburg

Für alle, die etwas spontaner sind als ich, noch schnell ein kleiner Hinweis: Der hiesige Hackerspace will es auch mit einer Fachgruppe Blogging probieren. Am Dienstag, den 21.04.15, um 19 Uhr, ist ein erstes Treffen angesetzt.

Und da Blogging ein weites Feld ist, soll das erste Treffen auch dazu genutzt werden, Interessen auszuloten und zu gucken, wo die meisten Bedarfe bestehen. Schreiben, gegenseitige Kritik, Fotografie, Planung, WordPress-Anpassungen, Selbsthosting oder irgendwo unterschlüpfen, Grafik, Logo, Joomla, blog.de, blogger.com, wordpress.com, … Das Feld ist weit.

Und wer interesse hat, und entweder den Termin verpasst hat oder grundsätzlich dienstags 19 Uhr nicht kann, kann gern in den Kommentaren alternative Vorschläge machen.

Was braucht man, um im Internet eindeutig identifiziert zu werden?

Kekse?

Das war jetzt ein Angebot. Und ein Versuch einer Antwort. Natürlich meine ich Cookies, aber braucht man die wirklich noch? Die Handhabung ist einfach, aber genauso einfach sind sie durch den User löschbar. Bei Flash-Cookies ist das schon schwerer, aber mittlerweile kann man die auch löschen. Aber wie identifizieren die großen Datensammler einen doch halbwegs sicher und eindeutig? IP-Adresse? Nee, die wechselt doch meist alle 24 Stunden. Wie dann?

Jeder Rechner hat einen Fingerabdruck, den er im Internet hinterlässt. Und der ist doch individueller, als man manchmal denkt. Aber reichen die verfügbaren Kennzahlen überhaupt aus, um weltweit alle Rechner unterscheiden zu können. Zumindest theoretisch?

Der Versuch einer Abschätzung.

Piwik ist ein freies Statistik-Tool, mit dem man Zugriffszahlen auf Webseiten messen kann. Es zeigt aber auch noch ein paar andere Statistiken an. Schaun wir doch mal, was so ein Rechner einfach so ins Internet posaunt:

  • IP-Adresse
  • verwendeter Browser
  • verwendete Plugins
  • Betriebssystem
  • Auflösung des Monitors
  • Browsersprache
  • Gerätemarke

Die IP-Adresse selbst bringt erstmal nicht viel. Aber darüber kann man mittlerweile regionalisiert werden. Stellt sich die Frage, wieviele „Regionen“ es weltweit gibt? These: 5000
Browser werden mir 21 angezeigt, Geräte 30, Betriebssysteme 40, Geräte-Modelle 193, Plugins 10, Auflösungsvarianten 227, 343 Konfigurationsvarianten (BS/Browser/Auflösung). Bei den 10 Plugins gibt es für jedes die Variante, ob es da ist oder nicht; also gibt es hier allein 1024 Möglichkeiten.

Rechnen wir alles zusammen: 5000 Regionen mal 193 Modellen mal 1024 Plugin-Varianten mal 227 Auflösungen mal 40 Betriebssysteme ergibt theoretisch 8972492800000. Jetzt gibt es nicht jedes Modell in jeder Auflösung und nicht in jeder Region, aber diese Zahl ist das mehr als tausendfache der Weltbevölkerung. Es reicht also, um allein durch sein Surfgerät identifiziert zu werden. Und wenn man sich dann einmal mit diesem Gerät bei einem der Datensammler einloggt, gibt es die Verbindung zwischen dem persönlichen und dem hardwareprofil und man ist auch mit Namen, Adresse u.a. identifiziert.

Senderprofil

Vor längerer Zeit habe ich mal eine Statistik geführt, mit welchem TV-Programm mein Fernseher angeht, soll heißen, was ich am Vorabend als letztes gesehen habe. Die Senderauswahl war nicht völlig ohne Überraschungen. Jetzt habe ich mal meinen Fernsehkalender ausgewertet (Zeitraum ca. 14 Tage).

Zur Erläuterung: Nicht jede Sendung, die ich in dem Kalender angebe, sehe ich mir an. Aber sie ist nach Durchsicht der Programme zumindest so interessant, so dass ich sie mir, wenn ich Zeit und Gelegenheit hätte, ansehen würde. Die nachfolgende Aufzählung beinhaltet also die Sender, die mir Inhalte anboten, die mich interessieren könnten. Die Zahl in der Klammer ist die Zahl der interessanten Sendungen.

  • 3sat (25)
  • ARD-alpha (18)
  • arte (26)
  • Bayern 2 (6)
  • Bayerisches Fernsehen (26)
  • Comedy Central (1)
  • Das Erste (6)
  • Deutschlandfunk (9)
  • Deutschlandradio Kultur (2)
  • Disney Channel (6)
  • DMAX (5)
  • DRadio Wissen (2)
  • Einsfestival (30)
  • EinsPlus (40)
  • Eurosport (20)
  • Fritz (2)
  • HR-Fernsehen (8)
  • kabeleins (13)
  • KiKA (5)
  • MDR Figaro (1)
  • MDR Fernsehen (2)
  • n-tv (6)
  • N24 (2)
  • NDR Info (1)
  • NDRfernsehen (16)
  • ORF2 Europe (5)
  • Parlamentsfernsehen (2)
  • Phoenix (10)
  • ProSieben (2)
  • ProSieben MAXX (1)
  • Radio Eins (3)
  • rbb Fernsehen (12)
  • rbb Kulturradio (1)
  • RTL (6)
  • RTL Nitro (5)
  • RTL2 (2)
  • Sat.1 (5)
  • Servus TV (6)
  • sixx (5)
  • SR 2 KulturRadio (1)
  • Super RTL (2)
  • SWR Fernsehen (14)
  • SR Fernsehen (3)
  • SWR info (6)
  • tagesschau24 (9)
  • Tele 5 (4)
  • TLC (1)
  • VOX (5)
  • WDR (14)
  • WDR 5 (15)
  • ZDF (15)
  • ZDFinfo (15)
  • ZDFkultur (15)
  • ZDFneo (18)

Die Statistik weist ein paar Fehler auf und ist auch nur eine Stichprobe. So tauchen mindestens 2 Sender gar nicht auf, die ich aber doch regelmäßig frequentiere. Das liegt aber daran, dass diese Sender in meiner elektronischen Programmzeitung nicht vorkommen.

  • EinsPlus (40)
  • Einsfestival (30)
  • Bayerisches Fernsehen (26)
  • arte (26)
  • 3sat (25)
  • Eurosport (20)
  • ARD-alpha (18)
  • ZDFneo (18)
  • NDRfernsehen (16)
  • ZDF (15)
  • ZDFinfo (15)
  • SWR Fernsehen (14)
  • WDR (14)
  • kabeleins (13)
  • rbb Fernsehen (12)
  • Phoenix (10)
  • Deutschlandfunk (9)
  • HR-Fernsehen (8)
  • Das Erste (6)
  • Disney Channel (6)
  • n-tv (6)
  • RTL (6)
  • Servus TV (6)
  • Bayern 2 (6)
  • DMAX (5)
  • KiKA (5)
  • ORF2 Europe (5)
  • RTL Nitro (5)
  • Sat.1 (5)
  • sixx (5)
  • VOX (5)
  • ZDFkultur (15)
  • WDR 5 (15)
  • tagesschau24 (9)
  • SWR info (6)
  • Tele 5 (4)
  • Radio Eins (3)
  • SR Fernsehen (3)
  • MDR Fernsehen (2)
  • N24 (2)
  • ProSieben (2)
  • RTL2 (2)
  • Parlamentsfernsehen (2)
  • Super RTL (2)
  • Deutschlandradio Kultur (2)
  • DRadio Wissen (2)
  • Fritz (2)
  • ProSieben MAXX (1)
  • Comedy Central (1)
  • MDR Figaro (1)
  • NDR Info (1)
  • rbb Kulturradio (1)
  • SR 2 KulturRadio (1)
  • TLC (1)

Das gleiche Mal nach Anzahl der Sendungen, die ich interessant fand, sortiert.

Parallele Äskulapstäbe in gefühlten Wirklichkeiten

Mein Radio erzählte mir, dass es morgen abend eine Diskussionsrunde mit den Hörern veranstalten möchte. Eins der zur Wahl stehenden Themen ist die medizinische Versorgung und die unterstellten Unterschiede in der Behandlung zwischen Kassen- und Privatpatienten.

Deshalb hier mein öffentliches Outing: Ich bin Kassenpatient. Und ich habe gesundheitlich die eine oder andere Baustelle. Das führt dazu, dass mich meine Hausärztin gelegentlich mal zu ihren fachlichen Kollegen schickt, die dann aus ihrer Sicht und mit ihren Möglichkeiten und Erfahrungen einen genaueren Blick auf und in mich werfen.

Am 19. Januar 2015 – also vor 16 Tagen – war ich bei meiner Hausärztin und sie schickte mich zu zwei Spezialisten. Am gleichen Tag holte ich mir die Termine. Heute – 04. Febraur 2015 – habe ich den zweiten Termin hinter mir gelassen. Dieser Termin kam übrigens nur auf besonderen Wunsch meiner Hausärztin zustande. Wenn es nach den Vorschlägen der terminvergebenden Schwester gegangen wäre, hätte ich schon viel früher zur Untersuchung erscheinen können.

Wir schließen also: Entweder, ich habe nicht die richtigen Krankheiten, um eine Zwei-Klassen-Medizin zu bemerken, oder die Neubrandenburger Ärzteszene hält sich nicht an die vorgegebenen Klischees. Natürlich weiß ich, dass meine „Stichprobe“ nicht repräsentativ ist, aber dann sind solche Pauschalaussagen wie die einer Zwei-Klassen-Medizin ebenso falsch.

Übrigens: Apropos lange Wartezeiten – auch im Wartezimmer. Die Untersuchung heute war etwas komplexer.

  1. Ankommen in der Praxis, Anmeldung
  2. Wartezimmer
  3. erstes Gespräch beim Doc
  4. gerätegestützte Untersuchung durch den Doc
  5. zweites, kurzes Gespräch mit dem Doc
  6. Wartezimmer
  7. Blutentnahme, Injizierung eines Hilfsstoffes
  8. Wartezimmer
  9. Messung der Hilfsstoffverteilung
  10. Wartezimmer
  11. drittes Gespräch beim Doc, Diagnose
  12. Verlassen der Praxis

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Parece que o desejo de um amor íntimo, apaixonado e comprometido é algo que muitos jovens americanos saudáveis têm e que é uma parte essencial de sua compra sexual e romântica. Infelizmente, jovens gays e mulheres heterossexuais estão se saindo muito pior do que jovens mulheres heterossexuais.

Wer schon ein paar Erfahrungen als Patient gesammelt hat, wird abschätzen können, wobei ich mich am meisten aufgehalten habe. Genau: Punkt 1 und 9. Vom Betreten der Praxis bis zum ersten Mal Hinsetzen zum Warten vergingen mehr als 5 Minuten. Zwei Patienten standen vor mir am Empfang, und die Schwester telefonierte noch zweimal bzgl. Terminvergaben. Und vor dem Messgerät muss man wohl 5 Minuten still sitzen, inkl. Einrichtung des Gerätes und des Patienten vorher sowie der Bekleidung des Patienten hinterher dauerte das sicher 7 oder 8 Minuten. Alles andere war kürzer, inklusive der Watezeiten. Nach einer guten dreiviertel Stunde hatte ich die heiligen Hallen verlassen.

Multible Realitäten

Eigentlich gibt es nur eine Realität. Das wird man doch mal so abstrahieren dürfen. Vermutlich haben sich diverse Philosophen auch schon damit beschäftigt, so dass diese Erkenntnis feststeht: Es gibt eine Realität. Aber wie sagte schon Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl: „Die Wirklichkeit ist anders als die Realität.“ Aber das nur nebenbei.

Irgendwann, es ist schon eine ganze Weile her, betrat der Mensch die Bühne dieser Realität. Was grundsätzlich noch nichts daran änderte, dass es nur eine Realität gibt. Aber mit seiner zunehmenden Dauer der Anwesenheit erlernte der Mensch, diese Realität zu sehen und sich Gedanken darüber zu machen. Er macht sich – noch ganz ohne Smartphonefotoapparat – ein Bild von der Realität.

Der Mensch, nach eigenen Angaben die Krone der Schöpfung, bringt in seinem homozentrischen Weltbild irgendwann die Kleinen mang die Großen und verwechselt sein Bild von der Realität mit der Realität selbst. Das scheint aber eine typisch menschliche Eigenschaft zu sein. Ich bin, also ist es so, wie ich es sehe. Eine der Spitzen an Abwandlungen dieses Gedankens stellt ein Zitat aus dem 17./18 Jahrhundert dar: „L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!)“ Dem Sonnenkönig Ludwig dem XiV. wird es zugeschrieben. Er soll damit dem Absolutismus begründet haben. Beim homozentrischen Absolutismus des Menschen könnte man auch sagen: „Ich sehe, also ist es so.“

Eben nicht. Das Problem der Abbildungen, die sich der Mensch von der Realität macht, ist, dass jeder Mensch sich seine eigene fabriziert. Das macht er nicht bewusst, das ist einfach so. Subjektivismus könnte man sowas nennen. Das Blöde ist nur, dass sich eben diese Abbilder nicht nur von Mensch zu Mensch unterscheiden, sondern auch beim gleichen Menschen mindestens eine zeitabhängige Komponenten haben. Das liegt daran, dass die Projektionsfläche – das menschliche Gehirn – sich ständig weiterentwickelt und so aus der Abbildung immer andere Erkenntnisse bezieht. Ein Beispiel:

Wenn ich beim Schreiben dieses Artikels an meinen Monitoren vorbei durch das Fenster schaue, sehe ich in einiger Entfernung einen Baum. Einen großen Baum. Wobei ich hier schon wieder subjektiviere, er ist zwar der größte Baum in seinem näheren, sprich einsehbaren Umfeld, aber es gibt größere Bäume. Außerdem: Was ist ein Baum? Der Begriff kommt doch auch schon wieder aus einer homozentrischen Quelle und beinhaltet diverse Wertungen. Aber egal. Für mich steht da ein Baum. Jemand anderes, der auch in diese Richtung guckt, aber dessen Blick nicht durch eine Gardine und eine leichte Kurzsichtigkeit getrübt ist, sieht in dem Baum nicht nur einen Baum, sondern einen kurznadeligen Nadelbaum. Vermutlich eine Kiefer (Botanik war nie meine Stärke). Jemand, der sich mit Biologie u.ä. mehr auskennt, sieht in dem Baum Lebensraum für allerlei Fauna, vielleicht auch andere Flora, und der Besitzer des Hauses neben dem Baum ärgert sich über das Moos/die Algen auf dem Dach seines Hauses und die Dachschindel zerstörenden herrunterfallenden Äste. Es ist immer noch der gleiche Baum. Es ist immer noch die gleiche Realität, aber wie unterschiedlich ist das Abbild dieser.

Noch abstruser wird es, wenn man zwischen der hirneren Projektionsebene und der Realität noch eine Ebene dazwischen schaltet. Nehmen wir beispielhaft ein Foto, dass die obere Hälfte des Baumes zeigt. Ich sehe Zapfen, ich sehe Nadeln, also ist es für mich nicht nur ein Baum, sondern ein Nadelbaum. Ob er groß oder klein ist, weiß ich nicht, auch nicht, wo er steht. Ich sehe ja nur das Bild von dem Baum. Der Biologe aus dem vorherigen Beispiel sieht natürlich auch wieder die Fauna und Flora drumrum, weil er von ihr weiß. Und den Hausbesitzer ficht der Baum nicht an. Er weiß nur, dass er einen ähnlichen bei sich auch auf dem Grundstück hat und der den Wert desselben mindert. Dass es sein Baum ist, erkennt er nicht, da er ihn immer nur von unten sieht, das Foto hat aber eine waagerechte Sichtachse.

Ist also zwischen der Realität und der eigenen Projektionsfläche noch ein Medium dazwischen geschaltet, kommen zu den eigenen Subjektivitäten noch die des Mediums hinzu. Außerdem zeigen Medien unabhängig von ihrer Art immer nur einen Ausschnitt der von ihnen selbst subjektivierten Realität. Der beobachtende Mensch kann zwar einen Teil der durch die Ausschnittsbildung entfallenen Realität wiederherstellen, aber eben nur subjektiv. Es soll helfen, sich sein Bild aus mehreren Quellen zu bilden, dass diese voneinander unabhängig sein sollten, ist genauso klar wie schwierig herauszufinden. Und dann hat man noch so viele Quellen wie möglich. Und nicht nur zwei, wo die eine Hüh und die andere Hot sagt.

Wer sich in der Biologie des Sehens bzw. in der Technologie des MPEG-Videos auskennt, der weiß, dass selbst das Sehen nicht so funktioniert wie es augenscheinlich aussieht. Sowohl der Sehsinn als auch die MPEG-Komprimierung vermindern die Menge der zu übertragenen Informationen auf ein Minimum. Erst der Player auf dem Rechner oder unser Gehirn macht wieder einen Film, einen Ablauf bewegter Bilder daraus. Übertragen werden ab und an mal ein ganzes Bild, aber dann nur noch die Änderungen vom vorherigen Bild. Auf diese Weise gibt es Informationsverluste, die das Hirn wieder ausgleichen muss; dabei macht es Fehler. „Optische Täuschungen“ sind ein Beispiel, aber die Fehlerbildung ist eben nicht nur optisch, sondern umfassend und betrifft eben auch alle anderen Aspekte.

Der einfachste Algorithmus, um zu versuchen, aus unvollständigen Informationen vollständige zu machen (ein Versuch, der übrigens grundsätzlich zum Scheitern verurteilt ist), ist das Verallgemeinern oder Pauschalisieren. Lücken werden durch Allgemeinplätze gefüllt. Das scheint zu funktionieren, entstehen doch dann Abbilder der Realtität, die ins eigene Vorstellungsvermögen passen, aber mit der echten, einzigen Realität haben die dann wenig  zu tun. Das muss übrigens nicht nur durch das Zwischenschalten irgendwelcher Medien bedingt sein. Selbst, wenn man zwei Leute direkt nebeneinander an ein Ereignis stellt und sich hinterher davon berichten lässt, wird man unterschiedliche Abbilder bemerken. Isso.

Es liegt also nicht immer nur an dem Medien, wenn Menschen unterschiedlicher Meinung sind. Es wäre eine schöne Aufgabe, die Realität möglichst umfassend und aus allen Blickwinkeln abzubilden. Bei aller Vielfalt, aber so viele Medien kann es gar nicht geben. Es wird immer nur ein subjektiv veränderter Ausschnitt sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Medien trotz aller systemimmanenten Subjektivität wirklich nur die Realität versuchen abzubilden, und nicht auch noch versuchen, die Realität zu ändern. Die Ausschnittsauswahl hat schon Manipulationspotenzial genug, bewusst genutzt oder nur unbewusst bewirkt.

„Umfassend“ ist hier wohl ein wenig das Zauberwort. „Wenn man nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel.“ beschreibt die Gefahren schon recht gut.